Auf der Basis des Jahresberichtes 2007 der Organisation CARE Deutschland-Luxemburg e.V. soll eine Jahresabschlussanalyse durchgeführt werden. Bei dieser Analyse ist zu beachten, dass es sich bei CARE um eine spendensammelnde Organisation handelt und einige Besonderheiten aufweist.
CARE ist geprägt durch seine Entstehungsgeschichte, welche kurz erwähnt wird. Sie zeichnet sich durch ihr Leitbild aus und engagiert sich in verschiedenen Ländern mit Projekten, welche eine weitere Besonderheit CARE’s darstellt.
Im Folgenden wird auf die Bilanzanalyse näher eingegangen und es wird aufgezeigt, welche Besonderheiten CARE in seiner Bilanz hat und was diese zu bedeuten haben.
Anhand verschiedener Kennzahlen, kann die Finanzierung der Organisation beschrieben werden. In der Arbeit werden die Kennzahlen der Liquidität, Vermögensstruktur, Deckungsgrad und der Finanzierungsstruktur erläutert und dementsprechend berechnet. Die Zahlen der Forderungs- und Rücklagenquote und die Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben geben einen Einblick in die finanzielle Situation des Vereines. Es soll verdeutlicht werden, dass der Jahresabschluss einer sozialwirtschaftlichen Organisation im Gegensatz zu einer privatwirtschaftlichen Unternehmung einige Unterschiede hat. Einige Kennzahlen der Privatwirtschaft sind nicht auf die Sozialwirtschaft anwendbar. Es wird auch verdeutlicht, dass es unterschiedliche Arten von Spenden gibt, die auch unterschiedlich in der Bilanz und im Jahresabschluss abgerechnet werden.
Man kann davon ausgehen, dass die Bilanz und die Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben geschönt wurden, denn dieser Bericht wird veröffentlicht und für jeden zugänglich gemacht. Die Auswertungen spiegeln dieses Argument wieder.
Gliederung
1. Einleitung
2. CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
2.1. CARE allgemein
2.2. Geschichte
2.3. Leitbild
2.4. Finanzierung/ Projekte
3. Jahresabschlussanalyse
3.1. Zielsetzung
3.2. Bilanzierungspflichten
3.3. Bestandteile
3.4. Adressaten der Bilanzanalyse
3.5. Grenzen und Probleme
4. Besonderheiten der Jahresabschlusses CARE
4.1. Zusammensetzung
4.2. Spendensammelnde Organisationen
4.3. Rechnungslegung von Spenden
5. Kennzahlenanalyse anhand der Bilanz von CARE
5.1. Liquidität
5.2. Vermögensstruktur
5.3. Deckungsgrad
5.4. Finanzierungsstruktur
5.5. Forderungs- und Rücklagenquote
5.6. Vergleich Einnahmen und Ausgaben
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Anteile der Kosten 2007
Abbildung 2 Auflistung der Ausgaben nach Projektzielen
Abbildung 3 Ausgaben nach Projektzielen
Abbildung 4 Liquidität 1. Grades Vergleich 2007 und 2006
Abbildung 5 Liquidität 2. Grades Vergleich 2007 und 2006
Abbildung 6 Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen
Abbildung 7 Anteil des Umlaufvermögens am Gesamtvermögen
Abbildung 8 Vergleich Deckungsgrad A 2007 und 2006
Abbildung 9 Vergleich Eigenkapital 2007 und 2006
Abbildung 10 Vergleich Einnahmen 2007 und 2006
Abbildung 11 Vergleich Ausgaben 2007 und 2006
1. Einleitung
Auf der Basis des Jahresberichtes 2007 der Organisation CARE Deutschland-Luxemburg e.V. soll eine Jahresabschlussanalyse durchgeführt werden. Bei dieser Analyse ist zu beachten, dass es sich bei CARE um eine spendensammelnde Organisation handelt und einige Besonderheiten aufweist.
