Diese Arbeit untersucht nach sozioökonomischen und abfallwirtschaftlichen Gesichtspunkten die westafrikanische Millionenstadt Accra im Entwicklungsland Ghana. Accra ist eine wirtschaftlich aufstrebende Stadt. Ihre Einwohnerzahl ist stetig stark gewachsen, so dass infrastrukturelle Anforderungen in einem Großteil der Stadt längst nicht mehr genügen. Es fehlt an Entsorgungskapazitäten und finanziellen Ressourcen, um eine flächendeckende Abfallentsorgung zu gewährleisten. Ein weiterer Grund für die schwierige Entsorgung in Accra ist, dass viele Menschen die Entsorgung verweigern und wahllos am Straßenrand entsorgen. Dies ist vor allem durch den Mangel an Bildung, dem geringen Umweltbewusstsein sowie dem Kapazitätsproblem der Abfallentsorgung zu erklären. Das wahllose Entsorgen wird nicht als Ordnungswidrigkeit bestraft wodurch diese Problematik noch weiter verstärkt wird.
Diese Arbeit stellt die aktuellen Sammelmengen und Sammelvarianten sowie die allgemeine Organisation der Abfallwirtschaft in Accra dar. Zudem wird die aktuelle Zusammensetzung des Abfalls in Accra in ein international vergleichbares System eingeordnet.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
Zusammenfassung
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 EINLEITUNG
2 ABFALLWIRTSCHAFT IN AFRIKA
3 DIE METROPOLE ACCRA IN WESTAFRIKA
3.1 Geographisch
3.1.1 Historischer Hintergrund
3.1.2 Geologie
3.1.3 Klima
3.1.4 Raumbezogene Analyse
3.2 Sozioökonomie
3.2.1 Einwohneranalyse
3.2.2 Haushaltsanalyse
3.2.3 Informelle Siedlungen
3.2.4 Arbeit und Einkommen
3.2.5 Wirtschaft in Ghana
3.2.6 Wirtschaftsstandort Accra
3.2.7 Kultur und Religion
4 ABFALLWIRTSCHAFTLICHE ANALYSE VON ACCRA
4.1 Zuständigkeit
4.2 Handlungsbedarf im Abfallsektor
4.2.1 Gesundheitsrisiko Abwasser und Abfall
4.2.2 Kunststoffproblem in Accra
4.2.3 Fehlende Durchsetzung der Rechtsgrundlagen
4.3 Organisation der Sammlung und Entsorgung
4.3.1 Sammelart
4.3.2 Sammelmenge
4.3.3 Deponierung und Kompostierung
4.3.4 Recycling und Verbrennung
4.3.5 Ausstattung der AMA
4.4 Privatsektor im Umweltmanagement der Stadt
4.5 Abfallwirtschaft im Beispielgebiet Nima
4.5.1 Sozioökonomie
4.5.2 Generation Abfall
4.5.3 Wissensmangel
4.5.4 Ressourcenmangel
4.6 Beispiel eines privaten Abfallentsorgers
4.6.1 Das Unternehmen Zoomlion
4.6.2 Zuverlässigkeit
4.6.3 Das Tricycle Konzept
4.6.4 Erfolgspotential bis 2015
4.7 Vergleich charakteristischer Abfallzusammensetzungen
4.7.1 Bewertung von Abfallinformationen in Accra
4.7.2 Kumasi
4.7.3 Windhoek
4.7.4 Bangkok
4.7.5 Lagos
4.7.6 Berlin
5 HERAUSFORDERUNGEN UND PROGRAMME BIS 2015
5.1 Lösungsstrategie Abfallsammlung
5.2 Allgemeine Hygiene
5.2.1 Drainagen- und Straßenreinigung
5.2.2 Öffentliche Bildung und Akzeptanz der Vorschriften
5.2.3 Bereitstellung von Abfallbehältern
5.2.4 Abfalltrennung und Recycling
6 ZUSAMMENFASSUNG
Anhang 1 Wohnraumkategorien der Stadtteile
Anhang 2 Bevölkerungsstatistik Accra
Anhang 3 Stadtplan Accra
Anhang 4 Vergleich von Abfallzusammensetzungen International
Anhang 5 Entwicklungsebenen der Stadt in der Abfallwirtschaft
Quellenverzeichnis
Abstract
This work is concerned with the topic of socio-economic and waste management aspects of the metropolis Accra the capital city in the development country Ghana.
Accra is a growing up economic metropolis for Ghana and in the world market. Today it is one of the most populated and fast growing Metropolis of Africa with an annual growth rate of 4.3%. The result of the uncontrolled urbanisation is an insufficient infrastructure in most of the parts in the city. Due the fast growth there is a lack of disposal capacity and financial resources to ensure an area-wide waste management. Another reason for the difficult disposal in Accra is that many people refuse disposal and randomly disposed on the roadside. The reason for this is primarily the lack of education, low environmental awareness and the capacity problem.
