Im Sportunterricht haben wir es als Sportpädagogen immer mit dem tätigen Menschen zu tun, der sinnvoll handelt, der sich aktiv mit seiner dinglichen und menschlichen Umwelt auseinandersetzt. Aus diesem Grund bildet die menschliche Motorik, in ihren vielfältigen Formen der Körperübungen für den Unterricht den unmittelbaren Ansatzpunkt dar. Von diesem Ansatzpunkt aus wird der ganze Mensch betrachtet, erfasst, gebildet und erzogen.
Wenn der Unterricht gestaltet wird, müssen bei der Auswahl der jeweiligen Übungen die gesellschaftliche Notwendigkeit und Bedürfnisse in Betracht gezogen werden. Ganz besonderst steht im Zentrum die Frage, was sie zur Entfaltulng aller menschlichen Wesenskräfte beitragen können. Um dieser Frage Antwort stehen zu können müssen Pädagogen den geshichtlichen Werdegang der Menschheit kennen und sich ihrer umfassenderen Bedeutung der Motorik bewusst sein. Es ist allgemein bekannt, dass Sport, oder Erziehung durch Bewegung zu den zweitrangigen „technischen Nebenfächern“ zählte, jedoch musste (und muss heute teilweise immer noch) diese dualistische Auffassung und Bewertung des Sportunterrichts überwunden werden, um die Bedeutung der menschlichen Motorik für die Entwicklung einschätzen zu können. Denn es gilt, dass jede sinvolle Bewegung in ihren psychisch-geistigen und physischen Funktionen eine Einheit darstellen. Mit Beginn des Spracherwerbes des Menschen hat er die Sprache und das Denken benutzt um Zwecke zu setzen. Dies führte zu einer „Vergeistigung“ der Arbeitsbewegungen, was bedeutet, dass die menschliche Motorik in ihrere Eigenart ein Produkt der Arbeit ist. Dadurch prägte der Mensch im Prozess der Existenzsicherung durch Arbeit verschiedene Bewegungsformen. Heute kann man eine Intellektualisierung der Arbeitsprozesse vorfinden, durch zunehmende Automatisierung der materiellen Produktion entstanden sind. Dies hat die Anforderung an die geistige Leistungsfähigkeit erhöht und motorische Eigenschaften wie Kraft, Gewandtheit, Ausdauer, Beweglichkeit, etc., die jahrtausendelang in akcerbaulichen und handwerklichen Arbeitsprozessen wichtig waren, erscheinen nun sekundär (Meinel/Schnabel, 1998, S.21).
Inhaltsverzeichnis
1. Bedeutung der Motorik für die Entwicklung der Persönlichkeit
2. Sportmotorik & Arbeitsmotorik
3. Bedeutung des motorischen Leistungsaufbas im Kindes- und Jugendalter
4. Motorische und Intellektuelle Entwicklung
5. Bewegungskönnen und Persönlichkeitsentwicklung
6. Literatur
1. Bedeutung der Motorik für die Entwicklung der Persönlichkeit
Im Sportunterricht haben wir es als Sportpädagogen immer mit dem tätigen Menschen zu tun, der sinnvoll handelt, der sich aktiv mit seiner dinglichen und menschlichen Umwelt auseinandersetzt. Aus diesem Grund bildet die menschliche Motorik, in ihren vielfältigen Formen der Körperübungen für den Unterricht den unmittelbaren Ansatzpunkt dar. Von diesem Ansatzpunkt aus wird der ganze Mensch betrachtet, erfasst, gebildet und erzogen.
Wenn der Unterricht gestaltet wird, müssen bei der Auswahl der jeweiligen Übungen die gesellschaftliche Notwendigkeit und Bedürfnisse in Betracht gezogen werden. Ganz besonderst steht im Zentrum die Frage, was sie zur Entfaltulng aller menschlichen Wesenskräfte beitragen können. Um dieser Frage Antwort stehen zu können müssen Pädagogen den geshichtlichen Werdegang der Menschheit kennen und sich ihrer umfassenderen Bedeutung der Motorik bewusst sein. Es ist allgemein bekannt, dass Sport, oder Erziehung durch Bewegung zu den zweitrangigen „technischen Nebenfächern“ zählte, jedoch musste (und muss heute teilweise immer noch) diese dualistische Auffassung und Bewertung des Sportunterrichts überwunden werden, um die Bedeutung der menschlichen Motorik für die Entwicklung einschätzen zu können. Denn es gilt, dass jede sinvolle Bewegung in ihren psychisch-geistigen und physischen Funktionen eine Einheit darstellen. Mit Beginn des Spracherwerbes des Menschen hat er die Sprache und das Denken benutzt um Zwecke zu setzen. Dies führte zu einer „Vergeistigung“ der Arbeitsbewegungen, was bedeutet, dass die menschliche Motorik in ihrere Eigenart ein Produkt der Arbeit ist. Dadurch prägte der Mensch im Prozess der Existenzsicherung durch Arbeit verschiedene Bewegungsformen. Heute kann man eine Intellektualisierung der Arbeitsprozesse vorfinden, durch zunehmende Automatisierung der materiellen Produktion entstanden sind. Dies hat die Anforderung an die geistige Leistungsfähigkeit erhöht und motorische Eigenschaften wie Kraft, Gewandtheit, Ausdauer, Beweglichkeit, etc., die jahrtausendelang in akcerbaulichen und handwerklichen Arbeitsprozessen wichtig waren, erscheinen nun sekundär (Meinel/Schnabel, 1998, S.21).
