In Deutschland liegt die Geburtenziffer bereits unterhalb des Bestandserhaltungsniveaus, d.h. es sterben mehr Menschen, als Kinder geboren werden. In Folge dieser negativen natürlichen Bevölkerungsbilanz und damit einhergehend des demografischen Wandels rückt die Vereinbarkeitsproblematik von Familien- und Erwerbsarbeit in das Zentrum der öffentlichen Diskussion. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Vereinbarkeit von Erziehungs- und Erwerbsarbeit. Die gegenwärtige Vereinbarkeitspolitik ist geprägt durch zwei historisch gewachsene Positionen, die sich innerhalb der Frauenbewegung herauskristallisierten. Ausgehend von der bürgerlichen Frauenbewegung steht die gesellschaftliche Bewertung der Familienarbeit im Vordergrund mit dem Ziel, die Familienarbeit im Vergleich zur Erwerbsarbeit aufzuwerten. Die proletarische Frauenbewegung hingegen verfolgte die Gleichstelllung der Frau durch verstärkte Beteiligung der Männer an der Familienarbeit und der Überwindung der vorherrschenden geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung. In Hinblick auf diese beiden Positionen möchte ich die Fragestellung untersuchen, inwieweit das am 5. Dezember 2006 erlassene Gesetz zum Elterngeld und zur Elternzeit (Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz – BEEG) diesen Kriterien genügt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen zur Vereinbarkeitsproblematik
- Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnisse
- Familiale Arbeitsteilung und Vereinbarkeitsmodelle
- Ausgewählte Arbeitsmarktheorien
- Wohlfahrtsstaatliche Regulierungen familialer Arbeitsteilung
- Evaluation des Gesetzes zum Elterngeld und zur Elternzeit
- Elterngeld und Elternzeit
- Inanspruchnahme von Elterngeld und Elternzeit
- Arbeitsmarktpartizipation
- Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Vereinbarkeit von Erziehungs- und Erwerbsarbeit in Deutschland und analysiert, inwieweit das Gesetz zum Elterngeld und zur Elternzeit (BEEG) die Vereinbarkeitsproblematik verbessert.
- Der Einfluss des Wohlfahrtsstaates auf Geschlechterverhältnisse
- Die Auswirkungen der familialen Arbeitsteilung auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Die Rolle von Arbeitsmarkttheorien bei der Analyse von Vereinbarkeitsfragen
- Die Auswirkungen des BEEG auf die Inanspruchnahme von Elterngeld und Elternzeit
- Die Relevanz von Kinderbetreuung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland ein und beleuchtet die aktuelle Situation im Kontext des demografischen Wandels. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen zur Vereinbarkeitsproblematik untersucht, wobei die Konzepte des Wohlfahrtsstaates, der Geschlechterverhältnisse, der familialen Arbeitsteilung und ausgewählter Arbeitsmarkttheorien im Vordergrund stehen. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Evaluation des Gesetzes zum Elterngeld und zur Elternzeit (BEEG). Hier werden die Inanspruchnahme von Elterngeld und Elternzeit, die Auswirkungen auf die Arbeitsmarktpartizipation sowie die Bedeutung von Kinderbetreuung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf untersucht.
Schlüsselwörter
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Elterngeld, Elternzeit, Wohlfahrtsstaat, Geschlechterverhältnisse, Familiale Arbeitsteilung, Arbeitsmarkttheorien, Kinderbetreuung, demografischer Wandel.
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- Djamila Endrulat (Autor), 2009, Gender und Vereinbarkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141206