1. Einleitung
Segregation ist ein Phänomen, das aufgrund des sozialen und gesellschaftlichen Wandels immer vorzufinden ist. Überall in Gemeinschaften und Kulturen gruppieren sich Menschenmassen mit gleichen Interessen oder Problemen. Diese soziale Separation hat verschiedene Auswirkungen. Besonders stark ist die Segregation derer, die gezwungener Maßen auf engem Raum zusammenleben müssen. Hierfür gibt es verschiedene Gründe, die ich im Rahmen meiner Seminararbeit behandeln werde. Schon während der Industrialisierung in Deutschland wurde die Gesellschaft in verschiedenen Klassen definiert. Diese soziale Trennung schlug sich folglich in einer räumlichen Konzentration nieder. Besonders die ausgebeuteten Arbeitnehmer lebten im Gegensatz zu den reichen Fabrikanten unter enorm schlechten Wohn- und Lebensbedingungen.
Aber auch heute sind Segregation und deren Folgen noch immer ein aktuelles Thema. Segregation lässt sich in allen Städten nachweisen. In vielen Stadtgebieten gibt es soziale Ungleichheit, die in räumlicher Dimension vorzufinden ist. Aufgrund des wirtschaftlichen Wandels in Bezug auf den industriellen Sektor und der steigenden Arbeitslosenquote, verstärkt sich die soziale Ungleichheit. Dies führt zu einer Spaltung der Gesellschaft. Besonders abwertend eingestufte Stadtviertel, in denen sozial Benachteiligte und erwerbsschwache oder sogar arbeitslose Familien zusammenleben, sind von dem Prozess der gesellschaftlichen Ausgrenzung stark betroffen. Dabei spielt auch der Wohnungsmarkt eine entscheidende Rolle. Besonders bei Jugendlichen sind die entstehenden sozialen Probleme und deren Auswirkunkung nicht zu unterschätzen. Aus den Berichten der Medien kennt man den Begriff „Problemviertel“. Diese Gebiete sind zum größten Teil gekennzeichnet durch arme, soziale benachteiligte Haushalte, in denen auch ein großer Ausländeranteil vorherrscht. Hier konzentrieren sich nicht nur soziale Ungleichheit sondern auch viele soziale Probleme, die sich auf die Quartiersbewohner auswirken.
Um der Segregation und den daraus resultierenden Auswirkungen entgegen zuwirken, müssen verschiedene Initiativen und Förderprogramme in die Wege geleitet werden.
Im gegeben Rahmen meiner Seminararbeit möchte auf die Folgen der Segregation und deren Auswirkungen in den benachteiligten Quartieren expliziter eingehen. Für die Ausformulierung des Themenschwerpunktes habe ich diverse Fachliteratur herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
1.Einleitung
2.Begriffsanalyse
2.1. Definition von Segregation
2.2. Definition von „Soziale Probleme“
3. Segregation
3.1. Formen der Segregation
3.2. Entwicklung der Segregation in Deutschland
3.3. Segregation und der Wohnungsmarkt
4. Effekte und Folgen der Segregation
4.1. Milieueffekte
4.2. Symbolische Benachteiligung und Stigmatisierung
4.3. Effekte der ethnischen Segregation
4.3.1. Positive Effekte
4.3.1. Negative Effekte
4.4. Auswirkungen auf die Kindergesundheit
4.5. Auswirkungen auf die Sozialisationsbedingungen Jugendlicher
5. Handlungskonzepte der Sozialen Arbeit
6. Schluss
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Segregation ist ein Phänomen, das aufgrund des sozialen und gesellschaftlichen Wandels immer vorzufinden ist. Überall in Gemeinschaften und Kulturen gruppieren sich Menschenmassen mit gleichen Interessen oder Problemen. Diese soziale Separation hat verschiedene Auswirkungen. Besonders stark ist die Segregation derer, die gezwungener Maßen auf engem Raum zusammenleben müssen. Hierfür gibt es verschiedene Gründe, die ich im Rahmen meiner Seminararbeit behandeln werde. Schon während der Industrialisierung in Deutschland wurde die Gesellschaft in verschiedenen Klassen definiert. Diese soziale Trennung schlug sich folglich in einer räumlichen Konzentration nieder. Besonders die ausgebeuteten Arbeitnehmer lebten im Gegensatz zu den reichen Fabrikanten unter enorm schlechten Wohn- und Lebensbedingungen.