This work shows the following issues in housing statistics, living standards, income classes, population structure and employment. Further this work analyse the waste quantities, waste compositions, organisation and the actual problems in this sector.
The current waste composition in Accra has been classified and compared internationally to other big cities with a different background.
Zusammenfassung
Diese Arbeit untersucht nach sozioökonomischen und abfallwirtschaftlichen Ge-sichtspunkten die westafrikanische Millionenstadt Accra im Entwicklungsland Ghana. Accra ist eine wirtschaftlich aufstrebende Stadt. Ihre Einwohnerzahl ist stetig stark gewachsen, so dass infrastrukturelle Anforderungen in einem Großteil der Stadt längst nicht mehr genügen. Es fehlt an Entsorgungskapazitäten und finanziellen Ressourcen, um eine flächendeckende Abfallentsorgung zu gewährleisten. Ein weiterer Grund für die schwierige Entsorgung in Accra ist, dass viele Menschen die Entsorgung verweigern und wahllos am Straßenrand entsorgen. Dies ist vor allem durch den Mangel an Bildung, dem geringen Umweltbewusstsein sowie dem Kapazitätsproblem der Abfallentsorgung zu erklären. Das wahllose Entsorgen wird nicht als Ordnungswidrigkeit bestraft wodurch diese Problematik noch weiter verstärkt wird. Diese Arbeit stellt die aktuellen Sammelmengen und Sammelvarianten sowie die allgemeine Organisation der Abfallwirtschaft in Accra dar. Zudem wird die aktuelle Zusammensetzung des Abfalls in Accra in ein international vergleichbares System eingeordnet.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2.1: Wirkungskomplex Abfallwirtschaft
Abbildung 3.1: Lage Accra in Westafrika
Abbildung 3.2: Klimadiagramm Accra 2007
Abbildung 3.3: Wirtschaftsstandort Accra und Tema
Abbildung 3.4: Modell einer westafrikanischen Hybridstadt wie Accra
Abbildung 3.5: Flächennutzungen der Stadt
Abbildung 3.6: Bevölkerungswachstum in Afrika von 1950 – 1998
Abbildung 3.7: Bevölkerungswachstum der afrikanischen Länder
Abbildung 3.8: Einwohnerdichte in Accra
Abbildung 3.9: Altersverteilung in Accra
Abbildung 3.10: Wohnraum in Accra
Abbildung 3.11: Anteil des informellen Sektors in Accra
Abbildung 3.12: Plantain Imbiss an der Straße
Abbildung 3.13: Religionsverteilung in Afrika
Abbildung 4.1: Struktur der AMA
Abbildung 4.2: Kunststoffabfälle in den Drainagen von Accra
Abbildung 4.3: Transport zur zentralen Sammelsstelle
Abbildung 4.4: Sammelbehälter des Entsorgers Zoomlion
Abbildung 4.5: Abfallsammlung in Accra
Abbildung 4.6: Überfüllter zentraler Container
Abbildung 4.7: Haus zu Haus Sammlung
Abbildung 4.8: Verantwortlichkeit für eine saubere Umwelt
Abbildung 4.9: Tricycle Reparaturplatz
Tabellenverzeichnis
Tabelle 2.1: Ausgangssituation Abfallwirtschaft
Tabelle 3.1: Bevölkerungsentwicklung Accra
Tabelle 3.2: Altersverteilung in Accra
Tabelle 3.3: Gründe für die Migration nach Accra
Tabelle 3.4: Klassifikation von Wohnraum in Accra
Tabelle 3.5: Entwicklung der Häuseranzahl in Accra
Tabelle 3.6: Haushaltsgröl3e und Verteilung in Accra
Tabelle 3.7: Einwohner ausgewählter Stadtteile von Accra
Tabelle 3.8: Baustoffe der Gebäude
Tabelle 3.9: Jahreseinkommen zu den Wohnraumklassen
Tabelle 3.10: Hauptexportgüter Ghanas
Tabelle 3.11: Beschäftigungsverteilung in Accra
Tabelle 4.1: gemeldete Hauptkrankheiten in Accra 2005
Tabelle 4.2: Cholerameldungen 2002 bis 2005
Tabelle 4.3: Gebiete mit zentralen Sammelcontainern
Tabelle 4.4: gesammelter Abfall pro Jahr
Tabelle 4.5: Tägliche Sammelmenge Siedlungsabfall je Grol3stadtteil
Tabelle 4.6: Behältnistypen in Nima
Tabelle 4.7:Ausrüstung und Personal der AMA in Nima
Tabelle 4.8: Charakteristische Abfallmerkmale
Tabelle 4.9: Vergleich unterschiedlicher Abfallzusammensetzungen
Tabelle 4.10: Afrika Überblick zu Abfall pro EW
Abkürzungsverzeichnis
AMA Accra Metropolitain Assembly
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 EINLEITUNG
Der Mensch verändert seine Umwelt sowohl qualitativ als auch quantitativ. Bei alltäglichen Abläufen wie der Mobilität, Wohnen, Güterproduktion und Kommunikation wird die Umwelt in zunehmenden Maß belastet. Vor allem durch Entnahme und Abgabe von Stoffen im dem Boden und von Wasser müssen stetig neue Wege zur Gesundheitsvorsorge und Ressourcenschutz gefunden werden.
