Zur Darstellung und Bearbeitung der Waldorfpädagogik haben mich zum einen die immer größere Nachfrage und zum anderen die enorme Unwissenheit rund um die Waldorfpädagogik bewogen.
Erkundigt man sich heute nach Anthroposophie, Waldorfpädagogik oder Rudolf Steiner, so begegnet einem oft ein unbeholfenes Achselzucken, ein etwas befremdlich in die Leere starrender, meist ratloser Blick. Viele sehen die Thematik rund um Waldorf als schwammig und uneinsichtig an, außerdem empfinden sie sich häufig selbst nicht in der Lage einen genauen Bezug zur Waldorfpädagogik zu erfassen, oder Näheres zu erläutern.
So ist es nicht verwunderlich Aussagen wie: „Waldorf, ich glaub das ist eine Sekte…“ oder „Rudolf Steiner, noch nie gehört…“ zu vernehmen.
Des Weiteren heißt es in Anbetracht der Unwissenheit: „gehört habe man schon davon“, aber was damit letztlich gemeint ist bleibt vorwiegend unerklärlich.
Auch während der Bearbeitung meiner Seminararbeit sind mir neben dem „wirklichen“ Wissen und Verstehen der Lehre Steiners auch viel Kritik und Vorurteile begegnet. Begründet werden kann dies meiner Meinung nach unter anderem weil die Anthroposophie und Anthropologie Steiners einen obskuren oder befremdlichen Eindruck beim Leser hinterlassen kann und seine Werke sich nicht nur umfangreich gestalten , sondern auch zum Teil mühsam verständlich scheinen.
Doch widerfährt einem in Bezug auf die Waldorfpädagogik nicht nur eine große Ratlosigkeit, ebenso ist auch der Aspekt zu erwähnen, dass mittlerweile eine starke Nachfrage dieser Schulform ersichtlich in den Vordergrund gerückt wurde.
Denn gerade weil viele Eltern sich mit dem Leitbild der „Regelschule“ nicht anfreunden möchten oder können, versuchen sie eine andere, ihren Vorstellungen entsprechende Schulform zu finden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zur Biographie von Rudolf Steiner
3. Begriffsbestimmung
3.1.Waldorfpädagogik
3.1.2. Doch was ist Waldorfpädagogik genauer betrachtet?
3.2.Anthroposophie
4. Das Menschenbild Steiners als fundamentales Element der anthroposophischen Pädagogik
4.1.Das menschliche Wesen
4.1.1. Leib
4.1.2. Seele
4.1.3.Geist
4. 2. Die vier Wesensglieder und ihr pädagogischer Umgang
4.2.1 Der physische Leib
4. 2. 2 Der Ätherleib
4. 2. 3 Der Astralleib
4. 2. 4 Das Ich
5.Temperamentenlehre
5.1. Typen der seelischen Konstruktion
5.2. Temperamentenlehre als Teil der Pädagogik
5.3. Negative Konsequenz bei unterlassener Einwirkung auf Temperamente
6. Die Farbenlehre der Waldorfpädagogik
6.1. Eigentliche Farbenlehre
6.2. Farbenlehre in Bezug auf die Pädagogik
7. Schlussbemerkung
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Zur Darstellung und Bearbeitung der Waldorfpädagogik haben mich zum einen die immer größere Nachfrage und zum anderen die enorme Unwissenheit rund um die Waldorfpädagogik bewogen.
Erkundigt man sich heute nach Anthroposophie, Waldorfpädagogik oder Rudolf Steiner, so begegnet einem oft ein unbeholfenes Achselzucken, ein etwas befremdlich in die Leere starrender, meist ratloser Blick. Viele sehen die Thematik rund um Waldorf als schwammig und uneinsichtig an, außerdem empfinden sie sich häufig selbst nicht in der Lage einen genauen Bezug zur Waldorfpädagogik zu erfassen, oder Näheres zu erläutern.
So ist es nicht verwunderlich Aussagen wie: „Waldorf, ich glaub das ist eine Sekte…“ oder „Rudolf Steiner, noch nie gehört…“ zu vernehmen.
Des Weiteren heißt es in Anbetracht der Unwissenheit: „gehört habe man schon davon“, aber was damit letztlich gemeint ist bleibt vorwiegend unerklärlich.
