Inwiefern sind Fan-Fictions überhaupt reine Netzliteratur? Gibt es hierbei vielleicht auch Ausnahmen? Welche Themen, die im Ausgangsmaterial nur kurz oder gar nicht behandelt wurden, werden in den beliebtesten Fan-Fictions aufgegriffen? Welches Potential haben Fan-Fictions für den Buchmarkt oder spezifischer für AutorInnen?
Fans identifizieren und füllen Lücken die ihnen im Text auffallen, geben Hintergrundgeschichten an Charaktere, die im Hauptwerk nur eine Nebenrolle spielen oder beleuchten die Vergangenheit oder Zukunft der Primärtexte, die der/die ursprünglich:e Autor:In nicht ausgeführt hat . Diese Arbeit will sich mit diesem Genre der Netzliteratur befassen.
Zu Beginn wird der Begriff der „Fan-Fiction“, wie er für diese Arbeit verstanden wird erklärt und näher bestimmt. Danach wird der erste Punkt vor allem Anhand der Arbeiten von Birkhold und Stemberger näher betrachtet, weitere Texte werden ergänzend hinzugezogen. Die – doch recht lange – Geschichte von Fan-Fiction und ihr Aufblühen in den 60er Jahren, wo der Begriff „Fan-Fiction“ das erste Mal vorkommt, wird kurz umrissen und es werden Beispiele für Analoge sowie Digitale Fan-Fiction gegeben. Weiters werden spezielle Eigenschaften, die die Fan-Fictions von heute als Netzliteratur ausweisen, näher betrachtet.
Die Punkte zwei und drei werden zuerst theoretisch umrissen und dann am Beispiel von Kerstin Giers „Edelsteintrilogie“ näher behandelt. Giers Bücher haben auf dem von englischsprachigen Ausgangsmaterial überschwemmten Seiten, die meisten deutschsprachigen Fan-Fictions inspiriert. Um das Potential von Fan-Fictions für den Buchmarkt und speziell auch für die hier behandelten Werke von Kerstin Gier zu bestimmen, werden im Zuge des Fallbeispiels werden zwei Fan-Fictions herausgefiltert und näher analysiert. Nämlich die mit den meisten Kommentaren und die mit den meisten Empfehlungen. Grundlage für diese Daten ist die deutschsprachige Webseite www.fanfiktion.de.
Am Ende wird ein Fazit mit Ausblick auf mögliche weitere Forschung angestrebt. Die Forschungsfragen werden dort nochmals reflektiert und – wenn möglich – beantwortet bzw. die Unmöglichkeit einer Beantwortung im Rahmen einer Proseminararbeit näher ausgeführt.
- Arbeit zitieren
- Iris Vondraschek (Autor:in), 2023, Fanfiction: Potential für Buchmarkt und Autoren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1390865
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