Die Arbeit beschäftigt sich mit der Jugendmode in Deutschland. Dabei konzentriert sie sich auf die Mode der Kleidung des 21.Jahrhunderts. Es gilt herauszufinden, ob eher die Gesellschaft oder die Modeindustrie die Kleidung zur aktuellen Mode macht. Die Untersuchung des Themas erfolgt theoretisch. Es werden Ergebnisse einiger empirischer Studien verwendet.
Der Hauptteil beginnt mit einer einleitenden Analyse der Jugendphase und den Charakteristiken der Kleidermode. Daraufhin geht es um die Bedeutung der Kleidung für die Betonung der Identität. Die Arbeit behandelt den Modewandel im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Umbrüchen. Dann befasst sich die Arbeit mit der Mode als einer von vielen Kommunikationsmöglichkeiten und als Übermittler von Botschaften. Darauf Bezug nehmend, zeigt die Arbeit, wie die Jugendlichen ihr Selbst durch Kleidung auf verschiedenen Bühnen darstellen. Des Weiteren behandelt die Arbeit Integration und Distinktion und die Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit durch Kleidermode. Anschließend wird der Einfluss der Medien auf das Kaufverhalten Jugendlicher betrachtet. Im Schlussteil werden die Ergebnisse festgehalten.
I Die Bedeutung der Mode im Leben der Jugendlichen
II. Der Einfluss der Gesellschaft und der Bekleidungsindustrie auf die Kleidermode
1. Darstellung der Jugendphase und Darstellung der Kleidermode
2. Betonung der Identität durch Kleidermode
2.1. Die Identität Jugendlicher.
2.1.1. Entstehung und Formung der Identität durch Interaktion.
2.1.2. Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen auf die Jugendkulturen und auf die Kleidermode
2.2. Kleidermode als Träger von Botschaften
2.2.1. Zeichen der Mode
2.2.2. Nonverbale Kommunikation durch Kleidung
2.2.2.1. Übermittlung der Botschaft der Punks durch Kleidung.
2.2.2.2. Kleidermode als eine der Ausdrucksformen im HipHop
3. Präsentation der Identität auf verschiedenen Bühnen
3.1. Integration und Distinktion durch Kleidermode.
3.1.1. Altersgerechter Kleiderstil.
3.1.2. Zugehörigkeit und Abgrenzung in Szenen.
3.2. Darstellung von Weiblichkeit und Männlichkeit
3.3. Der Einfluss der Medien.
3.3.1. Die Mode als System nach Luhmanns Systemtheorie
3.3.2. Die Jugendlichen als eine der wichtigsten Zielgruppen der Medien.
III. Modeindustrie und jugendliche Konsumenten im permanenten Prozess gegenseitiger Beeinflussung
IV. Literaturverzeichnis
I. Die Bedeutung der Mode im Leben der Jugendlichen
Mit dem Beginn des Jugendalters müssen die jungen Menschen sich verschiedenen Anforderungen stellen und zu verantwortungsvollen Erwachsenen werden. Zu den bedeutendsten Zielen Jugendlicher gehört es vor allem, die eigene Identität zu formen. Die Mode der Kleidung als eine von verschiedenen Ressourcen hilft Jugendlichen, ihre Identität zu präsentieren, zu festigen oder zu verändern.
Das Forschungsinteresse dieser Arbeit gilt der folgenden Leitfrage: Bestimmt eher die Gesellschaft oder eher die Modeindustrie, ob produzierte Kleidung Mode wird? Zunächst gibt die Arbeit einen Einblick in den Lebensabschnitt Jugend und behandelt den Begriff der Kleidermode. Im nächsten Kapitel handelt die Arbeit davon, wie die Identität entsteht. Daraufhin wird erklärt, wie Jugendliche durch Kleidung ihre Identität betonen und wie der Wandel in der Gesellschaft die Jugendlichen und die Kleidermode beeinflusst. Dann geht es darum, dass die Kleidung Botschaften aussendet. Am Beispiel der Punk- und HipHop-Jugendkultur wird gezeigt, wie die Träger der Kleidermode nonverbal kommunizieren.
Der erste Teil der Arbeit bezieht sich auf den Umgang Jugendlicher mit der Kleidung, wobei Jugendliche als einzelne Individuen betrachtet werden, während der zweite Teil sich mit der Kleidermode Jugendlicher in einer posttraditionalen Gemeinschaftsform, nämlich der Szene, auseinandersetzt. Es wird festgehalten, worauf Szene-Mitglieder bei ihrem Auftritt auf diversen Bühnen achten. Es gilt herauszufinden, wer die Kleidermode als altersgerecht bestimmt. Das nächste Kapitel handelt von der Integration und Distinktion durch Kleidermode in jugendkulturellen Szenen. Dann konzentriert sich die Arbeit auf die Darstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit mithilfe der Mode. Anschließend geht es darum, wie groß der Einfluss der Medien, die Modetrends verbreiten, auf die Jugendlichen ist. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen.
