In der folgenden Ausarbeitung sollen Gewaltpräventionsprogramme in Schulen vorgestellt werden. Dazu werde ich zu Beginn dieser Ausarbeitung erläutern, warum die Institution Schule überhaupt ein Ort der Gewalt ist und durch welche Parameter dies beeinflusst wird. Danach sollen auf dieser Grundlage Ansätze zur Gewaltprävention beschrieben und mit Hilfe eines Säulenmodells dargestellt werden. Anschließend werde ich dieses Säulenmodell der Gewaltprävention näher beleuchten und besonders auf die Maßnahmen, die von der jeweiligen Lehrkraft bei einem Auftreten von Gewalt ergriffen werden können, aufmerksam machen. Im weiteren Verlauf dieser Ausarbeitung werde ich versuchen, die Maßnahmen zur Gewaltprävention in drei Ebenen, nämlich die Schulebene, Klassenebene und die individuelle Ebene, einzuordnen und den Wirkungsbereich dieser Ebenen genau abzustecken. Zum Schluss soll diese Ausarbeitung durch Tipps für Lehrkräfte zur Gewaltprävention abgerundet werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Warum ist auch die Schule ein Ort der Gewalt
2.1. Folgen für die Gewaltprävention
3. Gewaltprävention auf drei Ebenen
3.1. Maßnahmen auf Schulebene
3.2. Maßnahmen auf Klassenebene
3.3. Maßnahmen auf individueller Ebene
4. Auswirkungen und Effekte des Interventionsprogramm
5. Tipps für Lehrkräfte
6. Quellen
1. Einführung
Allgemeine Zielsetzungen
In der folgenden Ausarbeitung sollen Gewaltpräventionsprogramme in Schulen vorgestellt werden. Dazu werde ich zu Beginn dieser Ausarbeitung erläutern, warum die Institution Schule überhaupt ein Ort der Gewalt ist und durch welche Parameter dies beeinflusst wird. Danach sollen auf dieser Grundlage Ansätze zur Gewaltprävention beschrieben und mit Hilfe eines Säulenmodells dargestellt werden. Anschließend werde ich dieses Säulenmodell der Gewaltprävention näher beleuchten und besonders auf die Maßnahmen, die von der jeweiligen Lehrkraft bei einem Auftreten von Gewalt ergriffen werden können, aufmerksam machen. Im weiteren Verlauf dieser Ausarbeitung werde ich versuchen, die Maßnahmen zur Gewaltprävention in drei Ebenen, nämlich die Schulebene, Klassenebene und die individuelle Ebene, einzuordnen und den Wirkungsbereich dieser Ebenen genau abzustecken. Zum Schluss soll diese Ausarbeitung durch Tipps für Lehrkräfte zur Gewaltprävention abgerundet werden. Diese Tipps wurden im Plenum im Zuge des Aufbaumoduls Politik mit dem Titel „Gewalt in Institutionen und im offentlichen Raum" im Rahmen der ersten Phase der Lehrerausbildung am Institut für Politikwissenschaften der Justus-Liebig-Universität in Giessen im Wintersemester 2008/09 erarbeitet. Dabei sollten Vorschläge aus der Sicht von Studierenden zur Verbesserung der Situationen an Schulen im Hinblick auf das Problem der Gewalt gemacht werden.
2. Warum ist auch die Schule ein Ort der Gewalt?
Die Schule wird heutzutage nicht mehr nur als ein Ort des Lernens angesehen, sondern stellt für Schülerinnen und Schüler zunehmend einen Lebensraum dar, in dem ein nicht kleiner Teil ihrer Lebenszeit verbracht wird. Sie besitzt also einen Realitätsbezug, da sie die Menschen vom Schuleintritt bis hin zu einem Schulabschluss beschäftigt (vgl. Heitmeyer/Schröttle (Hrsg.) 2006: 196). In der Schule wird von Schülerinnen und Schülern verlangt, sich in einem vorgegebenen sozialen Setting1 in einem Klassenverband auf die Aneignung fachlicher Lerninhalte zu konzentrieren. Dabei führen die Schulleistungen im Gesamtergebnis zu Schulabschlüssen verschiedener Wertigkeit, mit denen sich dann privilegierte oder weniger privilegierte Lebenswege erschließen lassen (vgl. Heitmeyer/Schröttle (Hrsg.) 2006: 196 f.) Dabei bieten die große Anzahl der Schülerinnen und Schüler und der Leistungsanspruch der Lehrkräfte hinreichend viele Reibungsflächen, an denen sich Konflikte entzünden lassen und so zur Gewalt an Schulen führen können.
Gewalt in der Schule ist deshalb ein aktuelles Thema in dem direkten Umfeld eines jeden Schülers. Auch Kinder und Jugendliche werden heute immer öfter im Alltag mit Gewaltsituationen - ob aktiv oder passiv ± konfrontiert. So bleibt auch die Schule als Ort von Gewalt- und Machtausübung nicht verschont. Die Schule stellt ihrerseits Ansprüche an die Schülerinnen und Schüler und erwartet dabei, aufkommende Konflikte natürlich gewaltfrei zu lösen (vgl. Heitmeyer/Schröttle (Hrsg.) 2006: 197).