Auch während der Bearbeitung meiner Seminararbeit sind mir neben dem „wirklichen“ Wissen und Verstehen der Lehre Steiners auch viel Kritik und Vorurteile begegnet. Begründet werden kann dies meiner Meinung nach unter anderem weil die Anthroposophie und Anthropologie Steiners einen obskuren oder befremdlichen Eindruck beim Leser hinterlassen kann und seine Werke sich nicht nur umfangreich gestalten , sondern auch zum Teil mühsam verständlich scheinen.
Doch widerfährt einem in Bezug auf die Waldorfpädagogik nicht nur eine große Ratlosigkeit, ebenso ist auch der Aspekt zu erwähnen, dass mittlerweile eine starke Nachfrage dieser Schulform ersichtlich in den Vordergrund gerückt wurde.
Denn gerade weil viele Eltern sich mit dem Leitbild der „Regelschule“ nicht anfreunden möchten oder können, versuchen sie eine andere, ihren Vorstellungen entsprechende Schulform zu finden.
Daher treffen sie häufig auf die Pädagogik der Waldorfschule, weil diese sich stark von der staatlichen Schule unterscheidet.
So sind Pädagogen und Eltern oft gleichermaßen der Ansicht, dass die Kinder stark einseitig intellektuell beansprucht werden (vgl. Hobmaier, 1996, S.423).
Dementsprechend gilt es auf die Tatsache zu verweisen, dass die meisten Schulen keine oder nicht genügend Zeit für Fächer, welche Kreativität, Phantasie, Ausdauer und Selbstständigkeit fördern, vorweisen können.
Folglich halte ich es für sinnvoll und angebracht die Thematik der anthroposophischen Einrichtungen, wie die der Waldorfschule, einmal näher ins Blickfeld zu stellen. Denn gilt es auch Alternativmöglichkeiten zum heutigen (nicht selten kritisch betrachteten) Bildungssystem der „Regelschule“ in Erfahrung zu bringen. Anknüpfend erhält man so die Option aus einer etwas breiteren Mannigfaltigkeit der Schulformangebote das individuell trefflichste ausfindig zu machen.
Aufgrund dieser Darstellung möchte ich mich in meiner Seminararbeit mit dem Thema der Waldorfpädagogik näher auseinandersetzen.
Hierbei beschränke ich mich allerdings auf die Ausarbeitung einiger Teilaspekte, da der Umfang der Werke Steiners einen viel zu enormen Bestand ausfüllt, um detailliert im Rahmen der Arbeit darauf einzugehen.
Allein sein Gesamtwerk beispielsweise umfasst über 300 Bände (vgl. Hörner,1995, S.13).
So werde ich mich im weiteren Verlauf auf die Bedeutung der anthroposophischen Lehre mit ihren geisteswissenschaftlichen Grundlagen und Erkenntnissen, das damit in Verbindung stehende Menschenbild und auf die pädagogische Erziehung dessen beschränken. Es gilt also im Anschluss einige charakteristische Merkmale der Waldorfpädagogik heraus zu kristallisieren.
Zunächst möchte ich jedoch den Begründer der Waldorfpädagogik Rudolf Steiner näher darstellen, um dann entsprechend auf seine Lehre einzugehen.
2. Zur Biographie von Rudolf Steiner
Rudolf Steiner ist nicht nur der Begründer der Anthroposophie, auf dessen Gerüst die gesamte Waldorflehre aufgebaut ist, es gilt ihn auch im gleichen Atemzug mit Maria Montessori und Célestin Freinet als einer der Reformpädagogen des 20. Jahrhunderts zu erwähnen.
Wer war Rudolf Steiner?
Rudolf Steiner war promovierter Philosoph und hat sich zeitlebens nicht gescheut, seine oft sehr kritischen Gedanken über die Zeitlage und die vermeintlichen Grenzen des Erkennens scharf zu formulieren.
Früh, beschäftigte er sich mit Mathematik, den Naturwissenschaften, sowie Goethes naturwissenschaftlichen Schriften.
(vgl. http://www.waldorfschule.info/waldorf/lang.htm)
Rudolf Joseph Lorenz Steiner, besser bekannt als Rudolf Steiner Begründer der Anthroposophie, wurde am 27.02.1861 als ältester Sohn eines österreichischen Eisenbahnbeamten der Südbahn in Kraljevec [damals Ungarn, heute Kroatien] geboren.
Beide Elternteile, sowohl Johann Steiner, als auch die Mutter Franziska Steiner stammten aus dem nördlichen Niederösterreich.
Kindheit und Jugend verbrachte der aus einer bäuerlichen Familie stammende Rudolf Steiner in Orten südlich von Wien.
