Diese Arbeit befasst sich mit den verschiedenen Ausprägungen von Judenfeindlichkeit in der Hamburger Arbeiterschicht des Kaiserreichs. Speziell geht es um politischen und kulturellen Antisemitismus und seine Verbreitung in den Jahren 1893-1907. Im Kaiserreich war es nämlich kein notwendiger Widerspruch für die Menschen, politischen Antisemitismus abzulehnen, aber gleichzeitig kulturell gewachsene, anti-jüdische Stereotypen zu reproduzieren. Was aus unserer heutigen Sicht eindeutig antisemitische Vorurteile sind, galt damals für viele Menschen als "neutrale" oder sogar "berechtigte" Haltung gegenüber denjenigen, die sie als jüdisch identifizierten.
Den Beginn der Untersuchung bilden die Darstellung einiger wesentlicher Aspekte der Judenfeindlichkeit im Kaiserreich, sowie die Erläuterung zentraler Begrifflichkeiten und Definitionen, welche für das Verständnis des Themas unabdinglich sind. Anschließend folgt eine genauere Erklärung der Entstehung, Aussagekraft und Repräsentanz der Berichte und eine Auswertung ihrer Inhalte.
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