Über den Autor Juan Rulfo ist viel mehr geschrieben worden, als er selber publiziert hat. Nur zwei Bücher hat er veröffentlicht: 1953 die Kurzgeschichtensammlung El Llano en llamas und 1955 den Roman Pedro Páramo - trotzdem gilt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller Mexikos. Seine authentischen Darstellungen der tristen Realität der mexikanischen Landbevölkerung zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben heute noch einen gewaltigen Einfluss auf die lateinamerikanische Literatur. „García Márquez etwa bekannte, dass er zu Anfang seiner Laufbahn, als er gerade seine ,Hundert Jahre Einsamkeit‘ konzipierte, den ganzen Pedro Páramo vorwärts und rückwärts aufsagen konnte.“
In Rulfos Werk El Llano en llamas trifft der Leser auf eine dunkle, resignierende und pessimistische Atmosphäre seitens der Protagonisten. Es sind Geschichten der menschlichen Ausweglosigkeit, deren Leben auf Erfahrungen der sich seit etwa 1910 vollziehenden Revolution beruht. Gewaltsamkeit und die passive Hinnahme des Unglücks bilden die zentralen Themen des Erzählbandes. „Es sind Geschichten der sozialen Verlierer, erzählt aus dem Blickwinkel der Verlierer. Thema ist die Gewalt, die Gewalt der Natur, Dürre, Überschwemmung, steiniger Boden, die gesellschaftliche Gewalt, Blutrache, Raub, die locker sitzenden Messer.“ Dieses Klima ist kennzeichnend für seine Kurzgeschichten und er gibt denen, die nicht gefragt und nicht gehört werden, Stimme.
Aufgrund der Tatsache, dass El Llano en llamas Situationen darstellt, die von Gewalttätigkeit und einer brutalen, geizigen Natur gekennzeichnet sind, verfolgt die vorliegende Untersuchung das Ziel, die dargestellten Arten der Gewalt herauszuarbeiten...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aspekte der Gewalt während der mexikanischen Revolution
- Die Darstellung der Gewalt in Juan Rulfos El llano en llamas
- El llano en llamas
- La Cuesta de las Comadres
- ¡Diles que no me maten!
- Es que somos muy pobres
- Handlungsmotive
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Untersuchung analysiert die Darstellung von Gewalt in Juan Rulfos Kurzgeschichtensammlung "El Llano en llamas". Ziel ist es, die verschiedenen Arten von Gewalt, die in den Erzählungen dargestellt werden, herauszuarbeiten und deren Ursachen und Beweggründe zu erforschen.
- Die Auswirkungen der mexikanischen Revolution auf die Landbevölkerung
- Die Rolle von Gewalt in der mexikanischen Gesellschaft
- Die Darstellung von Gewalt in Rulfos Kurzgeschichten
- Die Motive und Ursachen des gewalttätigen Verhaltens der Figuren
- Die Auswirkungen von Armut und sozialer Ungleichheit auf die Gewaltbereitschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über Juan Rulfos Leben und Werk und stellt die zentrale Bedeutung von "El Llano en llamas" für die lateinamerikanische Literatur heraus. Das Kapitel "Aspekte der Gewalt während der mexikanischen Revolution" beleuchtet die historische und gesellschaftliche Situation, die den Hintergrund für die Kurzgeschichten bildet. Es werden die verschiedenen Formen der Gewalt, die in der Revolution zum Tragen kamen, untersucht, sowie die Ursachen für die verbreitete Gewaltbereitschaft in der mexikanischen Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Mexikanische Revolution, Gewalt, Kurzgeschichte, Juan Rulfo, El llano en llamas, Armut, soziale Ungleichheit, Landbevölkerung, Dürre, Überschwemmung, Blutrache, Raub, Verhalten der Figuren.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2007, Das Thema der Gewalt in den Erzählungen von Juan Rulfo, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140469
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