Diese Filmanalyse beschäftigt sich detailliert mit dem strukturellen und
formalen Aufbau dieses außergewöhnlichen Musik-Dokumentarfilmes. Bei
grober Betrachtung scheint einem tatsächlich ein klassischer Festivalfilm im
Stile einer Musikreportage vorzuliegen, jedoch ist die Montage des Materials
und damit die Erzählstruktur tatsächlich so gelungen, dass man den Geist
dieses Festivals nachfühlen kann und selbst von den klassischen
Konzertmitschnitten gefesselt ist, wenn diese nicht den persönlichen
Musikgeschmack des Rezipienten treffen.
Im Gegensatz zu den klassischen Hippie-Festival Filmen über Woodstock
oder Altamond war dieser Dokumentarfilm nicht also Kinofilm geplant,
sondern lediglich als Fernseh-Version realisiert worden. Dieser Film hebt sich
jedoch deutlich von den Klassikern ab, es handelt sich zwar auch um eine
Montage von Konzerten und Publikumsinterviews, diese wurde jedoch so
feinfühlig in Szene gesetzt, dass sich tatsächlich eine starke Atmosphäre und
Story vermitteln.
„Die Reihe von Publikums-Interviews und
Showcases entwickelt eine Handlung, die
mehr ist als die bloße Aneinanderreihung
kurzer Takes und placiert sich weit vorne in
der Liste dokumentarischer Musikfilme.“
Um diese Struktur detailliert aufzuschlüsseln, wird im ersten Teil der Analyse
der grundsätzliche dramaturgische Aufbau der Montage des Materials
betrachtet. Danach wird näher auf die einzelnen Elemente der Darstellung
der Protagonisten, sprich der symbolischen Archetypen der
Festivalbesucher, eingegangen. Auf die formalen Kriterien der filmischen
Auflösung dieses Themas, wird ein analytischer Blick geworfen um in der
Schlussbetrachtung ein weitestgehend umfassendes Bild über diesen
Dokumentarfilm zu erhalten.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung
1.1 Das Festival
1.2 Methode
2. Erzählstruktur
2.1 Massenbewegung
2.2 Drogen
2.3 Desolation Row
2.4 Rebellion
2.5 Musik und Liebe
2.6 Abschiedsstimmung
3. Protagonisten
3.1 Die Musiker
3.2 Die Organisatoren
3.3 Die Besucher
4. filmische Darstellungsweise
4.1 Kameraarbeit
4.2 Montage
5. Schlussbetrachtung
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Das Festival
„The Isle of Wight Festivals were landmark moments for a generation - they sit alongside Glastonbury and Woodstock in the annals of festival history.“[1]
MESSAGE TO LOVE – THE ISLE OF WIGHT FESTIVAL ist ein dokumentarischer Musikfilm, über das Isle of Wight Festival von 1970. Man vermutet es war das größte Festival aller Zeiten, welches ein fulminantes Ende der Hippie-Ära einläutete. Geschätzte 600.000 Menschen auf der britischen Insel zusammen um ihre musikalischen Heroen und ihre Überzeugung von Love Peace gemeinsam zu zelebrieren.[2]
Der Film von Murray Lerner aus dem Jahre 1997 zeigt der Konsumgesellschaft der 90er Jahre ein Bild von einem Festival, bei dem für die Masse noch andere Werte zählten als dies heute der Fall ist. Im Gegensatz zu den horrenden Eintrittspreisen die Festivals aktuell kosten, waren damals die 3 Pfund für die 5 Tage des Isle of Wight Festivals schon zu viel für die meisten Besucher. Es ging damals vor allem um Freiheit in allen Belangen, der barrierefreie Zugang zum gesamten Gelände und somit der freie Zugang zu den Musikern wurde bei diesem Festival erstmals eingeschränkt und stieß auf großen Widerstand.
