Immer mehr Menschen kooperieren mit Angehörigen fremder Kulturen und agieren damit zwangsläufig in kulturellen Überschneidungssituationen, in denen unterschiedliche Denk- und Verhaltensweisen aufeinandertreffen. Entweder kommt es zu einer Kooperation oder Kommunikation in Deutschland mit zugewanderten Arbeitskollegen oder zu Mitarbeiterentsendungen in kulturfremde Länder.
Die Globalisierung der Wirtschaft, also die grenzüberschreitende unternehmerische Initiative, ist kein Phänomen der Neuzeit. Interkulturelle Kommunikation und Interaktion gab es bereits im Altertum. Schon die Ägypter, Phönizier und Griechen standen in Handelsbeziehungen zu Angehörigen fremder Kulturen. Dennoch hat sich die Weltwirtschaft im 20.Jahrhundert sowohl quantitativ, als auch qualitativ nachhaltig gewandelt. Längst geht es nicht mehr nur um Absatz- und Beschaffungsmärkte. Die internationalen Bestrebungen umfassen heute sämtliche Aktivitäten der Wertschöpfungskette. Für die Unternehmen sind grenzüberschreitende Aktivitäten in zunehmendem Maße kritischer Erfolgsfaktoren geworden. Daher ist in den letzten 15 Jahren eine steigende Tendenz zu beobachten, Mitarbeiter vor der Entsendung, mit kulturspezifischen Seminaren auf das Zielgebiet vorzubereiten, um einem Scheitern am Zielort vorzubeugen.
Ist die Kultur der Zielländer, in die Mitarbeiter entsandt werden, soweit von der westlich, europäischen Kultur entfernt wie die Arabische, trägt eine „Interkulturelle Sensibilisierung“ wesentlich dazu bei, die Entsendung nicht frühzeitig enden zu lassen, wodurch Störungen in der Kommunikation mit Geschäftspartnern im arabischen Raum entstehen können. Ein weiterer wichtiger Aspekt in einem interkulturellen Training zu arabischen Ländern ist das vorurteilsfreie Nahebringen der islamischen Religion, insbesondere der religionsübergreifenden Werte, Normen und Kulturstandards, die das öffentliche und private Leben in der gesamten Region geprägt haben.
Die Informationsvermittlung zur Landeskunde bei kulturspezifischen Seminaren, muss Elemente traditionellen Landeskundeunterrichts, wie Geschichte, Wirtschaft, politische Institutionen, Rechtssystem, Religionen, Geographie, und Minoritäten beinhalten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vorüberlegungen zum Seminar
- 2.1 Die Zielgruppe
- 2.2 Ziel des Seminars
- 2.3 Vorbereitungen zum Seminar
- 2.4 Methoden im Seminar
- 2.5 Medien im Seminar
- 3. Konzeption des Seminars
- 3.1 Einstieg in Seminar und Training
- 3.2 Erste Orientierungsphase „Kultur und Stereotype“
- 3.2.1 Übung „Margerite“
- 3.2.2 Übung „Eisbergmodell“
- 3.3 Fremdwahrnehmung „Stereotype und Vorurteile“
- 3.3.1 Moderationsübung Erarbeitung „Stereotype“
- 3.3.2 Moderationsübung Analyse „Werte und Vorbilder“
- 3.4 Inputphase Landesinformation
- 3.5 Inputphase Religion „Lernstraße“
- 3.6 Vertiefungsphase mit Fallmethoden zu „Kulturstandards“
- 3.6.1 Moderationsübung Erarbeitung der Kulturstandards
- 3.6.2 Fallanalyse (arabische Hierarchien im Job)
- 3.6.3 Kulturassimilator (Der Wachmann)
- 3.6.4 Fallmethode „Critical Incident“
- 3.7 Rollen- und Simulationsspiele in interkulturellen Seminaren
- 3.7.1 Rollenspiel „Begrüßung“
- 3.7.2 Simulationsspiel „Distanzwahrung“
- 3.8 Filme in interkulturellen Seminaren
- 3.9 Lernen mit allen Sinnen
- 3.10 Interkulturelle Akkulturation „Kulturschock“
- 3.11 Seminarende, Evaluation und Abschied
- 4. Schlusswort und Erkenntnisse aus der Fortbildung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminarplanung zielt darauf ab, eine Methodik und Didaktik für ein Ein- oder Zweitagesseminar zu Interkulturellem Training und Coaching für die Entwicklung interkultureller Kompetenz in arabischen Ländern zu entwickeln.
- Vermittlung von kulturellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen der westlichen Kultur und der arabischen Kultur
- Sensibilisierung für die Auswirkungen von Stereotypen und Vorurteilen
- Entwicklung von interkultureller Kompetenz durch praktische Übungen und Fallbeispiele
- Vermittlung von Wissen über die islamische Religion und ihren Einfluss auf die arabische Kultur
- Praktische Anwendung von Kommunikations- und Verhaltensstrategien in interkulturellen Situationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „Interkulturelles Training und Coaching für Interkulturelle Kompetenz in arabischen Ländern“ im Kontext der Globalisierung und den steigenden Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit dar. Das zweite Kapitel analysiert die Zielgruppe, die Ziele des Seminars sowie die wichtigsten Methoden und Medien, die in der Seminarplanung berücksichtigt werden. Der dritte und umfangreichste Teil der Arbeit widmet sich der detaillierten Konzeption des Seminars. Beginnend mit dem Einstieg in Seminar und Training, werden verschiedene Phasen und Übungen vorgestellt, die den Teilnehmern die Möglichkeit geben, sich mit kulturellen Unterschieden und Herausforderungen auseinanderzusetzen. Neben der Vermittlung von Landeskunde und Religion werden Rollen- und Simulationsspiele sowie Fallmethoden eingesetzt, um die Anwendung von interkulturellen Kompetenzen im beruflichen Kontext zu fördern.
Schlüsselwörter
Interkulturelles Training, Coaching, Interkulturelle Kompetenz, Arabische Länder, Kulturstandards, Stereotype, Vorurteile, Islamische Religion, Landeskunde, Globalisierung, Kommunikation, Verhalten, Methoden, Didaktik.
- Citar trabajo
- Desiree McCourt (Autor), 2009, Interkulturelles Training und Coaching für interkulturelle Kompetenz in arabischen Ländern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141520