Die vollständige Integration der EU-Finanzmärkte ist wünschenswert zur Erreichung des freien Kapitalverkehrs im Rahmen der EU. Die unterschiedlichen technischen Anforderungen, die derzeitigen Marktusancen, die unter-schiedliche nationale steuerliche Behandlung, gesetzliche und rechtliche Normen gelten als Grund für die Ineffizienz grenzübergreifender Systeme in der EU. Hierin liegen die Schwierigkeiten zur Schaffung eines einheitlichen Europäischen Finanzsektors, den Wertpapiermarkt eingeschlossen. Sind die national staatlichen Finanzmärkte nicht vollständig integriert, bedeutet dieses, dass die EU eine wichtige Quelle für Wirtschaftswachstum und Wohlstand seiner Völker nicht nutzt.
Mit der Einführung des Euro und der Weiterentwicklung im Bereich der Informationstechnologie haben sowohl inländische als auch grenzüberschreitende Finanztransaktionen zugenommen. Neue alternative Handelssysteme treten in Wettbewerb mit institutionellen Handelssystemen. Die Handelssysteme sehen sich gezwungen ihre Transaktionskosten bei gleichzeitiger Optimierung ihrer Arbeitsprozesse zu senken, um die stetig steigenden Kunden- und Marktanforderungen durch zu stehen. Trotz der markanten Veränderungen in der Europäischen Union liegen die Transaktionskosten bei grenzüberschreitenden Wertpapierabwicklungen um ein Vielfaches höher als die der nationalen Transaktion.
Seit einigen Jahren bemühen sich Finanzdienstleister aus eigenen Kräften auch durch grenzüberschreitende Verträge die Transaktionskosten zu senken.Während die Finanzsektoren hart arbeiten, um geringere Kosten und eine effizientere Abwicklung für ihre Kunden zu erbringen, sehen sie sich zunehmend steigenden Risiken5 gegenüber, die durch die Veränderungen der Marktstrukturen erwachsen. Die Notwendigkeit, dass die Politik sichere Rahmenbedingungen setzt, wird immer größer.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Initiativen und Maßnahmen zur Konsolidierung des Finanz- und Wertpapiermarktes in der EU, die von Politik und Finanzsektor bisher geschaffen wurden, darzustellen; einzelne Vorschläge zur Beseitigung von Hemmnissen, die durch nationale Unterschiede verursacht sind, zu vergleichen und auf mögliche Konfliktsituationen zwischen bisher vorhandener und neu zu schaffender Organisationsstruktur einzugehen
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wertpapierabwicklung in der EU
- 2.1 Was heißt und was beinhaltet die Abwicklung eines Wertpapiergeschäftes
- 2.2 Grundlagen der Abwicklung eines Wertpapiergeschäfts
- 2.2.1 Rechtliche Grundlagen
- 2.2.1.1 Nationalstaatliche Grundlagen
- 2.2.1.2 Europäische Ansätze
- 2.2.2 Organisatorische Grundlagen
- 2.2.3 Technische Grundlagen
- 2.3 Probleme bei der grenzüberschreitenden Wertpapierabwicklung
- 2.3.1 Grenzüberschreitende Wertpapierabwicklung
- 2.3.2 Risiken
- 2.3.3 Hemmnisse
- 3. Initiativen zur Verbesserung der Abwicklung von Wertpapiergeschäften in der EU auf Vorschlag der Kommission
- 3.1 Harmonisierung des Wertpapierrechts
- 3.2 Harmonisierung des Wertpapiersteuerrechts
- 3.3 Maßnahmen zur Bewältigung technischer Anforderungen und Marktusancen
- 4. Initiativen zur Verbesserung in der EU von Seiten des Finanzsektors
- 4.1 Anlässe für Verbesserungsvorschläge
- 4.2 Einzelne Verbesserungsvorschläge
- 4.2.1 Konsolidierung
- 4.2.2 Schon geschaffene Konsolidierungseinrichtungen
- 4.2.2.1 Euroclear (Fusion)
- 4.2.2.2 LCH. Clearnet (Fusion)
- 4.2.2.3 Das Projekt „Link Up Markets“ (Joint Venture)
- 4.3 Die Beobachtung der Vorschläge unter Kosten- und Wettbewerbsbedingungen durch die Oxera Studie
- 5. Die Initiativen zur Konsolidierung der Abwicklung von Wertpapiergeschäften in der EU (Schlussbetrachtung)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Abwicklung von Wertpapiergeschäften in der EU, beleuchtet die bestehenden Herausforderungen und analysiert Initiativen zur Konsolidierung des Marktes. Das Ziel ist es, ein umfassendes Bild der rechtlichen, organisatorischen und technischen Aspekte der Wertpapierabwicklung zu zeichnen und die Vorschläge der Politik und des Finanzsektors kritisch zu bewerten.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Wertpapierabwicklung in der EU
- Grenzüberschreitende Wertpapierabwicklung und ihre Herausforderungen
- Initiativen der EU-Kommission zur Harmonisierung des Wertpapierrechts und der Steuerregelungen
- Konsolidierungsinitiativen des Finanzsektors
- Kosten- und Wettbewerbsaspekte der Konsolidierung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Wertpapierabwicklung in der EU ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie beschreibt die Relevanz des Themas im Kontext der europäischen Finanzmärkte und benennt die Forschungsfragen, die im Laufe der Arbeit behandelt werden.