Heutzutage erreichen modische Trends nahezu die gesamte Jugend, weil das Internet, die Plakate auf der Straße und die Werbung in den Medien stets die aktuelle Mode präsentieren. Da Jugendliche und junge Erwachsene im Vergleich zu anderen Altersgruppen häufiger Medien nutzen, ist es interessant herauszufinden, inwieweit sie sich von der Flut an Modewerbung zum Kauf verleiten lassen. Folgen sie bewusst nicht der aktuellen Mode, so wird gezeigt, auf welche Weise sie den Modewandel und den damit zusammenhängenden Konsumzwang kritisieren, und ob sie sich dem Modewandel entziehen können. Aus diesem Grund analysiert die Arbeit ausgewählte klassische Texte und konzentriert sich auf einige empirische Studien zu diesem Thema.
II. Der Einfluss der Gesellschaft und der Bekleidungsindustrie auf die Kleidermode
1. Darstellung der Jugendphase und Darstellung der Kleidermode
Im Laufe der Jahrhunderte erreichten die Menschen u.a. dank besserer medizinischer, hygienischer Versorgung und vitaminreicher Ernährung zunehmend ein höheres Alter, so dass die zu erwartende Lebenszeit des Einzelnen zunahm (Hurrelmann 2004: 16). Als ein entscheidender Faktor trug die wachsende Lebensdauer zum Wandel der Lebensweise, des Lebensstils und der Wirtschaft bei, woraus folgte, dass die „Lebensspanne“ in individuelle Entwicklungsperioden untergliedert wurde (ebd.16). So verlängerte sich der Lebensabschnitt Jugend immer mehr. Wegen des rapiden technischen Fortschritts und der ökonomischen Entwicklung stiegen Anfang „des 20.Jahrhunderts“ die Erwartungen an Teilnehmer des Berufslebens, weshalb sich künftige Arbeitnehmer vertiefende Kenntnisse für diverse Berufe erwerben mussten (20). So wurde die Schulpflicht eingeführt, die „um 1950“ schließlich für Kinder aus allen Teilen der Gesellschaft galt (20). Als die Anforderungen derart zugenommen hatten, dass die Berufe bestimmte Fähigkeiten und damit eine gute Schulbildung erforderten, begann man die Jugend als eine „eigenständige Lebensphase“ zu betrachten (21).
Das Jugendalter stellt eine eigene, selbstständige Phase dar, weil die Jugendlichen nicht mehr zu den Kindern zählen, jedoch auch noch nicht als Erwachsene bezeichnet werden können. Diese Lebensphase bietet den jungen Menschen „Entwicklungs- und Reifezeit“ (21). Mit dem „Eintreten der Geschlechtsreife“ erleben die Jugendlichen „anatomische, physiologische und hormonale Veränderungen“ (26). In der Jugendphase suchen sie eigene Mittel und Wege, um aufgetretene Probleme zu lösen. Auf dem Weg zur Selbstständigkeit erscheint es notwendig, dass sie sich beim Prozess der Problemverarbeitung auf der einen Seite von den Eltern distanzieren, auf der anderen jedoch Kontakt zu anderen in ihrem Alter suchen (21f.).
Der Lebensabschnitt Jugend beginnt momentan bei Mädchen „zwischen dem zwölften und vierzehnten Lebensjahr“ (Scheiper 2008: 28). Bei Jungen hingegen findet er „zwischen dem dreizehnten und fünfzehnten“ statt (ebd. 28) Aber man kann kaum bestimmen, ab welchem Zeitpunkt oder Lebensalter der Übergang von der Jugendphase zum Erwachsenenalter stattfindet (28). Natürlich ist die Jugend als eine Zeitspanne „der biologischen und psychologischen Entwicklung zwischen Kind und Erwachsenen“ stets da gewesen, doch welche Art von „Persönlichkeitsveränderungen“ einen Jugendlichen zum Erwachsenen macht, wird von jeder Gesellschaft unter Berücksichtigung ihrer Kultur und Wirtschaft individuell definiert (Hurrelmann 2004: 19). Wann eine Person als junger Erwachsener und nicht mehr als Jugendlicher zählt, hängt von der individuellen Entwicklung ab (ebd. 29).