Aus den Gütern, die bei Produktion und Konsum anfallen entstehen Abfallprodukte. Diese müssen gelagert werden, solange man sie nicht zur Verwertung in den Wirtschaftskreislauf zurückführen kann. Die notwendigen Lagerflächen können nur bedingt zugewiesen werden, da sie in Konkurrenz mit anderen Nutzungsarten des Bodens stehen. Das bedeutet, dass Lagerflächen sehr begrenzt sind. Zusätzlich müssen die angrenzenden Flächen in die Planung mit einbezogen werden. Im industriellen Bereich wird durch steigenden Konsum die Produktion erhöht. Dabei fällt mehr Abfall mit teilweise neuartigen Inhaltsstoffen an. Sobald er nicht mehr verwertet werden kann, wird er zu einem Reststoff und damit der Umwelt zugeführt. Dabei ist es wichtig, dass es entsprechende Regelungen der Lagerung weltweit gibt, um dem Konzept einer nachhaltigen Entwicklung gerecht zu werden.
Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern, welche den Großteil der Bevölkerung der Erde ausmachen, wird Abfall in vielen Regionen ohne Barrieren und entsprechender Vorbehandlung gelagert. In einigen dieser Länder fehlen die nötigen Vorraussetzungen wie Gesetze und das Wissen im Umgang mit Abfall. Accra die Hauptstadt von Ghana zählt zu den größten Metropolen in Westafrika. Sie verzeichnet in den letzten Jahren ein enormes Bevölkerungswachstum. Accra ist eine wichtige Handelsstadt für das Inland von Ghana sowie auf dem globalen Markt.
Aufgrund des rapiden Bevölkerungswachstums ist die erforderliche Infrastruktur vor allem in den dicht besiedelten Gebieten unzureichend. Die Entsorgung und Deponierung stellt dabei ein tägliches Problem für die Verwaltung der Stadt dar. Es fehlt an finanziellen Ressourcen und ausreichend technisch zuverlässigen Equipment sowie ein gesellschaftliches Verständnis für den Umgang mit Abfall.
Diese Arbeit untersucht die wirtschaftlich aufstrebende Stadt nach sozioöko-nomischen und abfallwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Dabei wird der historisch kulturelle Hintergrund, das rapide Bevölkerungswachstum dargestellt sowie detaillierte Haushalts- und Wohnraumanalysen durchgeführt.
In einem abfallwirtschaftlichen Teil wird der Handlungsbedarf im Bereich Abfall untersucht. Es werden darin die Abfallmenge und Sammelarten des Abfalls in Accra aufgezeigt.
Im Weiteren zeigt diese Arbeit die aktuellen Probleme der Organisation und Finanzierung mit der Sammlung und Entsorgung des Abfalls. Anhand eines Beispielgebietes der geringen Einkommensklassen werden das enorme Kapazitäts-problem der öffentlichen Entsorgung und das geringe Umweltbewusstsein in diesem Gebiet verdeutlicht.
An einem Beispiel eines der größten privaten Entsorger von Ghana werden aktuelle Unternehmensstrategien für die Zuverlässigkeit der Technik und den Umgang mit dem aktuellen Hygieneproblemen gezeigt.
Die Stadt Accra wird nach ihrer Abfallzusammensetzung einem internationalen Vergleich unterzogen, um die aktuelle Situation und zukünftige Entwicklungen erläutern zu können.
Abschließend zeigt diese Arbeit langfristige Handlungsstrategien und Maßnahmen, um die Probleme in Accra in Bezug auf die Finanzierung der Abfallentsorgung und des Wissens der Bevölkerung im Umgang mit Abfall verbessern sollen.
2 ABFALLWIRTSCHAFT IN AFRIKA
Das Millenniums-Entwicklungsziel Sieben ist die Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit mit dem Schwerpunkt auf Wasserversorgung und Abwasserent-sorgung.
