Die Bilanzanalyse dient der Informationsgewinnung für diese Interessentengruppen (interne und externe Bilanzanalyse) in Bezug auf die wirtschaftliche Lage und die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Es wird zwischen der finanzwirtschaftlichen Bilanzanalyse und der erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse unterschieden. Die Erfolgsanalyse verfolgt dabei verschiedene Ziele. Eines ist die der Ertragskraft eines Unternehmens zu ermitteln und versucht diese in die Zukunft zu prognostizieren. Unter der Ertragskraft versteht man die Fähigkeit eines Unternehmens gegenwärtig und auch zukünftig Gewinne zu erzielen. Besonderen Interesse liegt dabei auf der nachhaltigen (=auf Dauer) Ertragskraft des Unternehmens. Sie ist besonders für die Anteilseigner des Unternehmens und die Investoren und Geber langfristigen Fremdkapitals interessant. Die Anteilseigner sind an der Ertragskraft interessiert, da sich diese auf die Gewinnausschüttung und bei börsennotierten Aktiengesellschaften auch auf die Kursentwicklung niederschlägt. Für die Investoren und Fremdkapitalgeber stellt die Ertragskraft die Fähigkeit eines Unternehmens dar, pünktlich und sicher Zins- und Tilgungszahlungen zu leisten und die Sicherheit des Kreditengagements.
Eine weitere Aufgabe der erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse ist die Feststellung Gewinns der im betriebswirtschaftlichen Sinn erzielt wurde. „Der Gewinnbegriff im betriebswirtschaftlichen Sinn wird bestimmt durch den Geldbetrag, der einem Unternehmen in einem Geschäftsjahr bei Erhaltung der Leistungsfähigkeit und Sicherung des künftigen (gleich bleibenden) Einkommens maximal entzogen werden kann“. Bei der erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse dient die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) als Grundlage. Der ausgewiesene Erfolg im Jahresabschluss spiegelt aber nicht den Gewinn im betriebswirtschaftlichen Sinn, sondern den Erfolg, der der durch vorgegebenen bilanzpolitischen Wahlrechte und Spielräume aufgrund von Gesetzen (insbesondere durch das Handelsgesetzbuch (HGB)) und durch die Grundlagen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) ermittelt wurde. Der ausge-wiesene Erfolg in der GuV und der tatsächlichen Erfolg im betriebswirtschaftlichen Sinn fallen hier auseinander. Die Erfolgsanalyse verfolgt das Ziel das tatsächliche Ergebnis eines Unternehmens zu ermitteln.
Inhaltsverzeichnis
- Ziele und Aufgaben der erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse
- Die Ergebnisanalyse
- Betragsmäßige Ergebnisanalyse
- Ergebnis nach DVFA
- Der Cash Flow
- Ein Vergleich von Börsenwert und Bilanzwert
- Die Erfolgsquellenanalyse
- Der ordentliche Betriebserfolg
- Der Finanz- und Verbunderfolg (betriebsfremdes Ergebnis)
- Das außerordentliche Ergebnis
- Der Bewertungserfolg
- Analyse und Interpretation der Ergebnisquellenanalyse
- Betragsmäßige Ergebnisanalyse
- Die Rentabilitätsanalyse
- Die Eigenkapitalrentabilität
- Die Gesamtkapitalrentabilität
- Die Betriebsrentabilität
- Die Umsatzrentabilität bzw. Umsatzrendite
- Der Return on Investment (ROI)
- Der Gewinn pro Aktie und das Kurs-Gewinn-Verhältnis
- Die Wertschöpfungsanalyse
- Die Break-even-Analyse
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung „Aufgaben und Instrumente der erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse" dient der Vermittlung von Wissen über die erfolgswirtschaftliche Bilanzanalyse, die zur Informationsgewinnung für interne und externe Interessentengruppen eingesetzt wird. Sie befasst sich mit den Zielen und Aufgaben der erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse, die sich auf die Ermittlung der Ertragskraft eines Unternehmens und die Analyse seiner Erfolgsstruktur konzentrieren.