CARE ist geprägt durch seine Entstehungsgeschichte, welche kurz erwähnt wird. Sie zeichnet sich durch ihr Leitbild aus und engagiert sich in verschiedenen Ländern mit Projekten, welche eine weitere Besonderheit CARE’s darstellt.
Im Folgenden wird auf die Bilanzanalyse näher eingegangen und es wird aufgezeigt, welche Besonderheiten CARE in seiner Bilanz hat und was diese zu bedeuten haben.
Anhand verschiedener Kennzahlen, kann die Finanzierung der Organisation beschrieben werden. In der Arbeit werden die Kennzahlen der Liquidität, Vermögensstruktur, Deckungsgrad und der Finanzierungsstruktur erläutert und dementsprechend berechnet. Die Zahlen der Forderungs- und Rücklagenquote und die Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben geben einen Einblick in die finanzielle Situation des Vereines. Es soll verdeutlicht werden, dass der Jahresabschluss einer sozialwirtschaftlichen Organisation im Gegensatz zu einer privatwirtschaftlichen Unternehmung einige Unterschiede hat. Einige Kennzahlen der Privatwirtschaft sind nicht auf die Sozialwirtschaft anwendbar. Es wird auch verdeutlicht, dass es unterschiedliche Arten von Spenden gibt, die auch unterschiedlich in der Bilanz und im Jahresabschluss abgerechnet werden.
Man kann davon ausgehen, dass die Bilanz und die Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben geschönt wurden, denn dieser Bericht wird veröffentlicht und für jeden zugänglich gemacht. Die Auswertungen spiegeln dieses Argument wieder.
2. CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
2.1. CARE allgemein
Die Organisation CARE (Cooperative for American Relief to Everywhere) wurde im Jahr 1945 in den USA gegründet und dient dazu Hunger und Verzweiflung in Europa zu lindern. Heute ist CARE eine moderne und internationale Hilfsorganisation, die unabhängig von politischer Anschauung, religiösen Bekenntnis und ethnischer Herkunft hilft. Diese Hilfe umfasst Nahrungsmittel, Kleidung und Notunterkünfte. Mit den Projekten von CARE sollen Hunger und Armut in den benachteiligten Ländern bekämpft werden. CARE nennt sich selbst den Anwalt der Armen. Vor allem engagiert sich die Hilfsorganisation in den Katastrophen- und Krisengebieten.
CARE Deutschland-Luxemburg e.V. hat ca. 14.000 Mitarbeiter und ist Mitglied bei CARE International, welcher aus 12 selbständigen CARE- Schwesterorganisationen besteht. Diese verteilen sich in Europa, Amerika, Asien und Australien. Koordiniert wird diese Organisation durch ein gemeinsames Generalsekretariat in Brüssel.[1]
2.2. Geschichte
Die Geschichte von CARE geht zurück bis in das Jahr 1945. Nach dem 2. Weltkrieg galt CARE als Brücke der Menschlichkeit. Die Menschen in Deutschland und Europa waren in dieser Zeit ohne Obdach, Nahrung, Kleidung und Medikamente. Das war der ausschlaggebende Punkt für die Gründung der privaten Organisation CARE in Washington. Es schlossen sich 22 weitere Wohlfahrtsverbände aus den USA CARE an und starteten eine Hilfsaktion für Europa. Dieses Ereignis ging in die Geschichte ein, denn CARE versorgte in dieser Zeit Deutschland mit den bekannten CARE- Paketen. Diese bestehen aus Nahrungsmitteln, Kleidung oder Werkzeugen. So ermutigten sie Deutschland zu einem Neuanfang, der von 1946-1960 zur Versöhnung und Völkerverständigung beitrug. Das prägte das Selbstverständnis der CARE Organisation.
Im Jahr 1949 weitete CARE seine Programme auf die Entwicklungsländer aus. Die CARE- Pakete symbolisieren Hoffnung, Mitgefühl und Großzügigkeit. Die Menschen, die selbst betroffen waren, möchten mit CARE die Kluft zwischen Arm und Reich in allen Ländern überbrücken.
