In der vorliegenden Arbeit wird die Rezeption von Fußballfilmen durch Fußballfans und Nicht-Fußballfans anhand der Beispiele „Das Wunder von Bern“ (2003) und „FC Venus“ (2006) untersucht.
Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt in der Fragestellung, inwieweit Fußballfilme durch die beiden genannten Zuschauergruppen rezipiert werden. Variieren die Prozesse der Rezeption bei den unterschiedlichen Gruppen?
Der Spielraum, den der Rezipient besitzt, um einen Film zu interpretieren, ist nicht beliebig groß. Zum einen ist er werkimmanent limitiert durch die Struktur des Films. Zum anderen ist die unterschiedliche Sichtweise, mit denen die Rezipienten einen Film interpretieren und wahrnehmen, ein Einflussfaktor. Gerade im Bezug auf die Forschungsfrage spielen unterschiedliche Vorkenntnisse von Fans und Nicht-Fans eine Rolle, die den Interpretationsspielraum nochmals eingrenzen. Fans verfügen zum Beispiel über größere Kenntnis der Spielabläufe beim Fußball als Nicht-Fans, da diese sich nicht für den Sport interessieren.
Das Vorwissen des Rezipienten über den Fußballsport hat also Auswirkung auf den Rezeptionsprozess. Der Verstehensprozess eines Films ist demnach abhängig von kulturellen Kenntnissen und dem Realitätsverständnis des Rezipienten.
Folgende übergeordnete Forschungsfrage, die sich aus den vorangestellten Überlegungen ergibt, steht im Zentrum der Untersuchung:
Rezipieren Fußballfans und Nicht-Fußballfans Fußballfilme wie „Das Wunder von Bern“ und „FC Venus“ auf eine unterschiedliche Weise? Diese wird auf der Basis der Uses-and-Gratification-Theorie der Rezeptionsforschung bearbeitet.
Eine zweistufige Vorgehensweise wird für die Untersuchung ausgewählt: Es wird zwar keine Filmanalyse bezüglich Montage, Ton oder Schnitt durchgeführt, die ausgewählten Filme werden aber bezüglich verschiedener Faktoren untersucht. Zunächst werden die Themenschwerpunkte wie zum Beispiel Authentizität der Fußballszenen, Darstellung der Frauen oder den Ruhrgebiets-Aspekt in „Das Wunder von Bern“ ermittelt. Außerdem werden Zusatzinformationen wie Interviews mit den Regisseuren hinsichtlich ihrer Motivation, die Filme zu realisieren und hinsichtlich der Umsetzung der Filmproduktion ausgewertet.
Diese Informationen sind wegweisend für die zweite Stufe, die Untersuchung der Rezeption der beiden Fußballfilme.
Die Untersuchung der Rezeption der Fußballfilme wird anhand eines Methodenmix’ von qualitativen und quantitativen Messmethoden vorgenommen
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Problemstellung
- 2. Theoretische Grundlage: Rezeptionsforschung
- 2.1. Einordnung der Rezeptionsforschung in die Medienwirkungsforschung
- 2.2. Die Entstehung und Entwicklung der Rezeptionsforschung
- 2.3. Der Uses-and-Gratifications-Ansatz
- 2.3.1. Entstehung und Entwicklung des Uses-and-Gratifications-Ansatzes
- 2.3.2. Kritik
- 2.4. Rezipienten
- 2.4.1. Relevanz von Persönlichkeitsmerkmalen für die Medienrezeption
- 2.4.2. Rezeptionsprozess
- 2.4.3. Fußballfankultur
- 2.5. Zusammenfassung und Ziele
- 3. Untersuchungsgegenstand: Fußball, Film und Rezipient
- 3.1. Fußball
- 3.1.1. Das Großereignis Fußballweltmeisterschaft 1954
- 3.2. Fußballfilme
- 3.2.1. Genredefinition
- 3.2.2. Überblick
- 3.3. „Das Wunder von Bern“
- 3.3.1. Inhaltsangabe
- 3.3.2. Themenschwerpunkte
- 3.3.3. Hintergrundinformationen
- 3.3.4. Einordnung des Films
- 3.3.5. Inhaltsangabe
- 3.3.6. Themenschwerpunkte
- 3.3.7. Hintergrundinformationen
- 3.3.8. Einordnung des Films
- 3.3.9. Exkurs: Frauenfußball
- 3.4. „FC Venus“
- 3.4.1. Inhaltsangabe
- 3.4.2. Themenschwerpunkte
- 3.4.3. Hintergrundinformationen
- 3.4.4. Einordnung des Films
- 3.5. Die Rezipienten der Fußballfilme: Fußballfans und Nicht-Fußballfans
- 3.1. Fußball
- 4. Untersuchungstheorie
- 4.1. Exploration am Untersuchungsgegenstand
- 4.1.1. Überprüfung des Genres Fußballfilm
- 4.1.2. Ergebnis
- 4.1.3. Zusammenfassung
- 4.2. Untersuchungsdesign
- 4.2.1. Methodisches Vorgehen
- 4.2.2. Zeitliche Datierung der Untersuchung vor und nach der Fußballweltmeisterschaft 2006
- 4.3. Kategorienbildung
- 4.3.1. Untersuchungsgegenstand Rezipient