Dem folgend unterstützt die Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD) auch afrikanische Regierungen um angemessene Maßnahmen für eine effektive Abwasserentsorgung in ihren jeweiligen Ländern durchzuführen.
Es ist jedoch in Afrika nur begrenzt möglich gegen die aktuelle hygienische Lage etwas zu tun, da es die Kapazitäten insbesondere an Ausstattung und Geld nicht zulassen.
Die Millennium-Taskforce Gruppe der Vereinten Nationen, welche für Wasser -und Sanitärwesen gegründet wurde, beschreibt in ihren aktuellen Berichten, dass das Millenniumziel bis 2015 den Zugang zu sanitären Einrichtungen zu verdoppeln, gefährdet ist. Es fehlt nach wie vor an flächendeckenden nationalen Programmen.
Auch Ghana ist nicht immun gegen Afrikas Hygiene-Probleme, obwohl es zu einem der fortschrittlichsten Länder auf diesem Kontinent gehört. Viele Projekte der letzten Jahre haben Ghanas Abfallproblem und die damit verbundene Gesundheits-gefährdung kaum nachhaltig verbessert. Es fallen vor allem in städtischen Zentren täglich große Abfallmengen an.
Studien des ghanaischen Umweltministeriums zeigen, dass weniger als 40% der städtischen Bevölkerung bei einem Abfall Abholservice angemeldet sind.
Nach Angaben der Weltbank wurden für Ghana etwa $ 100 Mio. Dollar in den letzten Jahren für Hygiene-Programme ausgegeben. Allein im Jahr 2004 hat die Weltbank sich verpflichtet, $ 62 Mio. Dollar für die städtischen Umwelt- und Hygiene-Projekte bereitzustellen.
Die Abfallwirtschaft ist also ein wichtiger Bestandteil für den Umweltschutz in Ghana. Der Umgang und die Beseitigung von Abfall bereiteten im Laufe der Jahre zunehmend den lokalen Behörden und regionalen Ministerien große Mühe. Das Wachstum der Städte und größeren Gemeinden in Ghana in Verbindung mit den steigenden sozialen Aktivitäten wurde in der Politik lange vernachlässigt. Darunter ist zu verstehen, dass man die Industrialisierung begrüßt, jedoch wenige Konzepte zu logistischen Lösungen entwickelt hat. Insbesondere die Abfallwirtschaft und Abwasserwirtschaft ist zu einem enormen Problem für die Bevölkerung in den Städten geworden. In den letzten Jahren haben die Stadtverwaltungen und Landes-regierungen die Verbesserung der Umwelt- und Hygienesituation zu einem zentralen Ziel formuliert.
Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheit wurden massive „Clean-Up“ Kampagnen in der Bevölkerung durchgeführt. Es fehlt jedoch weiterhin an einer verbesserten Verwaltung und an finanziellen Mitteln, um flächendeckend Abwasser-kanäle zu bauen und zu erhalten, sowie eine öffentliche Abfallentsorgung zu finanzieren. Diese Situation verknüpft weitere Probleme, zum einen hat dies einen direkten Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung und zum anderen wächst die Rate von übertragbaren Krankheiten wie zum Beispiel Cholera, Typhus, Ruhr und Malaria.
Laut einem UN-Bericht über Wasser und Hygiene (2007) sterben jährlich mehr als 15000 Menschen in Ghana aufgrund der hygienischen Zustände vor dem Erreichen des fünften Lebensjahres.
Ghanas Regierung gibt $732 Mio. jährlich für die Behandlung von Malaria, Durchfall, Typhus, Cholera und anderen infektiöse Erkrankungen aus. Über 70% der Patienten dieser Erkrankungen sind in Verbindung mit den schlechten sanitären Einrichtungen zu bringen. Dies erfordert eine gewisse Dringlichkeit bei der Suche nach Lösungen für diese Hygiene-Erkrankungen.
Die nachstehende Abbildung 2.11 verdeutlicht den Wirkungskomplex zwischen der Sozioökonomie, Hygiene und Ökologie. Diese Sektoren sind direkt voneinander abhängig.
Dieser Zusammenhang ist in einer Vielzahl von Entwicklungsprogrammen ein wichtiger Kernpunkt, um Probleme nach Ursache und Wirkung zu lösen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2.1:Wirkungskomplex Abfallwirtschaft
Die Sozioökonomie beschreibt die Wechselwirkung zwischen Wirtschaft und den vorherrschenden sozialen Strukturen. Kapitalschwache Länder verfügen meist über einen relativ guten Ausbildungsstand aber mit einer sehr geringen Entlohnung. Diese Arbeitskräfte werden zudem häufig nicht sinnvoll eingesetzt.
