In dieser Arbeit wird ein pädagogisches Projekt beschrieben, das in einer katholischen Kindertageseinrichtung in Trier durchgeführt wurde. Im Rahmen des Projekts wurde die Wahrnehmung von Kindern im Alter von drei bis vier Jahren mit besonderem Fokus auf das Thema Dinosaurier gefördert. Darüber hinaus bietet der Text einen detaillierten Einblick in den Alltag und die Struktur der Kindertageseinrichtung, ihre pädagogischen Praktiken und die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Projekt.
Einleitung
Der folgende Bericht wurde im Wintersemester 2021/2022 im Rahmen des Berufsparktischen Halbjahres im Studiengang B.A. Bildung und Erziehung (Dual) angefertigt. Das beschriebene Projekt wurde in der katholischen Kindertageseinrichtung geplant und unter Einbezug der Vorstellungen und Wünsche der Kinder durchgeführt.
1. Kurze Beschreibung der Einrichtung
Die katholische Kindertageseinrichtung gehört der katholischen Kita gGmbH Trier an. Die katholische Kita gGmbH ist ein kirchlicher Träger des Bistums Trier und betreibt insgesamt 151 Kindertageseinrichtungen in der Stadt Trier und den angrenzenden Landkreisen. In der Kindertageseinrichtung werden Kindervon null Jahren bis zum Schuleintritt betreut. Die insgesamt 70 Plätze stehen für die Kinder der Ortsgemeinde und dem dazugehörigen Ortsteil zur Verfügung, nur in Ausnahmefällen werden auch Kinder aus den anliegenden Ortsgemeinden betreut. Die Kindertageseinrichtung arbeitet nach dem offenen Konzept mit Funktionsräumen, dementsprechend gibt es keine festen Gruppen, lediglich zum Morgenkreis haben die Kinder fest zugeteilte Räume und Erzieherinnen. Diese Gruppen sind alters homogen und bilden jeweils einen Schuljahrgang ab.
Den Kindern im Regelbereich (Ü2) stehen die verschiedene Funktionsräume zur Verfügung, dazu zählen ein Kreativraum, ein Snoozle-Raum, ein Rollenspielraum, ein Turnraum, der große Forscheraum und das Kinder-Café. Das Aushängeschild der Kita ist ihr sehr großzügiger Außenbereich mit viel Platz. Dieser kann auch gut im Sommer genutzt werden, da er durch einen großen Baumbestand viel Schatten bietet.
Für die Kinder im Alter von null bis zwei Jahren ist ein separater U2 Bereich eingerichtet, dieser besitzt neben dem eigenen Gruppenraum einen eigenem abgegrenzten Außenbereich. In diesem Bereich werden sieben Kinder unter zwei Jahren und je nach Entwicklungsstand auch Kinder zwischen zwei bis drei Jahren betreut. Der Gruppenraum des U2 Bereichs kann in den Freispielphasen auch von den Ü2 Kindern besucht und genutzt werden.
Durch die Kooperation mit der ortsansässigen Grundschule ist es möglich mit den Kindern an zwei Tagen in der Woche die Turnhalle der Schule zu nutzen. Diese Möglichkeit wurde allerdings aufgrund der Pandemie längere Zeit nicht genutzt und es läuft erst seit einigen Monaten wieder an.
In der katholischen Kindertageseinrichtung arbeiten 17 Angestellte, insgesamt sind es 12 Pädagogische Fachkräfte (zwei Sozialassistent*innen/Kinderpfleger*innen, 8 Erzieherinnen, zwei Sozialpädagogen ). Zusätzlich werden derzeit eine Unterstützungskraft, sowie ein dual Studierend*er beschäftigt. In der
Kindertageseinrichtung sind weiter auch zwei Hauswirtschaftskräfte und eine Putzhilfe eingestellt.
2. Darstellung des Projektes
2.1 Situationsanalyse
In der Einrichtung bringt eine Gruppe von Kindern sehr gerne Kuscheltiere und Spielzeug in Form von Dinosauriern mit in die Kita. Auch im Kita-Alltag findet das Thema immer wieder großen Zuspruch und die Kinder beschäftigen sich selbstständig damit. Diese Gruppe hat bereits mehrere zuerst unbeteiligte Kinder auf das Thema aufmerksam gemacht. Sie schauen sich Bücher zu dieser Thematik gerne an und im Bewegungsraum werden Rollenspiele zum Thema Dinosauriern gestaltet. Die Kinder bauen und basteln im Kreativraum „Käfige“ für ihre Spielzeug-Dinosaurier oder malen und basteln sich selbst verschiedenste prähistorische Tiere. Der Sandkasten wird gerne zur Ausgrabungsstätte, in der die Kinder gemeinsam nach „Knochen“ und Fossilien graben. An einem Tag gestalteten sie sogar schon gemeinsam mit den Erzieherinnen ein großes Plakat mit ganz vielen Dinosauriern darauf, welches in der Gruppe aufgehängt wurde. Dabei bekräftigten sie den Wunsch nach mehr Beschäftigung mit diesem Thema.
