Die Auseinandersetzung mit der taktilen Wahrnehmung, dem sozialen Entwicklungsbereich und dem motorischen Entwicklungsbereich sind der theoretische Ausgangspunkt. Die Herstellung von Schleim mit den Kindern verbindet diese Bereiche in der praktischen Auseinandersetzung.
Ich habe mit den Kindern an meinen Praxistagen einige kleine Angebote durchgeführt, bei denen ich beobachten konnte, dass sie begeistert Materialien mit ihren Händen erkunden. Beispielsweise haben wir gemeinsam unterschiedliche sensorische Beutel (mit Farben und Rasiergel, Glitzer und Baby-Öl, Reis und versteckten Gegenständen) gemacht. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Kinder besonders neugierig auf das Öl und das Gel waren. Sie wollten die Zutaten anfassen und mit ihren Händen spüren. Das Besondere an den sensorischen Beuteln ist, dass die Kinder diese kneten und anfassen können und dabei beobachten können, wie sich die Farben vermischen oder die Gegenstände suchen können. Allerdings können die Kinder die Materialien im Inneren des Beutels nicht direkt mit den Händen anfassen und auf ihrer Haut erfahren.
Aufgrund dieser Beobachtungen habe ich den Entschluss gefasst, mit den Kindern im Atelier Schleim herzustellen. Damit greife ich zum einen den Wunsch der Kinder auf, mit ihren Händen zu arbeiten und sich kreativ zu entfalten und zum anderen biete ich den Kindern die Möglichkeit, mit dem formbaren Schleim auch außerhalb des Sandkastens und unabhängig von der Wetterlage zu spielen. Die Kinder können mit diesem Schleim Formen herstellen, die nicht gleich zusammenbrechen. Ich möchte die Lernsituation offen gestalten und den Kindern die Möglichkeit geben, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und miteinander zu interagieren und zu kommunizieren. Sie können z.B. bauen, Formen herstellen und mit dem Schleim experimentieren und dabei miteinander über ihre Erfahrungen und Vorstellungen sprechen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Ausgangssituation - Begründung der Auswahl des Inhalts
- 2. Gruppenzusammensetzung
- 2.1 Teilnehmende Kinder
- 2.2 Alternativ teilnehmende Kinder
- 3. Sachanalyse
- 3.1 Taktile Wahrnehmung
- 3.1.1 Wie wird die taktile Wahrnehmung bei der Herstellung des Schleimes gefördert?
- 3.2 Sozialer Entwicklungsbereich
- 3.2.1 Was ist soziale Kompetenz?
- 3.2.2 Wie werden soziale Kompetenzen bei der Lernsituation gefördert?
- 3.3 Motorischer Entwicklungsbereich
- 3.3.1 Wie werden die motorischen Fähigkeiten bei der Beschäftigung mit dem Schleim gefördert?
- 3.3.1.2 Herstellungsprozess
- 3.3.1.3 Benötigte Materialien
- 3.4 Mögliche Fragen der Kinder
- 4. Eigene Ziele
- 5. Vorbereitung der Lernsituation
- 5.1 Praktische Vorbereitung
- 5.2 Materialaufzählung
- 5.3 Zeitrahmen
- 6. Geplantes Vorgehen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschreibt die Planung und Durchführung einer Lernsituation im Kindergarten, bei der Kinder gemeinsam Schleim herstellen. Ziel ist es, die taktile Wahrnehmung, soziale Kompetenzen und motorischen Fähigkeiten der Kinder zu fördern, ihren Wunsch nach kreativer Gestaltung mit den Händen zu erfüllen und gleichzeitig die Anpassung an die veränderte Gruppensituation nach der Corona-Pandemie zu unterstützen.
- Förderung der taktilen Wahrnehmung durch das haptische Erleben des Schleims
- Entwicklung sozialer Kompetenzen durch gemeinsames Arbeiten und Interaktion
- Verbesserung der motorischen Fähigkeiten durch das Formen und Experimentieren mit dem Schleim
- Kreative Entfaltung und Ausdruck der Kinder
- Integration des Kindes H. in die Gruppe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Ausgangssituation - Begründung der Auswahl des Inhalts: Die Ausgangssituation beschreibt die Umstellung der Kinder auf ein neues Gruppenkonzept aufgrund der Corona-Pandemie. Die Kinder mussten sich an neue Gruppen, Bezugspersonen und Abläufe gewöhnen, was für viele eine Herausforderung darstellte. Beobachtungen zeigten, dass die Kinder besonders viel Zeit im Sandkasten verbrachten und gerne mit feuchtem Sand arbeiteten, sowie den Wunsch äußerten, mit Knete zu spielen. Diese Beobachtungen, zusammen mit dem Interesse der Kinder an sensorischen Materialien, führten zur Entscheidung, eine Lernsituation mit der Herstellung von Schleim zu planen. Der Schleim bietet die Möglichkeit, den Wunsch nach haptischem Erleben und kreativem Gestalten zu erfüllen und gleichzeitig die soziale Interaktion zu fördern.