Es besteht auch hier die Nachfrage nach modernen Managementmethoden. Ein weiteres Problem in kapitalschwachen Gebieten ist die fehlende soziale Ab-sicherung.
Darunter ist zu verstehen, dass der Zeitraum der Arbeitslosigkeit nicht gesichert ist. Kurzzeitig Arbeitssuchende sind somit direkt in ihrer Existenz bedroht. In zahlreichen informellen Siedlungen ist die Abfallsammlung und Sortierung für einige Bewohner die einzige Einnahmequelle. Sollten externe Betreiber diese Arbeit übernehmen, so verlieren sie ihren Lebensunterhalt. Aus diesem Grund formiert sich vielfach Widerstand gegen die Einführung von Abfallmaßnahmen wie Abholsysteme. Weiterhin sind kapitalschwache Bevölkerungsteile häufig nicht in der Lage, veranschlagte Gebühren zu entrichten. In anderen Fällen kommt es dazu, dass Bevölkerungsteile nicht bereit sind zu zahlen. Gründe hierfür sind vorhergehende gescheiterte Projekte oder auch traditionelle Verfahren von größerer Akzeptanz. Eine Lösung dieser Problematik können zumeist nur angepasste Konzepte sein. Dabei müssen die tätigen Menschen zur Verbesserung der Verwertung geschult und mit den notwendigen Schutz- und Hilfsmitteln ausgestattet werden. Eine weitere Ausgangssituation in diesen Ländern ist das stark gewachsene Gefälle zwischen wohlhabenden und armen Menschen. Wohngebiete dieser beiden Bevölkerungs-gruppen können durchaus direkt nebeneinander liegen. Damit sind Spannungen in der kommunalen Politik häufig vorherbestimmt.2 Die anschließende Tabelle 2.1 fasst die aktuelle Situation der Abfallwirtschaft in EL zusammen. Dabei werden zusätzlich Maßnahmen zur Verbesserung der Situation erläutert.
Tabelle 2.1: Ausgangssituation Abfallwirtschaft
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3 DIE METROPOLE ACCRA IN WESTAFRIKA
In diesem Kapitel wird die Hauptstadt Accra nach sozioökonomischen und geographischen Gesichtspunkten analysiert. In Abbildung 3.1 wird die besondere Lage der Stadt Accra an der Küste dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3.1:Lage Accra in Westafrika
[Quelle: http://www.nationmaster.com]
3.1 Geographisch
3.1.1 Historischer Hintergrund
Accra ist seit 1877 Hauptstadt von Ghana und gehört bis heute zu einer der am dichtesten bevölkerten und schnell wachsenden Metropolen in Afrika. Der Hauptstadtsitz wurde damals von Cape Coast übertragen, um mehr Einfluss auf das wirtschaftliche Geschehen am größten Handelsort der jungen Kolonie zu erlangen.
Die strategisch günstigere Lage hatte Accra zuvor zu einem wichtigen Handelsort in Westafrika zwischen der Bevölkerung Afrikas und Europas gemacht. Der Name Accra stammt aus der Akan Sprache „nkran“ was soviel bedeutet wie eine „Armee von Ameisen“. Dieser Begriff entstand aus der Vielzahl von Ameisenhaufen, welche in den Ebenen in Accra zu finden waren. Ghanas erster Präsident Dr. Kwame Nkrumah erklärte Accra 1961 zur Regierungsstadt im Zuge der Gründung der Republik. Damit wird Ghana von Accra zentral regiert und ist auch die Hauptstadt der Landesregion „Greater Accra“.
Eine über Jahre entstandene gute Verkehrsanbindung zu Land, Luft, See und Schienen verbindet durch kurze Wege das Inland mit den internationalen Märkten im Ausland. Es existieren etwa 44 ausländische Botschaften in der Stadt Accra. Das wirtschaftliche Wachstum dieser Stadt ist auf den Bau von drei europäischen Festungen als Handelsposten zurückzuführen.
