„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.“
Auch Schweigen ist genau wie Sprechen ein Akt der Kommunikation. Schon im antiken Griechenland stellte der Philosoph Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) das Gebot, beruhend auf dem Sprichwort des griechischen Tragödiendichters Sophokles (ca. 497 - 406 v. Chr.) „(…) der Frauen beste Zier ist Schweigsamkeit“ auf, Frauen sollten meist stillschweigen. Die Gründe und die Art und Weise des Schweigens sind vielseitig und von kulturellen, geographischen und persönlichen Faktoren abhängig.
Möchte man der Bedeutung des Schweigens und der Stille aus heutiger Sicht einen Schritt näher kommen und verstehen, so gilt es den Wandel der Bedeutung des Schweigens unter den o. g. Aspekten zu untersuchen: welcher Zeitraum, welche Region und welche Situation stehen im Mittelpunkt? Weiterhin ist zu berücksichtigen von wem an wen das Schweigen gerichtet ist. Schweigen, meist in Zusammenhang mit Mimik und Gestik, hat viele Formen und: „ (…) kann warm oder kalt sein, vertraut oder ausgrenzend, höflich oder aggressiv“ sein.
(...)
Geschwiegen wird als Achtungserweis am Ort der Toten, im Raum um einen Herrscher, um Respekt und Unterwürfigkeit zu zollen, aus Vorsicht, weil Gesagtes nicht rückgängig zu machen ist, um Angst zu erzeugen oder um kulturell bedingten Missverständnissen vorzubeugen:
„Reden Sie nicht, wenn Sie mit diesen Leuten speisen…,denn sie werden glauben, Ihnen würde das Essen nicht schmecken.“
In dieser Arbeit soll der Schwerpunkt auf der religiösen Domäne des Schweigens liegen. Da die Stille aus dem Akt des Schweigens resultiert, möchte ich ihre Bedeutung anhand des Beispiels der Kartäuser untersuchen. Der Orden gilt als eine der strengsten Bruderschaften der römisch-katholischen Kirche. Die Mönche dieses Ordens leben, isoliert von der Außenwelt, in nahezu völliger Stille.
Im folgenden Abschnitt werde ich einige allgemeine Informationen zum Schweigen im religiösen Kontext in Europa geben, hierbei geht es um das Christentum. Daran anschließend werde ich die Grundgedanken des Grafen Hermann Keyserling anführen, der sich in seinem Werk „Stille und Besinnlichkeit“ (1941) eingehend mit, wie er es benennt: der Abgeschiedenheit, beschäftigte. Zuletzt werde ich versuchen, die Lebensform der Kartäuser darzustellen und deren Einstellung zum Schweigen mit den vorausgegangenen Feststellungen in Verbindung zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Kapitel I
Anmerkungen zum Schweigen im religiösen Kontext
Bedeutung der Stille beim Grafen Hermann Keyserling
Rezeption Meister Eckeharts Gedanken zur Stille
Die Gemeinschaft, das Opfer und der Glaube
Kapitel II
Der Kartäuserorden - Entstehung und Geschichte
Das Leben der Mönche
Aufbau und Organisation des Ordens
Aufbau der Kartause
Die Kartäusergemeinschaft
Die Statuten
Voraussetzungen für die Aufnahme in die Gemeinschaft und Ausbildung
Schweigen, Einsamkeit und Gebet - Charakteristika des Ordens
Der Kartusianische Weg
Kapitel III
Schlussbetrachtungen
Literaturverzeichnis
Einleitung
„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.“[1]
Auch Schweigen ist genau wie Sprechen ein Akt der Kommunikation. Schon im antiken Griechenland stellte der Philosoph Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) das Gebot, beruhend auf dem Sprichwort des griechischen Tragödiendichters Sophokles (ca. 497 - 406 v. Chr.) „(…) der Frauen beste Zier ist Schweigsamkeit“ auf, Frauen sollten meist stillschweigen. Die Gründe und die Art und Weise des Schweigens sind vielseitig und von kulturellen, geographischen und persönlichen Faktoren abhängig.