Die Jugendlichen verfügen normalerweise nicht über dieselben Möglichkeiten wie Erwachsene, sich selbst, die eigenen Fähigkeiten und Errungenschaften beispielsweise durch den Besitz eines Fahrzeugs oder durch eine berufliche Tätigkeit auszudrücken (König, A., 2007: 311). Aus diesem Grund kommt dem eigenen Körper eine große Bedeutung zu, weil die jungen Männer und Frauen über ihn gebieten können, und er daher als „Fluchtpunkt“ vor den älteren Generationen und als Objekt der Formung dient (Mann 2002: 45). In diesem Zusammenhang hat die Kleidermode einen hohen Stellenwert, weil sie Jugendlichen dabei hilft, den Körper zu gestalten und auf diese Weise sich selbst darzustellen (König, A., 2007: 311).
Der Begriff „Mode“ kommt aus dem „lateinischen modus“ (Ebner 2007: 13). Er steht für verschiedene Bedeutungen, nämlich „»Art und Weise«“ und zugleich „»Regel«“ und „»Maßstab«“ (Ebner 2007: 13). „»Art und Weise«“ heißt „Wirkung auf die Erscheinung der Persönlichkeit, wie sich der Mensch in seiner Kleidung [ … ] fühlt und gibt.“ (ebd. 13). Dagegen verweisen „»Regel«“ und „»Maßstab«“ auf die Beeinflussung des Bekleidungsverhaltens des Einzelnen von „Außen“ bzw. von anderen Menschen hin (13). Der Begriff „»mode«“ hatte sich im „15.Jahrhundert“ in Frankreich etabliert (13). Etwa 200 Jahre später wurde der Begriff auch in Deutschland geläufig (14).
Erstens ist für die Mode charakteristisch, dass die Mode dem Wechsel und der Vergänglichkeit unterliegt (Schnierer 1995: 20). Demzufolge gibt es einen Zeitpunkt, an dem die Mode beginnt, populär und verbreitet zu werden, sowie einen, an dem sie aufhört, als modisch zu gelten, worauf schließlich ein anderes Kleidungsstück „Mode“ wird (König, A., 2007: 31). Das heißt also, dass modische Neuheiten auftreten und nach einer bestimmten Zeitdauer in Vergessenheit geraten (Schnierer 1995: 21). Man kann kaum voraussagen, auf welche Art und Weise die Mode sich verändern wird (Scharfe 1985: 11). Werden Kleidungselemente durch andere abgelöst, so heißt es nicht unbedingt, dass „neue Mode“ entsteht (Loschek 2007: 160). Denn wie Simmel (2000: 34) bereits erwähnte, kann auch Kleidung vergangener Jahrzehnte in originaler oder abgeänderter Form erneut als modisch angesehen werden.
Zweitens gilt für die Mode, dass die Gesellschaft den Zeitraum der Geltung von Mode „sozial kommunikativ“ bestimmt (Loschek 2007: 160). Die Gemeinschaft beschließt immer wieder im kommunikativen Prozess, was als „>Mode<“ verstanden wird (ebd. 161). Ebenso wird geklärt, wie kurz beispielsweise ein Rock sein darf, damit er noch toleriert wird (161). Entwirft ein Designer besonders auffallende, fantasievolle Kleidung, so gilt sie als „Mode“ und kann als Einzelstück bestehen oder von der Mode- und Textilindustrie vervielfältigt werden (163). Die Mitglieder der „Gemeinschaft“ sprechen unter einander ab, ob die verbreiteten Kleidungselemente „Mode“ sind (163). So gilt ein bestimmtes Kleidungsstück nur dann als „Mode“, wenn es von vielen Mitgliedern der Gemeinschaft getragen wird (Schnierer 1995: 20).[1] Drittens ist es für die Mode typisch, dass sie sich auf einen bestimmten „Bereich“ bezieht (ebd. 20). Die Mode kann auf verschiedene Objekte einwirken (König, A., 2007: 31). So können zum Beispiel Bilderrahmen oder Handtaschen oder Schuhe zum Gegenstand werden, der dem modischen Wandel unterworfen ist.
In der Mode kommt es in bestimmten Zeitabständen von Saison zu Saison zu Veränderungen, die beispielsweise den Schnitt, die Verarbeitung und das Material betreffen. Auf die Frage, wieso im Bereich der Mode Wandel stattfindet, existieren verschiedene Antworten. Mann (2002) bezieht sich auf die Annahme von König R. Laut König R. bewegen die „vier Triebe“ zum modischen Verhalten (Mann 2002: 18). Es handelt sich dabei um die „Neugier“ und die „Erotik“ (18), sowie um die „Nachahmung“ und den „Spieltrieb“ (18). Obwohl sie den Modewandel mitbestimmen, so gelten sie nicht als dessen Auslöser, sondern eher als die „Voraussetzung“ für den Wechsel in der Mode (18 f.). Schnierer weist darauf hin, dass u.a. auch die „soziokulturellen Faktoren“ die Mode beeinflussen (Schnierer 1995: 36).
