Diese Seminararbeit gliedert sich in drei Kapitel.
Zunächst erfolgt eine Darstellung der verschiedenen Formen des Autismus (Symptomkomplex).
Im 2. Kapitel, dem Hauptteil, wird das Buch "Ich könnte verschwinden, wenn Du mich berührst" von Donna Williams, näher beleuchtet. Gegliedert wird dieses Kapitel in a) Personenbeschreibung, b) Donna´s Kindheit und Jugend, c) Donna wird erwachsen.
Im letzten Abschnitt erfolgt eine kurze Darstellung möglicher Therapieansätze. Im Anhang befindet sich der Songtext "Let the music heal your soul" sowie die Erklärungen der Fremdwörter.
Inhaltsverzeichnis
1. Das Krankheitsbild Autismus
1.1 Was ist Autismus?
1.2 Der Symptomkomplex
A) Psychogener Autismus
B) Asperger-Syndrom
C) Kanner-Syndrom
D) Somatogener Autismus
2. Erinnerungen an eine autistische Kindheit Buchinterpretation
2.1 Personenkonstellation und –beschreibung
2.2 Donna´s Leben
2.2.1 Donna im Kindes- und Jugendalter
2.2.2 Donna wird erwachsen
3. Therapiekonzepte
3.1 Die Gebärdensprachtherapie
3.2 Die Tanztherapie
3.3 Die Clown-Therapie
3.4 Die Musiktherapie
Let the Music heal your Soul
Erklärung der Fremdwörter
Quellenangaben
„Ich könnte verschwinden, wenn Du mich berührst“
Erinnerungen an eine autistische Kindheit
(Donna Williams)
1. Das Krankheitsbild Autismus
1.1 Autismus – Was ist das?
Autismus ist eine seltene psychische Störung, welche nicht unbedingt mit geistiger Behinderung gleichzusetzen ist.
Eugen Bleuler, ein Schweitzer Psychiater, benutzte erstmals den Begriff. Er sah den autistischen Rückzug als eine Begleiterscheinung schizophrener* Erkrankungen.
Doch schon lange bevor es den Begriff Autismus gab, waren die Symptome bekannt.
1799 wurde in den Wäldern von Averyon ein „Wolfsjunge“ gefunden, den dann Jean-Marc-Gaspard Itard, Schularzt einer Gehörlosenschule, zu zivilisieren versuchte.
1.2 Der Symptomkomplex Autismus
Nach G. Nissen werden vier Formen des Autismus unterschieden. Dabei wird deutlich erkennbar, dass eine Ordnung nach den Ursachen vorgenommen wurde.
Im Folgenden werde ich kurz die wesentlichen Inhaltspunkte der einzelnen Symptomgruppen zusammenfassen.
A) Psychogener Autismus
- Störungen der Kommunikationsfähigkeit
- emotionale Indifferenz*
- fehlende Initiative und mangelnde Intuition als Begleit- und Folgeerscheinungen lang anhaltender emotionaler Frustrationen
- unbeteiligtes, passives Verhalten
- retardierte statomotorische und sprachliche Entwicklung
- geringe emotionale Beziehungsfähigkeit
- starke Zärtlichkeitsbedürfnisse
B) Asperger-Syndrom (Autistische Psychopathie)
- = „Form des Autismus, die sich meist im Schulalter mit schwerer Kontaktstörung manifestiert“ (Definition nach Psychrembel)
Emotionale Faktoren
- emotionale Hemmung, d.h. Tendenz zur Abkapselung und Selbstisolierung als zentrales Symptom
- ernstes, egoistisches, extrem introvertiertes* und vorzeitig gereiftes Verhalten der Kinder
Physiognomische Faktoren
- scharf gezogene Gesichtszüge
- frühreif, gespannt und problemgeladen
- leerer unbestimmter Blick
Sprachliche Faktoren
- oft eintönig leiernde Sprachmelodie
- aber auch überspitzt betonte, theatralische Sprechweise möglich
- auffallende sprachschöpferische Fähigkeiten
- Sprachentwicklung wesentlich eher als Entwicklung des Gehens
Motorische Fähigkeiten
- motorisch oft auffallend ungeschickt
- unvollkommen entwickeltes Körperschema
- eindeutig negative Einstellung zur Körpersphäre
- relativ spätes Erlernen altersadäquater Kulturtechniken
