Dieser Sammelband beinhaltet fünf Hausarbeiten.
In der ersten Arbeit soll die Fragestellung, wie das Leben einer Frau im klassischen Athen aussah, erörtert werden. Die dazu aufgestellte These lautet: "Das Leben der Frauen im klassischen Athen war von Separation und Zurückgezogenheit geprägt." Die Ausführungen beziehen sich dabei ausschließlich auf Athenerinnen aus der Oberschicht.
Die zweite Arbeit setzt einen speziellen Fokus auf die Situation einer Witwe in dieser Zeit. Das Thema umfasst somit soziokulturelle, normative, religiöse und zu großen Teilen auch rechtliche Aspekte des Lebens als Hinterbliebene. Der zeitliche Rahmen der Klassik wurde ausgewählt, um die rechtliche und soziale Gerechtigkeit der noch jungen Demokratie zu überprüfen und um die Stellung der Witwe in dieser besonders langzeitig prägenden Ära am Beginn eines Veränderungsprozesses zu betrachten.
Um römische Frauen als Investorinnen und Unternehmerinnen zur Zeit des Prinzipats geht es im dritten Text. Bildeten Frauen, die über eigene Vermögenswerte verfügten und einer gewerblichen Tätigkeit nachgegangen sind, die Ausnahme in einer patriarchalischen Gesellschaftsordnung und inwieweit wurde der Gelderwerb von Frauen in der römischen Gesellschaft akzeptiert? Die Quellenlage ist dabei etwas schwierig, denn wir finden nur sehr wenige Belege dafür, dass Frauen der Oberschicht in bestimmten Berufen vertreten waren und ihre Involvierung in Geschäfte meisterhaft verschleiern konnten.
Der vierte Text befasst sich mit einer Sonderrolle im antiken Rom: den Vestalinnen. Wer waren die vestalischen Jungfrauen? Wie sah ihr Leben aus? Und wieso genossen sie eine solche gesellschaftliche Sonderrolle?
Der fünfte Text richtet den Fokus schließlich auf Sparta: Das Ziel der Arbeit besteht darin, die Ziele der Mädchenerziehung in der Polis Sparta zu ergründen. Es sollte insbesondere die Frage geklärt werden, ob die Erziehung der Emanzipation oder der Anpassung der Mädchen dienen sollte. Damit verbunden ist die These, dass es den Spartiaten bei der Erziehung der Mädchen nie darum ging, diese zu emanzipieren, sondern lediglich darum, sie an die Werte der Gesellschaft und an ihre zukünftigen Pflichten heranzuführen. In diesem Zusammenhang soll die besondere Rolle der Spartiatin bagatellisiert werden.
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<head>
<title>Die Stellung der Frau in der Antike</title>
</head>
<body>
<h2>Inhaltsverzeichnis</h2>
<ul>
<li>Das Leben der Frau im klassischen Athen
<ul>
<li>Einleitung</li>
<li>Junge, unverheiratete Frauen</li>
<li>Verheiratete Frauen</li>
<li>Alte Frauen</li>
</ul>
</li>
<li>Die Stellung der Witwe im antiken Athen
<ul>
<li>Einleitung</li>
<li>Die gesellschaftlich-rechtliche Stellung der athenischen Frau</li>
<li>Das weibliche Erbrecht im antiken Griechenland</li>
<li>Die Witwe</li>
</ul>
</li>
<li>Römische Frauen als Investoren und Unternehmer zur Zeit des Prinzipats
<ul>
<li>Einleitung</li>
<li>Die Stellung der Frauen in der römischen Gesellschaft</li>
<li>Römische Frauen als Bankiers?</li>
<li>Frauen im Darlehensgeschäft und als Reedereiunternehmerinnen</li>
<li>Ziegeleien und Baustoffbranche</li>
<li>Handwerk und Gewerbe</li>
</ul>
</li>
<li>Frauen in der römischen Religion. Eine Einführung in den Kult der vestalischen Jungfrauen
<ul>
<li>Einleitung</li>
<li>Entstehungsgeschichte der Vestalinnen</li>
<li>Die Rolle des pontifex maximus im Leben der Vestalinnen</li>
<li>Captio – Eintritt in das Priesteramt</li>
<li>Dreißigjährige Dienstzeit einer Vestalin</li>
<li>Das Privileg des innerstädtischen Begräbnisses</li>
</ul>
</li>
<li>Anpassung oder Emanzipation? Die Ziele der Mädchenerziehung in Sparta
<ul>
<li>Einleitung</li>
<li>Sportliche und intellektuelle Ausbildung – Ein Überblick über die Mädchenerziehung in Sparta</li>
<li>Anpassung oder Emanzipation? – Eine Untersuchung der Ziele der Mädchenerziehung in Sparta</li>
</ul>
</li>
</ul>
<h2>Zielsetzung und Themenschwerpunkte</h2>
<p>Der vorliegende Sammelband bietet eine umfassende Analyse der Rolle der Frau in der Antike, mit einem besonderen Fokus auf Athen, Rom und Sparta. Ziel des Bandes ist es, die gesellschaftliche, rechtliche und ökonomische Stellung von Frauen in diesen antiken Gesellschaften zu beleuchten und ihre Entwicklung im historischen Kontext zu analysieren. Der Sammelband beleuchtet sowohl die Lebensumstände und Pflichten der Frauen als auch ihre Rechte und Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.</p>