Im Bereich der Soziologie ist der Modewandel auch Gegenstand der immer wieder überarbeiteten „Trickle-Down-Theorie“ (ebd. 45 f.). Fest steht, dass die „Gesellschaft als ganzes“ die sich in ihr vollziehenden Veränderungen u.a. bezüglich der Sozial- und Bevölkerungsstruktur durch den Wechsel in der Mode darstellt und verarbeitet (71). Insgesamt also tritt der Modewandel einerseits auf, damit Modefirmen bestehen können (187). Andererseits ändert sich die Mode wegen Umstrukturierungen, die innerhalb der Gesellschaft stattfinden (187), aber auch, damit die „Oberschicht“ in „vertikal strukturierten Gesellschaften“ eine Differenz zu anderen Schichten durch die neueste Kleidermode herstellen kann (188).
Neben der Möglichkeit, zu experimentieren bzw. durch Kleidung die Persönlichkeit zu verändern, erfüllt die Mode weitere Funktionen im Leben der Jugendlichen. Eine der wichtigsten Aufgaben der Mode besteht darin, die Identität zu repräsentieren. Davon handelt das folgende Kapitel.
2. Betonung der Identität durch Kleidermode
2.1. Die Identität Jugendlicher
2.1.1. Entstehung und Formung der Identität durch Interaktion
Die Lebensphase Jugend stellt einen Prozess dar, in dem sich Jugendliche auf unterschiedliche Art und Weise verändern. Zu den „Entwicklungsaufgaben“ der Jugendlichen zählt zunächst einmal die „Entwicklung einer intellektuellen und sozialen Kompetenz“ (Hurrelmann 2004: 27). Dieser Prozess besteht darin, selbstständig den Erwartungen in der Schule und danach im Berufsleben gerecht zu werden, um in der Lage zu sein, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zweitens gilt es in dieser Lebensphase sozialen Kontakt zu anderen zu suchen, um Freundschaften zu schließen oder eine „Partnerbeziehung“ zu beginnen (ebd. 27f.). Drittens gehört es zur Aufgabe der Jugendlichen, zu lernen, wie sie sinnvoll mit den Medien und mit der Vielfalt des Konsumangebots umgehen sollen (28). Viertens soll in der Jugendphase ebenso die „Entwicklung eines Werte- und Normsystems und eines ethischen und politischen Bewusstseins“ erfolgen (28), welches sich in eigenen Taten und im Umgang mit anderen Menschen bei der Mitbestimmung in „öffentlichen Räumen“ widerspiegeln soll (34).
Die erfolgreiche Durchführung der „Entwicklungsaufgaben“ im Jugendalter führt zur „„Individuation““ (30). Damit meint Hurrelmann (2004: 30), dass ein individueller, einzigartiger Charakter des Individuums entsteht. Infolge dieses Prozesses wird das Individuum dazu fähig sein, sich durch eigenverantwortliches „Verhalten mit seinem Körper, seiner Psyche und mit seinem sozialen und physischen Umfeld“ intensiv zu beschäftigen (30). Mit der „Individuation“ hängt auch die Entstehung der „Identität“ zusammen (30). Der Begriff „Identität“ meint (30), dass das Individuum über diverse Situationen, die von ihm unterschiedliches Verhalten verlangen, und über einzelne Abschnitte des Veränderungsprozesses hinweg in der Lage ist, sich selbst als ein beständiges, gleich bleibendes Individuum zu erfahren (30). Das bedeutet, dass die Denk- und Verhaltensweise des Individuums trotz Wechselhaftigkeit im Lebensverlauf weitgehend konstant bleibt (30). Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Individuum sich mit seinen Gedanken, Motivationen und Handlungen auseinander setzen, über sich selbst nachdenken und urteilen (30). Die „Identität“ bleibt dennoch „änderbar“ (Baacke 2007: 253). Denn sie kann zu einem bestimmten Zeitpunkt neu geformt oder durch eine andere ersetzt werden.
König A. (2007) und Loschek (2007) zitieren in diesem Zusammenhang Georg Herbert Mead. Mead zufolge führen die „gesellschaftlichen Interaktionssituationen“ mit anderen Individuen zur Entstehung von „Geist und Identität“ (Loschek 2007: 192). Wenn das Individuum sich bewusst wird, dass es von anderen Individuen wahrgenommen wird, dann kann es sich selbst aus der Sicht der anderen als „Objekt“ betrachten (König, A., 2007: 97). Auf diese Weise gelingt es dem Individuum, „Selbst-Bewusstsein“ zu entwickeln (ebd. 97). Das bedeutet, dass das Individuum nur durch den Umgang mit den für ihn bedeutenden Individuen sich als Ganzes mit bestimmten Eigenschaften, Sehnsüchten und Ansichten begreift, seinen Wert als Mitglied der Gesellschaft erfährt und lernt, seine Kompetenzen einzuschätzen (vgl. 97).