In dieser spezifischen Gruppe von Kindern befinden sich auch solche, die sich oft gezielt Aktivitäten aussuchen, bei denen sie neue und intensivere Sinneserfahrungen sammeln können. Dieser Punkt wird unter anderem durch den neu gestalteten Forscherraum in der Einrichtung bestärkt. Der Forscherraum in der Kindertageseinrichtung St. Laurentius bietet dahin gehend viele Möglichkeiten zum erleben von Sinnes- eindrücken, unter anderem befinden sich bei den angebotene Materialien KinetikSand, Sanduhren, welche die Kinder gerne beim Durchrieseln beobachten sowie auch verschiedenste Steine und Mineralien, welche die Kinder anfassen, riechen und unter dem Mikroskop genauer betrachten können. Auch im Bewegungsraum der Einrichtung können durch Taktil Platten neue Sinneseindrücke gesammelt werden.
In Einzelgesprächen mit den Kindern im Kreis äußerten sie ihre Interessen und Wünsche. Durch weiterführende Beobachtungen und den kollegialen Austausch wurde die Themenwahl zusätzlich bestärkt, da sich die Kinder mit dieser Thematik häufig auseinandersetzen und sich zusätzlich auch freuen verschiedenen neue Sinneseindrücke zu sammeln.
2.2 Zielgruppe
Im Zuge der Pandemie sind in der Kindertageseinrichtung St. Laurentius feste Gruppen eingerichtet worden. Diese Gruppe kommen immer für den Morgenkreis, die Essenszeit sowie die Ruhezeit am Nachmittag zusammen. Sie wurden als dauerhafte Kreisgruppen in das Konzept integriert. Die Gruppen sind immer alters Homogen und bilden einen späteren Schuljahrgang ab, wodurch die Kinder von klein auf ein Zusammengehörigkeitsgefühl aufbauen können.
Das Projekt wird für eine Gruppe geplant, in der insgesamt elf Kinder im Alter zwischen drei und vier Jahren ( Jahrgang 09/2017- 08/2018) zusammengefasst werden. Viele der Kinder dieser Gruppe befinden sich derzeit neu im Regelbereich der Einrichtung, sie sind erst vor kurzem aus der Krippe hierher gewechselt. Ab Herbst 2021 sollen allerdings alle Kinder erfolgreich im Regelbereich eingewöhnt worden sein.
Die Geschlechterverteilung ist ausgewogen, in der Zielgruppe sind insgesamt 6 Jungs und 5 Mädchen die gemeinsam betreut werden. Vier der elf Kinder der Gruppe haben einen Migrationshintergrund und wachsen zweisprachig auf. Eine Besonderheit der Gruppe ist, das zwei dieser Kinder in der sprachlichen Entwicklung hinter den anderen liegen. Beide Kinder sprechen in ihren Familien nur die Muttersprache und haben im Kindergartenalltag teilweise Verständigungsprobleme, da sie sehr wenig Deutsch beherrschen. Zusätzlich sind in der Gruppe große Unterschiede der kognitiven Fähigkeiten der einzelnen Kinder beobachtbar.
Alleine durch diese zwei herausgestellt Besonderheiten stellt die Gruppe spezifische Anforderungen an die Durchführung des Projekts, um alle Kinder gleichermaßen zu fordern und zu beteiligen.
2.3 Titel des Projektes
Das Projekt, welches aus der Situationsanalyse und gemeinsam mit der Zielgruppe ausgewählt und gestaltet wird, trägt den Titel„In einem Land vor unserer Zeit - Ein Projekt zur Förderung der Wahrnehmung".Das Erkenntnisinteresse im Projekt, bezieht sich darauf, dass die teilnehmenden Kinder ihre Umwelt durch die neuen Sin- neserfahrungen besser wahrnehmen und beschreiben können. Weiterführend wird es auch wichtig sein, den Kindern neue Erkenntnisse über Dinosaurier zu vermitteln und auch neue Fragen anzuregen.
2.4 Fachliche Überlegungen
Die für das Projekt wichtige Grundlage bildet das Thema der Wahrnehmung. Die Wahrnehmung zählt zur kognitiven Psychologie und schließt neben der allgemeinen Wahrnehmung in Form der Sinne auch eine visuelle Komponente in Form von Beobachtung mitein (vgl. Koglin, Petermann,2012: 293). Wahrnehmung bedeutet, das der Mensch etwas mit seinen Sinnen erfasst und versteht. Dies geschieht über die fünf Sinnesorgane, welche Augen, Nase, Mund/Zunge, Ohren und die Haut umfassen. Dinge die ein Mensch im Kindesalter gesehen, gehört, gefühlt, gerochen oder geschmeckt hat können sein Leben beeinflussen. Sinneswahrnehmungen können von jedem Menschen anders interpretiert werden, dies wird von den eigenen individuellen Erfahrungen beeinflusst (vgl. Ellneby, 1998 : 14).
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- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2022, Förderung der Wahrnehmung durch pädagogische Projekte. Ein Praxisbeispiel aus einer Kindertageseinrichtung in Trier, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1373881
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