Die vorliegende Arbeit soll einerseits einen Überblick über den aktuellen
Forschungsstand von Rechenstörungen informieren und andererseits einen
Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion leisten. Dabei geht es im zweiten
Kapitel zunächst sowohl um den Begriff „Dyskalkulie“, als auch um die derzeit
vorherrschenden Definitionen von Rechenstörungen.
Das dritte Kapitel identifiziert mögliche Ursachenfelder von Rechenstörungen
und gibt einen Überblick über deren Erscheinungsformen.
Im vierten Kapitel geht es um die Diagnostik von Rechenstörungen. Hierzu
werden neben den diagnostischen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für
Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (2007) vier normierte
Rechentests vorgestellt, bewertet und diskutiert. Alle Rechentests werden in
der gängigen Praxis angewendet und sind für den Primarstufenbereich
normiert. Schließlich wird der Frage nachgegangen, was solche Tests
überhaupt leisten können bzw. aussagen und wo sie an ihre Grenzen stoßen.
Das letzte Kapitel informiert über Möglichkeiten der Intervention und
Förderung von rechenschwachen Kindern. Dabei wird parallel zu den Inhalten
einer Dyskalkulie-Therapie auch auf die unterstützende Rolle der Schule und
der Eltern eingegangen. Hierzu werden anhand eines Mediatorentrainings
konkrete Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt. Desweiteren wird das im
September 2008 erschienene Computerspiel „2weistein“ vorgestellt und
diskutiert. Dieses Lernspiel soll laut Hersteller vor dem theoretischen
Hintergrund aktueller ADHS- und Dyskalkulieforschung entwickelt worden
sein und sich insbesondere zur Förderung von Kindern mit Rechenstörungen
eignen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffserklärung und Definition(en)
- 3. Ursachen
- 3.1 Individuumsbezogene Ursachen
- 3.1.1 Kongenitale Ursachen
- 3.1.2 Neuropsychologische Ursachen
- 3.1.3 Psychische Komponenten
- 3.2 Soziokulturelle und familiäre Ursachen
- 3.3 Schulische Ursachen
- 3.4 Zusammenfassung
- 3.1 Individuumsbezogene Ursachen
- 4. Diagnostik von Rechenstörungen
- 4.1 Der Osnabrücker Test zur Zahlbegriffsentwicklung (OTZ)
- 4.1.1 Beschreibung, Durchführung und Auswertung des OTZ
- 4.1.2 Diskussion und Bewertung des OTZ
- 4.2 Die Serie „Deutsche Mathematiktests“ (DEMAT)
- 4.2.1 Der Deutsche Mathematiktest für erste Klassen (DEMAT 1+)
- 4.2.2 Beschreibung, Durchführung und Auswertung des DEMAT 1+
- 4.2.3 Diskussion und Bewertung des DEMAT 1+
- 4.3 Der Heidelberger Rechentest (HRT 1-4)
- 4.3.1 Beschreibung, Durchführung und Auswertung des HRT 1-4
- 4.3.2 Diskussion und Bewertung des HRT 1-4
- 4.4 Die neuropsychologische Testbatterie für Zahlenverarbeitung und Rechnen bei Kindern (ZAREKI-R)
- 4.4.1 Beschreibung, Durchführung und Auswertung der ZAREKI-R
- 4.4.2 Diskussion und Bewertung der ZAREKI-R
- 4.5 Fazit zur Diagnostik
- 4.1 Der Osnabrücker Test zur Zahlbegriffsentwicklung (OTZ)
- 5. Förder- und Interventionsmaßnahmen bei Rechenstörungen
- 5.1 „Dyskalkulie-Therapie“ unter Einbezug von Lehrern und Eltern
- 5.2 Lernen mit computergestützten Rechentrainingsprogrammen
- 6. Abschlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Rechenstörungen (Dyskalkulie) zu geben und gleichzeitig einen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion zu leisten. Die Arbeit untersucht verschiedene Aspekte der Dyskalkulie, von der Definition und den Ursachen bis hin zu Diagnostik und Fördermaßnahmen.
- Definition und Begriffsklärung von Dyskalkulie
- Ursachen von Rechenstörungen (individuell, soziokulturell, schulisch)
- Diagnostik von Rechenstörungen mittels verschiedener standardisierter Tests
- Förder- und Interventionsmaßnahmen bei Dyskalkulie
- Rolle von Schule und Eltern bei der Unterstützung von Kindern mit Rechenstörungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Relevanz von Rechenstörungen im Kontext anderer schulischer Entwicklungsstörungen, insbesondere im Vergleich zur Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS). Sie verweist auf das gestiegene öffentliche Interesse an Rechenstörungen, ausgelöst durch die Ergebnisse der PISA-Studie und Prävalenzstudien, die einen erheblichen Anteil rechenschwacher Schüler aufzeigen. Die Arbeit selbst wird als Beitrag zum aktuellen Forschungsstand und zur wissenschaftlichen Diskussion positioniert, wobei die einzelnen Kapitel und deren Inhalte kurz umrissen werden.
2. Begriffserklärung und Definition(en): Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Dyskalkulie und den verschiedenen Definitionen von Rechenstörungen, die derzeit in der Forschung und Praxis vorherrschen. Es klärt den Begriff und legt die Grundlage für die weiteren Kapitel, indem es ein gemeinsames Verständnis für die behandelte Thematik schafft.
