In dieser Arbeit handelt es sich um die Darstellung und Kritik der Globalsteuerung.
Da dieser Begriff selbst erklärungsbedürftig ist, werde ich im folgenden versuchen
ihn zu erklären. Globalsteuerung ist die Beeinflussung wirtschaftlicher Prozesse
durch nachfragesteuernde Maßnahmen mit Hilfe des Instrumentariums der Geld-,
Finanz- und Außenhandelspolitik1. Grundlage dafür bieten die keynesianischen Theorien,
auf die ich im zweiten Abschnitt eingehen werde, und das 1967 erlassene Stabilitätsgesetz,
das im dritten Abschnitt dieser Arbeit dargestellt wird.
Außerdem werde ich im dritten Teil dieser Arbeit versuchen darzustellen, wie Globalsteuerung
in Deutschland praktiziert wurde d. h. ich werde auf die Fragen eingehen:
was wurde mit Hilfe der keynesianischen Nachfragepolitik in der Bundesrepublik gemacht
und was wollte man damit erreichen.
In Kapitel vier wird auf die Kritik der Globalsteuerung eingegangen. Vor allem werde
ich versuchen die Erfolge bzw. die Misserfolge der nachfrageorientierten Politik in
Deutschland darzustellen. Schließlich werde ich im fünften Teil dieser Hausarbeit
eine Schlussfolgerung herausarbeiten.
1 Vgl Fischer Taschenbuch Verlag GmbH <http://www.xipolis.net/8317b46b810
1075b9a1b8469d24d467a/suche/artikel.php>, vom 12.09.2002
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Die „General Theorie“
2.1 Die keynesianische Konjunkturtheorie
2.2 Die keynesianische Geldtheorie
3 Wie wurde Globalsteuerung in Deutschland praktiziert?
3.1 Wirtschaftspolitisches Handeln der deutschen Regierung in den Jahren 1966/
3.2 Das Stabilitätsgesetz und die Änderungen im Grundgesetz
3.3 Wirtschaftspolitisches Handeln der Bundesregierung nach dem Erlas des Stabilitätsgesetzes
4 Kritische Würdigung der Globalsteuerung
4.1 Risiken der Globalsteuerung
4.2 Misserfolge der Globalsteuerung in der Bundesrepublik
5 Fazit
6 Literaturliste
1. Einleitung
In dieser Arbeit handelt es sich um die Darstellung und Kritik der Globalsteuerung. Da dieser Begriff selbst erklärungsbedürftig ist, werde ich im folgenden versuchen ihn zu erklären. Globalsteuerung ist die Beeinflussung wirtschaftlicher Prozesse durch nachfragesteuernde Maßnahmen mit Hilfe des Instrumentariums der Geld-, Finanz- und Außenhandelspolitik[1]. Grundlage dafür bieten die keynesianischen Theorien, auf die ich im zweiten Abschnitt eingehen werde, und das 1967 erlassene Stabilitätsgesetz, das im dritten Abschnitt dieser Arbeit dargestellt wird.
Außerdem werde ich im dritten Teil dieser Arbeit versuchen darzustellen, wie Globalsteuerung in Deutschland praktiziert wurde d. h. ich werde auf die Fragen eingehen: was wurde mit Hilfe der keynesianischen Nachfragepolitik in der Bundesrepublik gemacht und was wollte man damit erreichen.
In Kapitel vier wird auf die Kritik der Globalsteuerung eingegangen. Vor allem werde ich versuchen die Erfolge bzw. die Misserfolge der nachfrageorientierten Politik in Deutschland darzustellen. Schließlich werde ich im fünften Teil dieser Hausarbeit eine Schlussfolgerung herausarbeiten.
2. Die „General Theorie“
1936 veröffentlichte Keynes die ,,Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes", die die damals herrschende Wirtschaftstheorie grundlegend angriff. Keynes ersetzte in ihr die traditionelle gleichgewichtsorientierte Vollbeschäftigungstheorie durch die Ableitung der Möglichkeiten von Unterbeschäftigungsgleichgewichten.
