1) Demokratiemessung – Eine Einführung
Die Demokratiemessung ist eine relativ neue Methode in der Politikwissenschaft (vgl.Lauth 2004: 237), die etwa seit den 50er Jahren betrieben wurde. Vorreiter waren hierbei Lipset (1959) und vor allem Robert Dahl, der 1971 mit seinem Buch „Polyarchy“
einen „bahnbrechend[en]“ (ebd.) Grundstein gelegt hat, auf denen viele Forscher aufbauen.
Es entwickelten sich verschiedene Forschungsmethoden, sowohl qualitativer als auch quantitativer Art, von denen die meisten in den 80er und 90er Jahren entstanden (ebd.).
Wichtige Demokratiemessungen betrieben neben Dahl vor allem auch Jaggers und Gurr mit den Polity-Messungen oder auch Freedom House (v.a. Gastil), die politische und bürgerliche Freiheiten – und somit indirekt die Demokratie (vgl. Vanhanen 2000: 252) – messen. Diese beiden Messungen stützen sich auf qualitative Daten und
unterliegen somit auch der Kritik der Subjektivität.
Es gibt aber, wie schon erwähnt, auch quantitative Messreihen, von denen eine der wichtigsten in dieser Arbeit vorgestellt wird. Dabei wird sowohl auf die Messgrundlage eingegangen als auch auf das Messverfahren. Zum Schluss sollen noch die Stärken und Schwächen dieser Demokratiemessung bestimmt werden.
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6) Literaturverzeichnis
DAHL, Robert (2000): On Democracy. New Haven: Yale University Press.
LAUTH, Hans-Joachim (2004): Demokratie und Demokratiemessung: Eine
konzeptionelle Grundlegung für den interkulturellen Vergleich. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
MERKEL, Wolfgang /PUHLE, Hans-Jürgen /CROISSANT, Aurel /THIERY, Peter (2006): Defekte Demokratie. Band 2: Regionalanalysen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
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Inhaltsverzeichnis
- Demokratiemessung – Eine Einführung
- Vanhanens Grundlage zur Berechnung des Index of Democratization
- Berechnung des Indexes
- Dimensionen der Demokratie und ihre Messung
- Berechnung des Index of Democratization
- Grenzwerte
- Beispielhafte Messergebnisse
- Stärken und Schwächen der Messung
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Tutorium beschäftigt sich mit der Demokratiemessung, insbesondere mit dem Index of Democratization, der vom finnischen Politikwissenschaftler Tatu Vanhanen entwickelt wurde. Ziel ist es, ein tiefes Verständnis für die theoretischen Grundlagen der Demokratieforschung zu entwickeln und Vanhanens Methode kritisch zu analysieren.
- Die Entwicklung der Demokratiemessung in der Politikwissenschaft
- Vanhanens Ansatz zur Messung des Demokratisierungsgrades
- Die wichtigsten Dimensionen der Demokratie (Partizipation und Wettbewerb)
- Die Berechnung und Anwendung des Index of Democratization
- Kritik und Bewertung der Stärken und Schwächen der Methode
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 stellt die Demokratiemessung als Forschungsmethode vor und beleuchtet ihre Entwicklung und Bedeutung in der Politikwissenschaft. Es werden einige wichtige Vertreter der Demokratiemessung, wie Lipset und Dahl, und deren Beiträge vorgestellt.
- Kapitel 2 widmet sich der Grundlage von Vanhanens Index of Democratization. Es wird erläutert, wie Vanhanen den Demokratisierungsgrad von Staaten misst und welche Daten er dafür verwendet. Außerdem werden die verschiedenen Indizes, die Vanhanen im Laufe der Zeit entwickelt hat, vorgestellt und ihre Bedeutung für die Demokratiemessung hervorgehoben.
- Kapitel 3 beschreibt die Berechnung des Index of Democratization im Detail. Es werden die beiden Dimensionen Partizipation und Wettbewerb erläutert und die Indikatoren, die Vanhanen für ihre Messung verwendet, vorgestellt. Außerdem werden die verschiedenen Berechnungsverfahren für den Index und die dabei zu berücksichtigenden Faktoren erläutert.
Schlüsselwörter
Demokratiemessung, Index of Democratization, Tatu Vanhanen, Partizipation, Wettbewerb, Polyarchy, Demokratieforschung, quantitative Forschung, Vergleichende Politikwissenschaft, Staatenvergleich.
- Quote paper
- Ulrike Döbel (Author), 2009, Tatu Vanhanens 'Index of Democratization' als Beispiel einer Demokratiemessung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143441