„Jedes Kunstwerk ist eine absolute Untat.“
(Theodor W. Adorno, 1903)
Wie beginnt man einen Essay im bloßen Hinblick auf die Philosophien der Kunst, wenn dem armen Rezipienten bis heute unklar bleiben muss, was denn nun Kunst ausmacht und wo der konkrete Zusammenhang zu suchen ist in Verbindung mit der Philosophie.
Wenn also Kunst noch immer Denken und Reflexion abverlangt, bleibt der hilflose Rezipient sich selbst, seinem Verstand, seiner Vernunft, überlassen.
Er steht ihm allein gegenüber, dem Kunstwerk.
Das ästhetische Subjekt muss ambivalent sein, birgt es doch von Anfang an das Trauma in sich, indem es die Ambivalenz der Erkenntnis offenbaren kann. Die ästhetische Reflexion durch den Betrachter ist fähig den Wahrheitsgehalt eines Kunstwerkes herauszustellen.
Das Negativ-Schöne:
Ein Versuch über die Negation des ästhetischen Subjektes
„Jedes Kunstwerk ist eine absolute Untat.“[1]
(Theodor W. Adorno, 1903)
Wie beginnt man einen Essay im bloßen Hinblick auf die Philosophien der Kunst, wenn dem armen Rezipienten bis heute unklar bleiben muss, was denn nun Kunst ausmacht und wo der konkrete Zusammenhang zu suchen ist in Verbindung mit der Philosophie.
Wenn also Kunst noch immer Denken und Reflexion abverlangt, bleibt der hilflose Rezipient sich selbst, seinem Verstand, seiner Vernunft, überlassen.
Er steht ihm allein gegenüber, dem Kunstwerk.
Das ästhetische Subjekt muss ambivalent sein, birgt es doch von Anfang an das Trauma in sich, indem es die Ambivalenz der Erkenntnis offenbaren kann. Die ästhetische Reflexion durch den Betrachter ist fähig den Wahrheitsgehalt eines Kunstwerkes herauszustellen.
Ist diese Reflexion nun bereits philosophisches System? Diejenige Philosophie die es ermöglicht den Wahrheitsanspruch eines Kunstwerkes herauszustellen muss zunächst ästhetische Gesichtspunkte mit einbeziehen. Aber bereits mit der Betrachtung des Kunstwerkes vollzieht sich die Ästhetisierung des Kunstobjektes. Philosophie ästhetisiert, Ästhetik philosophiert, indem sich das ästhetische Subjekt weit über die Mimesis hinausgehend verselbstständigt, also mehr wird als bloßes, verräterisches Simulacrum imaginierter Wirklichkeit. Kunst ist niemals identisch mit Wirklichkeit, sie konstituiert eine eigene.
Kunst ist philosophische Projektionsfläche.
Die dem Betrachter eine eigene Entscheidung abzuverlangen scheint. Sie eröffnet ihm bestenfalls die Metaebenen verschiedener Wirklichkeiten, schlimmstenfalls wird sie zum Spiegel menschlicher Urängste als veranschaulichtes, philosophisch zerlegbares Traumata.
Kunst ist Kritik.
Eben diese Kritik richtet sich oftmals an das individuelle und kollektive Subjekt.[2] Bereits die Kunstphilosophie der Spätmoderne widmet sich eben diesem Subjekt in ganz besonders aufmerksamer Weise, indem sie das Negativ-Schöne die Bühne betreten lässt. Die Kunst der Spätmoderne ist selbstreflexiv und über die Maßen selbstkritisch. Nie zuvor wurde dem ästhetischen Subjekt eine solch uneingeschränkte Individualität durch den Künstler und die Betrachtungen den Rezipienten zugesprochen.
Die radikale Negation einer nicht vorhandenen Identität tritt in der Postmoderne in den Vordergrund, die Individualität des ästhetischen Subjekts wird gleichermaßen bestätigt und durch endgültige Negation außer Kraft gesetzt.
Dennoch das Einzelsubjekt wird gerettet indem sich das Negativ-Schöne selbst über das Erhabene hinwegsetzt. Die postmoderne Philosophie der Kunst muss sich also in Form des Kantischen Erhabenen letztendlich gegen das Subjekt selbst richten.[3]
Die Autonomie des kollektiven Subjekts, seine Individualität überhaupt wird infrage gestellt. Kunst verweist auf die Problematiken einer Gesellschaftsutopie und die individuelle Subjektivität innerhalb dieser offensichtlichen Utopie.
[...]
[1] Vgl. Adorno, Theodor W. : http://baseportal.de/cgi-bin/baseportal.pl?htx=/Peter_Eckardt/Kunstzitate
[2] Vgl. Zima, P. V.: „Ästhetische Negation.“, S. ix, Z. 14f
[3] Ebd. S. x
- Citation du texte
- Julia Kulewatz (Auteur), 2009, Das Negativ-Schöne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143210
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