Schon früh ab 1877 in etwa begann der damals 16 Jährige eigenständig die Schrift Kants „Kritik der reinen Vernunft“ zu studieren.
Im Jahr 1879 erfolgte an der Wiener Neustädtischen Oberrealschule die Matura, welche er mit Auszeichnung bestand. (vgl.http://www.anthroposophie.net//steiner/bib_steiner_zeittafel.htm)
Anschließend setzte ab Herbst 1879 an der technischen Hochschule in Wien sein Studium der Natur- und Geisteswissenschaften ein, jedoch mit dem bis dahin noch unbestimmten Ziel, Lehrer an einer Oberrealschule zu werden (vgl. Hobmaier, 1996, S.419).
Sein Studium umfasste unter anderem Fächer wie Mathematik, Biologie, Chemie und Physik, gleichermaßen beschäftigte er sich aber auch mit Schriften von Hegel, Fichte und anderen Philosophen (vgl.http://www.anthroposophie.net//steiner/bib_steiner_zeittafel.htm).
So wendet er sich neben Mathematik und den Naturwissenschaften literaturhistorischen Studien und der Philosophie zu.
Während dieser Zeit, um 1882 kommt Steiner mit Karl Julius Schröer, einem Hochschullehrer der deutschen Literatur, hervorragendem Goethe-Kenner und Mundartforscher in Verbindung. Dieser ist es, der dem damals 22 Jährigen in seiner Studienzeit mit der Herausgabe von Goethes naturwissenschaftlichen Schriften beauftragte, da sich selbst diesen fachlich nicht gewachsen glaubte (vgl. Stefan Leber, Die Pädagogik der Waldorfschule und ihre Grundlagen, S.1f .). Zu dieser Zeit erfolgt Steiners fundamentales Goethe-Studium.
Etwa zwei Jahre später, um 1884 beginnt er als Erzieher und Nachhilfelehrer seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Aufgrund seiner Tätigkeit als Hauslehrer und Pädagoge, im Haus des Baumwollimporteurs Ladislaus Specht, hat er das Sorgenkind der Familie Otto Specht zu betreuen. Otto galt als schwer hydrozephales Kind, welches zunächst als nicht bildungsfähig bezeichnet wurde.
Doch durch großes pädagogisches Engagement brachte Steiner das Kind so weit, dass es schon nach zwei Jahren altersgemäß das Gymnasium besuchen konnte.
Später schloss Otto Specht dann erfolgreich ein Medizinstudium ab (vgl.http://www.anthroposophie.net//steiner/bib_steiner_zeittafel.htm).
So sammelte Rudolf Steiner durch die Betreuung des Jungen erste heilpädagogische Erfahrungen und vollzog sein grundlegendes pädagogisch-therapeutisches Studium in der Familie Specht.
„ Da machte ich mein eigentliches Studium in Physiologie und Psychologie durch “
(vgl.http://www.anthroposophie.net/steiner/Lebensgang/bib_steiner_lebensgang6.htm#specht)
Nach dieser Tätigkeit widmete er sich von 1890 bis 1897 erneut Goethe. Dies geschah anlässlich der Berufung zur Mitarbeit an der „Sophien-Ausgabe“, wobei er hier erneut die Publikation einiger Bände der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes zu bewerkstelligen hatte (vgl. Stefan Leber, 1993, S.2).
Durch die intensive Beschäftigung mit Goethes Erkenntnismethodik und Metamorphosenlehre konnte Steiner nicht nur seine eigene Methodik weiterentwickeln,
sondern sich auch mit der Erkenntnismethodik Goethes, die Goethe selbst nie reflektierte philosophisch befassen (vgl. Stefan Leber, 1993, S.2).
So besteht die Basis seiner Erkenntnistheorie aus Wahrnehmung und Denken als Grundlage der Erkenntnis. Daraus entstand 1891 seine philosophische Dissertation zum Doktor der Philosophie an der Universität Rostock, welche sowohl letztlich auf die Denkgebärde Goethes, als auch auf den Versuch eine eigene Position im Hinblick auf die Philosophiegeschichte des 19. Jahrhunderts in Erfahrung zu bringen zurück zu führen ist.
Diese Dissertation wird später unter dem Titel Wahrheit und Wissenschaft veröffentlicht. Doch bildet Die Philosophie der Freiheit sein eigentliches erkenntnistheoretisches Hauptkonstrukt
(vgl. Stefan Leber, 1993, S.2).