<ul>
<li>Die Rolle der Frau in der athenischen Gesellschaft und ihre rechtliche Stellung.</li>
<li>Die Stellung von Witwen im antiken Griechenland und ihre wirtschaftlichen Herausforderungen.</li>
<li>Die Rolle römischer Frauen als Unternehmerinnen und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit.</li>
<li>Die religiöse Rolle der vestalischen Jungfrauen im antiken Rom und ihre Privilegien.</li>
<li>Die Erziehung der Mädchen in Sparta und die Frage der Emanzipation.</li>
</ul>
<h2>Zusammenfassung der Kapitel</h2>
<p><strong>Das Leben der Frau im klassischen Athen</strong>: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die Rolle der Frau im klassischen Athen. Die Frauen lebten in einer patriarchalischen Gesellschaft, in der sie weitgehend von öffentlichen Angelegenheiten ausgeschlossen waren. Junge, unverheiratete Frauen wurden auf ihre zukünftige Rolle als Ehefrauen vorbereitet, während verheiratete Frauen hauptsächlich im Haushalt tätig waren. Alte Frauen hatten in der Gesellschaft eine etwas größere Freiheit, da sie aufgrund ihres Alters und ihrer Erfahrung mehr Anerkennung erfuhren.</p>
<p><strong>Die Stellung der Witwe im antiken Athen</strong>: Vanessa Anderson untersucht in diesem Kapitel die rechtliche und gesellschaftliche Stellung der Witwen im antiken Athen. Witwen hatten oft Schwierigkeiten, ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu bewahren, da sie stark von ihren männlichen Verwandten abhängig waren. Das Kapitel beleuchtet auch die spezifischen Herausforderungen, denen sich Witwen in Bezug auf Erbrecht und gesellschaftlichen Status stellen mussten.</p>
<p><strong>Römische Frauen als Investoren und Unternehmer zur Zeit des Prinzipats</strong>: In diesem Kapitel wird die Rolle römischer Frauen als Unternehmerinnen untersucht. Frauen in Rom hatten, insbesondere in der Oberschicht, die Möglichkeit, wirtschaftlich tätig zu sein, etwa als Bankiers oder in der Baustoffbranche. Trotz ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten waren sie jedoch weiterhin von politischen Ämtern ausgeschlossen und mussten sich oft mit gesellschaftlichen Vorurteilen auseinandersetzen.</p>
<p><strong>Frauen in der römischen Religion. Eine Einführung in den Kult der vestalischen Jungfrauen</strong>: Dieses Kapitel beschreibt den einzigartigen Status der vestalischen Jungfrauen im römischen Kult. Diese Priesterinnen hatten eine zentrale Rolle im religiösen Leben Roms und genossen besondere Privilegien, wie das Recht auf ein innerstädtisches Begräbnis. Ihre Keuschheit und Reinheit galten als Symbol für die Reinheit Roms, und Verstöße gegen ihre Pflichten wurden streng bestraft.</p>
<p><strong>Anpassung oder Emanzipation? Die Ziele der Mädchenerziehung in Sparta</strong>: Katrin Hilgenberg analysiert in diesem Kapitel die Erziehung der Mädchen in Sparta und diskutiert, ob diese Erziehung zur Emanzipation der Frauen führte oder lediglich der Anpassung an die gesellschaftlichen Normen diente. Die Mädchen wurden körperlich und geistig geschult, um starke Mütter und loyale Bürgerinnen zu werden. Die Erziehung diente vor allem dazu, die Frauen auf ihre Rolle in der spartanischen Gesellschaft vorzubereiten, ohne jedoch eine echte Emanzipation zu verfolgen.</p>
<h2>Schlüsselwörter</h2>
<p>Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Sammelbandes umfassen die Rolle der Frau in der Antike, insbesondere in den Gesellschaften Athens, Spartas und Roms. Es wird die rechtliche und gesellschaftliche Stellung von Frauen beleuchtet, ebenso wie ihre wirtschaftlichen und religiösen Rollen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Mädchenerziehung in Sparta, der rechtlichen Stellung von Witwen im antiken Griechenland sowie der wirtschaftlichen Unabhängigkeit römischer Frauen. Die religiöse Bedeutung der vestalischen Jungfrauen und ihre einzigartigen Privilegien werden ebenfalls thematisiert. Der Sammelband bietet eine tiefgehende Analyse der Herausforderungen und Möglichkeiten, denen Frauen in der Antike gegenüberstanden.</p>
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