- 4.3.2. Untersuchungsgegenstand Filme
- 4.4. Erhebungsinstrumente
- 4.4.1. Internetforen
- 4.4.2. Blitzumfrage
- 4.4.3. Gruppendiskussion
- 4.4.4. Internetfragebogen
- 4.1. Exploration am Untersuchungsgegenstand
- 5. Forschungsfragen
- 6. Praktische Umsetzung der Untersuchung und Analyse
- 6.1. Internetforen
- 6.1.1. Ablaufmodell der Analyse
- 6.1.2. Ergebnisorientierte Kategorienbildung
- 6.2. Blitzumfrage
- 6.2.1. Ablaufmodell der Analyse
- 6.2.2. Ergebnisorientierte Kategorienbildung
- 6.2.2.1. Rezipiententypen
- 6.2.2.2. Filmkategorien
- 6.2.3. Zusammenfassung
- 6.3. Gruppendiskussion
- 6.3.1. Ablaufmodell der Analyse nach Mayring
- 6.3.2. Ergebnisorientierte Kategorienbildung
- 6.3.2.1. KO Fußballfilme
- 6.3.2.2. K1 Historischer Hintergrund
- 6.3.2.3. K2 Authentizität der Fußballszenen
- 6.3.2.4. K3 Frauen und Fußball
- 6.3.2.5. K4 Parallelgeschichte vs. Fußballgeschichte
- 6.3.2.6. K5 Ruhrgebiets-Aspekt in „Das Wunder von Bern“
- 6.3.3. Zusammenfassung
- 6.4. Internetfragebogen
- 6.4.1. Aufbau des Fragebogens
- 6.4.2. Ablaufmodell der Analyse
- 6.4.3. Ergebnisorientierte Kategorienbildung
- 6.4.3.1. Rezipiententypen
- 6.4.4. Überprüfung der Ergebnisse aus qualitativer Methode anhand quantitativer Methode
- 6.4.4.1. KO Fußballfilme
- 6.4.4.2. K1 Historischer Hintergrund
- 6.4.4.3. K2 Authentizität der Fußballszenen
- 6.4.4.4. K3 Frauen und Fußball
- 6.4.4.5. K4 Parallelgeschichte vs. Fußballgeschichte
- 6.4.4.6. K5 Ruhrgebiets-Aspekt in „Das Wunder von Bern“
- 6.4.5. Zusammenfassung
- 6.1. Internetforen
- 7. Auswertung
- 7.1. Fußballinteresse der Rezipienten
- 7.2. KO Fußballfilme
- 7.3. K1 Historischer Hintergrund
- 7.4. K2 Authentizität der Fußballszenen
- 7.5. K3 Frauen und Fußball
- 7.6. K4 Parallelgeschichte vs. Fußballgeschichte
- 7.7. K5 Ruhrgebiets-Aspekt in „Das Wunder von Bern“
- 8. Beantwortung der Forschungsfragen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Rezeption von Fußballfilmen durch Fußballfans und Nicht-Fußballfans. Sie analysiert die Rezeptionsprozesse anhand der Filme „Das Wunder von Bern“ und „FC Venus“ und untersucht, inwieweit sich diese bei den beiden Zuschauergruppen unterscheiden.
- Rezeption von Fußballfilmen durch unterschiedliche Zuschauergruppen
- Analyse der Rezeptionsprozesse anhand der Filme „Das Wunder von Bern“ und „FC Venus“
- Untersuchung der Relevanz von Persönlichkeitsmerkmalen und Motivationslagen für die Medienrezeption
- Einordnung der Rezeptionsforschung in die Medienwirkungsforschung
- Anwendung des Uses-and-Gratifications-Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit vor und erläutert den Fokus auf die Rezeption von Fußballfilmen durch Fußballfans und Nicht-Fußballfans. Kapitel 2 bietet die theoretische Grundlage der Arbeit, indem es die Rezeptionsforschung, insbesondere den Uses-and-Gratifications-Ansatz, in die Medienwirkungsforschung einordnet und die Bedeutung von Rezipientenmerkmalen für den Rezeptionsprozess herausstellt. Kapitel 3 widmet sich dem Untersuchungsgegenstand, Fußball, Film und Rezipient, mit einer genaueren Betrachtung der beiden Filme „Das Wunder von Bern“ und „FC Venus“ sowie den unterschiedlichen Zuschauergruppen. Kapitel 4 beschreibt die Untersuchungstheorie, das methodische Vorgehen und die Kategorienbildung, die für die Analyse der Rezeptionsprozesse verwendet werden. Die Kapitel 5 und 6 befassen sich mit den Forschungsfragen und der praktischen Umsetzung der Untersuchung, einschließlich der Analyse der Ergebnisse aus den verschiedenen Erhebungsinstrumenten (Internetforen, Blitzumfrage, Gruppendiskussion und Internetfragebogen).
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Rezeptionsforschung, Medienwirkungsforschung, Uses-and-Gratifications-Ansatz, Fußballfilm, Rezeptionsprozesse, Fußballfans, Nicht-Fußballfans, „Das Wunder von Bern“, „FC Venus“, Qualitative und Quantitative Forschungsmethoden.
- Citation du texte
- Anna Zafiris (Auteur), 2007, Rezeption von Fußballfilmen durch Fußballfans und Nicht-Fußballfans anhand der Beispiele „Das Wunder von Bern“ und „FC Venus“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143311