In den Industriestaaten des 21. Jahrhunderts bilden sich immer mehr Großstädte, die sich konstant vergrößern. Alle Städte lassen sich in bestimmte Areale aufteilen, in denen Menschen verschiedenster Einkommensschichten leben. Neben den Personengruppen mit hohem Einkommen, gibt es auch die Menschen, die nur über wenig Kapital verfügen. Während sich ökonomisch unabhängige Personengruppen für ein Leben in einem bestimmten Stadtteil entscheiden können, werden sozial abhängige Klassen in Lebensquartiere gedrängt. Somit kann man davon ausgehen, dass sie isoliert und ausgegrenzt werden. Demnach bilden sich homogene Stadtteile. Vor allem für Familien mit Kindern kann das eine negative nachhaltige Entwicklung nach sich ziehen, wenn die Kinder in sozial benachteiligten Gebieten aufwachsen. Sie orientieren sich an falschen Vorbildern und kriegen fehlerhafte Vorstellungen über ein geregeltes Leben. In der folgenden Arbeit gehe ich auf das Leben der Menschen ein, die sich in den verschiedenen Stadtteilen aufhalten. Die soziale Ausgrenzung der hilfsbedürftigen Menschen rückt in den Vordergrund. Gleichzeitig beeinträchtigt diese Isolation auch einen Rückzug aus den Netzwerken. Hierzu werde ich vorerst eine Einführung zu der „sozialen Ausgrenzung“ und dem Begriff „underclass“ geben, anschließend die Quartierstypen von Kronauer beschreiben. In der darauf folgenden Arbeit, die auch auf empirischen Untersuchungen beruht, führe ich an die Problematik der sozialen Beziehungen in problembehafteten Wohnquartieren heran.
Inhaltsverzeichnis
1.) Einleitung
2.) „Soziale Ausgrenzung“ und „underclass“
3.) Quartierstypen
4.) Folgen und Ursachen sozialer Ausgrenzung
4.1.) Das amerikanische Armutsviertel
5.) Schlussfolgerung
6.) Bibliographie
1.) Einleitung
In den Industriestaaten des 21. Jahrhunderts bilden sich immer mehr Großstädte, die sich konstant vergrößern. Alle Städte lassen sich in bestimmte Areale aufteilen, in denen Menschen verschiedenster Einkommensschichten leben. Neben den Personengruppen mit hohem Einkommen, gibt es auch die Menschen, die nur über wenig Kapital verfügen. Während sich ökonomisch unabhängige Personengruppen für ein Leben in einem bestimmten Stadtteil entscheiden können, werden sozial abhängige Klassen in Lebensquartiere gedrängt. Somit kann man davon ausgehen, dass sie isoliert und ausgegrenzt werden. Demnach bilden sich homogene Stadtteile. Vor allem für Familien mit Kindern kann das eine negative nachhaltige Entwicklung nach sich ziehen, wenn die Kinder in sozial benachteiligten Gebieten aufwachsen. Sie orientieren sich an falschen Vorbildern und kriegen fehlerhafte Vorstellungen über ein geregeltes Leben.
In der folgenden Arbeit gehe ich auf das Leben der Menschen ein, die sich in den verschiedenen Stadtteilen aufhalten. Die soziale Ausgrenzung der hilfsbedürftigen Menschen rückt in den Vordergrund. Gleichzeitig beeinträchtigt diese Isolation auch einen Rückzug aus den Netzwerken.
Hierzu werde ich vorerst eine Einführung zu der „sozialen Ausgrenzung“ und dem Begriff „underclass“ geben, anschließend die Quartierstypen von Kronauer beschreiben. In der darauf folgenden Arbeit, die auch auf empirischen Untersuchungen beruht, führe ich an die Problematik der sozialen Beziehungen in problembehafteten Wohnquartieren heran.
2.) „Soziale Ausgrenzung“ und „underclass“
Mit dem Begriff der sozialen Ausgrenzung versteht man Personen oder Gruppen, die im Hinblick auf Integration, politische und soziale Teilhabe, sowie bezogen auf die Arbeitsmarktverhältnisse, aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden.
Kronauer hat sich mit diesem Thema genauer befasst und stellte fest, dass in der Gesellschaft der vergangenen Jahre eine steigende Arbeitslosenquote zu verzeichnen war. Gleichzeitig fand ein Wachstum der Armut statt. Diese Faktoren begünstigen eine Perspektivlosigkeit der Gesellschaft und führen zu einer höheren Gewaltbereitschaft.
Die Begriffe „exclusion“ („soziale Ausgrenzung“) und „underclass“ werden als Metaphern der sozialen Transformation aufgefasst. Im Zusammenhang mit der Marginalisierung sind sie als neue Formen der sozialen Ungleichheit zu verstehen. „Exclusion“ und „underclass“ lassen sich mit einer sozialen Spaltungslinie assoziieren. Menschen werden an die Peripherie der Arbeitswelt gedrängt, somit verlieren sie den Zugang zu relativem Wohlstand der Bevölkerung und haben geringe Chancen für die nahe Zukunft.