Nach seiner Promotion 1902 ist Steiner als Schriftsteller, Herausgeber und Vortragsredner berufstätig.
Ab 1897 folgten die Berliner Jahre.
Hier beginnt er von 1897 bis 1900 durch eine rege, schriftstellerische Ausübung verschiedene literarische Zeitschriften herauszugeben (vgl. Stefan Leber, 1993, S.2).Durch diese Tätigkeit auch zur Übernahme der Zeitschrift „Magazin für Literatur“ kommt, in welcher er unter anderem seine pädagogischen Denkweisen publizierte (vgl.http://www.anthroposophie.net/steiner/Lebensgang/bib_steiner_lebensgang24.htm#
Literaturmagazin).
1898 wird Rudolf Steiner aufgefordert an der Berliner Arbeiterbildungsschule, deren Begründer Wilhelm Liebknecht war, im Rahmen der Erwachsenenbildungsarbeit Kurse in Geschichte und Redeübungen zu erteilen (vgl. Stefan Leber, 1993, S.3).
Später, 1902 erfolgte dann die Anstellung zum Generalsekretär der deutschen Sektion der theosophischen Gesellschaft in Berlin (vgl. http://skepdic.com/German/steiner.html).
Wobei ein besonderes Augenmerk auf das Jahr 1904 zu richten ist. In dieser Zeit war er nicht nur schöpferisch mit der Erstellung einer Aufsatzfolge beschäftigt, welche 1909 in dem Buch Wie erlangt man die Erkenntnis höherer Welten? zusammengefasst erschien, sondern er veröffentlichte auch gleichzeitig sein erstes, für die Pädagogik bedeutendes Buch mit dem Untertitel Einführung in die Übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung und
dem Obertitel Theosophie.
In der Veröffentlichung der Theosophie ist das Menschenbild Steiners in seiner Dreigliederung nach Leib, Seele und Geist dargestellt. Die Theosophie ist bis heute als wesentlicher Bestandteil der Waldorfpädagogik anzusehen (vgl. Stefan Leber, 1993, S.4).
In den folgenden Jahren ab 1907 wurden seine Grundaspekte zu seiner geisteswissenschaftlichen Lehre, welche er Anthroposophie nennt, weiter ausgebaut.
Er hält während dieser Zeit nicht nur Vortragszyklen über die Evangelien, sondern ist auch künstlerisch auf dem Gebiet der Sprachgestaltung sowie der Mysteriendramen tätig. Diese szenischen Darstellungen, in denen er seine Geistesanschauung künstlerisch darbietet, wurden zwischen 1910 und 1913 erstmals auf diversen Münchnern Bühnen aufgeführt.
Jene Dramen liefern den fundamentalen Antrieb für das Bestreben Steiners ein eigenes musisches Zentrum zu errichten. So findet im Jahre 1913 dieses Bestreben seine Verwirklichung in einem holzgeschnitzten Doppelkuppelbau, den er als Goetheanum bezeichnet (vgl. http://skepdic.com/German/steiner.html).
Es gilt als Zentrum anthroposophischer Arbeit und wird als Vorläufer zur Waldorfschule angesehen.
Weiterhin ist zu bemerken, dass er noch im selben Jahr mit anderen ehemaligen deutschen Mitgliedern der theosophischen Gesellschaft die anthroposophische Gesellschaft in Berlin gründete (vgl. http://skepdic.com/German/steiner.html).
Dies geschah nachdem sich Steiner ein Jahr zuvor von der theosophischen Gesellschaft trennte, in welcher er letztlich fast elf Jahre als Leiter fungierte.
Ferner stellt auch die Gründung der ersten Waldorfschule 1919 in Stuttgart ein weiteres bedeutendes Merkmal im Leben des Rudolf Steiner dar
(vgl. http://www.anthroposophie.net/waldorf/waldorf.htm).
So wurde der Begründer der Anthroposophie in dieser pädagogischen Einrichtung beratend bei der Zusammenlegung des Lehrerkollegiums tätig und vollzog hierbei einen pädagogischen Intensivkurs für die später wirkenden Lehrer.
Nach diesem Wirken siedelte er nach Dornach bei Basel in der Schweiz über. In dem darauf folgenden Zeitraum vollbringt Steiner eine außergewöhnlich erhebliche Vortragstätigkeit.
Er hält rund 200 Vorträge in vier Monaten. Doch muss Rudolf Steiner diese ernorme Tätigkeit im Jahre 1924 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
Er stirbt am 30.03.1925 in Dornach, wobei er bis zu letzt schöpferisch tätig blieb
(vgl.http://www.anthroposophie.net//steiner/bib_steiner_zeittafel.htm).