Diese Einschränkung ist verhängnisvoll, da die geistige Entwicklung von den sensomotorischen Grundlagen nicht losgelöst betrachtet werden darf. Jede körperliche Arbeit enthält einen geistigen Anteil und andererseits vollzieht sich jede geistige Arbeit nicht im luftleeren Raum. Die Schlussfolgerung daraus sehen Meinel und Schnabel (1998), dass Denken und Handeln eine Einheit bilden (Meinel/Schnabel, 1998, S.21). Diese stark ausgeprägte Änderung der Arbeits- oder Tätigkeitsstruktur hat zu zunehmendem Bewegungsmangel und motorisch einseitige Beanspruchung des menschlichen Bewegungsapparates geführt. Die Konsequenzen erstrecken sich weit über die biologisch-gesundheitlichen Aspekte hinweg, denn auch die Entwicklung, bzw. Vervollkommnung der sensomotorischen Fertigkeiten und Eigenschaften, sowie die geistigen Fähigkeiten leiden enorm unter einseitiger Bewegung. Für Sportpädagogen wirft dies eine sehr wichitge Frage auf, nämlich ob die Sportmotorik geeignet ist die künftigen Arbeits- und Lebensweisen nicht nur auszugleichen, sondern den erhöhten psycho-physischen Anforderung gerecht zu werden. Um diese Frage beantworten zu können muss zunächst ein Vergleich der heutigen Sportmotorik mit der Arbeitsmotorik gezogen werden (Meinel/Schnabel, 1998, S.22).
2. Sportmotorik & Arbeitsmotorik
Die Sportmotorik und die Arbeitsmotorik haben auf den ersten Blick nicht sehr viel gemeinsam, wenn man jedoch genauer hinsieht, erkennt man die unrsprunghafte Verwandtschaft und den engen Zusammenhang. Motorische Grundformen wie Gehen, Laufen, Springen, Stoßen, Schleudern, Wefen und Fangen, Hangeln, Klettern, Steigen etc. sind auf dem Mutterboden der Arbeitsmotorik entstanden. In der Arbeitsmotorik haben sich von den konkreten und nützlichen Arbeitsaufgaben diese Grundformen allmählich differenziert und sich zu vollkommenen, klar profilierten Sportformen entwickelt. Die vielfältigen Bewegungsabläufe in den Sportarten haben ein gemeinsames Merkmal, das hier von Bedeutung ist: Es sind alles „Totalbewegungen“. Im vollen Sinne des Wortes sind es Handlungen an denen der „ganze Mensch“ beteiligt ist (Meinel/Schnabel, 1998, S.22). Diese Totalbewegungen wirken sich auf den ganzen Menschen aus, zum einen auf die Aufrechterhaltung des gesamten Organismus und gleichzeitig bieten sie optimale Bedingungen für aktive Erholung und Erfrischung der Psyche und Spannkraft. Darüber hinaus wird die Adaptionsfähigkeit des menschlichen Organismusauf Umweltreize entwickelt und erweitert. Des Weiteren wirken sich Totalbewegungen auf die Belastbarkeit aller lebenswichtigen Organe und des Bewegungsapparatespositiv aus. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Sportmotorik eine sehr bedeutsame Bereicherung der menschlichen Bewegungsmöglichkeit überhaupt darstellt.
In der Arbeit mussten Bewegungen erst entwickelt und geübt werden, da sie der Existenzsicherung durch Produktion diente. Diese Produktionsgebundenheit setzte der Entwicklung der menschlichen Motorik starke Grenzen, da sie durch den Gebrauch weniger Handwerke, die sich kaum veränderten einseite Bewegungen durchführten und man daher von stagnierenden motorischen Gebrauchsformen spricht. Demgegenüber ist die Sportmotorik nicht produktionsgebunden und die menschliche Bewegungsmöglichkeit hat sich in viel größerer Breite, Vielfalt und Variabilität entwickeln können. Erst durch den Sport, der befreit von Einschränkungen und Zweckgebundenheit ist, entwickelte der Mensch die Vielfalt an spezialisierten Sportformen, die unter der Sportmotorik zusammengefasst werden können. Die Sportmotorik umfasst also alle Bewegungen, die zur Bildung und Erziehung des ganzen Menschen dienen, zum Erhalt der Gesundheit und zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit. Bis zu diesem Punkt war nur die Rede über die Rolle und Bedeutung der Arbeits- und Sportmotorik für den erwachsenen Menschen. Jedoch kommt dem motorischen Leistungsaufbau bei Kindern und Jugendlichen für die Entwicklung eine ganz besondere Bedeutung zu. Im Folgenden wird dieser Bereich der motorischen Entwicklung näher betrachtet (Meinel/Schnabel, 1998, S.23-24).
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- Sara Ekici (Author), 2009, Bedeutung der Motorik für die Persönlichkeitsentwicklung , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137845
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