Laut Wilson gibt es zwei Merkmale der „exclusion“. Einerseits „marginal economic position“, andererseits „social isolation“, welche besagen, dass die drohende Spaltung der Peripherie die Abkapselung der Erwerbsarbeitsgesellschaft bedeuten würde. Während „social exclusion“ den Prozess der Ausschließung beschreibt. Die gesellschaftlichen Vorraussetzungen der Ausgrenzung werden abgehoben.
„Underclass“ bezeichnet Individuen mit bereits fixierter sozialer Lage und ihrer Lebensweise, hier sind die Gesellschaftsschichten hierarchisch in sich gegliedert. In den USA nimmt die Isolation der Armenviertel in den Großstädten stetig zu. Die „working poor“[1] - Rate wächst, so ergibt sich eine Polarisierung innerhalb des Erwerbssystems. Es kristallisieren sich rassistische Ausschließungspraktiken heraus, die in den USA besonders die schwarze und puertoricanische Bevölkerung betreffen.[2]
Wilson hat in seinem Werk „The Truly Disadvantaged“ die Merkmale der “underclass” zusammengefasst.[3] Menschen der „underclass“ gehören der farbigen Bevölkerungsschicht an. Sie leben in den Armutsquartieren der Städte. Des letzteren sind diese Armutsquartiere durch Armut und Arbeitslosigkeit gekennzeichnet.
3.) Quartierstypen
Martin Kronauer befasste sich mit der sozialen Ausgrenzung Einkommensschwacher Personen in verschiedenen Stadtvierteln. Er argumentierte, dass der steigende Armutsanteil im Viertel und die zunehmende Benachteiligung der Bewohner sich auf soziale Kontakte, Wohnzufriedenheit und Lebensstandard auswirken. Menschen mit begrenztem ökonomischem Kapital könnten nur zwischen Vierteln wählen, in denen auch Menschen mit ähnlicher Situation leben. Der Fokus liegt dabei auf der funktionellen Ausrichtung des Quartiers, seiner Mischung und auf den institutionellen Angeboten.
Es existieren drei Aspekte von gesellschaftlicher Zugehörigkeit und Ausgrenzung in Bezug auf ihre Ressourcen:
1) Ausmaß und Zusammensetzung sozialer Netze
2) institutionelle Einbindung durch Angebote vor Ort, z.B. Bildung oder Krankenversicherung
3) Lebensstandard durch Wohnumfeld und Wohnungsqualität
Die Ausgrenzungsprobleme der Benachteiligten basieren auf ihren Statusmerkmalen und dem Ort der sozialen Selbstdefinition. Nach Kronauer gibt es drei Quartierstypen, das amerikanische Armutsghetto als zerstörte Community, die europäische Großsiedlung als Quartier der Randständigkeit und schließlich das innerstädtische Quartier in Europa als Überlebensnische und Übergangszone.
Bei dem ersten Quartierstyp, dem amerikanisches Armutsghetto als zerstörte Community, zählt die qualitative Gemeinschaft weniger als Ressource, ähnlich ist die Gemeinschaft für den Schutzraum ebenso zweitrangig. In den letzten Jahrzehnten wurden amerikanische Randsiedlungen in den Großstädten sowohl mit rassischer, als auch sozialer Segregation gleichgesetzt. Schwache soziale Netzwerke tragen zu einer hohen Erwerbslosenquote bei und erzwingen eine andere Art des wirtschaftlichen Überlebens, z.B. der Verkauf von Drogen.
Wie Wacquant es betonte, handelt es sich im Armutsquartier um eine erschwerende „Kultur des Terrors“[4] (Wacquant 1996a, S.250).
Die europäische Großsiedlung als Stadtbezirk der Randständigkeit fungiert als funktionale Ergänzung zur Arbeitswelt. Die sozialen Beziehungen sind nebensächlich. Die Großsiedlungen sind vorrangig für Familien mit mittlerem oder weniger Einkommen gebaut worden, um die Wohnqualität zu verbessern. Denn in den Innenstädten ist die Wohnqualität durch Einflüsse wie Lärm nicht gegeben. Die Bewohner konzentrieren sich auf ihre Erwerbstätigkeiten am Tag und auf das Familienleben in ihrer Freizeit. Für die Erhaltung sozialer Netzwerke bleibt keine Zeit, obwohl es genug staatliche Institutionen gibt, die eine bessere Kommunikation unterstützen.
Das gewachsene innerstädtische Viertel in Europa als Überlebensnische und Übergangszone wird von Migranten als "Zone des Übergangs" (Burgess 1984, S. 148) beschrieben. Außerdem gibt es einen Schutzraum und die Community, die ein "Wir- Gefühl" vermittelt, welche Erwerbslose und ärmere Menschen mit einbeziehen. Staatliche oder private, sowie kirchliche Institutionen unterstützen die Zusammengehörigkeit der Nachbarschaft. Die sozialen Ressourcen können durch den Verlust von Vielfalt in Bezug auf Kleingewerbebetriebe die internen Gegensätze zerstören.[5]
4.) Folgen und Ursachen sozialer Ausgrenzung
4.1.) Das amerikanische Armutsviertel
Um die Ursachen und Folgen sozialer Ausgrenzung genauer zu erklären, wird im folgenden Text das amerikanische Armutsghetto, am Beispiel von Chicago, genauer auf die sozialen Netzwerke untersucht.
