Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Triple Play. Triple Play bedeutet „dreifaches Spiel“ und meint das Dreigestirn aus Telekommunikation, Television und Breitband Internet.1 Das besondere an Triple Play ist, dass alle drei Komponenten über einen Anbieter und über eine Leitung angeboten werden. Ziele der folgenden Untersuchung, ist es die Entstehung des Triple Play zu erörtern, den Status Quo der Triple Play Anbieter in Deutschland festzuhalten und technische und wirtschaftliche Gesichtspunkte zu klären. Untersucht werden die beiden konkurrierenden Übertragungsmöglichkeiten, das Kabelnetz und das Telefonnetz. Es soll die Frage geklärt werden, wie weit die Anbieter mit der Einführung von Triple Play sind und welches der beiden Systeme im Vorteil ist. Einleitend wird ein Überblick über alle Triple Play Anbieter in Deutschland gegeben. Die Verfügbarkeit der Triple Play Angebote werden analysiert. Nach einer technischen Betrachtung der Datenübertragungssysteme soll die wirtschaftliche Seite genauer erörtert werden. Abschließend wird das strategische Handeln der beiden Firmen in punkto Triple Play verglichen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Forschungsfrage
2. Triple Play
2.1 Die Medienlandschaft im Wandel
2.1 Auswirkung der Digitalisierung auf die Telekommunikation
2.3 Triple Play: Verständnis und Erfolgsfaktoren
3. Status Quo des Triple Play in Deutschland: Kabel vs Festnetz
3.1 Überblick aller Triple Play Anbieter in Deutschland
3.1.1 Vertragslaufzeit und Verfügbarkeit im Bundesgebiet
3.1.2 Paket-, Einrichtungs- und Gerätepreise für Triple Play
3.1.3 Internetangebote der Triple Play Anbieter
3.1.4 TV und VoD-Angebot der Triple Play Anbieter
3.1.5 Telekommunikationsangebot der Triple Play Anbieter
3.2 Technische Betrachtungen Kabel vs Telefonleitung im Triple Play
3.2.1 Technischer Vergleich Kabel gegen Telefonleitung
3.2.2 Wirkung durch die unterschiedlichen Techniken
3.3 Wirtschaftliche Betrachtungen Kabel vs Telefonleitung im Triple Play
3.3.1 Netzausbau und Qualität Kabelleitung
3.3.2 Netzausbau und Qualität Telefonleitung
3.4 Strategisches Handeln Kabelanbieter vs Telefonanbieter
4. Fazit und Bewertung
5. Literatur
1. Einleitung und Forschungsfrage
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Triple Play. Triple Play bedeutet „dreifaches Spiel“ und meint das Dreigestirn aus Telekommunikation, Television und Breitband Internet.1 Das besondere an Triple Play ist, dass alle drei Komponenten über einen Anbieter und über eine Leitung angeboten werden. Ziele der folgenden Untersuchung, ist es die Entstehung des Triple Play zu erörtern, den Status Quo der Triple Play Anbieter in Deutschland festzuhalten und technische und wirtschaftliche Gesichtspunkte zu klären. Untersucht werden die beiden konkurrierenden Übertragungsmöglichkeiten, das Kabelnetz und das Telefonnetz. Es soll die Frage geklärt werden, wie weit die Anbieter mit der Einführung von Triple Play sind und welches der beiden Systeme im Vorteil ist. Einleitend wird ein Überblick über alle Triple Play Anbieter in Deutschland gegeben. Die Verfügbarkeit der Triple Play Angebote werden analysiert. Nach einer technischen Betrachtung der Datenübertragungssysteme soll die wirtschaftliche Seite genauer erörtert werden. Abschließend wird das strategische Handeln der beiden Firmen in punkto Triple Play verglichen.