2. Wertpapierabwicklung in der EU: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Konzepte und Prozesse der Wertpapierabwicklung, beginnend mit einer Definition des Begriffs. Es beschreibt die rechtlichen Grundlagen auf nationaler und europäischer Ebene, die organisatorischen Strukturen und die technischen Voraussetzungen für eine effiziente Abwicklung. Ein besonderer Fokus liegt auf den Problemen der grenzüberschreitenden Wertpapierabwicklung, den damit verbundenen Risiken und Hemmnissen. Der Abschnitt bietet eine umfassende Grundlage für das Verständnis der Herausforderungen des europäischen Wertpapiermarktes.
3. Initiativen zur Verbesserung der Abwicklung von Wertpapiergeschäften in der EU auf Vorschlag der Kommission: Dieses Kapitel analysiert die Initiativen der Europäischen Kommission zur Verbesserung der Wertpapierabwicklung. Es untersucht Maßnahmen zur Harmonisierung des Wertpapierrechts, zur Vereinfachung des Steuerrechts und zur Bewältigung technischer Herausforderungen. Die detaillierte Betrachtung der einzelnen Initiativen ermöglicht eine umfassende Beurteilung ihrer Wirksamkeit und ihres Potenzials zur Konsolidierung des Marktes. Es werden sowohl rechtliche als auch praktische Aspekte im Detail betrachtet.
4. Initiativen zur Verbesserung in der EU von Seiten des Finanzsektors: Das Kapitel widmet sich den Initiativen des Finanzsektors selbst zur Verbesserung der Abwicklung von Wertpapiergeschäften. Es beleuchtet die Anlässe für diese Verbesserungsvorschläge und analysiert konkrete Beispiele wie Fusionen und Joint Ventures. Die Analyse der Vorschläge erfolgt unter Berücksichtigung der Kosten- und Wettbewerbsbedingungen, wie in der Oxera Studie dargelegt. Der Fokus liegt auf den Strategien und Maßnahmen des Finanzsektors zur Optimierung der Prozesse.
Schlüsselwörter
Wertpapierabwicklung, EU, Harmonisierung, Konsolidierung, Rechtliche Grundlagen, Technische Infrastruktur, Grenzüberschreitende Abwicklung, Risiken, Initiativen, Finanzsektor, Regulierung, Wettbewerbsfähigkeit, Kosten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: "Konsolidierung der Wertpapierabwicklung in der EU"
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Abwicklung von Wertpapiergeschäften in der EU, analysiert die bestehenden Herausforderungen und bewertet Initiativen zur Konsolidierung des Marktes. Sie beleuchtet die rechtlichen, organisatorischen und technischen Aspekte der Wertpapierabwicklung und untersucht kritisch die Vorschläge der Politik und des Finanzsektors.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die rechtlichen Rahmenbedingungen der Wertpapierabwicklung in der EU, die Herausforderungen der grenzüberschreitenden Abwicklung, Initiativen der EU-Kommission zur Harmonisierung des Wertpapierrechts und der Steuerregelungen, Konsolidierungsinitiativen des Finanzsektors (wie Fusionen und Joint Ventures) und die Kosten- und Wettbewerbsaspekte der Konsolidierung. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse der Oxera Studie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Wertpapierabwicklung in der EU (mit Unterkapiteln zu rechtlichen, organisatorischen und technischen Grundlagen sowie Problemen der grenzüberschreitenden Abwicklung), Initiativen der EU-Kommission zur Verbesserung der Abwicklung, Initiativen des Finanzsektors zur Verbesserung und schließlich eine Schlussbetrachtung zu den Initiativen zur Konsolidierung.
Welche konkreten Initiativen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Initiativen der EU-Kommission zur Harmonisierung des Wertpapierrechts und der Wertpapiersteuerregelungen sowie Maßnahmen zur Bewältigung technischer Anforderungen und Marktusancen. Des Weiteren werden Konsolidierungsinitiativen des Finanzsektors untersucht, darunter die Fusionen von Euroclear und LCH.Clearnet sowie das Joint Venture „Link Up Markets“.
Welche Aspekte werden bei der Bewertung der Initiativen berücksichtigt?
Die Bewertung der Initiativen erfolgt unter Berücksichtigung der Kosten und Wettbewerbsbedingungen. Die Arbeit bezieht sich dabei auf die Ergebnisse der Oxera Studie, die die Auswirkungen der Konsolidierung auf den Markt untersucht. Rechtliche, organisatorische und technische Aspekte spielen eine wichtige Rolle bei der Analyse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Wertpapierabwicklung, EU, Harmonisierung, Konsolidierung, Rechtliche Grundlagen, Technische Infrastruktur, Grenzüberschreitende Abwicklung, Risiken, Initiativen, Finanzsektor, Regulierung, Wettbewerbsfähigkeit, Kosten.
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Das Inhaltsverzeichnis der Arbeit bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Kapitel und Unterkapitel. Die Zusammenfassung der Kapitel liefert prägnante Beschreibungen der Inhalte jedes Kapitels.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit der Wertpapierabwicklung in der EU, der Regulierung von Finanzmärkten, der Harmonisierung von Rechtsvorschriften und der Konsolidierung von Finanzmarktstrukturen beschäftigen. Sie richtet sich an Wissenschaftler, Studenten, Praktiker im Finanzsektor und politische Entscheidungsträger.
- Quote paper
- Mayunga Simbi (Author), 2009, Abwicklung von Wertpapiergeschäften: Grundlagen und Initiativen zur Konsolidierung in der EU von Seiten der Politik und des Finanzsektors, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140979