3. Ursachen: Kapitel 3 untersucht die vielschichtigen Ursachen von Rechenstörungen. Es differenziert zwischen individuumsbezogenen Faktoren (kongenitale Ursachen, neuropsychologische Ursachen, psychische Komponenten), soziokulturellen und familiären Einflüssen sowie schulischen Ursachen. Die Zusammenfassung dieses Kapitels integriert die verschiedenen Ursachenfelder und betont deren komplexes Zusammenspiel bei der Entstehung von Rechenstörungen.
4. Diagnostik von Rechenstörungen: Dieses Kapitel widmet sich der Diagnostik von Rechenstörungen. Es stellt verschiedene etablierte Rechentests (OTZ, DEMAT 1+, HRT 1-4, ZAREKI-R) vor, beschreibt deren Durchführung und Auswertung und diskutiert deren Stärken und Schwächen. Der Fokus liegt auf der Bewertung der diagnostischen Möglichkeiten und Grenzen der jeweiligen Tests im Primarstufenbereich.
5. Förder- und Interventionsmaßnahmen bei Rechenstörungen: Kapitel 5 befasst sich mit Förder- und Interventionsmaßnahmen bei Rechenstörungen. Es erläutert verschiedene Ansätze, einschließlich der „Dyskalkulie-Therapie“ unter Einbezug von Lehrern und Eltern sowie dem Einsatz computergestützter Rechentrainingsprogramme. Die Kapitel integriert die Rolle der Schule und der Eltern und veranschaulicht konkrete Unterstützungsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Dyskalkulie, Rechenstörung, Diagnostik, Fördermaßnahmen, neuropsychologische Ursachen, Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), PISA-Studie, Rechentests (OTZ, DEMAT, HRT, ZAREKI-R), Intervention, Schule, Eltern.
Häufig gestellte Fragen zu "Rechenstörungen (Dyskalkulie)"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Thema Rechenstörungen (Dyskalkulie). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der behandelten Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste von Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der Definition, den Ursachen, der Diagnostik und den Fördermaßnahmen bei Dyskalkulie.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Definition und Begriffsklärung von Dyskalkulie, Ursachen von Rechenstörungen (individuell, soziokulturell, schulisch), Diagnostik mittels verschiedener standardisierter Tests (OTZ, DEMAT 1+, HRT 1-4, ZAREKI-R), Förder- und Interventionsmaßnahmen, die Rolle von Schule und Eltern bei der Unterstützung von Kindern mit Rechenstörungen und ein Vergleich mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS).
Welche Tests zur Diagnostik von Rechenstörungen werden vorgestellt?
Das Dokument beschreibt verschiedene etablierte Rechentests: den Osnabrücker Test zur Zahlbegriffsentwicklung (OTZ), die Serie „Deutsche Mathematiktests“ (DEMAT, speziell DEMAT 1+), den Heidelberger Rechentest (HRT 1-4) und die neuropsychologische Testbatterie für Zahlenverarbeitung und Rechnen bei Kindern (ZAREKI-R). Für jeden Test werden Durchführung, Auswertung und Stärken/Schwächen diskutiert.
Welche Förder- und Interventionsmaßnahmen werden erläutert?
Das Dokument erläutert verschiedene Förder- und Interventionsansätze, darunter die „Dyskalkulie-Therapie“ unter Einbezug von Lehrern und Eltern sowie den Einsatz computergestützter Rechentrainingsprogramme. Die Bedeutung der Zusammenarbeit von Schule und Eltern wird hervorgehoben.
Welche Ursachen für Rechenstörungen werden betrachtet?
Die Ursachen für Rechenstörungen werden in verschiedene Kategorien unterteilt: individuumsbezogene Ursachen (kongenitale Ursachen, neuropsychologische Ursachen, psychische Komponenten), soziokulturelle und familiäre Einflüsse sowie schulische Ursachen. Das komplexe Zusammenspiel dieser Faktoren wird betont.
Wie wird Dyskalkulie definiert?
Das Dokument behandelt verschiedene Definitionen von Dyskalkulie und Rechenstörungen, die in Forschung und Praxis verwendet werden. Es klärt den Begriff und schafft ein gemeinsames Verständnis für die weitere Diskussion.
Welche Rolle spielen Schule und Eltern?
Das Dokument betont die wichtige Rolle von Schule und Eltern bei der Unterstützung von Kindern mit Rechenstörungen. Es zeigt auf, wie diese gemeinsam an Fördermaßnahmen mitwirken können.
Wie wird die Relevanz von Rechenstörungen dargestellt?
Die Einleitung des Dokuments hebt die Relevanz von Rechenstörungen im Kontext anderer schulischer Entwicklungsstörungen hervor, insbesondere im Vergleich zur LRS. Sie verweist auf das gestiegene öffentliche Interesse, ausgelöst durch PISA-Studien und Prävalenzstudien, die einen hohen Anteil rechenschwacher Schüler aufzeigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Dyskalkulie, Rechenstörung, Diagnostik, Fördermaßnahmen, neuropsychologische Ursachen, Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), PISA-Studie, Rechentests (OTZ, DEMAT, HRT, ZAREKI-R), Intervention, Schule, Eltern.
- Citation du texte
- Nico Ehlscheid (Auteur), 2009, Dyskalkulie. Eine Entwicklungsstörung im Kindes und Jugendalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143683