Massenmedien sind aus unserer hoch technologisierten Welt kaum mehr wegzudenken. Um so wichtiger ist es, sich mit ihnen und ihrer Wirkung auseinander zu setzen. Eine Theorie dazu, mit der wir uns nachfolgend näher beschäftigen werden, stammt von Niklas Luhmann.
Zuerst muss geklärt werden, was Luhmann als „Massenmedien“ definiert. Luhmann beschreibt Massenmedien als Einrichtungen, die technische Mittel der Vervielfältigung nutzen, um Kommunikation zu verbreiten. Das sind zum einen Medien aus der Druckerpresse, wie Zeitschriften, Zeitungen und Bücher, ebenso wie fotografische oder elektronische Kopierverfahren, allerdings nur, wenn sie für unbekannte Adressaten bestimmt sind und eine große Zahl von Produkten erzeugen. Damit ist also auch das Radio gemeint, nicht aber das Telefon. Ebenso wenig sind öffentliche Räume gemeint, in denen Kommunikation stattfindet, wie z.B. Theateraufführungen und Konzerte, was aber nicht für ihre Verbreitung, z.B. im Fernsehen.
Außerdem bezeichnend für Massenmedien ist, dass eine Interaktion zwischen Sender und Empfänger nicht möglich ist, da diese durch die Technik, die diese Medien verbreitet, ausgeschlossen ist. Es ist (als Radiohörer) zum Beispiel nicht möglich, während der Sendung mit einer Moderatorin oder einem Moderator im Radio zu reden. Natürlich kann man beim Sender anrufen und schafft es vielleicht sogar in die Sendung, jedoch wird dies immer nur einzelnen Teilnehmenden möglich sein, nie der gesamten Zuhörerschaft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Definition „,Massenmedien“
- 1.2 Die Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation
- 1.2.1 Das Verstehen
- 1.2.2 Das Erreichen
- 1.2.3 Der Erfolg
- 1.3 Die Realitäten der Massenmedien
- 1.3.1 Die reale Realität
- 1.3.2 Die beobachtete Realität
- 1.4 Selbstreferenz und Fremdreferenz
- 1.5 Codierung
- 1.6 Werbung
- 1.7 Rolle in der Sozialen Arbeit
- 1.8 Kritik und Fazit
- 2. Reflexion
- 2.1 Reflexion des Seminars „Kommunikation und Interaktion I“
- 2.2 Reflexion des Seminars „Kommunikation und Interaktion II“
- 2.3 Reflexion des Seminars „Einführung in die Theaterpädagogik“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Theorie von Niklas Luhmann und seiner Analyse der Massenmedien. Sie untersucht Luhmanns Definition von Massenmedien, die Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation und die drei Medienformen, die diese Unwahrscheinlichkeiten zu überwinden versuchen. Darüber hinaus wird die Rolle der Massenmedien in der Sozialen Arbeit beleuchtet.
- Luhmanns Definition von Massenmedien
- Die Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation
- Die drei Medienformen (Verständigungs-, Verbreitungs- und Erfolgsmedien)
- Die Rolle der Massenmedien in der Sozialen Arbeit
- Kritik und Fazit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Das Kapitel beginnt mit der Feststellung, dass Massenmedien in unserer heutigen Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Es werden Luhmanns Definition von Massenmedien als Einrichtungen, die technische Mittel der Vervielfältigung nutzen, um Kommunikation zu verbreiten, sowie die Charakteristika von Massenmedien wie die Unmöglichkeit einer direkten Interaktion zwischen Sender und Empfänger erläutert.
1.2 Die Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation
Luhmann beschreibt drei grundsätzliche Unwahrscheinlichkeiten von Kommunikation: das Verstehen, das Erreichen und der Erfolg. Diese Unwahrscheinlichkeiten werden im Detail betrachtet und die dazugehörigen Medienformen (Verständigungsmedien, Verbreitungsmedien, Erfolgsmedien) vorgestellt.
1.2.1 Das Verstehen
Das Verstehen einer Mitteilung wird als unwahrscheinlich eingestuft, da die beteiligten Systeme verschieden sind. Die Sprache als Verständigungsmedium soll dieses Problem überwinden.
1.2.2 Das Erreichen
Das Erreichen der Adressaten einer Mitteilung wird als unwahrscheinlich angesehen, da der Adressat nicht immer zugegen ist. Verbreitungsmedien wie Schrift sollen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, den Adressaten zu erreichen.
1.2.3 Der Erfolg
Der Erfolg der Kommunikation, definiert als die vollständige Übernahme der vom Sender vorgeschlagenen Selektion durch den Adressaten, wird als unwahrscheinlich angesehen. Symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien, auch Erfolgsmedien genannt, wie Geld, Macht, Wahrheit, Liebe und Glaube, sollen den Erfolg der Kommunikation wahrscheinlicher machen.
Schlüsselwörter
Niklas Luhmann, Massenmedien, Kommunikation, Unwahrscheinlichkeit, Verständigungsmedien, Verbreitungsmedien, Erfolgsmedien, Selbstreferenz, Fremdreferenz, Soziale Arbeit
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- Luca Schneider (Author), 2021, Luhmann und die Massenmedien. Reflexionen über Massenmedien, Realitäten, Werbung und Soziale Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1402432