Laut Mead setzt sich die „Identität“ eines Individuums aus dem „Ich (I)“ und dem „ICH (ME)“ zusammen (Loschek 2007: 192). Das „I“ stellt die Besonderheit, die Individualität der eigenen „Persönlichkeit“ dar (König, A., 2007: 98). Dagegen ist das „ME“ die persönliche Annahme des Individuums (ebd. 98), die sich darauf bezieht, wie andere Individuen es wahrnehmen (98). Dieses entsteht durch den Kontakt mit wichtigen Bezugspersonen unter dem Einfluss der Erwartungen, Normen und Wertvorstellungen der Gesellschaft, wobei das Handeln auf die anderen bezogen und abgestimmt ist (97f.). Das „Self“ vereint die unterschiedlichen „MEs“ (98), d.h. die Selbstwahrnehmung des Individuums mit den Bildern, die sich die Beobachter von ihm in unterschiedlichen Situationen machen (98).
Auf der Suche nach der Identität treten „Unsicherheit“ und „Orientierungslosigkeit“ auf (Gaugele/Reiss 2003: 21). Altershomogene Gruppen können Jugendlichen in diesem Zusammenhang helfen[2]. Freundschaftsbeziehungen im Jugendalter beruhen meist auf gleichen Ansichten, Motiven, Freizeitbeschäftigungen und ähnlichem Geschmack bezüglich z.B. Musik und Kleidungsstil (Hurrelmann 2004: 128). Die „Gemeinsamkeiten“ gehören zu den Voraussetzungen für den Zusammenhalt der Jugendlichen (ebd. 128). Ebenso können sich altershomogene Gruppen auch wegen „situationsspezifischen Bedürfnissen“ bilden (128).
Indem die Mitglieder der Gleichaltrigengruppe, der so genannten „„Peer-Group““ (127), die gemeinsamen Beweggründe und die Verhaltensweisen bestimmen, distanzieren sie sich bewusst von der „sozialen Umwelt“ (128). Somit bilden die Jugendlichen als Gruppe eine Einheit, welche sich u.a. in ihrer Weltanschauung, Wertvorstellungen, ebenso wie in ihrer Art, sich gemeinsam zu präsentieren, von den älteren Generationen, von anderen Gruppen Gleichaltriger unterscheidet (128). Altershomogene Gruppen drücken ihre Einstellungen, Befürchtungen und Erwartungen und ebenso die „Identität“ u.a. durch ihren Jargon, durch Musik und Kleidermode aus (Gaugele/Reiss 2003: 23 f.).
Auf der einen Seite lernt der Jugendliche in der Gruppe von Gleichaltrigen, übernimmt deren Ausdrucksweise und den Kleidungsstil, erfährt das Gefühl der Dazugehörigkeit und misst seine Leistungen und Erfolge an denen der anderen (Baacke 2007: 254). Auf der anderen Seite erfährt der Jugendliche durch den Kontakt mit anderen jungen Menschen, wie weit er mit seinen Fähigkeiten erreichen kann und wann er auf die Hilfe anderer angewiesen ist (ebd. 254). Beide Vorgänge formen die „Identität“ des Einzelnen (254).
2.1.2. Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen auf die Jugendkulturen und auf die Kleidermode
Nicht nur Jugendliche als einzelne Individuen, sondern auch die „Gruppen“ bilden „Identitäten“ (Gaugele/Reiss 2003: 17). Die Mitglieder der Gruppe können einander dabei unterstützen, die „Identität“ des Einzelnen überwiegend unverändert zu halten (Hurrelmann 2004: 128). Ebenso ist es für die Gruppe wichtig, eine beständige „Identität“ zu entwickeln und das „Wir-Gefühl“ zu wahren (Gaugele/Reiss 2003: 16). Ihre Stabilität bietet den Mitgliedern Vertrauen in einer Zeit, in der „Kategorien“ wie „das Geschlecht“ sich nicht eindeutig einordnen lassen und keine Verlässlichkeit garantieren (ebd. 17).
