Der Name Privilegium minus („der kleine Vorteil“) wurde als Abgrenzung gegenüber dem Privilegium maius gewählt, einer im 14. Jahrhundert erstellten Fälschung. Die beiden Urkunden werden in der historischen Forschung auch als „kleiner österreichischer Freiheitsbrief“ bzw. als „großer österreichischer Freiheitsbrief“ bezeichnet.
Das Privilegium Minus hat als frühestes österreichisches Rechtsdokument besondere Bedeutung für die österreichische Rechtsgeschichte. Als Zugeständnis an Heinrich II. in Verwirklichung der Heerschildordnung gedacht, diente das Privilegium minus hauptsächlich zur Festigung der Stellung der Babenberger in Österreich und insbesondere zur Beibehaltung der (fürstlichen) Stellung Heinrichs II.
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PRIVILEGIUM MAIUS
Beim Privilegium maius handelt es sich um eine von Herzog Rudolf IV. in Auftrag gegebene Fälschung. Der Anlass dafür ist strittig, man vermutet aber, dass der Grund für die Fälschung die Missachtung Österreichs in der Goldenen Bulle von 1356 gewesen sein könnte. Zumal Österreich nicht zum Kreis der Kurfürsten gehörte, kamen den Habsburgern die in der Goldenen Bulle festgelegten Privilegien nicht zu. Rudolf IV., zu diesem Zeitpunkt erst 19 Jahre alt, dürfte diese Zurücksetzung dermaßen verärgert haben, dass er versuchte durch eine gefälschte Urkundensammlung ein Machtgleichgewicht herzustellen.
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Inhaltsverzeichnis
- PRIVILEGIUM MINUS
- Historischer Hintergrund
- Entstehung des Dokumentes
- Die Kernpunkte des Privilegium minus
- PRIVILEGIUM MAIUS
- Die Kernpunkte des Privilegium maius
- Exkurs: Entlarvung der Fälschung
- RESÜMEE
- PERSÖNLICHE WÜRDIGUNG
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der rechtsgeschichtlichen Bedeutung der beiden wichtigen österreichischen Verfassungsdokumente, dem Privilegium minus und dem Privilegium maius. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Analyse des Privilegium minus, dessen Entstehung und dessen Bedeutung für die österreichische Rechtsgeschichte. Die Arbeit beleuchtet auch die Entstehung des Privilegium maius und widmet sich der Entlarvung der Fälschung.
- Die Entstehung des Privilegium minus im Kontext des politischen Konflikts zwischen den Staufern und den Welfen
- Die Rolle des Privilegium minus für die Festigung der Stellung der Babenberger in Österreich
- Die Bedeutung des Privilegium minus für die Entwicklung des Reichslehensrechts
- Die Fälschung des Privilegium maius und ihre historischen Hintergründe
- Die Bedeutung der beiden Dokumente für die österreichische Rechtsgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
PRIVILEGIUM MINUS
Das Kapitel befasst sich mit dem historischen Hintergrund und der Entstehung des Privilegium minus, einem wichtigen Dokument für die österreichische Rechtsgeschichte. Es beleuchtet den Konflikt zwischen den Staufern und den Welfen, der zur Abspaltung Österreichs von Bayern führte. Das Privilegium minus wurde Heinrich II. Jasomirgott als Lehen vom Kaiser verliehen und festigte die Stellung der Babenberger in Österreich.
PRIVILEGIUM MAIUS
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Privilegium maius, einem im 14. Jahrhundert erstellten Dokument, das sich als Fälschung herausstellte. Der Text beleuchtet die Kernpunkte des Dokuments und die Gründe, die zur Entlarvung der Fälschung führten.
Schlüsselwörter
Privilegium minus, Privilegium maius, Österreich, Rechtsgeschichte, Babenberger, Staufer, Welfen, Reichslehensrecht, Heerschildordnung, Fälschung, historischer Kontext.
- Quote paper
- Katharina Soder (Author), 2010, Privilegium minus und Privilegium maius, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143177