1980 wurde Deutschland neuer Partner von CARE. CARE Deutschland gilt als 3. Landesorganisation. Die Hintergründe waren Dankbarkeit und der Wunsch in CARE- Tradition dort zu helfen, wo Armut, Kriege und Katastrophen an der Tagesordnung sind und die Zukunft der Menschen dort ständig bedroht wird.
Aus CARE International Deutschland e.V. wurde 2007 CARE Deutschland- Luxemburg, da sich Luxemburg angeschlossen hat.[2]
2.3. Leitbild
CARE setzt sich ein für eine Welt der Hoffnung, der Toleranz und der sozialen Gerechtigkeit, in der die Armut besiegt ist und die Menschen in Würde, Frieden und Sicherheit leben. Die Organisation ist ein weltweiter Akteur im Kampf gegen Armut und wird weltweit anerkannt für sein unerschütterliches Bekenntnis zur Würde des Menschen.
Für CARE steht im Mittelpunkt die globale Armutsminderung und sie wollen dauerhafte Veränderungen schaffen in dem sie:
- Nothilfe leisten,
- Selbsthilfekräfte stärken,
- Existenzgrundlagen sichern,
- wirtschaftliche Aktivitäten entwickeln,
- zivilgesellschaftliche Kräfte fördern,
- auf politische Entscheidungsträger einwirken,
- gegen soziale Ungerechtigkeit und Diskriminierung eintreten.
CARE setzt auf die Werte Respekt, Integrität, Engagement und Professionalität.
Respekt definiert CARE so, dass die Würde, die Fähigkeiten und den Beitrag der Projektpartner, finanzieller Förderer und der Mitarbeiter geachtet werden. Integrität steht dafür, dass CARE offen in Worten und Taten ist und Verantwortung für das gemeinsame und individuelle Handeln im Sinne des CARE- Auftrages übernimmt.
Das Engagement ist darauf gerichtet, dass CARE bedürftigen Menschen zur Seite steht. Unter Professionalität versteht CARE, dass eine ständige Lern- und Leistungsbereitschaft den Einfluss der Entwicklungszusammenarbeit stärkt.[3]
2.4. Finanzierung/ Projekte
CARE Deutschland-Luxemburg e.V. engagiert sich 2007 mit 123 Projekten in verschiedenen Ländern. Es waren 35 Projekte in Afrika, 40 Projekte in Asien, 7 in Lateinamerika, 5 im Mittleren Osten, 11 Projekte in Südosteuropa und in den GUS 5 Projekte. Für diese Projekte belaufen sich die Aufwendungen auf 15.103.691,46 Euro. Die Gesamtausgaben 2007 sind 17.797.132,08 Euro. Folgendes Schaubild zeigt, dass der Anteil der Projektkosten an den Gesamtkosten 85% beträgt. Es wird deutlich, dass die Kosten für die Projekte den größten Teil der Gesamtkosten ausmachen. Das liegt daran, dass CARE Deutschland-Luxemburg e.V. eine spendensammelnde Organisation ist und sich über Projekte und Spenden finanziert. Es spiegelt sich auch wider, dass die Verwaltung und die Bildung einen sehr geringen Teil einnehmen. Bei spendensammelnden Organisationen darf die Verwaltung nicht mehr als 7% einnehmen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Anteile der Kosten
Man kann die Projekte nach 3 Kriterien auf splitten. Die Auflistung ist wie folgt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Auflistung der Ausgaben nach Projektzielen
Die nachstehende Grafik zeigt, wie sich die Kosten für die Projektziele verteilen. Es ist erkennbar, dass die Projekte, die sich mit Not und Armut befassen den größten Teil der Kosten ausmachen. Die Zahlen sind der Grafik zu entnehmen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Ausgaben nach Projektzielen
Die Einnahmeseite von CARE Deutschland-Luxemburg e.V. zeigt, dass der größte Teil der Einnahmen die Spenden ausmachen. Wie die Auflistung der Einnahmen zeigt, belaufen sich die Spenden im Jahr 2007 auf 3.620.869,98 Euro. Die Einnahmen durch institutionelle Zuwendungen, das heißt staatliche Spenden betragen im Jahr 2007 10.087.326,80 Euro. Die beiden Positionen machen den größten Teil der Einnahmen aus, welches ein eindeutiges Zeichen für eine spendensammelnde Organisation ist. Auf die genauen Einnahmen und Ausgaben und deren Vergleich wird im Gliederungspunkt 5 näher eingegangen.[4]
