Um 1500 bildeten sich drei Großreiche der der Neuzeit, die über Jahrhunderte die Geschichte und die Kultur der islamischen Welt prägen sollte. Am ältesten, stärksten und langlebigsten war das Osmanische Reich, das zeitweise vom Balkan über Anatolien bis in den Kaukasus und vom Jemen über den Hidjaz bis nach Algerien reichte. Um 1300 von Osman gegründet, eilte das Osmanische Reich die Nächsten 300 Jahre von Sieg zu Sieg. Mit der Eroberung Konstantinopels 1453 von Fatih Mehmet, entwickelte es sich zu einer Großmacht. Den Mittelpunkt bildete das Gebiet der heutigen Türkei. Mit dem Vasellanstaat Krim dehnte sich das Osmanische Reich sogar bis zur Ukraine aus. Erst mit der Ausrufung der Republik Türkei durch Mustafa Kemal Atatürk (1923)war das Ende des Osmanischen Reiches besiegelt.
Gliederung
1. Einleitung
2. Die Entstehung des Osmanischen Reiches
3. Der Aufstieg
3.1. Die Expansion
3.2. Die Eroberung Konstantinopels
4. Die klassische Ära, 1450-1600
5. Der Zerfall des Osmanischen Reiches
6. Reform und Verluste
7. Der 1. Weltkrieg und die Republik Türkei
8. Fazit
9. Literaturangabe
1. Einleitung
Um 1500 bildeten sich drei Großreiche der Neuzeit, die über Jahrhunderte die Geschichte und die Kultur der islamischen Welt prägen sollten. Am ältesten, stärksten und langlebigsten war das Osmanische Reich, das zeitweise vom Balkan über Anatolien bis in den Kaukasus und vom Jemen über den Hidjaz bis nach Algerien reichte. Jünger kurzlebiger und territorial begrenzter war das Safawidenreich im Iran und das Reich des Großmoghul in Indien. Um 1300 von Osman gegründet, eilte das Osmanische Reich die nächsten 300 Jahre von Sieg zu Sieg. Mit der Eroberung Konstantinopels 1453 von Fatih Mehmet, entwickelte es sich zu einer Großmacht.[1] Den Mittelpunkt bildete das Gebiet der heutigen Türkei. Mit dem Vasallenstaat Krim dehnte sich das Osmanische Reich sogar bis zur Ukraine nach Südrussland aus. Erst mit der Ausrufung der Republik Türkei durch Mustafa Kemal Atatürk (1923) war das Ende des Osmanischen Reiches besiegelt.2
2. Die Entstehung des Osmanischen Reiches
2.1 Osman I ( 1281-1326 )
Die Geschichte der Osmanen beginnt im 13.Jahrhundert. Damals war das Sultanat der Seldschuken, das an das Byzantinische Reich grenzte und seit dem 10.Jahrhundert die islamische Welt beherrschte, durch Mongoleneinfälle und Erbfolgestreitigkeiten geschwächt.3 Am Rande des zusammenbrechenden Seldschukenreiches bildete sich eine Reihe von unabhängigen Kleinfürstentümern. Ein kleiner turkmenischer Stamm, der von den Mongolen vertrieben worden war ließ sich in Nordanatolien, im Gebiet der heutigen Türkei, nieder. Ihr Anführer war Osman, der künftige Begründer der Osmanischen Dynastie.4 „Seine Erfolge zogen immer neue turkmenischer Nomaden an, die weitgehend autonom unter eigenen Anführern als Grenzkämpfer (Gazis) lebten“.5 Im Gegensatz zu anderen Kriegsherren verstand er es, seine Eroberungen durch die Einrichtung einer wirksamen Verwaltung zu festigen. Ein hierarchisch geordnetes Berufsheer nutzte er als schlagkräftiges Instrument zur raschen Ausweitung seines Herrschaftsbereiches.6
3.Der Aufstieg
3.1. Expansion
Wie die anderen Emirate führten auch die Osmanen Krieg gegen das christliche Byzanz. Mit der Eroberung Gallipolis begann die Einnahme der Balkanhalbinsel und damit der Sprung nach Europa.7
Unter Osmans Sohn Orhan I (1326-1360) vergrößerte sich das Reich weiter entlang des Marmarameer über Iznik, Izmit bis nach Bursa, das er zu seiner Hauptstadt machte. Murad I.(1360-1389), Nachfolger Orhans, eroberte weitere byzantinische Gebiete, wie zum Beispiel das strategisch wichtige Handelszentrum Adrianopel (Edirne) in Thrakien, das Murad zur Hauptstadt seiner europäischen Besitzungen machte. Somit war der Weg für das Osmanische Reich in Richtung Europa frei.8 Mit der Schlacht auf dem Amselfeld, bei Kosovo Polje 1389, kam Serbien, Bulgarien und die Walachei unter osmanische Herrschaft unter Bayezid I. Yildirim „der Blitz“ (1389- 1402). „Bayezids Eroberungen weckten in Europa tiefe Ängste und in der islamischen Welt mehrten sie seinen Ruhm“.9