Möchte man der Bedeutung des Schweigens und der Stille aus heutiger Sicht einen Schritt näher kommen und verstehen, so gilt es den Wandel der Bedeutung des Schweigens unter den o. g. Aspekten zu untersuchen: welcher Zeitraum, welche Region und welche Situation stehen im Mittelpunkt? Weiterhin ist zu berücksichtigen von wem an wen das Schweigen gerichtet ist. Schweigen, meist in Zusammenhang mit Mimik und Gestik, hat viele Formen und: „ (…) kann warm oder kalt sein, vertraut oder ausgrenzend, höflich oder aggressiv“ sein.[2] Schriftsteller verschiedener Epochen beschäftigten sich mit dem Thema, die Meinungen dazu variieren. Schweigsamkeit kann als eine Form von Arroganz, stummer Überheblichkeit, als großer Makel oder als perfekter Ausdruck der Verachtung angesehen werden. Auch gibt es Vertreter_innen, die eine Notwendigkeit im Schweigenkönnen sehen.[3]
Geschwiegen wird als Achtungserweis am Ort der Toten, im Raum um einen Herrscher, um Respekt und Unterwürfigkeit zu zollen, aus Vorsicht, weil Gesagtes nicht rückgängig zu machen ist, um Angst zu erzeugen oder um kulturell bedingten Missverständnissen vorzubeugen:
„Reden Sie nicht, wenn Sie mit diesen Leuten speisen…,denn sie werden glauben, Ihnen würde das Essen nicht schmecken.“[4]
In dieser Arbeit soll der Schwerpunkt auf der religiösen Domäne des Schweigens liegen. Da die Stille aus dem Akt des Schweigens resultiert, möchte ich ihre Bedeutung anhand des Beispiels der Kartäuser untersuchen. Der Orden gilt als eine der strengsten Bruderschaften der römisch-katholischen Kirche. Die Mönche dieses Ordens leben, isoliert von der Außenwelt, in nahezu völliger Stille.
Im folgenden Abschnitt werde ich einige allgemeine Informationen zum Schweigen im religiösen Kontext in Europa geben, hierbei geht es um das Christentum. Daran anschließend werde ich die Grundgedanken des Grafen Hermann Keyserling anführen, der sich in seinem Werk „Stille und Besinnlichkeit“ (1941) eingehend mit, wie er es benennt: der Abgeschiedenheit, beschäftigte. Zuletzt werde ich versuchen, die Lebensform der Kartäuser darzustellen und deren Einstellung zum Schweigen mit den vorausgegangenen Feststellungen in Verbindung zu bringen.
Kapitel I
Anmerkungen zum Schweigen im religiösen Kontext
„Man sollte möglichst nicht seine eigene Meinung sagen, sondern die der Heiligen wiedergeben.“[5]
Der Aspekt des Schweigens in der religiösen Domäne gab, laut dem Kulturgeschichtler Burke (geb. 1937) zufolge,[6] zuerst den Anstoß für die wissenschaftliche Studie „Das heilige Schweigen“ (1926) vom Religionswissenschaftler Gustav Menschings (1901 - 1978).
McCumfrey stellte fest, dass Schweigen „eines der wesentlichsten Elemente in allen Religionen“ ist. Es muss, so Burke, zwischen verschiedenen Varianten von Schweigen unterschieden werden: dem persönlichen und gemeinschaftlichen, dem heidnischen und christlichen, dem „selbst gewählten Schweigen“ von Mönchen, dem in der Kirche und dem stillen, inneren Gebet.[7]
„Das religiöse Schweigen ist Teil der Hochachtung vor der Gottheit, eine Methode, das innere Ohr zu öffnen, und das Wissen um die Begrenztheit von Worten bei der Beschreibung spiritueller Realitäten.“[8]
Gut dokumentiert ist das religiöse bzw. das heilige Schweigen, wie der römische Dichter Horaz (65 - 8 v. Chr.) es nannte, für das Klassische Altertum.[9] Schon der griechischen Philosoph, Mathematiker, Naturwissenschaftler und Verkünder religiöser Lehren Pythagoras (570 - 510 v. Chr.) und seine Schüler hatten ihre Meinung zum Thema
Schweigen, so lautet ein Zitat Pythagoras:
„Man soll schweigen oder Dinge sagen, die noch besser sind als das Schweigen.“
Der griechische Schriftsteller und Philosoph Plutarch (45 - 125 n. Chr.) sah im Schweigen etwas „Tiefes und Ehrfürchtiges“, welches der Mensch, im Gegensatz zum Reden, von den Göttern lernen kann.
