„Die zweite Schwelle auf meinem Weg zur Synode war die Grenze zwischen Holland und Deutschland. Ich verdanke es vor allem meinem Freund Professor Heinz Kremers, dass ich den Mut fand, diese Grenze zu überschreiten und in das Land zurückzukehren, durch dessen Volk mein Volk, meine Familie und auch ich so viel erleiden mussten.“
Es ist aus heutiger Sicht nur schwer vorstellbar, welches Leid Yehuda Aschkenasy und seine Familie erfuhren. Dennoch wagte er den für ihn schwierigen, aber dennoch wichtigen Schritt, nach Deutschland einzureisen und entscheidend an dem Synodalbeschluss der „Rheinischen Landessynode 1980“ mitzuwirken.
Der Synodalbeschluss von 1980 sollte eine entscheidende Wende, als „ersten“ und wichtigen Schritt zu einer existentiellen Erneuerung des Verhältnisses zwischen Juden und Christen, herbeiführen.
Im dieser Ausarbeitung möchte ich den Weg der rheinischen Kirche von 1945 bis zur Landessynode 1980 darbieten. Da es sich dabei um ein komplexes Themengebiet handelt, kann im Rahmen dieser Arbeit nur ein grundlegender Einblick in die Ereignisse während dieses Zeitraumes gewährt werden. Das Thema, die damit verbundenen Emotionen und Erlebnisse der betroffenen respektive beteiligten Personen, sind zu Komplex, um sie allumfassend darstellen zu können.
Diese Ausarbeitung stellt „nur“ ein Element des am 27.01.2005 und 03.02.2005 im Seminar präsentierten Themas „Synodalbeschluss der Rheinischen Landessynode 1980, Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“ dar und ist entsprechend in diesen Kontext einzuordnen.
Gliederung:
I. Einleitung
II. Hauptteil
Der Weg zum Synodalbeschluss
III. Schluss
IV. Literaturverzeichnis
I Einleitung
„Die zweite Schwelle auf meinem Weg zur Synode war die Grenze zwischen Holland und Deutschland. Ich verdanke es vor allem meinem Freund Professor Heinz Kremers, dass ich den Mut fand, diese Grenze zu überschreiten und in das Land zurückzukehren, durch dessen Volk mein Volk, meine Familie und auch ich so viel erleiden mussten.“[1]
Es ist aus heutiger Sicht nur schwer vorstellbar, welches Leid Yehuda Aschkenasy und seine Familie erfuhren. Dennoch wagte er den für ihn schwierigen, aber dennoch wichtigen Schritt, nach Deutschland einzureisen und entscheidend an dem Synodalbeschluss der „Rheinischen Landessynode 1980“ mitzuwirken.
Der Synodalbeschluss von 1980 sollte eine entscheidende Wende, als „ersten“ und wichtigen Schritt zu einer existentiellen Erneuerung des Verhältnisses zwischen Juden und Christen, herbeiführen.
Im dieser Ausarbeitung möchte ich den Weg der rheinischen Kirche von 1945 bis zur Landessynode 1980 darbieten. Da es sich dabei um ein komplexes Themengebiet handelt, kann im Rahmen dieser Arbeit nur ein grundlegender Einblick in die Ereignisse während dieses Zeitraumes gewährt werden. Das Thema, die damit verbundenen Emotionen und Erlebnisse der betroffenen respektive beteiligten Personen, sind zu Komplex, um sie allumfassend darstellen zu können.
Diese Ausarbeitung stellt „nur“ ein Element des am 27.01.2005 und 03.02.2005 im Seminar präsentierten Themas „Synodalbeschluss der Rheinischen Landessynode 1980, Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“ dar und ist entsprechend in diesen Kontext einzuordnen.
II Hauptteil
Der Weg zum Synodalbeschluss
Schon bei kurzer Betrachtung der zeitlichen Differenz zwischen 1945 und 1980 wird offensichtlich, dass die rheinische Kirche einen langen und schwierigen Weg bis zum Synodalbeschluss, zur Erneuerung des Verhältnisses zum jüdischen Volk, beschreiten musste. Nur wenige Männer der Bekennenden Kirche hatten begriffen, dass die Mitverantwortung und Schuld der Christenheit in Deutschland am Holocaust eine Herausforderung sei, das Verhältnis zum jüdischen Volk zu erneuern.
Auch aus diesem Grund wird deutlich, warum die rheinische Kirche erst 20 Jahre später auf ihrer Landessynode 1965 die beiden ersten Beschlüsse fasste, die ihr Verhältnis zum jüdischen Volk betrafen. Dennoch resultierten diese Beschlüsse aus dem Fundament des schon 1948 in der rheinischen Kirche begonnenen Dialoges zwischen Juden und Christen.
Der 1948 entstandene „Deutsche Evangelische Ausschuss für Dienst an Israel“ führte bis 1964 in deutschen Großstädten christlich-jüdische Dialog-Tagungen durch, die u. a. als Impulsgeber für den Lernprozess der rheinischen Kirche gelten. Pfarrer Benjamin Locher kristallisierte sich als „wichtigster“ Pionier des christlich-jüdischen Dialoges in der rheinischen Kirche heraus. Rabbiner Robert Raphael Geis und Yehuda Aschkenasy gelten in dem jüdischen Kontext als die wichtigsten Personen.
1961 entstanden zwei Arbeitsgruppen, die in den folgenden Jahren den Lernprozess der rheinischen Kirche stark beeinflussten: der deutsche Nes-Ammim-Verein und die Arbeitsgemeinschaft „Juden und Christen“.
1961 traten die reformierten Kirchen der Niederlande an die Evangelischen Landeskirchen in Deutschland heran, um sich an den Bemühungen zur Erneuerung des Verhältnisses der Kirchen zum jüdischen Volk zu beteiligen. Die Ausführungen der Niederlande weckten allerdings nur bei drei deutschen Dialogpartnern die Bereitschaft mit ihnen zusammenzuarbeiten. Aus dieser Gruppe gründete sich der deutsche Nes-Ammim-Verein, der durch Vorträge und Publikationen in der rheinischen Kirche für eine Erneuerung ihres Verhältnisses zum jüdischen Volk warb.
Auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin wurde die Arbeitsgemeinschaft „Juden und Christen“ gegründet. Sie erreichte mit ihren Vorträgen und Diskussionen auf den Kirchentagen von Berlin 1961 bis Nürnberg 1979 und mit ihren Publikationen weite Kreise in der rheinischen Kirche.
[...]
[1] Aschkenasy, Yehuda: „Mein Weg nach Bad Neuenahr“. In: Klappert, Bertold (Hg.) / Starck, Helmut: Umkehr und Erneuerung. Erläuterungen zum Synodalbeschluss der Rheinischen Landessynode 1980 „Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“. Neukirchen-Vluyn 1980. S. 3.
- Arbeit zitieren
- Mario Hartmann (Autor:in), 2009, Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden (Rheinischer Synodalbeschluss von 1980), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141552
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.