Die erste Festung war „Fort Crevecouer“ später genannt „Ussher Fort“. Sie wurde von den Niederlanden 1659 gebaut. Im Jahr 1661 bauten Dänen die Festung „Castle Christianborg“ im Stadtkern Osu. Während „Fort James“ die dritte Festung im Jahre 1973 britische Besatzer bauten. Bis zur Unabhängigkeit Ghanas im Jahre 1957 war „Castle Cristiansborg“ die offizielle Residenz des Gouverneurs der „Goldküste“. Nun ist sie bis heute der Regierungssitz des Landes, genannt „The Castle“. Die beiden anderen Festungen wurden zu Gefängnissen umgebaut. Die zunehmende Bedeutung als Wirtschaftszentrum in Westafrika und der damit verbundenen politischen Stärke hat Accra zu einer wichtigen Stadt in der Entwicklungspolitik aufsteigen lassen. Jedes Jahr finden zahlreiche Kongresse statt. Zudem ist Accra auch der Sitz verschiedenster Organisationen wie dem westafrikanischen Prüfungsausschuss des IWF, UN-Kinderfond, WHO, UNDP und vielen afrikanischen Gewerkschaften. Neben der guten wirtschaftlichen Standortlage Accras befindet sich die Stadt jedoch auch in einem erdbebengefährdeten Gebiet. In der Vergangenheit hatte die Hauptstadt immer wieder unter zahlreichen Erdstößen zu leiden.3,4
3.1.2 Geologie
Die Küste von Accra besteht aus einer Reihe von resistenten Felspartien und Sandstränden in der Nähe der Mündung der Lagunen. Die relativ ungeschützte Küste ist starken Winden ausgesetzt welche die Erosion weiter vorantreiben.
Die natürlichen Lagunen zur Agrarwirtschaft und Trinkwasserherstellung ver-schlammen durch den Bau von Dämmen und führen zu einer enormen Ver-minderung eines Spülungseffektes. Die Dämme wurden zum Schutz vor gefährlichen Gezeitenfluten errichtet.5
Der Boden in der Region von Accra kann in vier Hauptgruppen eingeteilt werden.
- durch die Luft treibende sehr feine Erosionsstoffe
- Schwemmtone aus der Schieferzeit
- Resttone und Kies aus verwitterten Quarziten und Gneis
- sandiger Lehmboden aus verwitterten Grundsandsteinformationen
3.1.3 Klima
Accra befindet sich in einer Savannenzone mit zwei Regenzeiten im Jahr. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt ca. 750mm, welche vorwiegend von den Regenzeiten bestimmt wird. Die erste Regenzeit beginnt im Mai und endet Mitte Juli. Während die zweite Regensaison etwa im August beginnt und im Oktober endet. Der Regen fällt meist kurz und sehr intensiv. Diese kurzzeitigen Stürme geben oft Anlass für Überflutungen vor allem bei verstopften Entwässerungs-kanälen. Es gibt nur sehr geringe Temperaturunterschiede während des ganzen Jahres.
Die mittleren monatlichen Temperaturen sind von 24,7°C im August bis 28°C im März mit einem jährlichen Durchschnitt von 26,8°C z u verzeichnen. Da das Gebiet in der Nähe des Äquators liegt, sind die Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs-rhythmen praktisch einheitlich im Laufe des Jahres. Die relative Luftfeuchtigkeit ist im Allgemeinen sehr hoch. Sie schwankt von 65% am Nachmittag bis zu 95% in der Nacht. Die vorherrschende Windrichtung in Accra ist von WSW zu NNO bei einer Windgeschwindigkeit zwischen 8 bis 16 km/h. Weitaus stärkere Windgeschwindig-keiten treten an der Küste auf und richten oft große Schäden nach Sturmböen an.
Die häufig nicht fachmännisch befestigten Häuserbedachungen nehmen dabei oft großen Schaden. Die folgende Abbildung 3.2 stellt zeigt den Jahresniederschlag sowie die Jahrestemperaturen 2007.6
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3.2:Klimadiagramm Accra 2007
[Quelle: Hedwig, in Washington, 12. März 2007, http://www.w-hanisch.de/geoklima]
3.1.4 Raumbezogene Analyse
Ghana ist in 10 Regionen mit Regionalministern und 110 Distrikte mit "District Chief Executives" und "District Assemblies" eingeteilt. Accra liegt in der Region „Greater Accra“ und fungiert als Hauptstadt des Landes.
Die Accra Region „Greater Accra“ wird begrenzt durch den Golf von Guinea im Süden, der Universität von Ghana im Norden, den östlichen Ende von Tema im Osten und Korle Lagune im Westen (siehe Abbildung 3.5). Dieser Bereich wird durch drei größere Verwaltungen geleitet: Accra Metropolitan Assembly (AMA), das Tema Municipal Assembly (TMA) und das Ga District Assembly (GDA). Die Bevölkerungs-reichste der drei Regionen ist die Accra Metropolitan Assembly. Darüber hinaus gibt es mehrere kommerzielle Zentren in der AMA. Landwirtschaftlicher Raum ist sehr knapp, da die größte Freifläche zwischen Teshie und Tema für militärische Zwecke genutzt wird.7
Das Entwicklungsministerium hat die Stadt in verschiedene Entwicklungsräume aufgeteilt. Diese Stadtteile werden dann je nach vorhandener Infrastruktur in festgelegte Stufen eingeteilt. Daraus ergibt sich eine funktionale Hierarchie der Siedlungen. Die Accraer Stadtteile werden dabei in einer Abstufung von 1 – 6 benotet.