Aber auch heute sind Segregation und deren Folgen noch immer ein aktuelles Thema. Segregation lässt sich in allen Städten nachweisen. In vielen Stadtgebieten gibt es soziale Ungleichheit, die in räumlicher Dimension vorzufinden ist. Aufgrund des wirtschaftlichen Wandels in Bezug auf den industriellen Sektor und der steigenden Arbeitslosenquote, verstärkt sich die soziale Ungleichheit. Dies führt zu einer Spaltung der Gesellschaft. Besonders abwertend eingestufte Stadtviertel, in denen sozial Benachteiligte und erwerbsschwache oder sogar arbeitslose Familien zusammenleben, sind von dem Prozess der gesellschaftlichen Ausgrenzung stark betroffen. Dabei spielt auch der Wohnungsmarkt eine entscheidende Rolle. Besonders bei Jugendlichen sind die entstehenden sozialen Probleme und deren Auswirkunkung nicht zu unterschätzen. Aus den Berichten der Medien kennt man den Begriff „Problemviertel“. Diese Gebiete sind zum größten Teil gekennzeichnet durch arme, soziale benachteiligte Haushalte, in denen auch ein großer Ausländeranteil vorherrscht. Hier konzentrieren sich nicht nur soziale Ungleichheit sondern auch viele soziale Probleme, die sich auf die Quartiersbewohner auswirken.
Um der Segregation und den daraus resultierenden Auswirkungen entgegen zuwirken, müssen verschiedene Initiativen und Förderprogramme in die Wege geleitet werden.
Im gegeben Rahmen meiner Seminararbeit möchte auf die Folgen der Segregation und deren Auswirkungen in den benachteiligten Quartieren expliziter eingehen. Für die Ausformulierung des Themenschwerpunktes habe ich diverse Fachliteratur herangezogen. Zur Begründung meiner Eingrenzung ist zu sagen, dass die Thematik der Segregation ein komplexes und breit gefächertes Spektrum darbietet und somit der zeitliche und quantitative Rahmen nicht ausreichen würde, um wirklich tief und umfassend auf die einzelnen Themengebiete einzugehen.
Nach dieser Einleitung beschäftige ich mich zunächst mit der Definition der Begriffe „Segregation“ und „Soziale Probleme“, die für die Fragestellung relevant sind. Im nachfolgenden Kapitel konzentriere ich mich auf die Segregation, ihre geschichtliche Entwicklung in Deutschland, die Formen in denen Segregation auftreten kann sowie die Verteilung durch den Wohnungsmarkt. Anschließend befasse ich mich im Hauptteil mit der Ausgangsthese, was die Folgen und Effekte der Segregation sind und wie sich die daraus resultierenden sozialen Probleme auf den Einzelnen und die Gesellschaft auswirken. Diese Effekte und Auswirkungen sollen analysiert und erklärt werden. Abschließend möchte ich noch das Handlungskonzept und den Auftrag der sozialen Arbeit im Zusammenhang mit dem Programm „Soziale Stadt“ kurz aufzeigen. Im letzten Kapitel soll ein Gesamtfazit gezogen werden.
