Obwohl die vielfältigen Aufgaben der Kirche, besonders im Bereich der Seelsorge, elementarer Bestandteil des christlichen Glaubens sind, wurde die Gesundheit des Körpers während der Coronapandemie über die der Seele gestellt. Selbst die katholische Pflicht an der sonntäglichen Eucharistiefeier teilzunehmen, ruhte für mehrere Wochen. Die Frage die dadurch aufgeworfen wird, ist, auf welchen theologischen und ethischen Grundlagen die Kirche die Einschränkungen akzeptieren konnte, beziehungsweise an welchen Punkten sie sich dagegen zur Wehr setzen musste.
In meiner Arbeit möchte ich die Wandelbarkeit zweier katholischer Rituale im Hinblick auf die Ritual Transfer Theory von Robert Langer, Dorothea Lüddeckens, Kerstin Radde und Jan Snoek untersuchen. Ich betrachte wie führende Sprecher der katholischen Kirche argumentieren um die Aussetzung der Sonntagspflicht zu begründen und wie die Einschnitte in die verschiedenen Aufgaben der Seelsorge ethisch argumentiert wurden und werden.
Die Aussetzung der Sonntagspflicht und die Verlegung des Gottesdienstes in den digitalen Raum stehen im Mittelpunkt der Arbeit, sowie die Krankensalbung als individuelles und intensives seelsorgerisches Ritual mit besonderem Infektionsrisiko.
- Arbeit zitieren
- Anja Mittelstedt (Autor:in), 2023, Religion und Corona. Die theologische und ethische Grundlage für die Akzeptanz von staatlichen Einschränkungen aus kirchlicher Perspektive, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1417063
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