2. Triple Play
2.1 Die Medienlandschaft im Wandel
Die Medienlandschaft befindet sich derzeit im Wandel. Einen guten Eindruck von den aktuellen Veränderungen im Medienmarkt gibt der Fernsehmarkt. Die hier auftretenden Phänomene lassen sich stellvertretend auf viele andere Medienmärkte wie z.B. den Musikmarkt oder den Zeitschriftenmarkt übertragen. Als Hauptgrund für die Änderungen in den Medienmärkten lässt sich die voranschreitende Digitalisierung identifizieren. Beim Fernsehmarkt hat die fortschreitende Digitalisierung auf allen Wertschöpfungsstufen, angefangen bei der Produktion über die Distribution bis hin zum Empfang, zu gravierenden Veränderungen geführt.2 Bei der Produktion von Filmen/Videos hilft der Digitale Workflow bei einer kostengünstigeren Erstellung von sendefähigem Material. Geräte die zum Aufzeichnen von Videos und Filmen benötigt werden, sind durch die Digitalisierung kostengünstig und beinahe für jeden erschwinglich. Auch die Weiterverarbeitung (Postproduktion) lässt sich einfach durch NLE3 -Systeme kostengünstig realisieren. Dies hat u.a. dazu geführt, dass das Volumen an privaten Video Clips und Low-Budget Produktionen signifikant angestiegen ist.4 Bei den folgenden Schritten der Wertschöpfungsstufen, also die Distribution und der Empfang, sorgt die immer weiter fortschreitende Digitalisierung (siehe Abb. 1) ebenfalls für eine Kostenreduktion.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 5
Betrachtet man die traditionellen Übertragungswege des klassischen Fernsehens so ist durch die Digitalisierung eine bessere Nutzung von Frequenzen gewährleistet. DVB-T6 beispielsweise ermöglicht es, dass wesentlich mehr Sender auf der Trägerfrequenz übertragen werden können als beim analogen Signal. Durch die bessere Frequenzausnutzung wird eine kostengünstigere Übertragung gewährleistet. Plattformen wie Youtube erlauben es dem Ersteller von digitalen Videos seine Werke kostenlos und für jeden zugänglich zu distribuieren. Auf der Seite des Empfangs tauchen ebenfalls neue Möglichkeiten auf, das Internet als Übertragungskanal rückt durch IP-TV und Web-TV immer mehr in den Vordergrund. Auffällig ist auch eine Entwicklung weg vom passiven hin zum aktiven Zuschauer.
Das klassische passive Unterhaltungsmedium Fernsehen verliert zunehmend Rezipienten an das aktive Medium Internet. (Siehe Abb.2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 7
In dieser Grafik wird deutlich, dass die Nutzung des Internets stetig wächst, während die Fernsehnutzung ab ca. 2005 stagniert.
Betrachtet man das Zuschauerverhalten genauer, so fällt auf, dass sich das lineare Konsumieren von Medieninhalten hin zum non-linearen wandelt. Zeitversetztes Fernsehen gewinnt durch digitale Videorecorder oder durch IP-TV mehr und mehr an Bedeutung. Auch die digitale Videodistribution auf Videoplattformen im Internet begünstigt diese Entwicklung. Betrachtet man die Auswirkungen der Digitalisierung in den Medienmärkten, speziell im Fernsehmarkt, so ist der Einfluss des Internets unübersehbar. Das Schlagwort der konvergenten Medienlandschaft tritt in Erscheinung. Ein Verschmelzen der Teilbranchen Rundfunk und Internet ist zu beobachten.8
Diese digitale Konvergenz ist definiert als die fortlaufende Annäherung der ursprünglich, weitgehend voneinander unabhängigen, operierenden Teilmärkte der Unterhaltungsindustrie.9
2.1 Auswirkung der Digitalisierung auf die Telekommunikation
Erweitert man nun die Betrachtungen der Medienlandschaft auf den Telekommunikations- markt so sind ebenfalls Konvergenzeffekte zu beobachten.