2. Begriffsanalyse
2.1.Definition von Segregation
Worterklärung (sprachliche Herkunft):
„Segregation (vom Lateinischen „segregare“, [bedeutet] so viel wie absondern, rennen, entfernen).“ (Fassmann 2002, S. 13)
Definition:
Der Begriff „Segregation“ soll im Hinblick auf die sozialräumliche Ausdifferenzierung bzw. der sozialen Segregation mit Hilfe diverser Ansätze von ausgesuchten Autoren erklärt werden. Dangschat definiert nach Park Segregation als „ungleiche Verteilung der Wohnstandorte von sozio-ökonomisch und/oder sozikulturell bestimmten sozialen Gruppen im Raum“( Dangschat, J. nach Park, S. 427),wobei den Bevölkerungsgruppen Räume mit unterschiedlicher Qualität zugewiesen werden. Dies bedeutet, dass die Stadt einen sozialen Raum mit verschiedenen differenzierten Stadtteilen- oder gebieten darstellt, in dem eine räumliche Konzentration von sozialer Ungleichheit mit unterschiedlichen ökonomischen Ressourcen vorherrscht. Segregation ist nicht nur ein Zustand sondern ein Prozess der ungleichen Verteilung von Bevölkerungsgruppen in der räumlichen Separation der Stadt. (Vgl. Fassmann 2002, S. 13; Farwick, A. in Anlehnung an Lichtenberger 2001, S. 25)
So beschreibt auch Häußermann eine ungleiche Verteilung der Bevölkerungsgruppen in der Gesellschaft bzw. Stadt mit der Betrachtung, dass Gruppen mit sozialen, kulturellen oder ethnischen Gemeinsamkeiten konzentriert in bestimmten Stadtteilen oder Quartieren in einer gewissen räumlichen Distanz zu anderen Gruppen oder der Gesellschaft zusammenleben. (Vlg. Häußermann, H. 2007). Zudem betont Häußermann, dass sowohl räumliche als auch soziale Differenzen bedingte Voraussetzungen für Segregation sind. (Vgl. Häußermann/Siebel. 2004, S. 143)
Folglich haben unterschiedliche Räume verschiedene Lebenschancen. Eine umfassendere Erläuterung versucht Farwick darzustellen. Farwick beschreibt in Anlehnung an Friedrichs, dass
„der Begriff der Segregation drei verschiedene Kategorien, die jeweils unterschiedlichen Aussageebenen entsprechen, [umfasst].
Segregation = das Ausmaß der ungleichen Verteilung von Bevölkerungsgruppen
über städtische Teilgebiete eines Gebietes (Ebene „Gebiet“).
Konzentration = der Anteil der Bevölkerung in einem Teilgebiet an der
Gesamtbevölkerung des Gebiets (Ebene „ Teilgebiet“).
Räumliche Distanz = die räumlichen Abstände zwischen Personen in
einem Teilgebiet (Ebene „Individuum“).“
(Friedrichs 1983 zitiert nach Farwick 2001, S. 25, Hervorhebung im Original)
Zusammenfassend bezeichnet soziale oder residentielle Segregation die räumliche Trennung und Konzentration von Bevölkerungsgruppen und Schichten aufgrund sozialer Unterschiede und Ungleichheiten in den verschieden Stadt– und Wohngebieten. Die soziale Distanz wird zu einer räumlichen Distanz. In der sozialökologischen Forschung wird die Konzentration der sozialräumlichen Ausdifferenzierung mittels Segregations- Indices berechnet:
Ausmaß der ungleichen Verteilung der Wohnstandorte einer sozialen Gruppe nach sozialem Status (Einkommen, Bildung, berufliche Position), Hautfarbe, Alter, Deutsche oder Nichtdeutsche, Familienstand im Vergleich zum städtischen Durchschnitt. (Vgl. Dangschat, J. 2000, S. 211). Dieser spezifische Indexwert bleibt jedoch außerhalb der Interpretationsmöglichkeit. Diese unterschiedliche Sozialstruktur in der Stadt hängt mit der Entscheidung des Wohnstandortes und mit den Chancen auf dem Wohnungsmarkt zusammen. Je nach Wahl des Wohnortes oder den Auswirkungen des Wohnungsmarkts (z.B.: zu teure Mietskosten) entstehen unterschiedliche soziale Ballungen von Gruppen in diversen Stadtgebieten. Diese Prozesse führen zu sozialen, kulturellen und auch besonders zu ethnischen homogenen Stadtstrukturen. (Vgl. Grosse Starmann, C. u.a. 2008, S. 9).
Die soziale Ungleichheit in den benachteiligten Gruppen unterscheidet sich im Zusammenhang der Segregation stark von anderen Gruppen oder dem städtischen Durchschnitt. So lässt sich in den Städten eine räumliche Konzentration von Bevölkerungsgruppen mit verschiedenen sozialen Problemen nachweisen.