„Viele hatten nicht genug Geld für die Tickets, mussten dieses für wichtigere Sachen wie Pot ausgeben, oder waren ganz einfach überzeugt, dass Musik ‚for free’ sein müsse und belagerten das umzäunte Gelände. Die Veranstalter wie die Infrastruktur waren überfordert, was der Atmosphäre aber wenig schadete. Das Festival wurde trotzdem für die Veranstalter zu einem finanziellen Desaster, es war eines der allerletzten Mammut-Open Airs am Ende einer Aera - der Jugend- und Musikkultur der späten Sechziger.“[3]
In den 90ern entwickelte sich eine unglaublich rege Festivalkultur, welche jedoch anders als in der Hippie-Ära, primär von wirtschaftlichen Absichten dominiert wurde. Die Konsumgesellschaft stieg darauf ein in dem sie kauffreudig teilnahm und dies auch heute noch tut. Von teuren Eintrittskarten über Werbeüberfluss sowie ein Überangebot an Merchandising wird alles mitgemacht. Murray Lerner setzte mit seinem Dokumentarfilm ein Zeichen zur Erinnerung, an eine Zeit in der die Masse noch an idealistische Werte glaubte und dafür kämpfte, beziehungsweise den langsamen Fall dieser Überzeugungen, welcher in THE MESSAGE OF LOVE besonders gut zum Ausdruck gebracht wird.
1.2 Methode
Diese Filmanalyse beschäftigt sich detailliert mit dem strukturellen und formalen Aufbau dieses außergewöhnlichen Musik-Dokumentarfilmes. Bei grober Betrachtung scheint einem tatsächlich ein klassischer Festivalfilm im Stile einer Musikreportage vorzuliegen, jedoch ist die Montage des Materials und damit die Erzählstruktur tatsächlich so gelungen, dass man den Geist dieses Festivals nachfühlen kann und selbst von den klassischen Konzertmitschnitten gefesselt ist, wenn diese nicht den persönlichen Musikgeschmack des Rezipienten treffen.
Im Gegensatz zu den klassischen Hippie-Festival Filmen über Woodstock oder Altamond war dieser Dokumentarfilm nicht also Kinofilm geplant, sondern lediglich als Fernseh-Version realisiert worden. Dieser Film hebt sich jedoch deutlich von den Klassikern ab, es handelt sich zwar auch um eine Montage von Konzerten und Publikumsinterviews, diese wurde jedoch so feinfühlig in Szene gesetzt, dass sich tatsächlich eine starke Atmosphäre und Story vermitteln.[4]
„Die Reihe von Publikums-Interviews und Showcases entwickelt eine Handlung, die mehr ist als die bloße Aneinanderreihung kurzer Takes und placiert sich weit vorne in der Liste dokumentarischer Musikfilme.“[5]
Um diese Struktur detailliert aufzuschlüsseln, wird im ersten Teil der Analyse der grundsätzliche dramaturgische Aufbau der Montage des Materials betrachtet. Danach wird näher auf die einzelnen Elemente der Darstellung der Protagonisten, sprich der symbolischen Archetypen der Festivalbesucher, eingegangen. Auf die formalen Kriterien der filmischen Auflösung dieses Themas, wird ein analytischer Blick geworfen um in der Schlussbetrachtung ein weitestgehend umfassendes Bild über diesen Dokumentarfilm zu erhalten.
[...]
[1] „ Isle of Wight Festival - History’“ In: BBC Hampshire History. URL: http://www.bbc.co.uk/hampshire/content/articles/2005/04/08/iowfestival_histo ry_feature.shtml Stand: 30.06.2009
[2] vgl. Jessewitsch, Dirk. „ Message to Love – Isle of Wight Festival 1970“ In: Discover, Musik und Mehr. URL: http://www.discover.de/medien3.php?id=55 Stand: 30.06.2009
[3] Schneider, Daniel. „ Message to Love: The Isle of Wight Festival (1996): Love, Peace and Happiness gab's nicht nur in Woodstock “ In: Kino.ch – Previews. URL: http://www.kino.ch/previews/m/MessageToLove/index.html Stand: 30.06.2009
[4] vgl. Schneider, Daniel. „ Message to Love: The Isle of Wight Festival (1996): Love, Peace and Happiness gab's nicht nur in Woodstock “ In: Kino.ch – Previews. URL: http://www.kino.ch/previews/m/MessageToLove/index.html Stand: 30.06.2009
[5] Schneider, Daniel. „ Message to Love: The Isle of Wight Festival (1996): Love, Peace and Happiness gab's nicht nur in Woodstock “ In: Kino.ch – Previews. URL: http://www.kino.ch/previews/m/MessageToLove/index.html Stand: 30.06.2009
- Citation du texte
- Mag. phil. Elsa Kremser (Auteur), 2009, Filmanalyse „Message of Love – The Isle of Wight Festival“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140327
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