Das in der Öffentlichkeit recht bekannte Dreiklassenwahlrecht Preußens beruhte auf einer Verordnung Friedrich Wilhelms IV. von 1849, die bis 1918 in Kraft blieb und massive gesellschaftliche, territoriale und politische Umstrukturierungen Deutschlands
und Europas überdauerte. Während ihrer gesamten Geltungszeit war diese Ausführungsvorschrift des preußischen Wahlrechts umstritten und galt bei vielen Kritikern schon im 19. Jahrhundert als rückständig. Sie betraf nur die Wahl der Abgeordneten zur zweiten Kammer, dem preußischen Abgeordnetenhaus während die
erste Kammer nicht aus vom Volk gewählten Mitgliedern bestand. Auch erfolgte die Reichstagswahl im Deutschen Reich nach geheimen und gleichen Wahlen und nicht nach dem Dreiklassenwahlrecht.
In dieser Arbeit soll auf die Entstehungsgeschichte des Dreiklassenwahlrechts, die stark mit der Revolution von 1848 verknüpft ist, eingegangen werden. Auch bei der
Verfassungsrevision durch die beiden preußischen Kammern wurde die Verordnung für gültig befunden. Auf die Gründe dafür soll hier ebenfalls eingegangen werden. Schließlich sollen die Umsetzung des preußischen Wahlrechts behandelt und die
Auswirkungen aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung
- Das preußische Wahlrecht während der oktroyierten Verfassung
- Die revidierte Verfassung und das Dreiklassenwahlrecht
- Struktur und Ausgestaltung des Dreiklassenwahlrechts
- Wahlrechtsanspruch und Realität bei der Umsetzung
- Politische und soziale Auswirkungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Dreiklassenwahlrecht in Preußen, einem bedeutenden Element der preußischen Verfassungsgeschichte, das von 1849 bis 1918 in Kraft blieb. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung dieses Wahlrechts im Kontext der Revolution von 1848, die Rolle der preußischen Verfassungen von 1848 und 1850 sowie die Funktionsweise des Dreiklassenwahlrechts. Darüber hinaus werden die politischen und sozialen Auswirkungen dieses Wahlsystems analysiert.
- Die Entstehung des Dreiklassenwahlrechts im Kontext der Revolution von 1848
- Die Rolle der preußischen Verfassungen von 1848 und 1850 bei der Einführung des Dreiklassenwahlrechts
- Die Funktionsweise des Dreiklassenwahlrechts
- Die politischen und sozialen Auswirkungen des Dreiklassenwahlrechts
- Die Kontroversen und Kritik am Dreiklassenwahlrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über das Dreiklassenwahlrecht in Preußen und stellt die Ziele und den Umfang der Arbeit dar. Das Kapitel "Entstehung" analysiert die Hintergründe des Dreiklassenwahlrechts im Kontext der Revolution von 1848. Dabei wird auf die oktroyierte Verfassung von 1848 und die revidierte Verfassung von 1850 eingegangen, die das Dreiklassenwahlrecht einführten. Das Kapitel "Struktur und Ausgestaltung des Dreiklassenwahlrechts" beschreibt die Funktionsweise des Wahlrechts und beleuchtet die Umsetzung in der Praxis. Es werden außerdem die politischen und sozialen Auswirkungen des Dreiklassenwahlrechts auf die preußische Gesellschaft diskutiert.
Schlüsselwörter
Preußen, Dreiklassenwahlrecht, Revolution von 1848, oktroyierte Verfassung, revidierte Verfassung, preußisches Abgeordnetenhaus, politische und soziale Auswirkungen, Wahlrecht, Wahlsystem, Verfassungsgeschichte
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- Leon Keller (Author), 2009, Das Dreiklassenwahlrecht in Preußen: Entstehung, Funktionsweise und Auswirkungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143883