Dabei wies Keynes alle Grundannahmen der klassischen Gleichgewichtstheorie zurück[2]:
- Die Markträumungsannahme (Saysches Gesetz, Stabilität, Preisflexibilität) wird von ihm durch Mengenungleichgewichte und Instabilitätstendenzen (kumulative Prozesse, Krisen) ersetzt.
- Die Annahme über das Maximierungsverhalten wird zum Teil und vor allem bei vorliegen von Unsicherheit ergänzt um andere rationale Verhaltensweisen.
- Anstelle der Annahme es gebe vollständige Konkurrenz tritt der unvollkommene Wettbewerb, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt.
- Die Annahme der vollständigen Voraussicht wir durch die Hypothese ersetzt, dass es in vielen Fällen Unsicherheit gibt.
Das klassische Vertrauen auf die Selbstheilungskräfte des Marktes wird bei Keynes durch die Steuerungsnotwendigkeit abgelöst. Dabei ist die wirtschaftspolitische Therapie der bekannteste Teil geworden: Intervention des Staates über Beeinflussung der Gesamtnachfrage (Globalsteuerung) und Stabilisierung des Investorenverhaltens bei Vorliegen von Unsicherheit (Investitionssteuerung).
2.1 Die keynesianische Konjunkturtheorie
Die keynesianische Stabilisierungspolitik bezieht sich auf den Konjunkturzyklus: die konjunkturellen Schwankungen müssen nach Keynes geglättet werden.
Im Konjunkturzyklus gibt es verschiedene Phasen: Aufschwung, der sich an den Wendepunkt der Konjunktur anschließt und durch steigenden Auslastungsgrad bei noch unterdurchschnittlichem Kapazitätsauslastungsniveau gekennzeichnet ist; Hochkonjunktur ist die Phase einer Vollauslastung der Produktionsfaktoren; Abschwung, wobei die Konjunktur entspannt wird und der Kapazitätsauslastungsgrad noch überdurchschnittlich bleibt; Rezession, die Phase einer überdurchschnittlichen Unterauslastung der Produktionskapazitäten[3].
Im Falle einer Rezession soll der Staat nach keynesianischem Steuerungskonzept durch zusätzliche eígene Nachfrage die Konjunktur beleben. Der Grund für dieses staatliches Handeln ist der folgende: Aufgrund der unterausgelasteten Kapazitäten wegen dem Nachfragemangel haben sich die Gewinnerwartungen der Unternehmen verschlechtert. Deshalb ist es notwendig die unternehmerischen Renditeerwartungen zu verbessern. In dieser Situation kann man die Nachfrage nach Arbeitskräften und Investitionsgütern nicht durch Faktorpreissteigerungen erhöhen, da die niedrigen Preise auch eine Nachfrageminderung und Verschlechterung der Gewinnerwartungen bedeuten. Deshalb muss der Staat die Nachfrage erhöhen, um die Konjunktur zu beleben. Da eine Steigerung des Exports auf Kosten anderer Länder gehen würde, bleibt nur die Anhebung der Binnennachfrage. Da aus dem Privatsektor wegen schlechten Gewinnerwartungen keine zusätzliche Nachfrage zu erwarten ist, muss die erforderliche Nachfrage durch den Staat getätigt werden, und zwar in einer Weise, dass die Ausgaben für staatliche Nachfrage nicht mit einer Einkommenssenkung und damit mit Ausgabenminderungen bei den Privaten verbunden sind. So bleibt nur die Steigerung der kreditfinanzierten Ausgaben des Staates[4].
Die keynesianische Theorie der Konjunkturankurbelung geht davon aus, dass der Staat nur den ersten Schritt zur Nachfragesteigerung vornimmt, dann wird die konjunkturelle Expansion sich durch Multiplikator- und Akzeleratoreffekte selbst tragen.
Durch staatliche Ausgaben für den Kauf von Gütern und Dienstleistungen wird der Multiplikatoreffekt ausgelöst, da diese gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöhen und damit multiplikative Effekte verbunden sind: durch die Nachfrageerhöhung nimmt die Produktion zu, so dass ein Gewinn- und Lohnanstieg zu erwarten ist. Wegen der Einkommenszunahme ist ein Anstieg der Nachfrage zu erwarten, so dass die Absatz- und Produktionslage der Unternehmen sich wieder verbessert usw[5].
