Wenn wir von Offenbarung sprechen, wird dem Begriff häufig eine religiöse Konnotation beigefügt, wobei das deutsche Wort ‚offenbaren‘ zunächst keinen religiösen Hintergrund hat, sondern lediglich ausdrückt, dass sich jemand zeigt, sich jemand anderem anvertraut oder etwas bis dahin Verborgenes erscheint. Erst mit der lateinischen Entsprechung ‚revelare‘ bzw. ‚revelatio‘ kommt ein religiöser Hintergrund ins Spiel. Dies bedeutet, das Wegfallen einer Hülle oder einer Verhüllung, dem sogenannten Velum, und entspricht somit der Enthüllung eines bisher verborgenen Mysteriums, nämlich Gott selbst. Doch warum sollte sich Gott bewusst vor seinem Volk und seiner eigenen Schöpfung verhüllen und daraufhin erst offenbaren müssen? Welche Problematik geht mit der Offenbarung Gottes und der göttlichen Präsenz auf Erden einher? Diese Fragestellung soll in der folgenden Hausarbeit geklärt werden.
Zunächst wird anhand biblischer Ereignisse die zugrunde liegende Gefahr der Gottesoffenbarung erörtert und die Arten der Offenbarung mithilfe der Zugänge des menschlichen Empfängers genannt. Außerdem wird das biblische Verständnis von der Offenbarung Gottes in Relation zum heutigen Verständnis gesetzt und unterschieden.
Darauf folgt eine Erörterung der alttestamentlichen Textstellen Jes 6,1-13 sowie Jon 4,1-11, welche zuerst durch eine inhaltliche Analyse näher beleuchtet werden. Daraus werden mithilfe der Deutung der Analyse wichtige Erkenntnisse für die Problematik der Gottesoffenbarung ermittelt. Zuletzt wird daraus ein Fazit gezogen und versucht, die Fragestellung der Hausarbeit entsprechend zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gott offenbart sich – was soll das bedeuten?
- Die Gefahr der Offenbarung
- Menschliche Zugänge für die Offenbarung Gottes
- Biblisches Verständnis von Offenbarung
- Offenbarung als Balanceakt
- Die Vision des Jesaja
- Hintergrund
- Textstelle Jes 6,1-13 in kolometrischer Schreibweise
- Inhaltliche Analyse
- Deutung und Problematik
- Jonas Zorn über die Begnadigung Ninives
- Vorgeschichte
- Textstelle Jon 4,1-11 in kolometrischer Schreibweise
- Inhaltliche Analyse
- Deutung und Problematik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema der Gottesoffenbarung im Alten Testament. Sie untersucht die Problematik der Offenbarung Gottes und die damit verbundenen Gefahren für den Menschen. Dabei wird insbesondere auf die Zugänge des Menschen zur Offenbarung eingegangen und das biblische Verständnis von Offenbarung in Relation zum heutigen Verständnis gesetzt.
- Die Gefahr der Offenbarung Gottes für den Menschen
- Menschliche Zugänge zur Offenbarung Gottes (Sehen und Hören)
- Das biblische Verständnis von Offenbarung im Vergleich zum heutigen Verständnis
- Die Rolle der Propheten als Sprachrohr Gottes
- Die Bedeutung von Visionen, Symbolen und Verheißungen in der Offenbarung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Seminararbeit vor und erläutert die Bedeutung des Begriffs "Offenbarung" sowie die Notwendigkeit seiner Untersuchung. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Gefahr der Gottesoffenbarung und beschreibt die menschlichen Zugänge zur Offenbarung Gottes. Es wird zudem das biblische Verständnis von Offenbarung im Vergleich zum heutigen Verständnis betrachtet.
Im dritten Kapitel werden die Textstellen Jes 6,1-13 und Jon 4,1-11 analysiert. Durch die inhaltliche Analyse der Textstellen werden wichtige Erkenntnisse über die Problematik der Gottesoffenbarung gewonnen.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Offenbarung, Gott, Mensch, Sehen, Hören, Vision, Symbol, Verheißung, Prophet, Jesaja, Jonas, Bibel, Altes Testament, Religion, Theologie, Hermeneutik.
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- Anonym (Autor), 2021, Analytische Betrachtung der Gottesoffenbarung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1398080