In der vorliegenden Arbeit wird Goethes Bildungsbegriff rekonstruiert. Im Zentrum der Betrachtung steht die Tragödie des "Faust", deren Verknüpfung mit Hegels "Phänomenologie des Geistes" eine Perspektive auf Bildung eröffnet, welche eine Brücke schlägt zwischen klassischen Bildungsidealen in der Tradition Humboldts und Goethes und der aktuellen transformatorischen Bildungstheorie nach Rainer Kokemohr.
Es ist die Gewichtung von Fremdheitserfahrungen in diesem Bildungskonzept, welche es gerade in der heutigen Zeit so anschlussfähig macht und welche daher eingehend untersucht wird. Da Bildung stets eine Auseinandersetzung des Subjektes mit der Welt ist, beantwortet die Untersuchung gleichsam die Frage nach dem Subjektbegriff, der sich hinter den vorgestellten Bildungsidealen verbirgt, und zeigt, dass das heutige Verständnis von Bildung vor allem an seiner Missinterpretation von Subjektivität krankt.
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