2. Gruppenzusammensetzung: Dieses Kapitel beschreibt die Zusammensetzung der Kleingruppe bestehend aus einem Jungen und drei Mädchen im Alter von 4,2 bis 5,2 Jahren, sowie zwei weiteren als alternative Kinder vorgesehenen Mädchen. Die Entscheidung für eine Kleingruppe von vier Kindern zielt darauf ab, die gegenseitige Unterstützung und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern, sowie eine individuelle Betreuung zu ermöglichen. Die Beschreibung der teilnehmenden Kinder beleuchtet deren individuelle Stärken, Schwächen und Bedürfnisse, beispielsweise die soziale Zurückhaltung von K. oder die Schwierigkeiten von H., Anschluss an die Gruppe zu finden. Diese individuellen Charakteristika fließen in die Planung der Lernsituation ein.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Kindergarten-Lernsituation "Schleim herstellen"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit beschreibt die Planung und Durchführung einer Lernsituation im Kindergarten, in der Kinder gemeinsam Schleim herstellen. Der Fokus liegt auf der Förderung der taktilen Wahrnehmung, sozialer Kompetenzen und motorischer Fähigkeiten der Kinder.
Welche Ziele werden mit der Schleim-Herstellung verfolgt?
Die Ziele umfassen die Förderung der taktilen Wahrnehmung durch das haptische Erleben des Schleims, die Entwicklung sozialer Kompetenzen durch gemeinsames Arbeiten und Interaktion, die Verbesserung der motorischen Fähigkeiten durch das Formen und Experimentieren mit dem Schleim, die kreative Entfaltung und der Ausdruck der Kinder sowie die Integration eines Kindes (H.) in die Gruppe.
Welche Kinder nehmen an der Lernsituation teil?
Es handelt sich um eine Kleingruppe von vier Kindern (ein Junge und drei Mädchen) im Alter von 4,2 bis 5,2 Jahren. Zwei weitere Mädchen sind als Alternativen vorgesehen. Die individuellen Stärken, Schwächen und Bedürfnisse der Kinder werden berücksichtigt.
Warum wurde die Schleim-Herstellung als Lernsituation gewählt?
Die Wahl der Schleim-Herstellung basiert auf Beobachtungen der Kinder, die viel Zeit im Sandkasten verbrachten und ein Interesse an sensorischen Materialien zeigten. Die Lernsituation soll den Wunsch nach haptischem Erleben und kreativem Gestalten erfüllen und die soziale Interaktion fördern, insbesondere im Hinblick auf die Anpassung an eine neue Gruppensituation nach der Corona-Pandemie.
Welche Entwicklungsbereiche werden durch die Lernsituation gefördert?
Die Lernsituation zielt auf die Förderung der taktilen Wahrnehmung, des sozialen Entwicklungsbereichs (soziale Kompetenzen) und des motorischen Entwicklungsbereichs ab.
Wie wird die taktile Wahrnehmung gefördert?
Die taktile Wahrnehmung wird durch das haptische Erleben des Schleims beim Kneten, Formen und Experimentieren gefördert.
Wie werden soziale Kompetenzen gefördert?
Soziale Kompetenzen werden durch gemeinsames Arbeiten, Interaktion und Zusammenarbeit bei der Schleim-Herstellung gefördert.
Wie werden motorische Fähigkeiten gefördert?
Motorische Fähigkeiten werden durch das Kneten, Formen, Mischen und Experimentieren mit dem Schleim verbessert. Der Herstellungsprozess selbst fördert die Feinmotorik.
Welche Materialien werden benötigt?
Eine detaillierte Auflistung der benötigten Materialien findet sich im Kapitel zur Vorbereitung der Lernsituation.
Wie ist der Ablauf der Lernsituation geplant?
Der geplante Ablauf wird im Kapitel "Geplantes Vorgehen" detailliert beschrieben.
Wie wird das Kind H. in die Gruppe integriert?
Die Lernsituation soll die Integration des Kindes H. in die Gruppe unterstützen, indem es die Möglichkeit zum gemeinsamen Handeln und zur Interaktion mit anderen Kindern erhält.
Wie lange dauert die Lernsituation?
Der Zeitrahmen für die Lernsituation wird im Kapitel "Vorbereitung der Lernsituation" angegeben.
- Citar trabajo
- Angela Pronestì (Autor), 2020, Schleim herstellen mit Kindergartenkindern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1401195