Wichtige Kategorien sind dabei die Verfügbarkeit von Schulen, Sanitätshäusern, Polizei und Banken. Im Anhang 1 wird diese Einteilung mittels einer Tabelle genauer verdeutlicht. Daraus lässt sich erkennen, dass der Stadtteil Korle-Bu die höchste Funktionalität hat und somit Qualitätsstufe 1 erreicht. Ein weiterer Einfluss ist die wachsende Zahl der Einwohner in dem zu betrachtenden Gebiet. Sollte ein Stadtteil „überwandert“ werden, also einen enormen Bevölkerungszuwachs erfahren, so kann dies zu einer mehrfachen Herabstufung führen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3.3:Wirtschaftsstandort Accra und Tema
[Quelle: City Profile Accra 2003, R. Grant und P.Yankson]
Die nachfolgende Abbildung zeigt den skizzenhaften Aufbau einer Hybridstadt in Westafrika. Accra ist eine sehr typische Hybridstadt. Daraus lässt sich erkennen, dass in dieser Stadtform alte Kolonie- oder Besatzungszonen mit traditionellen und modernen afrikanischen Bauformen sich zu einer Einheit verflechten. Die Dualstadt-merkmale sind kaum erkennbar aufgrund der schnellen Urbanisierung, welche zu einer Überlagerung oder Beseitigung alter Stadtteile führte. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Kolonialstadt.8
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3.4: Modell einer westafrikanischen Hybridstadt wie Accra
[Quelle: Jacob E.Mabe; Das kleine Afrika Lexikon; Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2004]
Die folgende Abbildung 3.5 gibt einen Überblick über die wichtigsten Stadtteile Accras und seine Hauptnutzungsflächen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3.5:Flächennutzungen der Stadt
[Quelle: Integrated Social Development Centre (ISODEC)-GHANA, http://www.isodec.org.gh]
Die Grundbesitzverhältnisse in Accra sind sehr komplex. Die ghanaische Regierung akzeptiert nur formal öffentlichen, staatlichen oder gewerblichen Besitz von Land. Das Land wird im Allgemeinen durch traditionelle „Stammes-Chefs“ verwaltet. Es ist dadurch sehr schwierig, Grundbesitz zu ändern, nachdem an einer Stelle gebaut wurde. Hinzu kommt das enorme Wachstum der Bevölkerung, wodurch das Landmanagement wiederum erschwert wird. Aus diesem Grund wird Land vor allem in unsicheren und sehr dichten Gebieten unkoordiniert besiedelt.9
Mehr als 60% der Einwohner Accras leben in dicht besiedelten Gebieten. In diesen Gebieten ist die Miete jedoch auch geringer als es in Europa der Fall sein würde, da die nötige Infrastruktur und sanitären Einrichtungen nicht ausreichen. Typische Gebiete sind Nima, Sabon, Zongo sowie James Town. Der Stadtteil Nima erreicht mit 49 Wohnungen pro Hektar eine sehr hohe Wohndichte. Im Gegensatz dazu hat Cantonments 9 Wohnungen pro Hektar in einem der gehobenen Stadtteile Accras. Diese dicht besiedelten Gebiete werden auch den Bürgern mit „geringen Einkommen“ zugeordnet. Sie zeichnen sich durch kleine rudimentär errichtete Wohnungen oder auch durch „Schiffscontainer“ als Lebensraum aus. Viele Straßen besitzen keine ausreichende Breite um Fahrzeugen den Zugang zu gewähren, wie z.B. der Abfallentsorgung. An den Hauptstraßen und kleineren Wegen befindet sich eine Vielzahl von kleinen Geschäften, dadurch ist eine Einteilung in ein reines Wohngebiet kaum möglich. Es handelt sich dabei um kleine Lebensmittelläden, Schönheits-Salons sowie diversen Bürodienstleistungen (Fax, Telefon, Internet, Fotokopieren). Oft liegt der Wohnbereich direkt im eigenen Geschäft oder im Hinterhof.
