Diese Hausarbeit über die Geschichte und die Geschicke des freien eisenacher burgtheaters soll einen Beitrag dazu leisten, dass es keine Selbstverständlichkeit in der Kunst geben darf, wenn die Selbständigkeit der Kunst ernsthaft gewahrt werden soll. Zu ungunsten der Kunst dürfen keine Kompromisse eingegangen werden, denn in diesem Fall der Nachsicht hätte die Kunst immer das Nachsehen. Der Vergleich mit einem Kleinkind drängt sich auf, welches gleichsam umsorgt werden muss, im Gegenzug magische Momente spendet und in einem Extremfall der Einsamkeit untergehen muss. In der Analyse der elf Spielzeiten des freien eisenacher burgtheaters (1993/94 bis 2003/04) werden drei Schwerpunkte gesetzt:
(1) die Geschichte des feb (inklusive Ensemblegeschichte und künstlerischen Konzeptionen) zwischen 1993 bis 2004, verbunden mit entscheidenden Tendenzen und Entwicklungen, welche das burgtheater nach außen, aber insbesondere nach innen hin prägten, zusätzlich einer Betrachtung der Spielzeit 2004/05 und einem Ausblick auf die kommende Spielzeit 2005/06
(2) die finanziellen Situationen des feb, die eigentlich nur eine war, die des Kürzens und Sparens, unter Einbezug der Auswirkungen auf das Ensemble und das künstlerische Profil
(3) der Versuch das freie eisenacher burgtheater aufgrund seiner Leistungen für die Stadt Eisenach und der Theaterszene in Thüringen zu klassifizieren, was einhergeht mit einer kritischen Bestandsaufnahme von Fehlleistungen sowohl von Seiten des feb, aber auch von externen Positionen, welche beim Vermeiden unter günstigsten Umständen zu einer anderen Entwicklung als der heutigen hätte führen können (zwei Konjunktive reichen an dieser Stelle eigentlich nicht aus, um die Unmöglichkeit dieses Gedankens aufzuzeigen, ein Versuch sei es aber trotzdem wert).
Inhaltsverzeichnis
- Zwischen der Selbständigkeit und Nicht-Selbstverständlichkeit von Kunst
- Die Geschichte des freien eisenacher burgtheaters - „Eine lange kurze Zeit“
- Entwicklungen des Ensembles
- Das künstlerische Profil
- Die Kinder- und Jugendarbeit
- Die Gastspielreisen
- Die Spielstätten
- Finanzierung und Arbeitsbeschaffung - Zwischen den Zwängen der Freiheit
- Leistungen und Fehlleistungen - Schwanengesänge und die Leichtigkeit der Kunst
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Geschichte des freien eisenacher burgtheaters (feb) und beleuchtet dessen Entwicklung von 1993 bis 2005. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der künstlerischen Selbständigkeit des Theaters und den Herausforderungen, die es aufgrund von finanziellen Zwängen und kulturellen Entscheidungen zu bewältigen hatte.
- Die künstlerische Eigenständigkeit und Kreativität des freien eisenacher burgtheaters
- Die finanzielle Situation des Theaters und die Auswirkungen von Förderkürzungen
- Die Rolle der Kulturpolitik in der Unterstützung von freier Kunst
- Die Bedeutung von Kunst als nicht-selbstverständliches Gut
- Der Einfluss von Spielstätte und Ensemble auf den Erfolg des Theaters
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert die künstlerische Selbständigkeit des freien eisenacher burgtheaters im Kontext der Auflösung der Schauspielsparte des Eisenacher Theaters im Jahr 1993. Das zweite Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Ensembles, das künstlerische Profil, die Kinder- und Jugendarbeit, die Gastspielreisen sowie die Spielstätten des Theaters. Das dritte Kapitel untersucht die finanzielle Situation des Theaters und die Herausforderungen, die mit der Beschaffung von Fördermitteln verbunden waren. Das vierte Kapitel widmet sich den Leistungen und Fehlleistungen des Theaters und setzt die künstlerischen Errungenschaften in Beziehung zu den Zwängen der Freiheit und der Leichtigkeit der Kunst.
Schlüsselwörter
Freies Theater, Kunst, Selbständigkeit, Finanzierung, Kulturpolitik, Eisenach, Theatergeschichte, Repertoire-, Kinder- und Jugendtheater, Spielstätte, Ensemble, Schwanengesang.
- Arbeit zitieren
- Thomas Seifert (Autor:in), 2005, freies eisenacher burgtheater - Freiheit auf Raten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140940
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