- Ermittlung der Ertragskraft eines Unternehmens
- Analyse der Erfolgsstruktur
- Bewertung des tatsächlichen Gewinns
- Interpretation von Erfolgsquellen
- Anwendung verschiedener Analyse-Instrumente
Zusammenfassung der Kapitel
Die Ausarbeitung beginnt mit einer Einführung in die Ziele und Aufgaben der erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse, die die Ertragskraft eines Unternehmens und seine Fähigkeit, nachhaltig Gewinne zu erzielen, untersucht. Sie unterscheidet sich von der finanzwirtschaftlichen Bilanzanalyse, die sich auf die finanzielle Situation des Unternehmens konzentriert.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Ergebnisanalyse, die den tatsächlich erwirtschafteten Gewinn ermittelt. Hierbei werden die betragsmäßige Ergebnisanalyse, die Erfolgsquellenanalyse und die Analyse und Interpretation der Ergebnisquellenanalyse behandelt. Die betragsmäßige Ergebnisanalyse ermittelt das Ergebnis, das dem tatsächlichen Ergebnis der unternehmerischen Tätigkeit möglichst nahe kommt. Dazu werden verschiedene Instrumente wie das Ergebnis nach DVFA, der Cash Flow und ein Vergleich von Börsenwert und Bilanzwert verwendet.
Die Erfolgsquellenanalyse analysiert die wichtigsten Erfolgsquellen des Unternehmens und ermittelt den auf Dauer erzielbaren Gewinn. Dabei wird das Jahresergebnis in vier Ergebnisquellen aufgeteilt: ordentlicher Betriebserfolg, Finanz- und Verbunderfolg, außerordentliches Ergebnis und Bewertungserfolg. Die Analyse untersucht die einzelnen Erfolgsquellen und deren Bedeutung für die Ertragskraft des Unternehmens.
Das dritte Kapitel behandelt die Rentabilitätsanalyse, die die Ertragskraft eines Unternehmens ausdrückt. Dabei werden verschiedene Rentabilitätskennzahlen wie die Eigenkapitalrentabilität, die Gesamtkapitalrentabilität, die Betriebsrentabilität, die Umsatzrentabilität, der Return on Investment (ROI) und der Gewinn pro Aktie sowie das Kurs-Gewinn-Verhältnis vorgestellt und erläutert.
Das vierte Kapitel widmet sich der Wertschöpfungsanalyse, die die Analyse auf die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital ausdehnt. Die Wertschöpfungsanalyse ermittelt die betriebliche Wertschöpfung nach ihrer Entstehung und nach ihrer Verteilung. Sie liefert wichtige Informationen über die Fertigungstiefe, die Einkommensverteilung und die Produktivität des Unternehmens.
Das fünfte Kapitel behandelt die Break-even-Analyse, die den Break-even-Punkt ermittelt, an dem die Umsatzerlöse aller Erzeugnisse mit den gesamten Kosten einer Periode identisch sind. Die Break-even-Analyse zeigt, ob ein Unternehmen im sicheren Bereich der Gewinnerzielung steht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die erfolgswirtschaftliche Bilanzanalyse, die Ertragskraft, die Erfolgsquellenanalyse, die Rentabilitätsanalyse, die Wertschöpfungsanalyse, die Break-even-Analyse, die Gewinn- und Verlustrechnung, die DVFA-Ergebnis, der Cash Flow, der ordentliche Betriebserfolg, der Finanz- und Verbunderfolg, das außerordentliche Ergebnis, der Bewertungserfolg, die Eigenkapitalrentabilität, die Gesamtkapitalrentabilität, die Betriebsrentabilität, die Umsatzrentabilität, der Return on Investment (ROI), der Gewinn pro Aktie, das Kurs-Gewinn-Verhältnis, die betriebliche Wertschöpfung, der Break-even-Punkt und die Umsatzabweichung.
- Quote paper
- Andreas Weiß (Author), 2003, Aufgaben und Instrumente der erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14100
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