Auch überschneiden sich die Männer- und Frauenrollen, die als die „„sozialen Rollenstereotype““ in der Gesellschaft tief verwurzelt sind (Hurrelmann 2004: 183). Der Stereotyp von Mann und Frau verfestigt sich im Kopf des Individuums während des „Sozialisationsprozesses“ (Gaugele/Reiss 2003: 152). Doch die traditionellen Rollen ändern sich zunehmend. Was das Berufsleben angeht, so steigt die Zahl erwerbstätiger Mütter und Väter. Die Hälfte aller Mütter, deren Kinder noch nicht das 15.Lebensjahr erreicht haben, ist berufstätig (Hurrelmann 2004: 108). In der Familie lernen die Jugendlichen oft, dass die Aufgabenbereiche von Müttern und Vätern keine eindeutigen Grenzen aufweisen. In Familien, bestehend aus Vater und Mutter und mindestens einem Kind, gehen in der Regel beide Elternteile denselben Pflichten zu Hause und auf der Arbeit nach.
So leisten berufstätige Mütter finanzielle Unterstützung, erledigen auch Arbeiten zu Hause und kümmern sich um den Nachwuchs (ebd. 113). Von berufstätigen Vätern wird ebenso erwartet, dass sie ebenso für den „Haushalt und Kindererziehung“ zuständig sind (184). Jugendlichen fällt es daher schwer, sich nach den von der älteren Generation präsentierten Rollen zu richten. Im Reifungsprozess stehen sie unter dem Einfluss von festen Vorstellungen und „Erwartungen der Umwelt“ (183). Bei der Entwicklung zum handlungsfähigen Individuum setzen die Jugendlichen eigene Ziele fest und sollen in der Lage sein, sich durch die Auseinandersetzung mit den Einflüssen der sozialen Umgebung die eigene „Identität“ zu konstruieren (30 f.).
Gerade „jugendliche Subkulturen“ erfahren die gegenwärtigen Spannungen in der „westlichen Industriegesellschaft“ und insbesondere die „Identitätsprobleme“ besonders stark (Schnierer 1995: 75). Sie reagieren deshalb sensibler auf große gesellschaftliche Veränderungen, weil diese die Entwicklung der jungen Menschen enorm beeinflussen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass der Begriff „„Subkultur““ in diesem Zusammenhang nicht angemessen erscheint (Baacke 2007: 133)[3]. Stattdessen empfiehlt es sich, von „„Jugendkultur““ zu sprechen (ebd. 145). Denn dieser Begriff verweist u.a. darauf, dass die modernen „Jugendkulturen“ im Vergleich zu den älteren sich an den Gestaltungsmöglichkeiten der lern- und arbeitsfreien Zeit statt an Wissen vermittelnden Einrichtungen orientieren (Baacke 2007: 145). Wichtig ist auch, dass die „„Kultur““ sich für die „Jugendkulturen“ im Wandel bspw. innerhalb der Strukturen des sozialen Netzwerks zeigt (ebd. 145), ebenso auch darin, dass der „Stil“ neu definiert wird (146).
Die Angelegenheiten, die sie beschäftigen, verarbeiten und reflektieren die Angehörigen der Jugendkultur durch bestimmte Kleidermode (Schnierer 1995: 75 f.). Jugendstil entsteht, wenn das „Herkunftsmilieu“ und die sich verändernden Ansprüche der „dominanten Kultur“ als Gegensätze aufeinander treffen (ebd. 76). Jugendliche wählen jenen Kleidungsstil, der am besten widerspiegelt, wie sie die Neuordnung der Gesellschaft aufnehmen. Sobald neue Konflikte auftreten und die Erwartungen an die Jugendlichen sich ändern, so kann es vorkommen, dass junge Menschen sich nicht mehr durch bereits vorhandene Kleidungsstücke oder Stile ausdrücken, sondern nach neuen Darstellungsmöglichkeiten suchen. Somit bestimmen sie, was ‚Mode’ wird, und was nicht. Der Einfluss der Gesellschaft wirkt sich positiv oder negativ auf diverse Gruppen wie z.B. die der Jugendlichen aus, die wiederum ihre Empfindungen durch neue Kleidermode mitteilen (75).
In der Jugend suchen die jungen Menschen permanent nach dem „Ich“ (Baacke 2007: 262). Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Suche mit dem Ende dieses Lebensabschnitts noch nicht beendet ist (ebd. 262). In der Interaktion mit Anderen registrieren die Jugendlichen ihr Handeln, das sich z.B. in der Wahl der Kleidung äußert, ihr Auftreten und die hervorgerufene Reaktion darauf, betrachten die Handlungen, die äußere Erscheinung und die Wirkungsweise anderer Gleichaltriger und setzen sich mit den Ergebnissen ihrer Beobachtungen auseinander (Loschek 2007: 196).