Stichworte wie VoIP10, also die Sprachübertragung über das Internetprotokoll (sieheAbb.3) tauchen auf.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3 11
Wurde der Telekommunikationsmarkt vor einigen Jahren noch ausschließlich durch das Festnetz repräsentiert, so gewinnen der Mobilfunk und die Sprachübertragung über Datenleitungen mehr und mehr an Bedeutung. Zu erwähnen ist hier, dass sich die Übertragung von Sprache über Breitband-Datenleitungen als nicht ganz unproblematisch gestaltet. Ein Problem ist die Daten packetweise übertragen werden. Für die Sprachübertragung bedeutet dies, dass die Sprache in einzelne Pakete zerlegt und dann erst zum Empfänger übertragen wird. Da im immer noch gängigen IPv412 Protokoll keine garantierte, priorisierte und konstante Datenübertragung stattfindet, kann es zu Verzerrungen und Aussetzern während der Datenübertragung kommen. Generell kann angenommen werden, dass, je schneller die Datenleitung zwischen den Gesprächsteilnehmern ist, desto besser ist auch die Sprachqualität. Eine Qualitätssicherung durch Periodisierung13 der >Datenpakete ist erst im IPv6 Protokoll tatsächlich möglich, momentan befindet sich das IPv614 Protokoll in der Einführungsphase.
Ein groI?er Punkt der die gegenwärtig stattfindende zunehmende Ablösung von herkömmlichen TK-Netzen begünstigt, ist das Argument der Kosteneinsparung: wurden bisher zwei Netzwerke benötigt, eins für Telefonie und eins für Datenanwendungen, so wird durch VoIP die Netzwerkinfrastruktur auf ein Datennetz reduziert. Dieses ist in der der Lage nebenbei auch Telefongespräche zu übertragen. Es entfallen doppelte Verkabelung und Netzwerktechnik und der Personalaufwand wird deutlich reduziert.15
2.3 Triple Play: Verständnis und Erfolgsfaktoren
In den vorigen Ausführungen wird deutlich, dass es zu Konvergenzeffekten auf den TIME (Telekommunikation, Informationstechnologie und Medien- bzw. Unterhaltungsindustrie16) Märkten kommt. Das Verschmelzen des Internets mit dem Fernseh- und Telekommunikationsmarkt wurde thematisiert. Was läge also näher als diese drei konvergenten Teilbereiche des TIME-Marktes aus einer Hand anzubieten. Hier tritt das Triple Play auf den Plan. Doch was heiI?t „Triple Play“ eigentlich?
„Der Begriff kann in unterschiedlichen Märkten durchaus unterschiedliche Bedeutungen haben. Grundsätzlich bezeichnet Triple-Play das gebündelte Angebot von verschiedenen Diensten – nämlich von Sprachtelefonie, Internet/Daten und TV/Video aus einer Hand.“17
Betrachtet man die aktuelle Situation in Deutschland treten beim Thema Triple Play Festnetz18- und Kabelanbieter direkt gegeneinander an. Die Anbieter breiten sich in den Märkten des jeweils anderen aus. Sowohl bei Festnetz- als auch Kabelanbieter müssen noch einige Hürden überwinden um Triple Play flächendeckend anzubieten19. Grundvoraussetzung ist hier immer die Breitbandverbindung. Gerade beim DSL20-Verfahren, das die Festnetzbetreiber anbieten, ist es schwierig in ländlichen Gebieten eine hohe Datenübertragungsrate zu erreichen, näheres zur technischen Seite aber im nächsten Kapitel. Ein Problem das beide Varianten der Triple Play Anbieter betrifft ist die fehlende Multicastfähigkeit. Das heiI?t, die Fähigkeit der Übertragung von einem Signal an mehrere Nutzer (wie z.b. beim DVB-T). Die Datenpakete müssen an jeden einzelnen Nutzer quasi separat verschickt werden.21 Dies erfordert eine gewaltige Sendeleistung, die von den Servern der Festnetz- und Kabelbetreiber bereitgestellt werden muss. Einen Ausweg bieten hier P2P-Verfahren22, bei denen die erforderlichen Daten, einmal vom Server in das Netz eingespeist, vom Nutzer selbst zu anderen Nutzern übertragen werden. Neben den Festnetz- und Kabelbetreibern bauen auch Mobilfunkunternehmen ihre Triple Play Fähigkeiten aus. So bieten alle groI?en Mobilfunkunternehmen die auf dem deutschen Markt präsent sind bereits schnelle UMTS-Datenübertragung23 an. Allerdings reicht die Bandbreite von UMTS, bzw. HSDPA24 noch nicht aus um eine adäquate TV-Übertragung auf normale Fernsehgeräte zu gewährleisten. Wolfgang Kasper25 nennt acht verschiedene Erfolgsfaktoren für Triple Play
- Preisvorteil
- Angebots- und Preistransparenz
- Gewohnte Angebote und „mehr“
- Flexibilität (keine langfristige Bindung)
- Investitionssicherheit (Hardware, Infrastruktur)
- Einfachheit in der Nutzung
- Interaktivität („Mitmach-TV“)
- Attraktivität von Entertainment und Inhalten
[...]
