Aus dem Ostreich der Karolinger wurde unter dem Herrscherhaus der Liudolfinger bzw. der Ottonen (919-1024) ein Deutsches Reich. Ein verbindendes Bewusstsein der Sachsen, Bayern, Franken und Schwaben nach einer übergeordneten Einheit bildete sich. Der Sieg der Einzelthronfolge über das fränkische Prinzip der Erbteilung führte einen nachhaltigen Wandel herbei: Die Unteilbarkeit des Reiches, die die Nationalbildung unterstützte und eine dauerhafte Bindung der von Haus aus unteilbaren römischen Kaiserwürde an das deutsche Königtum ermöglichte. Von einem Zeitalter der »Ottonen« zu sprechen hat sich mehr und mehr durchgesetzt und hat zur allmählichen Verdrängung der älteren Epochenbezeichnung »Sächsische Kaiserzeit« beigetragen. Zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des ottonischen Zeitalters zählt Bernward von Hildesheim. Dies gilt nicht allein nur für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Kunst. Seine sehr frühe und enge Verbindung zum Kaiserhaus sowie seine einflussreiche Stellung als Reichsbischof, auf die die ottonischen Kaiser ihre Herrschaft essentiell stützten, machen Bernward zu einer außerordentlich politischen Persönlichkeit. Das wirft Fragen auf, beispielsweise in welchem Verhältnis Kirche und Staat standen und bietet des Weiteren Grundlagen zur Diskussion, sich mit dieser eminenten Person auseinander zusetzen. Bernward entwickelte sich vom Hildesheimer Domschüler zum Reichsbischof und Künstler und war, wie Thietmar von Merseburg ihn nennt, der »Magister regis«, Lehrer und Erzieher des Königs Otto III. „Noch als Kaiser hat Otto seinen ehemaligen Lehrer [...] hoch verehrt und ihn als Ratgeber gern gehört.“ .Viele Einzelheiten aus Bernwards Leben sind durch zeitgenössische Quellen überliefert und geben Fundamente sich eingehender mit dieser Thematik zu beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Bischof Bernward von Hildesheim - Eine biographische Skizze
- 1.1 Forschungsdiskussion
- 1.2 Der Quellenwert der »Vita Bernwardi«
- 2 Die Ottonen - Ein historischer Überblick
- 2.1 Beziehung zwischen Reich und Kirche
- 3 Bernwards Entwicklung vom Domschüler zum Reichsbischof
- Bernwards bischöfliche Herrschaft
- 3.1 Der Künstler
- 3.2 Die letzten Tage - Der Mönch
- Schlussbetrachtung
- Quellen- und Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Person Bernward von Hildesheim und seiner Rolle im ottonischen Zeitalter. Sie analysiert seine Lebensgeschichte, seine Bedeutung als Reichsbischof und seine künstlerischen Leistungen. Die Arbeit untersucht das Verhältnis zwischen Kirche und Staat im ottonischen Reich und beleuchtet Bernwards Einfluss auf die Entwicklung des Reiches.
- Die Lebensgeschichte Bernwards von Hildesheim
- Die Rolle Bernwards als Reichsbischof und seine Beziehung zum Kaiserhaus
- Bernwards künstlerisches Schaffen und seine Bedeutung für die Kunstgeschichte
- Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat im ottonischen Zeitalter
- Bernwards Einfluss auf die Entwicklung des ottonischen Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit bietet eine biographische Skizze Bernwards von Hildesheim. Es beleuchtet seine Herkunft, seine Ausbildung und seine frühen Jahre. Das Kapitel geht auch auf die Forschungsdiskussion über Bernward ein und analysiert den Quellenwert der »Vita Bernwardi«. Das zweite Kapitel gibt einen historischen Überblick über die Ottonen und ihre Herrschaft. Es beleuchtet die Beziehungen zwischen Reich und Kirche und die Herausforderungen, denen das ottonische Reich gegenüberstand. Das dritte Kapitel zeichnet Bernwards Entwicklung vom Domschüler zum Reichsbischof nach. Es beschreibt seine Karriere am Hofe der Ottonen und seine Rolle als Berater und Erzieher des Kaisers Otto III. Das Kapitel beleuchtet auch Bernwards künstlerisches Schaffen und seine Bedeutung für die Kunstgeschichte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Bernward von Hildesheim, das ottonische Zeitalter, Reichsbischof, Kunst, Kirche und Staat, Kaiserhaus, Otto III., Vita Bernwardi, Hildesheim, Domschule, Kunstgeschichte, Mittelalter, Forschungsdiskussion, Quellenwert, historische Bedeutung.
- Arbeit zitieren
- Magistra Artium Marta Cornelia Broll (Autor:in), 2007, Bernward von Hildesheim, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140677
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