Kognitive Faktoren
- meist durchschnittlich, gelegentlich überdurchschnittlich, selten unterdurchschnittlich intelligent
- oft Vorlieben für bestimmte Kenntnis- und Wissensbereiche, die das Allgemeinwissen deutlich dominieren
Spielverhalten
- stereotype Gewohnheitshandlungen stehen deutlich vor komplexen Spielen
- bedeutungslose Gegenstände gewinnen an Bedeutung
- hohe Fähigkeit im Umgang mit bestimmten Gegenständen (z.B. Puzzles)
C) Kanner Syndrom (Frühkindlicher Autismus)
- relativ seltenes Krankheitsbild, welches in den USA von Kanner festgestellt wurde
- „normales“ Heranwachsen in den ersten Monaten
- Störungen ab ca. 18. Monat erkennbar
Kardinalsymptome
- extreme Abkapselung aus der menschlichen Umwelt
- keine (positive) Reaktion auf die Mutter
- zeigt kaum Interesse an der Umwelt (scheinbar allein am glücklichsten)
- soziales Lächeln entwickelt sich spät / lacht wenig beim Sozialkontakt
- imitiert Mutter nicht
- stereotypes Spielverhalten
- wenig Freude an sozialem Kontakt („ernstes“ Kind)
- Veränderungsangst (Bedürfnis nach Gleicherhaltung der Umwelt)
Sekundärsymptome
- Störung der Intelligenzentwicklung
- Störung der Sprachentwicklung (z.B. Echolalie* bei zwei Drittel der Betroffenen)
- enorme Gedächtnisleistungen in bestimmten (meist unwichtigen) Interessengebieten
- motorische Auffälligkeiten (Augenbohren, Hand- Fingermechanismen, Mimik)
→ meist zu späte richtige Diagnose → eingeschränkte Therapie
→ „normales“ Sozialverhalten in Entwicklung nicht erkennbar
D) Somatogener Autismus
- abhängig vom Nachweis neuropathologischer Befunde
- Verharren in der Kontaktschwäche (verstärkt durch Umweltisolierung)
- kausale Abhängigkeit von anderen hirnorganischen Störungen
Zur Diagnose von Autismus werden heute verschiedene psychologisch diagnostische Klassifikationen herangezogen.
Bei diesen Klassifikationen werden bestimmte Kriterien benannt, die zu einem bestimmten Prozentsatz erfüllt sein müssen, um eine bestimmte Diagnose zu erstellen.
Nach DSM-III-R* unterscheidet man drei Symptomgruppen:
1. Gruppe (Qualitative Beeinträchtigung der zwischenmenschlichen Beziehungen)
- kein Einfühlungsvermögen
- kein soziales Spielverhalten (unfähig Freundschaften aufzubauen)
- kein Verlangen nach Trost in Situationen seelischer Not
2. Gruppe (Qualitative Beeinträchtigung der verbalen und nonverbalen Kommunikation sowie der Phantasie)
- eingeschränkte Kommunikationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit
- abnorme nonverbale Kommunikation, d.h. kein oder andersartiger Einsatz von Mimik, Gestik oder Blickkontakt im sozialen Kontext
- kein phantasievolles und symbolisches Spiel
- kein Verständnis für Konnotation* und Ironie
- Auffälligkeiten der Sprechform und Sprechinhalte (z.B. Echolalie, pronominale Umkehr* und ungewöhnliche Sprachmelodie)
3. Gruppe ( Eingeschränkter Handlungs- und Interessenspielraum)
- stereotype Körperbewegungen und Objektmanipulation
- ungewöhnlich häufiges Wiederholen derselben Beschäftigung
- Widerstand gegenüber Veränderungen in der alltäglichen Umgebung
- bestehen auf Gleichartigkeit gewohnter Aktivitäten
- eingeschränktes Interessen- und Beschäftigungsspektrum
[...]
- Arbeit zitieren
- Katrin Malina M.A. (Autor:in), 1998, Was ist Autismus? - Ein Aufsatz über das Buch von Donna Williams, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138838
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