Jugendliche neigen im Gegensatz zu Erwachsenen eher zu „Experimenten“ in unterschiedlichen Lebensbereichen (ebd. 195), wie z.B. in der Mode. Entscheidend ist bei dem Prozess des Ausprobierens, dass die eigene „Identität“ möglichst stabil bleibt (Baacke 2007: 255). Wenn ein Jugendlicher nämlich durch neue Kleidermode sein Äußeres permanent vollständig verändert präsentiert, fällt die „Beobachtung“ anderen jungen Menschen schwer (Loschek 2007: 196). Wegen des häufigen Wechsels können sie nämlich nicht genau bestimmen, ob der Jugendliche, der sich wie ein Rocker kleidete, und der nach einer Zeitspanne durch seine Kleidung eher Punks gleicht, mit dieser Gruppe sympathisiert und sich aber von den Rockern abgrenzt (ebd. 196 f.).
2.2. Kleidermode als Träger von Botschaften
2.2.1. Zeichen der Mode
Dass der Wandel in der Gesellschaft zur Veränderung in der Mode führt, wurde im letzten Kapitel behandelt. Die Jugendlichen verspüren den Drang, sich durch Kleidung, die sich von derjenigen Kleidung unterscheidet, welche sie zum bestimmten Zeitpunkt tragen, anders zu gestalten und dadurch ihre Gedanken, Gefühle, politische Einstellungen etc. zu demonstrieren.
In seiner Arbeit beschäftigt sich Barthes (1993) mit der Präsentation von Kleidermode für Frauen in Zeitschriften, wobei seine Aufmerksamkeit dem Text der Magazine gilt. Eine Kategorie von „Signifikanten aus dem Bereich der Kleidung“ steht in Zusammenhang mit den passenden „Signifikaten“ aus dem Feld der „Welt beziehungsweise der Mode“ (Barthes 1993: 35). Kombiniert bewegen sie sich innerhalb des „vestimentären Codes“[4] (ebd. 35). Der „Signifikant als Ausdrucksseite“ ermöglicht bezogen auf die Kleidermode eine Aussage (Mann 2002: 48). Seine Ganzheit und Geschlossenheit verleiht dem „Signifikat“ wiederum Ganzheit (Barthes 1993: 219). Das „Signifikat“ ist der Träger von Bedeutung (ebd. 232). Es lässt vermuten, welche Idee hinter der Kleidermode „über ihren vestimentären Sinn hinaus“ stecken könnte (232). Der „Signifikant“ verweist auf die „Kleidung“ (35), die ihre Bedeutung aufgrund des „Signifikats“ erhält (35), weil es sie in einen größeren Kontext einbettet, d.h. in Bezug zur „Welt“ bzw. zur „Mode“ setzt (35).
Für den Beobachter ergibt sich der „Sinn“ (70), wenn das „Objekt“ mit einer bestimmten Eigenschaft versehen wird (70). So hat z.B. ein langes Oberteil, wobei ‚lang’ das Merkmal und ‚Oberteil’ der Gegenstand sind, einen bestimmten Gehalt. Man kann die Elemente durch andere ersetzen und diese miteinander neu kombinieren, was der Fall wäre, wenn man das lange Oberteil und das kurze Kleid als Beispiele für die Variation von Gegenstand und Eigenschaft einander gegenüber stellt. Denn so ergeben beide einen „ganz bestimmten Sinn“ in den Augen des Betrachters (70).
Jedes „Zeichen“ stellt eine Zusammensetzung aus „Signifikant“ und „Signifikat“ dar (219). Es erhält seine Bedeutung nicht dadurch, dass man den ausgewählten Teil des „Signifikanten“ aus dem Text einer Zeitschrift auf einen aus dieser Zeitschrift ausgesuchten Teil des „Signifikats“ bezieht (219). Eine derart eindeutige Zuordnung erfolgt nicht, da eine „Zeicheneinheit“ viele „Signifikantenfragmente“ und ebenso eine Vielzahl an „Signifikaten“ in sich vereinen kann (219). Beschäftigt man sich mit dem Beispiel ‚Oberteilärmel mit Pailetten für festliche Anlässe’, so kann man nicht exakt beurteilen, welches Element auf das Festliche hinweist (vgl. 219). Als hilfreich erweist sich beispielsweise eine gegensätzliche Formulierung, in der stabile Elemente auftreten, nämlich der ‚Oberteilärmel’, und veränderte gegensätzliche, d.h. das Fehlen von Verzierungen, um das entscheidende Element herauszufinden. Folglich könnte die näher bestimmende Gegenüberstellung lauten: ‚Oberteilärmel ohne Pailetten für den normalen Wochen- bzw. Arbeitstag’. Aus dieser geht nämlich hervor, dass das Vorhandensein oder das Fehlen eines des Elements ‚Pailetten’ bestimmt, für welche Gelegenheit sich das Kleidungsstück eignet.
