. Definitionen
„Die Aufgabe der Agrarklimatologie besteht einerseits darin, die für verschiedene Pflanzen günstigsten Klimabedingungen festzustellen, zum anderen darin, die günstigsten Klimabedingungen durch Veränderung der Gegebenheiten zu schaffen. Dabei darf auch die Rückwirkung der Pflanzen auf das Klima nicht unberücksichtigt bleiben.“
[HEYER: Witterung und Klima, Leipzig 1988, S. 285.]
„Agrarklimatologie: Fachgebiet der Klimatologie, das den Einfluss wichtiger Klimafaktoren sowie von Klima, Witterung und Wetter auf Kulturpflanzen erforscht. Die Kenntnis des Zusammenspiels wichtiger Wachstumsfaktoren wie Wärme, Feuchte, Frost und Wind sowie der Bedeutung des Witterungsverlaufs während der Wachstumsperiode ermöglicht die Auswahl optimaler Standorte.“
[DIERCKE: Wörterbuch Allgemeine Geographie, herausg. v. Hartmut Leser, München, Braunschweig 1998, S. 18.]
Inhalt
1. Definitionen
2. Einflüsse des Klimas auf die Vegetation
2.1. Temperatur
2.2 Niederschlag
2.3 Wind und Windschutz
2.4 Frostschutz
2.5. Anbauordnung nach dem Klima
3. Auswirkungen der Vegetation auf das Mikroklima (Bestandsklima)
4. Pflanzenphänologie
5. Literatur
1. Definitionen
„Die Aufgabe der Agrarklimatologie besteht einerseits darin, die für verschiedene Pflanzen günstigsten Klimabedingungen festzustellen, zum anderen darin, die günstigsten Klimabedingungen durch Veränderung der Gegebenheiten zu schaffen. Dabei darf auch die Rückwirkung der Pflanzen auf das Klima nicht unberücksichtigt bleiben.“
[HEYER: Witterung und Klima, Leipzig 1988, S. 285.]
„Agrarklimatologie: Fachgebiet der Klimatologie, das den Einfluss wichtiger Klimafaktoren sowie von Klima, Witterung und Wetter auf Kulturpflanzen erforscht. Die Kenntnis des Zusammenspiels wichtiger Wachstumsfaktoren wie Wärme, Feuchte, Frost und Wind sowie der Bedeutung des Witterungsverlaufs während der Wachstumsperiode ermöglicht die Auswahl optimaler Standorte.“
[DIERCKE: Wörterbuch Allgemeine Geographie, herausg. v. Hartmut Leser, München, Braunschweig 1998, S. 18.]
2. Einflüsse des Klimas auf die Vegetation
Die Einflüsse des Klimas auf die Pflanzen können in mittelbare und unmittelbare Einflüsse unterteilt werden. Zu den mittelbaren Einflüssen zählt zum Beispiel die Wirkung, die das Klima auf die Bildung von Böden hat. Temperatur und Feuchte sind wesentliche Faktoren, die die Entstehung der verschiedenen Bodentypen beeinflussen. Weiterhin ist das Wärmespeicherungsvermögen, welches ja abhängig vom Bodentyp ist, bedeutsam für das Pflanzenwachstum. Je größer die vom Boden gespeicherte Wärmemenge ist und je langsamer sie wieder abgegeben wird, desto länger kann sie für das Pflanzenwachstum nutzbar gemacht werden.
Die Temperaturleitfähigkeit des Bodens hängt stark von der Feuchtigkeit des Bodens ab. Ihr Optimum nimmt sie bei mittlerer Feuchte des Bodens an.
Der unmittelbare Einfluss des Klimas kommt vor allem in der zonalen Anordnung der Vegetationsgebiete zum Ausdruck, welche weitgehend der Anordnung der Klimagürtel folgt. Das heißt also, dass das Makroklima insofern für die Landwirtschaft von Bedeutung ist, als dass in jeder Klimazone andere Nutzpflanzen angebaut und bewirtschaftet werden können. Das Klima bestimmt im Zusammenhang mit dem Relief die Verbreitungsspannen der Nutzung, wobei weniger die Durchschnitts- als die Extremwerte und die jahreszeitliche Variabilität maßgeblich für Möglichkeiten und Risiken sind. Die Nutzpflanzen haben unterschiedliche Klimaansprüche, so dass sich optimale und marginale Standorte ergeben.
Daneben sind besonders die Erscheinungen des Meso- und des Mikroklimas von Bedeutung. Im folgenden soll vor allem die Bedeutung von Temperatur, Niederschlag und Wind dargestellt werden.
2.1. Temperatur
Neben der Höhe der Temperaturen ist vor allem die Dauer bestimmter Werte für die Länge der Vegetationsperiode, also für das Wachstum und die Reife, entscheidend.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
-Eigene Darstellung; Daten aus: W.-D. SICK: Agrargeographie, 1997, S. 39.-
Für alle Pflanzen ist jedoch vor allem die Dauer der frostfreien Zeit lebenswichtig. In unseren (gemäßigten) Breiten finden sich meist zeitweilig frostverträgliche Gewächse (Getreide, Obstbäume). Die nicht frostverträglichen müssen als einjährige Kulturen auf die frostfreie Zeit oder ganz auf Gebiete mit frostfreiem Klima begrenzt werden.
Für den ganzjährigen Anbau von warm-tropischen Gewächsen (z.B. Kaffee) hat H. WISSMANN die Begrenzung durch Frost bzw. durch Wärmemangel untersucht. Demnach ist in den äußeren und kontinentalen Teilen der Tropen der Frost ausschlaggebend für die Begrenzung des Anbaus. In den ozeanischen Teilen und innertropischen Gebirgen ist dagegen bereits der Mangel an Wärme (Monatsdurchschnitt < 18,3°C) entscheidend für die Nutzungsbegrenzung. [vergl. W.-D. SICK: Agrargeographie, Braunschweig 1997, S. 39.] Auch zu hohe Temperaturen (bei Kaffee z.B. > 30°C) können schädlich sein.
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- Citation du texte
- Thomas Reith (Auteur), 2000, Agrarklimatologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1382