Die Kirchenväter waren ähnlicher Meinung, der heilige Ambrosius von Mailand (339 - 397 n. Chr.) beispielsweise fügte seinem Handbuch für gutes klerikales Benehmen, welches auf der Grundlage des Traktates des römischen Politikers, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph Ciceros (106 - 43 v. Chr.) über Pflichten entstand, das Schweigen als Zeichen der Scham hinzu und stellte die rhetorische Frage:
„Was anders, als zu schweigen, sollten wir vor allen Dingen lernen, auf daß wir fähig werden zu sprechen?“[10]
Auch lassen sich vielerlei Ausführungen zum Thema Schweigen beim Heiligen Augustinus von Hippo (354 - 430 n. Chr.) finden, der sich dabei vor allem über das „Gebet in der Stille und die Beredsamkeit des Schweigens“ ausließ.[11] Im 14. Jh. wurde in der Ostkirche das Schweigen mit Asketik in Verbindung gebracht. Ganz besonders aber war in einigen Klöstern des mittelalterlichen Westens Schweigen die Regel, so dass man sich mit Zeichensprache zu verständigen wusste. Die Benediktiner, Zisterzienser und vor allem die Kart ä user legten Wert auf absolute Schweigsamkeit und wiesen auf die „spirituellen Gefahren von Schwatzhaftigkeit, Redseligkeit und Weitschweifigkeit“ hin.[12] Schweigsamkeit wurde also von den Mönchen im Mittelalter erwartet. Im mittelalterlichen Europa bildeten sich diesem Ideal zur Folge neue Klöster, auch gründeten sich neue Orden wie dem der Trappisten, einem reformierten Zweig der Zisterzienser. Quellen zufolge manifestierte sich das Redeverbot im Gebot eines „großen Schweigens“, eines „rigorosen Schweigens“, eines „exakten Schweigens“ oder eines „immerwährenden Schweigens“. Diese Gebote durften nur in Notfällen gebrochen werden.[13]
Burke erkennt zwei Prinzipien, welche dem System des Schweigens in Europa der frühen Neuzeit zugrunde lagen: Das erste Prinzip war das des Respekts innerhalb einer Sprachgemeinschaft, die hierarchisch strukturiert war.[14] Das zweite Prinzip war das Prinzip der Vorsicht vor allem aus Angst vor Verrat oder aus Furcht, meist Personen gegenüber, die nicht zur eigenen Gemeinschaft gehörten. Burkes Recherchen zum Wandel des Schweigens im Zeitraum zwischen 1500 - 1800 lassen ihn drei Domänen des Schweigens erkennen: die religiöse, die politische und die häusliche. Auswirkungen auf die religiöse Domäne des Schweigens hatten sowohl protestantische als auch katholische Reformationen. Das klösterliche Schweigeideal war nur langsam zum Verschwinden zu bringen bzw. die Bemühungen der Reformant_innen, das klösterliche Schweigen zu lockern oder gar aufzuheben, waren schleppend. Selbst Martin Luther (1483 - 1546) verpflichtete sich der Tischruhe, obgleich er kein schweigsamer Mann gewesen sein soll. Nach Burke war die bedeutungsvollste Veränderung das Bemühen, das rigorose Schweigen vom Kloster auf die Kirche auszudehnen.[15] Das nachfolgende Zitat und das von Papst Pius V (1504 - 1572) verfasste Dekret, welches sich speziell gegen das Umhergehen, Reden und Lachen richtet, lassen Rückschlüsse auf die Atmosphäre während der Messen schließen.
