"Ebenso, wie die Nationalsozialisten in der 'Rasse' ihres Volkes alle nur erdenklich guten und edlen Eigenschaften zu erkennen glaubten, setzten sie die 'Gegenrasse' mit allen negativen Attributen gleich: hässlich, faul, parasitär. Es entstand das Bild des 'Untermenschen', des 'Nicht-Menschen'." (N. Orland).
In diesem Zitat werden der Antisemitismus und die Judenverfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus deutlich, welche wichtige Grundpfeiler nationalsozialistischen Denkens sind. Es deutet auf die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung des Dritten Reich hin.
Auch Elisabeth Langhäuser, eine der bedeutendsten Dichterinnen der Nachkriegsliteratur in Deutschland, musste sich zwangsläufig aufgrund ihrer Abstammung diesem Thema stellen. Sie war nach dem Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935 als Halbjüdin eingestuft worden, da sie von „volljüdischen“ Großeltern abstammte, jedoch keine weitere Verbindung zum Judentum hatte. Langgässer wurde katholisch getauft und war auch streng gläubig. Spuren ihrer Gläubigkeit und die Auseinandersetzung mit dem Thema Judenverfolgung findet man auch in ihrer Kurzgeschichte „Saisonbeginn“. Der Schwerpunkt ihrer Geschichte liegt auf dem Motiv der Judenfeindlichkeit und auf den Reaktionen der handelnden Personen. Sie kritisiert die Widerstandslosigkeit und das Gefühl der Gleichgültigkeit in einer knappen, expressiven Kurzgeschichte, die ich nachfolgend analysieren werde.
Ziel meiner Arbeit ist es, das Motiv der Judenfeindlichkeit in dieser Kurzgeschichte näher zu beleuchten. Dazu möchte ich als erstes klären, ob sich bei der hier vorliegenden Kurzgeschichte auch wirklich um eine solche handelt. Des Weiteren möchte ich auf den historischen und persönlichen Hintergrund eingehen. Ich werde den Inhalt zusammenfassend darlegen und ein besonderes Augenmerk auf die Reaktion der handelnden Akteure legen und Parallelen zu der Bevölkerung im Dritten Reich ziehen. Des Weiteren werde ich den Bezug zum Christentum herstellen und die Intension des Autors herausarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung zur Facharbeit
- Historischer Hintergrund
- Inhaltsangabe der Kurzgeschichte
- Die deutsche Kurzgeschichte
- Die Entstehung der Kurzgeschichte
- Ist „Saisonbeginn“ eine Kurzgeschichte?
- Interpretation der Kurzgeschichte
- Bedeutung der beschriebenen Idylle
- Die Sommergäste
- Das Totenkopfmotiv
- Die Überschrift „Saisonbeginn“
- Die Reaktionen der handelnden Akteure und der Vergleich mit Personengruppen zur Zeit des Dritten Reichs
- Die drei Arbeiter
- Die Kinder
- Die Männer, die von der Holzarbeit oder vom Acker kamen
- Die Nonnen
- Verhinderung des Schildes
- Die Beziehung zwischen dem Schild und dem Wegkreuz
- Schlusswort
- Quellenverzeichnis
- Elektronische Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Facharbeit analysiert die Kurzgeschichte „Saisonbeginn“ von Elisabeth Langhäuser und untersucht das Motiv der Judenfeindlichkeit. Die Arbeit beleuchtet den historischen Kontext der Geschichte und die Reaktion der handelnden Personen auf das Aufstellen eines Schildes mit der Aufschrift „In diesem Kurort sind Juden unerwünscht“. Die Analyse zielt darauf ab, die Widerstandslosigkeit und Gleichgültigkeit der Dorfbewohner im Angesicht von Antisemitismus zu untersuchen und Parallelen zur Bevölkerung im Dritten Reich zu ziehen.
- Das Motiv der Judenfeindlichkeit in der Kurzgeschichte
- Die Reaktion der Dorfbewohner auf das Schild
- Parallelen zur Bevölkerung im Dritten Reich
- Die Rolle des Christentums in der Geschichte
- Die Intension des Autors
Zusammenfassung der Kapitel
Die Kurzgeschichte „Saisonbeginn“ beginnt mit der Beschreibung eines idyllischen Kurortes, der sich auf die Ankunft der Sommergäste vorbereitet. Drei Männer erhalten den Auftrag, ein Schild am Ortseingang aufzustellen. Die Einwohner des Ortes reagieren unterschiedlich auf das Geschehen: Manche lachen, andere schütteln den Kopf, wieder andere zeigen sich gleichgültig. Zwei Nonnen beobachten das Geschehen teilnahmslos. Erst im letzten Satz erfährt der Leser, dass das Schild die Aufschrift „In diesem Kurort sind Juden unerwünscht“ trägt. Die Geschichte zeichnet ein düsteres Bild von der Widerstandslosigkeit und Gleichgültigkeit der Dorfbewohner gegenüber Antisemitismus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kurzgeschichte „Saisonbeginn“, Elisabeth Langhäuser, Judenfeindlichkeit, Antisemitismus, Widerstandslosigkeit, Gleichgültigkeit, Idylle, Kurort, Sommergäste, Dorfbewohner, Drittes Reich, Christentum, Intension des Autors.
- Citation du texte
- Katja Christner (Auteur), 2009, Elisabeth Langgässer: „Saisonbeginn“ - Analyse der Kurzgeschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141478
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