Das „Zeichen“ ist ziemlich willkürlich (221). Damit will Barthes ausdrücken, dass es Jahr für Jahr von Mode-Designern oder auch von der „Zeitschriftenredaktion“ anders hervorgebracht wird (221). Laut Barthes (1993) entsteht es nicht durch die Vereinbarung der Gruppe oder Gemeinschaft, sondern wird bereits definiert präsentiert. Da es für eine sehr große Anzahl von Individuen hergestellt und von ihnen getragen wird, bewegt sich das „Modezeichen“ zwischen der Auffassung seines Erschaffers und der Betrachtungsweise seiner Beobachter oder Träger (221). Es findet kein Fortschritt in der Kleidermode statt, sondern die Mode „ändert sich“ (221). „Jugendkulturelle Stile“ vereinen eine Vielzahl von „Bedeutungen“ (Gaugele/Reiss 2003: 29). Einem Nichtmitglied fällt es daher schwer, diese zu erfassen. Dadurch, dass „Stil-Accessoires“ kopiert und vervielfältigt werden (ebd. 29), sind sie für alle erhältlich, denen sie gefallen, wobei die Konsumenten nicht unbedingt den Sinngehalt der modischen Zubehörs kennen (29). Wegen der Neuinterpretation durch Träger der Mode, die nicht mit bestimmten „Jugendkulturstilen“ vertraut sind (28), können die „Verwendung, Bedeutung und Gültigkeit des Zeichens“ im Laufe der Zeit wandeln (29).
Die „Matrix“ enthält ein „Objekt, das die Bedeutung erhält, einen Träger, von dem sie es erhält, und ein drittes, das eigentlich variierende Element“ (Barthes 1993: 73). Diese drei Bestandteile findet man in der „Signifikantenaussage“ (ebd. 73). In der „Matrix“ können sie als mehrere, miteinander kombinierte Einheiten auftreten (73). Um den Sinn zu finden, muss im „Zeichen“ die Beziehung „zwischen Signifikant und Signifikat“ genauer analysiert werden (219 f.). Denn das zu deutende „Zeichen“ besteht aus einer Vielzahl dieser Elemente (219). Es stellt eine Anordnung von verschiedenen Einheiten dar, die nicht beliebig miteinander kombinierbar sind (220). Die „Bedeutung“ ergibt sich, wenn man die „Matrizenketten“ des Textes zerlegt und die Elemente im Zusammenhang mit anderen Elementen (219). Um herauszufinden, welche Elemente mit welchen zusammenhängen und den Sinn konstruieren, muss man die Zusammensetzung von „Signifikant und Signifikat“ genauer betrachten (219f.).
[...]
[1]. „Kleidung“ hingegen kann nicht unbedingt „(Bekleidungs-)Mode“ sein (Ebner 2007: 16). Die Aufgaben der Bekleidung allgemein liegen darin, dem Träger „Schutz“ zu bieten (17), als „Schmuck“ und als Bedeckung des Körpers wegen der „Scham“ zu dienen (18).
[2]. Zunächst war die Rede vom Individuum bzw. Individuen, weil sich die Aussagen auf Menschen allgemein unabhängig vom Alter, Geschlecht etc. bezogen. Der Wechsel vom 'Individuum' zum 'Jugendlichen' bzw. zu 'Jugendlichen' im Plural erfolgt, weil die Arbeit sich auf diese Altersgruppe konzentriert. Daher ist vom 'Individuum' bzw. von 'Individuen' oder vom 'Jugendlichen' bzw. von den 'Jugendlichen' die Rede, wenn die Arbeit vom Allgemeinen zum Konkreten übergeht.
[3]. Zum einen wegen der Abwertung durch das Präfix ‚sub’ als „unterhalb der akzeptierten elitären Kultur“ (Baacke 2007: 133). Zum anderen, weil man z.B. die Lebensführung, die politische Einstellung der Angehörigen nicht konkret bestimmen kann, weil sie bei den einzelnen Individuen verschieden sein können (vgl. 134). Aber Theorien zufolge ermöglichen gerade die „Subkulturen“ oftmals genaue Zu- und Einordnungen der Angehörigen (134). Darüber hinaus existieren die Kulturen nicht illegal und heimlich(135), sondern zeichnen sich durch den Willen, sich mitzuteilen, etwas in der Gesellschaft zu erreichen, sowie durch „Eigenständigkeit“ aus (134 f.).
[4]. Das heißt, dass die „Codes“ sich auf die Kleidung beziehen (Barthes 1993: 35).
- Citar trabajo
- Carolina Hein (Autor), 2009, Mode in der zeitgenössischen Jugendkultur, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138324
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