Timur Lenk bereitete seinem Höhenflug ein Ende. Er trat als Verteidiger der anatolischen Fürsten auf, besiegte das osmanische Heer 1402 bei Ankara, nahm Bayezid gefangen und verwüstete Bursa. Unter Bayezids Söhnen brachen Nachfolgekämpfe aus, in denen sich Mehmet I. (1413-1421) durchsetzte. Sein Sohn Murad II. (1421-1451) erkämpfte in Anatolien die alte Vorherrschaft zurück und wandte sich wieder auf den Balkan.10
3.2. Die Eroberung Konstantinopels
Das innenpolitisch geschwächte Byzantinische Reich wurde durch die Einnahme Konstantinopels im Jahre 1453 von Mehmed II nach 1100-jähriger Herrschaft beendet.11
„Die Eroberung (…) war in dreifacher Hinsicht ein Symbol. Sie bedeutete das Ende des Byzantinischen Reiches, Asien und Europa rückten politisch näher zusammen und sie symbolisierte den Sieg des Islam über das orthodoxe Christentum. Dies führte zur Festigung des Osmanischen Reiches“ 12
Konstantinopel wurde dritte Hauptstadt des Reiches und erhielt den Namen Istanbul.
Mehmed II unterwarf fas ganz Südeuropa, sowie die unter venezianischer Herrschaft stehenden ägäischen Inseln. Mit dem Fall des byzantinischen Restreiches von Trapezunt 1421 und des Fürstentums der Karamiden 1475 wurde der größte Teil Anatoliens osmanisch. Als Folge der Eroberungswelle im 16. Jahrhundert erstreckte sich das Osmanische Reich vom Balkan über die Krim bis nach Ägypten.13 Mit der Eroberung des Hidjaz und der heiligen Städte, Mekka und Medina, galt der osmanische Sultan fortan als Führer der Gläubigen.14
“Der regierende Sultan konnte seinen Nachfolger nicht ohne weiteres bestimmen, er musste sich aus eigener Kraft durchsetzen und wurde erst dann von den Großen des Reiches anerkannt. Jeder Tod eines Sultans löste daher eine Krise aus, in der die Prinzen, die bis ins 17. Jahrhundert als Gouverneure in den Provinzen politisch und militärische Erfahrungen sammelten, um die Nachfolge kämpften.“15
4. Die klassische Ära, 1450-1600
Orhan I. leitete Reformen in die Wege, die die Grundlagen für das spätere Reich schufen. Unter anderem richtete er eine zentrale Verwaltung ein,
den sogenannten Diwan (Staatsrat), eine Art oberstes Beratungsgremium, das auch Urteile der Kadi-Gerichte aufheben konnte.16
Murat I. (1360-1389) verlieh dem osmanischen Staat eine auch die Folgejahrhunderte bestimmende innere Ausprägung. Der Herrscher, als Sultan bezeichnet, war der Staat schlechthin. Die Staatsgewalt wurde weitgehend durch das Militär ausgeübt. Grundlagen der Rechtsprechung bildeten das islamische Religionsgesetz (Şeriat) und ergänzende weltliche Gesetze (Kanun).17
[...]
[1] vgl. http://www.Das_Osmanische_Reich__rd-104660.htm
2 vgl. Majoros, Ferenc/Rill, Bernd: Das Osmanische Reich 1300-1922. S.368
3 Kreiser, Klaus: Der Osmanische Staat 1300-1922. S. 5
4 Majoros. 92
5 Krämer, Gudrun: Die Geschichte des Islam.203
6 http://www.bpb.de/publikationen/TQH1EU,3,0,Geschichte_Anatoliens_und_des_Osmanischen_Reiches.html#art3
7 Majoros, 105
8 Krämer, Gudrun: Die Geschichte des Islam.204
9 ebd. 204
10 ebd.204
11 ebd.205
12 Kreiser. 25
13 vgl.Krämer. 203
14 vgl.Majoros. 211
15 Krämer.211
16 vgl.Krämer. 204
17 http://www.bpb.de/publikationen/
TQH1EU,4,0,Geschichte_Anatoliens_und_des_Osmanischen_Reiches.html
- Citar trabajo
- Tezer Güc (Autor), 2009, Das Osmanische Reich von den Anfängen bis zur Gründung der Türkei, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139910
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