„Auf katholischer Seite erkennen wir den generellen Versuch, die Grenzen zwischen dem Heiligen und dem Profanen schärfer zu ziehen, der Bemühungen einschloß, die Gläubigen zu mehr Ehrfurcht in der Kirche zu erziehen. (…) der ein spezielles Dekret gegen das Umhergehen, Reden und Lachen während der Messe erließ.“[16]
Wie ernst es den Kirchenvätern mit der Ruhe in der Kirche, vor allem während der Messen war, zeigen die Bestrafungen, die den „Unruhestiftern“ blühte: Der Erzbischof von Mailand, San Carlo Borromeo (1538 - 1584), ahndete das Sprechen in der Kirche mit bis zu zehn Tagen Arrest bei Wasser und Brot und der Bischof von Tortona, Cesare Gambara, erließ im Jahre 1576 ein Edikt gegen das Sprechen in der Kirche, besonders allerdings über profane Angelegenheiten und Geschäfte. Nicht ganz klar ist, in wie weit diese Bestrafungen wirkten, denn Berichten von Reisenden zufolge bemerkten sie auch nach den Erlässen der genannten Edikte mit Verwunderungen, dass die Menschen während der Gesängen miteinander sprachen und dem Altar den Rücken zuwandten.[17]
In protestantische Kirchen lassen sich ähnliche Überlegungen und Überzeugungen zum Schweigen in der Kirche finden. Der damalige US amerikanische Prediger John Angier (18. Jh.) jedoch prangerte das Flüstern während der Gebete oder das Umhergehen und Reden als Respektlosigkeit gegenüber Gott an. Auch die Qu ä ker[18] hatten eine durchaus positive Einstellung zum Schweigen: „(…) für sie waren Worte Zeichen von Eigensinn und Teil der verdorbenen Welt draußen.“[19]
Bedeutung der Stille beim Grafen Hermann Keyserling
Aus welchem Grund ziehen sich Menschen zurück, leben teilweisen völlig isoliert von der Außenwelt, geloben das Zölibat und leben in nahezu völliger Stille wie beispielsweise die Mönche des katholischen Kartäuser-Ordens? Im folgenden Abschnitt werde ich einige Grundlegende Gedanken des Grafen Hermann Keyserling (1880 - 1946) darstellen, der sich in seinem Werk „Stille und Besinnlichkeit“ (1941) u.a. mit der Frage nach Abgeschiedenheit[20] und Glauben beschäftigte. Obwohl Keyserling an einigen Stellen betont, sich von Gott und dem Streben nach göttlicher Seligkeit zu distanzieren, bleibt das Gefühl, dass er seine wirkliche Meinung und Gesinnung nicht preisgeben möchte, was aufgrund der historischen Umstände 1941 nicht verwundernswert erscheint. Auf dieser Grundlage werde ich dann versuchen, den Kartäusern und ihren Lebensgewohnheiten näher zu kommen.