Das Wachstum der Stadt wird vor allem durch die Unter- und Mittelschichten im Bezug auf das Einkommen vorangetrieben. Ghanaer bauen mit dem Glauben an die anhaltende wirtschaftliche und physische Erweiterung der Stadt, so dass ihr Standort innerhalb der nächsten 10 Jahre infrastrukturell erschlossen wird und sich weiterentwickelt. Diese Urbanisierung oder auch Erweiterung des Ballungsraumes wird als „Wohnraum-Zersiedlung“ bezeichnet. Beispiele für eine Zersiedlung der Mittelklasse sind der Stadtrand von Tema, Sakumo sowie neue Gebäude in Ost Legon. In Verbindung mit dieser Entwicklung gibt es einen kommerziellen Entwick-lungsstreifen mit einer „Fast Food“ Kette und großen Vorort-Einkaufzentren östlich und südlich des Flughafens. Die Betreiber verlassen sich auf die monetäre Liquidität der Touristen sowie Geschäftstätige mit hohem Einkommen.10
Die Hauptstadtteile, in denen es zu starker Wohnflächenerweiterung kommt sind die Gebiete Kasoa im Westen, Ost – Legon sowie Haatso im Norden.
Die Industrie ist in Clustern am westlichen Teil der AMA in der Nähe Korle Lagoon, sowie hauptsächlich in Tema angesiedelt. Die Industrieflächen besitzen eine Vielzahl von Produktions- und Lagerhallen, zur Zement- und Kakaoverarbeitung sowie der Konservierung von Früchten und Fischen.
Ein Trend der AMA zeigt, dass durch das unkontrollierte Wachstum der Randsiedlungen eine effiziente Entwicklung der Stadt stark behindert wird.
Darüber hinaus sollte laut der AMA, die Entwicklung in Überschwemmungsgebieten Vorrang haben, so dass gerade die dicht besiedelten Gebiete die Regenzeit gut überstehen.11
3.2 Sozioökonomie
3.2.1 Einwohneranalyse
Soziale Indikatoren und demographische Informationen geben nur einen begrenzten Einblick in eine Kultur. Sie sind jedoch ein einfaches Mittel zur Untersuchung der Bevölkerungsentwicklung in Städten, Regionen und Ländern. Das demographische Profil von Accra wird im folgenden Text analysiert und mit seinen afrikanischen Nachbarn verglichen. Dabei wird versucht die Bevölkerungsentwicklung für die nächsten Jahre zu prognostizieren.
Die Bevölkerungszahl in Ghana ist in den letzten Jahrzehnten enorm angestiegen. Vor allem die Wachstumsrate der Bevölkerung ist erheblich höher im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern, wie Abbildung 3.6 und 3.7 dargestellt. Ab dem Jahre 1950 bis 1998 stellt eine UN Analyse dar hat sich Ghanas Bevölkerung etwa verdreifacht.
Im Jahr 2000 wurde Ghanas Bevölkerungszahl von 18,9 Mio. durch eine Volks- und Wohnungszählung ermittelt. Die jährliche Wachstumsrate liegt bei etwa 2,6%. Demzufolge errechnen Ghanas Statistiker bis zum Jahr 2025 eine Bevölkerungszahl von 38 Mio. Menschen im Land. Die Accra Region wird durch drei Verwaltungs-regionen zusammengefasst (Accra, Tema, Ga Assembly) und zählte im Jahr 2000 etwa 1,9 Mio. Menschen. Die Accra Region ist heute eine der am dichtesten bevölkerten und schnell wachsenden Metropole Afrikas. Die jährliche Wachstumsrate beträgt 4,3%.12
14
[...]
1 Körtel, Andre; Entwicklungs- und Schwellenländer als abfallwirtschaftlicher Brennpunkt
2 Vgl. Körtel, Andre; Entwicklungs- und Schwellenländer als abfallwirtschaftlicher Brennpunkt
3 Accra Metropolitan Assembly; Medium Term Development Plan, 2006-2009; Ghana-Accra (digital)
4 Cobbinah, Jojo; Ghana, Praktisches Handbuch für die Goldküste Westafrikans
5 Accra Metropolitan Assembly; Medium Term Development Plan, 2006-2009; Ghana-Accra (digital)
6 Accra Metropolitan Assembly; Medium Term Development Plan, 2006-2009, Ghana-Accra (digital)
7 Vgl. The Earth Institute at Columbia University, Desaster Resilient Accra, Ghana
8 Vgl. Accra Metropolitan Assembly; Medium Term Development Plan, 2006-2009, Ghana-Accra
9 Grant, Richard and Paul Yankson, Accra: City Profile, Cities 20.1 (2003)
10 Vgl. Accra Metropolitan Assembly; Medium Term Development Plan, 2006-2009, Ghana-Accra
11 Vgl. The Earth Institute at Columbia University, Desaster Resilient Accra, Ghana
12 Vgl. Accra Metropolitan Assembly; Medium Term Development Plan, 2006-2009, Ghana-Accra
- Citation du texte
- B.Sc. Udo Nauber (Auteur), 2009, Abfallwirtschaftliche und sozioökonomische Analyse der Metropole Accra, Ghana, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137572
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