3. Jahresabschlussanalyse
3.1. Zielsetzung
Ziel einer Jahresabschlussanalyse ist der Gewinn von Informationen über die aktuelle wirtschaftliche Lage und zukünftige wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens. Neben der Ermittlung des Periodenerfolges hat die Jahresabschlussanalyse eine Erklärungsfunktion. Mittels Ursachenanalysen bzgl. eingetretener Ereignisse oder Entwicklungen können Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen gewonnen werden.[5] Der Jahresabschluss dient vor allem der Rechenschaftslegung und Information, als Grundlage der Gewinnverteilung und der Steuerermittlung.[6]
3.2. Bilanzierungspflichten
Unternehmen müssen über ihre Geschäftstätigkeit und ihre wirtschaftliche Situation, vor allem über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage mindestens einmal im Jahr Rechenschaft ablegen. Das Instrument dieser Rechenschaftslegung ist der Jahresabschluss.[7]
Die gesetzlichen Grundlagen hierzu befinden sich in § 242 HGB.
(1) 1Der Kaufmann hat zu Beginn seines Handelsgewerbes und für den Schluß eines jeden Geschäftsjahrs einen das Verhältnis seines Vermögens und seiner Schulden darstellenden Abschluß (Eröffnungsbilanz, Bilanz) aufzustellen. 2Auf die Eröffnungsbilanz sind die für den Jahresabschluß geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit sie sich auf die Bilanz beziehen.
(2) Er hat für den Schluß eines jeden Geschäftsjahrs eine Gegenüberstellung der Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahrs (Gewinn- und Verlustrechnung) aufzustellen.
(3) Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung bilden den Jahresabschluß.[8]
3.3. Bestandteile
Der Jahresabschluss besteht aus der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, dem Anhang und dem Lagebericht.
Die Bilanz ist eine zusammengefasste Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden bzw. Kapital.
Die linke Seite der Bilanz weist das Vermögen in seinen unterschiedlichen Formen (Aktiva) aus. Als Anlagevermögen werden Vermögensteile erfasst, welche dem Geschäftsbetrieb dauernd dienen. Das sind z. B. Sachanlagen wie Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Fahrzeuge sowie Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung. Immaterielle Vermögensgegenstände wie Lizenzen, Patente, Finanzanlagen sowie Wertpapiere und Beteiligungen gehören ebenfalls zum Anlagevermögen.
Vermögenswerte, deren Bestand sich kurzfristig verändert, zählen zum Umlaufvermögen. Gegenstände des Umlaufvermögens werden im Prozess der betrieblichen Leistungserstellung eingesetzt und gehen in das zu erstellende Produkt ein. Zum Umlaufvermögen zählen z. B. Material- und Warenbestände, halbfertige und fertige Erzeugnisse, Forderungen, kurzfristige Wertpapiere sowie Zahlungsmittel in Form von Bargeld und Bankguthaben.
[...]
[1] http://www.care.de/ueber-uns-care.html
[2] http://www.care.de/ueber-uns-care.html
[3] http://www.care.de/ueber-uns-care.html
[4] Vgl. CARE Jahresbericht 2007, S. 26 ff.
[5] Wehrheim, Schmitz; S. 112
[6] Schmolke, Deitermann; S. 236
[7] Gräfer, S. 17
[8] Handelsgesetzbuch
- Citar trabajo
- Antje Hofmeister (Autor), Dominik Bitter (Autor), 2009, Analyse des Jahresabschlusses des CARE Deutschland-Luxemburg e.V., Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137575
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