Rezeption Meister Eckeharts Gedanken zur Stille
Meister Eckehart (1260 - 1328)[21], ein christlicher Mystiker, stellt in seiner Predigt mit dem Titel „Von der Abgeschiedenheit“ ganz besonders einen Grund, der für die Abgeschiedenheit spricht, in den Vordergrund: die Liebe zu Gott.[22] Der Philosoph Keyserling bezeichnet diese Predigt als „die wohl herrlichste seiner Predigten“ und betont die Wichtigkeit der Abgeschiedenheit für Meister Eckehart:
„Diese bedeutet ihm die höchste aller Tugenden. Sie steht ihm noch über der Liebe.“[23]
Eckehart selbst bekennt sich zur Liebe Gottes und begründet die Notwendigkeit der Abgeschiedenheit wie folgt:
„Das beste an der Liebe ist, daß sie mich Gott zu lieben nötigt. Nun ist das aber etwas weit Bedeutsameres, daß ich mich zu Gott hinnötige. Denn Gott vermag einfüglicher in mich einzugehen und sich besser mit mir zu vereinigen, als ich mich mit ihm. Daß nun Abgeschiedenheit Gott zu mir nötige, beweise ich damit: jedes Wesen ist gerne an seiner natürlichen, ihm eigenen Stätte. Gottes natürliche, eigenste Stätte ist Einheit und Lauterkeit; die aber beruhen auf Abgeschiedenheit. Darum kann Gott nicht umhin, einem abgeschiedenen Herzen sich selber zu geben.“[24]
Nur die Abgeschiedenheit vermag es, den Menschen dahin zu bringen, einzig und allein für Gott empfänglich zu sein:
„Im Leiden hat der Mensch immer noch ein Absehen auf die Kreatur, durch die er leidet; hingegen steht Abgeschiedenheit aller Kreaturen ledig.“[25]
Durch ein Leben in Abgeschiedenheit entledigt sich der Mensch jeglichem Schmerz und Leid. Denn dort gibt es niemanden, der ihm Schaden oder Leid zufügen kann. Schließlich stellt Eckehart die Abgeschiedenheit über die Demut[26]:
„Demut kann bestehen auch ohne Abgeschiedenheit, aber vollkommene Abgeschiedenheit nicht ohne Demut.“[27]
Die Abgeschiedenheit bleibt „in sich selber“, das „Innebleiben“ ist laut Keyserling „doch immer noch etwas Höheres.“[28] Und weiter:
„(…) Vollkommen Abgeschiedenheit kennt kein Absehen auf die Kreatur, kein Sichbeugen und kein Sicherheben, (…) sie will nur auf sich selber ruhen, niemandem zu Liebe und niemandem zu Leide. (…) sie will nicht dies oder das, sie will nur mit sich selber eins sein.“[29]
Meister Eckehart bediente sich der Worte des polnischen Geschichtsschreibers und Bischof von Krakau, Meister Vincentius (ca. 1150 - 1223), der behauptete:
„Ja wahrlich, der freigewordene Geist in seiner Abgeschiedenheit, der zwingt Gott zu sich; und wäre er imstande, ungestaltet und ohne wesensfremde Zutat dazustehen, er risse Gottes eigenstes Wesen an sich.“
[...]
[1] Zitat von Ludwig Wittgenstein, der damit seine Abhandlung Tractatus Logico-Philosphicus beendete. (vgl. Burke, Peter 1994. Reden und Schweigen. Zur Geschichte sprachlicher Identität. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach. 1994:68
[2] Burke, Peter 1994:66
[3] Um einige Schriftsteller beim Namen zu nennen: Alain de Lille (ca. 1120 - 1202), George Bernard Shaw (1856
- 1950), Chevalier de Méré, richtiger Name Antoine Gombaud (1607 - 1684) oder Duc de La Rochefoucauld (1613 - 1680) äußerten sich zum Schweigen. (Burke 1994:66)
[4] Ratschlag eines Amerikaners, der während den dreißiger Jahren die brasilianische Stadt Salvador besuchte. (vgl. Burke 1994:67)
[5] Anonymus, 1719.
[6] Dieser Abschnitt beruht hauptsächlich auf dem Aufsatz von Burke „Randbemerkungen zu einer Sozialgeschichte des Schweigens“. Sein Augenmerk liegt auf dem Schweigen der frühen Neuzeit in Europa.
[7] Burke 1994:68. Den Gegensatz von christlich und heidnisch aufzumachen erscheint zu einfach, denn Schweigen und Stille, wie Burke bereits feststellte, gibt es in allen Religionen. Da er sich in seinem Werk ausschließlich mit Europa beschäftigt, scheint dieser Gegensatz wiederum passend.
