Befragung ausländischer Mitbürger innerhalb eines Theologie-Seminars. Die ausländischen Mitbürger leben jeweils unter einem anderen Status in Deutschland, wobei sie i.d.R. in der Kleinstadt leben bzw. untergebracht sind.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Befragung ausländischer Mitbürger
2.1 Eine Familie aus Afghanistan
2.1.1 Die Vorgeschichte
2.1.2 Religion
2.1.3 Beziehungen und Kontakte zu Deutschen
2.1.4 Abschiebung
2.1.5 Zukunft
2.1.6 Heirat
2.1.7 Arbeit, Schule, Ausbildung
2.1.8 Das Lebensgefühl
2.2 Eine Familie aus dem Kosovo
2.2.1 Die Vorgeschichte
2.2.2 Religion
2.2.3 Das Lebensgefühl
2.2.4 Beziehungen und Kontakte zu Deutschen
2.2.5 Zukunft
2.2.6 Arbeit und staatliche Unterstützung
2.2.7 Verwandte
2.2.8 Heirat
2.3 Eine Familie aus Sri Lanka
2.3.1 Die Vorgeschichte
2.3.2 Religion
2.3.3 Beziehungen und Kontakte zu Deutschen
2.3.4 Arbeit, Schule, Ausbildung
2.3.5 Verwandte
2.3.6 Abschiebung
2.3.7 Heirat
2.4 Eine Familie aus dem ehemaligen Jugoslawien
2.4.1 Die Vorgeschichte
2.4.2 Verwandte
2.4.3 Religion
2.4.4 Lebensgefühl
2.4.5 Wohnverhältnisse
3. Gesetzliche Grundlagen
3.1 Eine Definition des Begriffes „Asyl“ und §16
3.2 Abschiebung
3.3 Abschiebehaft
3.3.1 Eine Erklärung
3.3.2 Die Dauer von Abschiebehaft
3.4 Migration
3.5 Aufenthaltsgenehmigung
3.6 Ausweisung
4. Reflexion
5.Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem übergeordneten Thema „ausländische Mitbürger in der Kleinstadt“. Da kein Kontakt zu ausländischen Mitbürgern bestand, wurde der Diakon einer Kleinstadtgemeinde um Hilfe gebeten. Seine Frau leitet dort Sprachkurse für Einwanderer und besitzt aus diesem Grund gute Kontakte. So konnten einige Kontakte zu verschiedenen ausländischen Familien geknüpft werden. Die Frau des Diakons war auch während der Interviews anwesend, um mögliche Hemmschwellen zu überwinden.
Bei den Interviews waren unterschiedliche Fragepunkte von Bedeutung. Zum einen spielen die Gründe der Auswanderung aus dem Heimatland eine wichtige Rolle, zum anderen das momentane Lebensgefühl: Wie fühle ich mich hier in Deutschland, bin ich zu Hause? Habe ich eine neue Heimat gefunden? Bin ich Problemen durch meine Herkunft, meine Kultur, meine Religion ausgesetzt?
Als erstes wurde ein Fragenkatalog erstellt, der helfen soll, die Befragung ein wenig zu strukturieren und diente währenddessen als eine Art „roter Faden“. Die Fragen wurden aber nicht chronologisch abgehandelt, sondern vielmehr in einem Gespräch entwickelt. Bei der Auswertung jedoch wurden die Antworten wieder den entsprechenden Kategorien zugeordnet.
Als Abschluss der Arbeit folgt die Reflexion, die zusammenfassen soll, welche Erfahrung während der Projektarbeit gemacht worden sind und zu welchen Ergebnisse bzw. Schlüssen gelangt wurde.
Als Anhand folgen einige gesetzliche Hintergründe in einer Art Glossar, die zum Beispiel den Begriff „Asylrecht“ klären sollen.
2. Die Befragung ausländischer Mitbürger
2.1 Eine Familie aus Afghanistan
2.1.1 Die Vorgeschichte
Die afghanische Familie lebt seit 1990 in Deutschland. Bevor sie in die jetzige Kleinstadt gezogen ist, lebte sie in einem Nachbarort mit ebenfalls geringer Bevölkerungszahl. Der Grund der Auswanderung war, dass in Afghanistan Krieg herrschte, in dem der Vater der Familie durch einen Bombenanschlag getötet wurde. Die Situation war so bedrohlich, dass die verwitwete Mutter sich entschloss, kurzer Hand mit ihren fünf Kindern zu fliehen. Als die Familie in Deutschland angekommen ist, waren sie der deutschen Sprache nicht mächtig. Um den Alltag zu meistern, erwarb der älteste Sohn einige Deutschbücher und brachte sich und seiner Familie bzw. seinen vier Geschwistern und seiner Mutter die Sprache bei, obwohl er zu diesem Zeitpunkt nicht älter als zwölf war. Nach Aussage seiner Schwester lernte der Junge um die zweitausend Vokabeln täglich. Bei der Flucht musste er alle amtlichen Angelegenheiten regeln, da Frauen diese Dinge in Afghanistan untersagt sind.