2.2. Definition von „Soziale Probleme“
Um einen genauen Einblick in die Auswirkungen der Segregation im Zusammenhang mit sozialen Problemen zu geben, soll der Begriff „Soziale Probleme“ genauer erläutert werden.
Sozial ist ein Problem erst dann wenn es sich auf den Einzelnen oder die Gesellschaft bezieht. Allgemein definiert Groenemeyer in Anlehnung an Merton, dass der grundlegende Bestandteil eines sozialen Problems die „wesentliche Diskrepanz zwischen sozial akzeptierten Standards und tatsächlich vorherrschenden Bedingungen.“ (Merton 1971 zitiert nach Groenemeyer 2005, S. 1698) ist. Es ist der Unterschied zwischen der idealen Wert- und Normvorstellung und der eigentlichen Realität, der ein abweichendes Verhalten von der normalen und sozialen Form der Gesellschaft aufzeigt. Soziale Probleme werden in der gesellschaftlichen Ordnung von einer bestimmten Anzahl von Personen als störend oder unangenehm empfunden, die durch kollektive oder öffentliche Akteure, wie soziale Bewegungen, politische Parteien oder andere Interessenorganisationen, interpretiert, lokalisiert, politisiert und verändert werden. Denn erst durch öffentliche Thematisierung und kollektives Handeln wird ein soziales Problem zu einem sozialen Problem bestimmt. (Vgl. Groenemeyer, A. 2005, S. 1698; Fachlexikon 2007, S. 859f.)
Die genaue Definition sozialer Probleme stellt sich äußerst komplex dar. Staub-Bernasconi beschreibt den Begriff „Soziale Probleme“ im Kontext dreier Paradigmen:
1.) Individuum zentriertes Paradigma: Selbstverwirklichungsprobleme, Versagen des Einzelnen bei der Bearbeitung der Selbstverwirklichung durch Störungen und Hindernissen der sozialen Außenwelt.
2.) Das sozio-zentrierte Paradigma: deutet „Soziale Probleme“ als Abweichung von Wert- oder Sinnvorstellungen der Allgemeinheit.
3.) Das systematische Paradigma: Problem des Einzelnen als auch Problem der sozialen Gesellschaft. Zur Behebung und Veränderung der sozialen kulturellen Hindernisse ist die eigene Anstrengung zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse abhängig von der gesellschaftlichen Position des Einzelnen.
(Vgl. Staub-Bernasconi, S. 2002, S. 250)
Die sozialräumliche Ausdifferenzierung benachteiligter Bevölkerungsschichten verursacht ein gravierendes Ausmaß an sozialen Problemen und den daraus resultierenden Negativeffekten.
Segregation und ihre Folgen sind sowohl Probleme des Einzelnen als auch der Gesellschaft und somit ein systematisches „Soziales Problem“. Dieses Phänomen soll im Kontext der dargestellten Definitionen genauer verortet und erörtert werden.
3. Segregation
In jeder Stadt gibt es soziale Veränderungen wie zum Beispiel die Zunahme von älteren Menschen oder die Zuwanderung ethnischer Bevölkerungsgruppen. Es entstehen verschiedene räumliche Unterschiede in der Stadt mit differenzierten Schichten und Gruppen. Seitdem es den Menschen gibt, bildet er Gruppen, gesellt sich zu Gleichgesinnten und sondert sich so ab. In allen Kulturen und Städten gibt es solch eine sozialräumliche Separation, die auch residentielle Segregation genannt wird. Formen der Segregation und die geschichtliche Entwicklung sollen im dritten Kapitel genauer erläutert werden.
3.1. Formen der Segregation
Unterschiedliche soziale Gruppen, welche sich anhand von differenzierten Merkmalen definieren lassen, bewohnen verschiedene Stadtgebiete. Besonders bei dem Zusammenspiel der Ressourcen und der Wahl des Wohnstandortes, auf die ich im nächsten Kapitel noch eingehen werde, entstehen verschiedene Formen der Segregation.
Der Begriff Segregation wird im Allgemeinen unterschieden
„zwischen
[...]
- Arbeit zitieren
- Alexander Benzel (Autor:in), 2009, Soziale Segregation in Deutschland - Was sind ihre Folgen und Auswirkungen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139945
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