3. Begriffsbestimmung
3.1.Waldorfpädagogik
Grundsatz der reformpädagogischen Bewegung im 20.Jahrhundert war der Leitgedanke der Reformpädagogin Ellen Key, welche „Eine Erziehung vom Kinde aus“ forderte.
Dieser Grundsatz entsprach nicht nur dem pädagogischen Gedankengut dieser Zeit, sondern auch den erzieherischen Vorstellungen Steiners .Deshalb wurde diese Erziehung aus kindlichem Bestreben der anthropologisch orientierten Richtung heraus, auch für ihn richtungweisender Ansatz seiner Pädagogik, welche man unter dem Namen Waldorfpädagogik kennt.
3.1.2. Doch was ist Waldorfpädagogik genauer betrachtet?
Der Blick richtet sich auf dasjenige im Kind, was nicht aus Vererbung und Umwelteinflüssen abzuleiten ist: Auf die ganz individuellen Begabungen und Anlagen .Diese Eigenkräfte ans Licht zu bringen ,sie zu fördern und zu bereichern ,erscheint als zentrale Aufgabe der anthroposophischen Pädagogik, die sich von daher als Erziehungskunst versteht. Denn wirkliche Kunst zwingt nicht den Stoff, mit dem sie umgeht, sondern bringt seine noch verborgenen Kräfte und Möglichkeiten zur Geltung. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Unterrichtsziele, die Unterrichtsinhalte und die Unterrichtsmethodik.
(http://www.freie-hochschule-mannheim.de/De_Padagogik//Anthroposophie/anthropos)
Grundlage der Waldorfpädagogik
Rudolf Steiner sagte, um kurz und prägnant, die von ihm eingeführte Pädagogik in ihren Absichten zu charakterisieren, dass es drei wirksame Erziehungsprinzipien gäbe:
„Angst, Dressur und Liebe, auf die Ersten beiden wollen wir in der Waldorfpädagogik verzichten“
Die Waldorflehre wird als aus der Weltanschauung Steiners, der Anthroposophie, heraus begründet verstanden und ist daher nicht losgelöst von ihrem weltanschaulichen Hintergrund zu studieren.
Steiners Menschenlehre, welche im Ursprung auf Goethe basiert, wird so zur Grundlage der Waldorfpädagogik.
„…, sondern die Naturwissenschaftlichen Schriften J. W. v. Goethes die erkenntnistheoretischen Quellen für Steiners Anthroposophie sind und der Waldorfpädagogik als ein signifikanter Teil ihres theoretischen Fundamentes fungieren.“
(Hörner, 1995, S.197)
Dieses ist am anthroposophischen Menschenbild ersichtlich, welches sich in eine Dreiheit des Menschen ausdifferenziert.
Es erfolgt die Dreigliederung des Menschen in Leib, Seele und Geist.
Der pädagogische Umgang am Kinde orientiert sich immer an dieser Dreiheit, den sich daraus ergebenden vier Wesensgliedern, sowie der einzelnen Jahrsiebte.
(Diese Elemente der Waldorfpädagogik Dreiheit, Wesensglieder und Jahrsiebte gilt es später noch ausführlicher zu behandeln). Infolgedessen gilt in der Waldorflehre entsprechend der Entwicklung im Siebenjahresrythmus auf das Kind einzuwirken.
Rudolf Steiner selbst geht im Hinblick auf das pädagogische Wirken von dem Prinzip aus das Kind in Erfurcht zu empfangen, in Liebe zu erziehen und es letztlich in Freiheit zu entlassen
(vgl.http://www.waldorfkindergarten.de/deutsch/paedagogik/grundlage.html).
- Namensgebung und Gründung
Ihren eigentlich bezeichnenden Ursprung findet die Waldorfpädagogik in ihrer Namensgebung, welche auf die Stuttgarter Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria zurückgeht.
Da Bedarf einer Schule für den Nachwuchs der Mitarbeiter dieser Fabrik bestand, kam es 1919, aufgrund der beratenden Mitwirkung Steiners zur Eröffnung der ersten Waldorfschule in Stuttgart
(vgl.http://www.freie-hochschule-mannheim.de/Die_Padagogik/Der_Ursprung/der_urspru).
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- Citation du texte
- Tina Usner (Auteur), 2005, Die Waldorfpädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138084
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