Jedoch ist Schule nicht nur Austragungsort von Gewalt. Sie kann auch Gewalt fördernde Elemente enthalten (vgl. Heitmeyer/Schröttle (Hrsg.) 2006: 197 f.). Schulischer Nährboden für das Entstehen von Gewalt an Schulen sind oft ein negatives Schulklima und eine negative Lernkultur (vgl. Schubarth 2000: 106).
Ein negatives Schulklima resultiert einerseits aufgrund schlechter sozialer Beziehungen unter Schülern und andererseits durch eine negative Lehrer-Schüler-Beziehung (vgl. Heitmeyer/Schröttle (Hrsg.) 2006: 222). Außerdem wird ein negatives Schulklima durch geringes förderndes Lehrerengagement und durch eine soziale Etikettierung auffälliger Schülerinnen und Schüler seitens der Schule begünstigt oder sogar erzeugt (vgl. Heitmeyer/Schröttle (Hrsg.) 2006: 223).
Wie schon beschrieben, kann sich auch eine negative Lernkultur gewaltfördernd auswirken. Eine negative Lernkultur zeichnet sich durch geringe Mitbestimmung seitens der Schülerschaft und durch starken Leistungsdruck aus (vgl. Schubarth/Ackermann (Hrsg.) 2000: 94). Des Weiteren fehlen Elemente wie handlungsorientiertes und kooperatives Lernen (vgl. Schubarth/Ackermann (Hrsg.) 2000: 90). Der mangelnde Lebensweltbezug der Lehrinhalte und das Entstehen von Langeweile während des Unterrichts können zudem auch zu einem Auftreten von Gewalt führen (vgl. Schubarth/Ackermann (Hrsg.) 2000: 52f.).
Es wird nun ersichtlich, dass man Gewalt einerseits als Resultat einer mangelhaften Qualität der schulischen Umwelt und andererseits als Produkt misslungener Interaktionen in hierarchischen Beziehungen beschreiben könnte. Dies stellt einen Ansatz für Präventionsmöglichkeiten dar. Man versucht hierbei, ein positives Schulklima zu schaffen, das sich im folgenden Schritt gewaltmindernd auswirken könnte.
2.1 Folgen für die Gewaltprävention
Der Begriff der Gewaltprävention steht als Oberbegriff für Maßnahmen, die eine die eine Vermeidung gewalttatiger Auseinandersetzungen erreichen und einen „richtigen", das hei&t gewaltfreien, Umgang mit Konflikten schulen sollen (vgl. Schubarth 2000: 103).
Es stehen der Lehrkraft viele Möglichkeiten zur Prävention aggressiver Umgangsformen in der Schule zur Verfügung. Eine Neugestaltung des Lebensraumes und Arbeitsplatzes Schule kann hierbei dazu beitragen, ein positives Schulklima aufzubauen (vgl. Schubarth/Ackermann (Hrsg.) 2000: 92). Schülerinnen und Schüler werden im Umgang mit Gewalt sensibilisiert und erlernen Modelle des gewaltfreien Miteinander-Umgehens (vgl. Schubarth/Ackermann (Hrsg.) 2000: 47). Hierbei sollte die Lehrkraft als gewaltfreies Vorbild bei der Entwicklung der sozialen Kompetenzen fungieren. Voraussetzung dafür ist natürlich das Vorhandensein einer guten Lehrer-Schüler-Beziehung und eines positiven Sozialklimas, um Ängste thematisieren zu können. Eine vertrauensvolle Schüler-Lehrer-Beziehung kann außerdem zu einer positiven Entwicklung des Klassen- und Schulklimas beitragen. In der Gewaltprävention werden Schülerinnen und Schüler für alternatives Konfliktverhalten sensibilisiert, wobei Selbstwertverletzungen vermieden werden (vgl. Schubarth/Ackermann (Hrsg.) 2000: 47f.).
Das beabsichtigte Ziel der Gewaltprävention ist also die Entwicklung sozialer Orientierungsmuster, die Schülerinnen und Schüler befähigen, verschiedene Sachverhalte als Gewalt zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. Weitere Hauptziele von Interventionsprogrammen sind, so weit wie möglich bestehende Gewalttäter- und Gewaltopferprobleme innerhalb und außerhalb der Schulumgebung zu vermindern und die Entwicklung neuer Probleme zu verhindern oder sie gar vollständig zu beseitigen (vgl. Olweus 2006: 70; Schubarth 2000: 103). Natürlich sollen Gewaltinterventionsprogramme auch bessere Beziehungen zwischen Gleichaltrigen in der Schule erreichen und Bedingungen schaffen, unter denen sowohl Opfer als auch Täter besser miteinander auskommen und innerhalb und außerhalb der schulischen Umgebung zurechtkommen können (vgl. Olweus 2006: 71f.)
[...]
1 Setting: (engl.: das Setzen, die Anordnung, der Hintergrund) wird hier als Begriff für die spezifische Gestaltung der kontextuellen Rahmenbedingungen der Schule verwendet. Beispiel: Klassengröße, sozioökonomische Faktoren, Familienstruktur, Schulstandort und Schulform;
- Arbeit zitieren
- Amadeo Raino (Autor:in), 2009, Gewalt in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142788
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