1 Vgl. Picot/Bereczeky/Freyberg – Triple Play –S.1ff.
2 Vgl. Kaumanns/Siegenheim/Sjurts – Auslaufmodell Fernsehen? S.5ff.
3 Non linearer Videoschnitt (auch engl. non-linear editing, NLE)
4 Beispiel Youtube: Schon 2006 wurden täglich 65.000 neue Videos hochgeladen und mehr als 100 Millionen Videos angeschaut. (Quelle: http://www.internetmarketing-news.de/2006/07/17/youtube-zeigt-taglich-uber-100-mill-videos/ aufgerufen am 17.02.2008 um 11:43)
5 Quelle: Bitkom/Roland Berger 2007: Zukunft digitale Wirtschaft
6 Digital Video Broadcasting Terrestrial
7 Quelle:ARD/ZDF Onlinestudie 2008
8 Vgl. Kaumanns/Siegenheim/Sjurts – Auslaufmodell Fernsehen? S.7.
9 Vgl. Zerdick, Axel et al. – Die Internet-Ökonomie – Heidelberg 2001 5
10 Voice over IP oder Internet-Telefonie
11 Quelle: wikipedia.de - GNU-Lizenz für freie Dokumentation
12 IPv4 (Internet Protocol Version 4), ist die vierte Version des Internet Protocols (IP).
13 Erreicht durch ein im IPv6 implementiertes QoS (Quality of Serive).
14 Das Internet Protocol Version 6 (IPv6) (früher auch IPnG, Internet Protocol next Generation) ist Nachfolger des immer noch überwiegend verwendeten Internet Protocols in der Version 4.
15 Vgl. http://www.voip-info.de/wissen/_Artikel_Allgemein_3.php?page=4
16 Vgl. Kaumanns/Siegenheim/Sjurts – Auslaufmodell Fernsehen? S.55.
17 Picot/Bereczeky/Freyberg – Triple Play –S.13.
18 In diesem Fall ist das Telefon-Kabel-Netz gemeint.
19 Vgl. Picot/Bereczeky/Freyberg – Triple Play –S.14ff.
20 Digital Subscriber Line (DSL) bezeichnet Übertragungsstandards, mit denen Daten über Kupferkabel mit hohen Übertragungsraten gesendet und empfangen werden können.
21 Vgl. Picot/Bereczeky/Freyberg – Triple Play –S.15.
22 Peer-to-Peer wird beispielsweise genutzt von: Zattoo (Zattoo.com)
23 Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) ist der Mobilfunkstandard der dritten Generation (3G), mit dem Datenübertragungsraten bis 7,2 Mbit/s erreicht werden können.
24 High Speed Downlink Packet Access (HSDPA), kann als Erweiterung von UMTS verstanden werden und ermöglicht Datenübertragungsraten von bis zu 14 Mbit/s
25 RTL interactive GmbH, Köln
- Citar trabajo
- B.Eng. Jan Dittrich (Autor), 2009, Triple Play - eine aktuelle Betrachtung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137957
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.