Heute lebt die afghanische Familie unter dem Status Asylbewerber in Deutschland.
2.1.2 Religion
Die Familie gehört dem Islam an. In der Nähe befindet sich eine Moschee. An manchen Tagen fährt die Mutter dorthin, um zu beten, andere Gläubige zu treffen und um nach Mekka zu beten.
Die Kinder der Familie fühlen sich in der deutschen Gesellschaft nicht ausgegrenzt und empfinden ihren Lebensstil als nicht allzu streng religiös, da die Mädchen zum Beispiel kein Kopftuch tragen müssen.
An Weihnachten übernehmen sie das Ritual der Geschenke, da es alle ihre Bekannten und Freunde auch tun. Im Islam wird anstelle des Weihnachtsfest das Zuckerfest gefeiert, für welches die Kinder schulfrei bekommen. Die Tochter wurde zu ihrer Schulzeit vom Religionsunterricht befreit.
2.1.3 Beziehungen und Kontakte zu Deutschen
Durch den schulischen Kontakt haben die Kinder viele deutsche Freunde, die Mutter hat eher wenig Kontakt zu deutschen Mitbürgern. Bisher hat die afghanische Familie keine schlechten Erfahrungen im Umgang mit deutschen Mitbürgern gemacht.
Ihre Wohnung ist in einem Mehrfamilienhaus gelegen, mit einer deutschen und einer russischen Familie zusammen.
2.1.4 Abschiebung
Die Familie selber ist nicht von Abschiebung betroffen. In der Parallelklasse der Tochter gab es jedoch einen Fall, bei dem ein Mädchen aus dem ehemaligen Jugoslawien trotz einer Unterschriftenaktion ihrer Mitschüler abgeschoben wurde.
2.1.5 Zukunft
Aufgrund des andauernden Krieges in Afghanistan möchte die Familie in Deutschland bleiben. Die Tochter ist sich nicht sicher, ob man dort überhaupt noch leben kann. Sie möchte in Afghanistan gerne Urlaub machen. Letztes Jahr waren sie in Pakistan, wo sie ihre Verwandtschaft besucht haben.
2.1.6 Heirat
Laut der Tochter schreibt der islamische Glaube vor, dass eine muslimische Frau einen muslimischen Mann heiraten solle. Für den Mann sei dazu kein Gesetz im Koran verankert. Sie selbst möchte lieber einen islamischen Mann heiraten, da sie sich nicht vorstellen könne, die glaubensbedingten Probleme zu überwinden.
2.1.7 Arbeit, Schule, Ausbildung
Die Tochter der Familie macht zur Zeit eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau, was ihr großen Spaß mache. Sie habe schon die Zusage bekommen, dass sie nach der Ausbildung übernommen werde.
2.1.8 Das Lebensgefühl
Es dominiert ein Gefühl der Zerrissenheit. In Deutschland sähe man sie als Ausländerin, in Afghanistan sehe man sie als Deutsche, sie fühl sich staatenlos und ohne Heimat. Sie wird aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes ihr ganzes Leben als Ausländerin behandelt werden.
2.2 Eine Familie aus dem Kosovo
2.2.1 Die Vorgeschichte
Die Familie lebt seit ungefähr zehn Jahren in Deutschland. Die Eltern sind hauptsächlich wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten nach Deutschland gekommen, nicht wegen des Krieges, von dem sie nicht sehr viel mitbekommen haben. Seitdem sie in Deutschland leben, haben sie noch zwei Kinder bekommen.
Die Familie besitzt nicht die deutsche Staatsbürgerschaft, sondern steht unter „Duldung“, d.h. es besteht die Möglichkeit, dass sie jederzeit abgeschoben werden kann. Da aber das jüngste Kind der Familie ernsthaft krank ist, kann die Familie nicht abgeschoben werden, denn die gesundheitliche Fürsorge ist in ihrem Heimatland nicht gewährleistet.
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