Mit der vorliegenden Arbeit wird das Ziel verfolgt, das S.W.I.F.T. Datennetz internationaler Banken im Hinblick auf dessen Entstehungszusammenhang, funktionale und technische Struktur, sowie dessen Rolle als Rückgrad der Weltwirtschaft einschließlich der damit verbundenen Chancen und Risiken einer eingehenden Analyse zu unterwerfen.
Inhaltsverzeichnis
1 Vorbemerkungen
2 Entstehung des Projektes
2.1 Ausgangssituation
2.2 Das S.W.I.F.T. Projekt
3 Technischer Aufbau und Funktionsweise
3.1 Die S.W.I.F.T. Nachricht
3.2 Die S.W.I.F.T. Adresse
3.3 Technischer und struktureller Aufbau
3.3.1 Das Leitungsnetz
3.3.2 Operating Center
3.3.3 Konzentratoren
4 Sicherheitsrelevante Aspekte
4.1 Sicherheitsvorkehrungen
4.2 Risiken
1 Vorbemerkungen
Mit der vorliegenden Arbeit wird das Ziel verfolgt, das S.W.I.F.T. Daten- netz internationaler Banken im Hinblick auf dessen Entstehungszusam- menhang, funktionale und technische Struktur, sowie dessen Rolle als Rück- grad der Weltwirtschaft einschließlich der damit verbundenen Chancen und Risiken einer eingehenden Analyse zu unterwerfen. Bedauerlicherwei- se gestaltete sich die Literaturrecherche schwieriger als erwartet. Publika- tionen zum Thema S.W.I.F.T. Netz sind recht wenig verbreitet. Zumindest Literatur neueren Datums war nicht zu erhalten, selbst die Ergebnisse ei- ner Anfrage bei einem Mitarbeiter der Investitionsbank Berlin waren nicht sehr fruchtbar oder gehaltvoll. Daher kann die Bearbeitung des Themas nur auf recht betagte Literatur und elektronische Dokumente aus dem WWW gestützt werden.
2 Entstehung des Projektes
2.1 Ausgangssituation
Ausgangspunkt der Entwicklung des S.W.I.F.T. Projektes ist das Jahr 1968. Bis zu diesem Zeitpunkt und auch noch in den folgenden Jahren wurden für eines der wichtigsten Instrumente des internationalen Zahlungsverkehrs, die Überweisung, verschiedene aber insgesamt sehr ineffiziente Kommuni- kationstechniken zum Einsatz gebracht. Die Nachrichtenübermittlung er- folgte via Briefpost, Telegramm oder Fernschreiber.1 Dies hatte natürlich lange Überweisungslaufzeiten und eine hohe Fehleranfälligkeit zur Folge. Der Zahlungsauftrag musste bei der Hausbank formularmäßig erfasst und dann auf einem der genannten Kommunikationswege zur Korrespondenz- bank übermittelt werden. Im Rahmen dieses Vorganges war es notwendig, den Überweisungstext mehrfach zu übertragen und die entsprechenden Be- lege physisch zu transportieren. Für diese Prozesse mussten verständlicher- weise eigene Abteilungen innerhalb der Banken unterhalten werden. Dies war angesichts der Tatsache, dass Zahlungsverkehrsgeschäfte für Banken im Allgemeinen rentabilitätsmindernd wirken, ein ökonomisch kaum ver- tretbarer Kostenfaktor. Im Zusammenhang mit der damaligen jährlichen Wachtumsrate des internationalen Zahlungsverkehrsvolumens von 8% ließdies seitens der Banken das Bestreben nach einer wirtschaftlicheren und weniger fehleranfälligen Lösung der beschriebenen Aufgaben entstehen.
2.2 Das S.W.I.F.T. Projekt
Die Lösung sollte in einem System gefunden werden, dessen Einführung bzw. Realisierung folgende Auswirkungen haben sollte.2
- dramatische Kostensenkung im Bereich des internationalen Zahlungsverkehrs
- erhebliche Erhöhung der Geschwindigkeit, Sicherheit und drastische Fehlerreduzie- rung bei der Zahlungsverkehrsabwicklung
- deutlich zunehmende Spezialisierung, Standardisierung und Zentralisierung3 im Bankbetrieb
- rationalisierungsbedingter Beschäftigungsabbau
- Entstehung vollkommen neuer Arbeitsplatztypen
Mit dem Ziel der Realisierung eines solchen internationalen Datennetzes für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr wurde am 03. Mai 1973 in Brüssel als Genossenschaft belgischen Rechts4 die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication gegründet. Neben den organisa- torischen und betriebswirtschaftlichen Belangen stand nach der Gründung zunächst die Definition von Standards an erster Stelle der zu lösenden Auf- gaben. Denn um überhaupt ein Funktionieren des S.W.I.F.T.-Systems zu ermöglichen, musste eine Standardisierung von Nachrichten- und Adress- formaten erfolgen. Dieses Vorhaben sollte sich als eine der schwierigeren Aufgaben der jungen Gesellschaft herausstellen. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass schon auf nationaler Ebene große Unterschiede in der Organisation und Strukturierung unterschiedlicher Banken besteht. Das es sich bei den beteiligten Banken sogar um international verschiedene Insti- tute handelte, machte das Unterfangen nicht einfacher. Schließlich einig- te man sich aber nach langen Verhandlungen und reichlich Kritik auf die Standards. Nachdem der erwartete Termin für die Inbetriebnahme zum Ende des Jahres 1975 nicht eingehalten werden konnte, ging das System mit einiger Verspätung im Juli 1977 online und mithin in Echtbetrieb.
[...]
1 [Loh 1983] S.8
2 [Schürenkrämer 1987] S.15
3 Auf die Zentralisierung und die damit einhergehenden Probleme wird nachfolgend einzugehen sein.
4 [Loh 1983] S. 18
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