[8] Burke 1994:68
[9] Klassisches Altertum wird auch als Antike bezeichnet. Epoche des Altertums im Mittelmeerraum zwischen ca. 1200 v. Chr. - 800 n. Chr. Genauere Anmerkungen zur Begriffskonstruktion lassen sich finden in: Sehlmeyer,
Markus 2009. Die Antike. Orientierung Geschichte. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh GmbH und Co. KG. 2009:9
[10] vgl. Burke 1994:68
[11] Ders.
[12] Auch bekannt als garrulitas, loquacitas und verbositas. (Burke 1994:68f.)
[13] Leider bleibt Burke an der Oberfläche, was er unter Notfälle versteht bleibt leider unklar. (vgl. Burke 1994:70)
[14] Frauen sollten gegenüber Männern schweigen, Kinder in Anwesenheit Erwachsener oder Höflinge gegenüber dem Fürsten o.ä. (vgl. Burke 1994:75)
[15] Burke führt zuvor die Neuinterpretation des Dialoges Cymbalum Mundi an und das Schweigen während der Religionskriege (Nikodemismus, „Verheimlichung seiner eigentlichen Absichten“). Leider finden diese zwei Veränderungen keine weiteren Erläuterungen. (Burke 1994:78)
[16] Burke 1994:78
[17] Um 1580 wurden diese Verhaltensweise von Michel de Montaigne () festgestellt und festgehalten. (Burke 1994:78) Interessant wäre es zu wissen, warum die Menschen ausgerechnet in der Kirche ihren Geschäften nachgingen.
[18] Die Quäker (Religiöse Gesellschaft der Freunde) wurden in der „Alten Welt“ verfolgt und fanden Zuflucht in Nordamerika. Sie lehnen kirchliche Ämter und Sakramente ab und glauben an die unmittelbare Erleuchtung durch Gott. Verfolgen einen „schweigenden Gottesdienst“, in dem die Urchristlichen Werte (schweigendes Beisammensitzen, Geistestaufe, geistliche Kommunion mit dem inneren Christus) wiederaufleben. Ihre Ethik betont ein Leben in Einfachheit und Abstinenz. Sie legen Wert auf geschlechtliche Gleichberechtigung, soziales Engagement steht im Mittelpunkt: Hilfe für Hungernde, Sklavenbefreiung, Toleranz, Arbeit für den Weltfrieden. (Heiler, Friedrich; Goldammer, Kurt (Hg.) 1982. Die Religionen der Menschheit. Stuttgart:Philipp Reclam jun. 1982:488f.)
[19] Burke 1994:78
[20] Keyserlings Vorstellung von der Abgeschiedenheit lässt sich meiner Meinung sehr gut auf das Leben der
Mönche in Klöstern beziehen. Die Abgeschiedenheit lässt auch die Stille, das Schweigen zu, sie bedingen sich gegenseitig.
[21] Unter den großen gläubigen christlichen Mystikern erschien Meister Eckehart, laut Keyserling, als der am wenigsten durch Dogmenglaube beschränkte, weshalb er zu Lebzeiten von der kirchlichen Obrigkeit verurteilt wurde. (Vgl. Keyserling, Graf Hermann 1941. Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit. Jena: Eugen Diederichs Verlag 1941:10)
[22] Vgl. Keyserling: 1941:9
[23] Ders.
[24] Ders.
[25] Ders.
[26] Demut im christlichen Sinne bedeutet, der Demütige akzeptiert für sich, dass es etwas Unerreichbares, etwas Höheres gibt. Es handelt sich um eine „demütige Haltung“, eine Beziehung zwischen Geschöpf und Schöpfer oder Knecht und Herren. Diskussionen um diesen Begriff kreisen oftmals darum, ob Demut positiv oder negativ zu bewerten ist. Vgl. http://www.chrismonblogs.de/Religion-fuer-Einsteiger/archive/2000/01/01/demut---eine- ueberholte-tugend.htm vom 29.10.2009
[27] Vgl. Keyserling 1941:9
[28] Keyserling 1941:10
[29] Ders.
- Arbeit zitieren
- Angela Beyer (Autor:in), 2009, Stille, Schweigen, Abgeschiedenheit oder Weg zu Gott, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139646
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