Das Dictatus papae von Papst Gregor VII., zu Deutsch „Diktat des Papstes“, besteht aus siebenundzwanzig kurzen, anaphorischen Leitsätzen , die sich alle mit dem Vorrang der römischen Kirche und des Papstes vor jeder anderen kirchlichen und weltlichen Macht beschäftigen. Das Original ist in Latein verfasst worden und selbst in der modernen Literatur wird es immer noch bei seinem lateinischen Titel genannt. Der Text liegt vollständig vor und ist als Überrest zu kennzeichnen.
Der genaue Entstehungszeitpunkt der Quelle ist nicht bekannt, weil das Diktat von Gregor nicht datiert worden ist. Allerdings wurde es im Briefregister Gregors zwischen zwei Briefen des 3. und 4. März 1075 eingeordnet. Die Quelle entstand also zu Beginn des Investiturstreites.
Das Dictatus papae von Papst Gregor VII., zu Deutsch „Diktat des Papstes“, besteht aus siebenundzwanzig kurzen, anaphorischen Leitsätzen1, die sich alle mit dem Vorrang der römischen Kirche und des Papstes vor jeder anderen kirchlichen und weltlichen Macht beschäftigen. Das Original ist in Latein verfasst worden und selbst in der modernen Literatur wird es immer noch bei seinem lateinischen Titel genannt. Der Text liegt vollständig vor und ist als Überrest zu kennzeichnen.
Der genaue Entstehungszeitpunkt der Quelle ist nicht bekannt, weil das Diktat von Gregor nicht datiert worden ist. Allerdings wurde es im Briefregister Gregors zwischen zwei Briefen des 3. und 4. März 1075 eingeordnet. Die Quelle entstand also zu Beginn des Investiturstreites.
Um den historischen Kontext verstehen zu können, muss man ein paar hundert Jahre in der Geschichte zurückgehen. Unter Otto I. erhielt die so genannte Reichskirchenord- nung eine besondere Bedeutung. Otto ließ sich 962 zum Kaiser krönen und verband so Königtum und Kaisertum miteinander. Er verlieh den Bischöfen und Äbten Land-, Münz- und Zollrechte, die ihm dafür Waffen-, Beratungs- und Botendienste leisten mussten. Außerdem war es dem Kaiser erlaubt, Bischöfe und Äbte einzusetzen, war er doch durch Krönung und Salbung Stellvertreter Gottes auf Erden. Er erwartete von den übrigen christlichen Herrschern die Anerkennung seiner Oberhoheit, auch vom Papst. Der Konflikt entsteht.
Um die Jahrhundertwende war schließlich die Simonie2 stark verbreitet. Selbst das Amt des Papstes war zum Spielball im Machtkampf der römischen Adelsgeschlechter geworden. Doch schon vor der Ernennung des Mönches Hildebrand zum Papst Gregor VII. war eine Reformbewegung in der katholischen Kirche in Gang gebracht worden. Klösterliche Gruppen aus Gorze und Cluny wandten sich gegen die Verweltlichung der Kirche und strebten nach der libertas ecclesiae, d. h. die Loslösung der Kirche aus ihrer Verbindung mit dem Weltlichen. 1047 unter Papst Clemens II. war der Reformgedanke schließlich auch im höchsten kirchlichen Amt angelangt. Zölibat und Verbot der Simonie wurden gefordert. Doch wurde jetzt die Frage laut, in wieweit die Einsetzung eines Bischofs durch den Kaiser nicht auch eine Art Simonie sei.
1059 kam es zu einer Neuregelung der Papstwahl, bei der der Papst nur noch von den Kardinälen gewählt werden konnte. Der Kaiser konnte die Entscheidung lediglich bestätigen. Der Konflikt nimmt weiter zu.
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1 Vgl. CASPAR. Das Register Gregors VII. (1920).
2 Verkauf eines geistlichen Amtes, auch an Laien (Laieninvestitur).
- Arbeit zitieren
- Marcel Teiner (Autor:in), 2008, Analyse des "Dictatus Papae" von Papst Gregor VII., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144340
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