Das amerikanische Armutsviertel, das unter anderem den Namen „Ghetto“ trägt, ist mit vielen Vorurteilen behaftet. Neben dem hohen Anteil der ethnischen Gruppen assoziiert man das „Ghetto“ mit dem Verkauf und der Einnahme von Rauschmitteln, zugleich herrscht eine hohe Repräsentanz an kriminellen Jugendbanden, die das Leben in diesem Quartier für einige Bewohner erschweren.
Bei diesen Bewohnern handelt es sich um ältere Menschen, die sich um ihren Stadtteil sorgen, da die Kriminalitätsrate ständig wächst und die Gewaltbereitschaft bereits bei Jugendlichen enorm hoch ist. Durch Schwarze und Spanischsprachige wird die Gegend zusätzlich stigmatisiert. Letztlich sind viele arme Personen von Stigmatisierung bedroht.
Man kann davon ausgehen, dass die Menschen zweifach benachteiligt sind. Einerseits haben sie nur geringe finanzielle Mittel zur Verfügung, andererseits werden sie durch Segregation in die für sie vorhergesehenen Stadtteile gedrängt. Diese Faktoren führen zu einer hohen Homogenität der Bevölkerungsschichten. Die Homogenisierung würde zu Auszügen führen, da die Anwohner durch Unwohlsein und Reizlosigkeit dazu animiert werden würden.
Wilson hat empirische Untersuchungen zu dem Leben im amerikanischen Ghetto geführt und festgestellt, dass es im Bezug auf Homogenität, viele Indikatoren für solche Armutsviertel gibt. Es sind viele „drop-outs“ zu verzeichnen, die besagen, dass es viele Schulabbrecher in dem Stadtteil gibt. Weiterhin gibt es viele schwangere Teenager und eine hohe Rate unehelich geborener Kinder.
Die Normen weichen von der „mainstream society“, den Bürgern in anderen Stadtteilen lebend, gänzlich ab. In dem „sozialen Brennpunkt“ herrschen höhere Raten der Kriminalität vor. Oft ergibt sich dieses Problem durch die Langzeitarbeitslosigkeit, da viele Erwerbslose unterqualifiziert sind und keine Jobs mehr finden. Letztlich leben die armen Menschen in Häusern die eine schlechte Bausubstanz vorweisen.[6]
Eine Studie des UPFLS (Urban Poverty and Family Life Survey, 1987) und des US Census (1979) untersuchte die verschiedenen Bevölkerungsgruppen und stellte fest, dass in Gebieten mit hoher Armut meist farbige Männer (17,5%) oder Puertoricaner (11,5%) leben. Schwarze Frauen wohnen sogar zu 26,2% in den benachteiligten Wohngebieten, während die spanischsprachigen Frauen nur etwa die Hälfte ausmachen (10,8%). Die Stadtteile, in denen Menschen mit hohem Einkommen leben, werden von den Weißen dominiert (Männer: 41,9%; Frauen: 32,2%).[7]
Wilson untersuchte das Armutsquartier in Chicago, in dem vorrangig farbige Menschen leben. Anhand von einigen Interviews ist ersichtlich, dass Normen in dieser Gesellschaft keine große Rolle spielen.
[...]
[1] „Working poor“ bezeichnet die farbigen Bevölkerungsschichten, die trotz eines oder mehrerer Jobs, nur wenig Geld zum Überleben haben.
[2] Martin Kronauer: „Soziale Ausgrenzung“ und „Underclass“: Über neue Formen der gesellschaftlichen Spaltung In: Leviathan, 25 (1), 1997, S.28-49.
[3] William Julius Wilson, The Truly Disadvantaged. The Inner City, the Underclass, and Public Policy, Chicago und London 1987; zur „Pathologie des Ghettos” vgl. auch Kenneth B. Clark, Dark Ghetto. Dilemmas of Social Power, New York 1965.
[4] Kronauer, Martin (2002): Exklusion. Die Gefährdung des Sozialen im hoch entwickelten Kapitalismus, Frankfurt am Main [u.a.]: Campus, S. 220.
[5] Kronauer, Martin (2002): Exklusion. Die Gefährdung des Sozialen im hoch entwickelten Kapitalismus, Frankfurt am Main [u.a.]: Campus, S. 215-225.
[6] Friedrichs, Jürgen; Blasius, Jörg (2000): Leben in benachteiligten Wohngebieten, Opladen: Leske + Budrich, S. 19.
[7] Reingold, D. A. (1999): Social Networks and the Employment Problem of the Urban Poor, Table2 in: Urban Studies 36 (11), S. 1907-1932.
- Citar trabajo
- Marita Kriesel (Autor), 2008, Soziale Ausgrenzung durch Stadtteile und Netzwerke, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137348
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