Außerdem wird in der keynesianischen Theorie der Aufschwung durch Akzeleratoreffekte beschleunigt: Nach dem Akzeleratorprinzip investieren die Unternehmen, um ihre Kapazitäten an die Nachfrageentwicklungen anzupassen. Steigt die Nachfrage, nehmen auch die Nettoinvestitionen zu, und wenn sie abnimmt, nehmen die Nettoinvestitionen ab. Deshalb gilt: steigt das Volkseinkommen und damit auch die Nachfrage in der Abschwungsphase, so erfolgt eine Zunahme der Investitionsnachfrage, die nach dem Multiplikatoreffekt zur Erhöhung der Konsumnachfrage führt. Dies bewirkt wiederum eine Zunahme der Investitionstätigkeit usw[6].
Im Falle einer Hochkonjunktur herrscht in einer Volkswirtschaft Vollbeschäftigung und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ist größer als das gesamtwirtschaftliche Angebot, so dass Preissteigerungen zu erwarten sind. In Phasen eines konjunkturellen Booms mit inflationärem Preisanstieg muss nach keynesianischer nachfrageorientierter Theorie eine Verringerung der Ausgaben für den Nachfragerückgang durchgesetzt werden. Als Instrumente zur Reduktion der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage dienen verschiedene steuerliche Maßnahmen und die Kürzung der Staatsausgaben. Hier wird das verfügbare Einkommen der Haushalte gekürzt um die Nachfrage zu senken und durch steuerliche Maßnahmen die Investitionstätigkeit erschwert. Die Verwendung der höheren Steuereinnahmen durch den Staat soll so erfolgen, dass die Privaten dadurch nicht mehr Geld zur Verfügung haben. Auch hier sind die Multiplikatoreffekte zu erwarten, die restriktive Wirkungen der staatlichen Investitionen verstärken.
2.2 Die keynesianische Geldtheorie
J. M. Keynes erklärt die Geldnachfrage aus dem Spekulations-, dem Vorsichts- und dem Transaktionsmotiv. Die letzten beiden Motive sieht er abhängig von der Höhe des Volkseinkommens. Bei der Wahl zwischen Geld oder Kauf von Wertpapieren wird der Investor in Erwartung von Kursverlusten Geld wählen. Deshalb gilt: je niedriger der Marktzins, desto mehr Anleger werden einen Zinsanstieg und damit verbundene Kursverluste befürchten und Geld halten. Keynes` Geldnachragefunktion verläuft also negativ zum Marktzins und positiv zum Einkommen[7].
Der Zins entschädigt den Anleger für Transaktionskosten, Risiken einer Anlage und Verzicht auf liquide Mittel. Weil Geld gegenüber anderen Realwerten und Forderungen den höchsten Liquiditätsgrad hat, wird man ohne entschädigende Zinsanreize Geld vorziehen. Damit erklärt Keynes die höheren Zinsen bei längerfristigen Geldanlagen.
[...]
[1] Vgl Fischer Taschenbuch Verlag GmbH <http://www.xipolis.net/8317b46b810 1075b9a1b8469d24d467a/suche/artikel.php>, vom 12.09.2002
[2] Vgl. Priewe, Jan: 2002 Fünf Keynesianismen – zur Kritik des Bastard-Keynesianismus“ <http://www.f3.fhtw-berlin.de/Professoren/Priewe/Keynesianismus.html> vom 13.09.2002
[3] Vgl. Welsch, Johann: Globalsteuerung in der Bundesrepublik Deutschland, Bund-Verlag GmbH, Köln 1980,
S. 33 -34
[4] Ebd., S. 49 - 53
[5] Ebd., S. 49 - 53
[6] Vgl. Baßeler, Ulrich/ Heinrich, Jürgen/ Koch, Walter: Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaft, 13. Auflage, Wirtschaftsverlag Bachem, Köln 1992, S. 684
[7] Vgl. Rohwäder, Jens: Die Geldpolitik der Deutschen Bundesbank zwischen 1969 und 1982 im Lichte von Monetarismus und Keynesianismus, 2. Auflage, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 1997, S. 8 - 12
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