Das Thema dieser vorwissenschaftlichen Arbeit ist der Mythos rund um das Loch Ness Monster – „Nessie“. Das Ziel ist, einen informativen Überblick über das schottische Seeungeheuer zu geben. Außerdem werden Informationen zu ähnlichen Themen wie Kryptozoologie und anderen Kryptiden angeführt. Die behandelten Fragen befassen sich mit dem Ursprung dieser Sage, den Sichtungen, den Methoden, durch die das Loch Ness Monster erforscht wurde und den Theorien. Anfangs beschäftigt sich diese Arbeit mit der Kryptozoologie. Die Pseudowissenschaft wird erklärt und es werden schottische Kryptiden sowie weitere Seeungeheuer aufgelistet. Das nächste Kapitel geht auf die geographische Lage von Loch Ness ein und darauffolgend werden die relevantesten und bekanntesten Sichtungen erwähnt. Dies passiert in chronologischer Aufzählung, damit ein aufbauendes Verständnis gegeben ist. Dann werden die wichtigsten Forschungen aus dem 20. und 21. Jahrhundert vorgestellt. Darauf folgen die Theorien zur möglichen Existenz des Loch Ness Monsters. Als Quellen für diesen Text wurden literarische Werke herangezogen und auch auf einige Internetseiten wurde im Zuge der Informationsbeschaffung zugegriffen. Besonders auf die Seriosität wurde geachtet, da es in dieser Pseudowissenschaft viele falsche Informationen sowie Verschwörungstheorien gibt.
Inhalt
1 EINLEITUNG
2 KRYPTOZOOLOGIE
2.1 Definition
2.2 Kryptiden in den schottischen Highlands
2.2.1 Kelpies
2.2.2 Die Piktische Bestie
2.3 Weitere Seemonster
2.3.1 Seemonster in Schottland
2.3.2 Seemonster außerhalb von Schottland
3 GEOGRAPHISCHE BETRACHTUNG VON LOCH NESS
4 SICHTUNGEN
4.1 Sichtungen vor dem 20. Jahrhundert
4.1.1 Sichtung im Jahr 580
4.1.2 Sichtungen im 19. Jahrhundert
4.2 Sichtungen im 20. Jahrhundert
4.2.1 Sichtungen in den 1930er-Jahren
4.2.2 Sichtungen ab den 1950er-Jahren
4.3 Sichtungen im 21. Jahrhundert
5 FORSCHUNGEN
5.1 Forschungen im 20. Jahrhundert
5.2 Forschungen im 21. Jahrhundert
6 THEORIEN
6.1 Bereits bekannte Lebewesen, die falsch identifiziert werden
6.1.1 Verschiedene Fischarten
6.1.2 Robben
6.1.3 Enten
6.1.4 Elefanten
6.2 Keine Lebewesen
6.2.1 Wurzeln und Zweige
6.2.2 Wellen
6.2.3 Optische Effekte
6.3 Weitere Theorien
6.3.1 Plesiosaurier
6.3.2 Dämon
6.3.3 Fabelwesen und Kryptiden
6.3.4 Touristenfalle
6.3.5 Ausgestorbene Spezies
7 FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
[Die Abbildungen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht im Lieferumfang enthalten.]
Abstract
Das Thema dieser vorwissenschaftlichen Arbeit ist der Mythos rund um das Loch Ness Monster - „Nessie“. Das Ziel ist, einen informativen Überblick über das schottische Seeungeheuer zu geben. Außerdem werden Informationen zu ähnlichen Themen wie Kryptozoologie und anderen Kryptiden angeführt. Die behandelten Fragen befassen sich mit dem Ursprung dieser Sage, den Sichtungen, den Methoden, durch die das Loch Ness Monster erforscht wurde und den Theorien. Anfangs beschäftigt sich diese Arbeit mit der Kryptozoologie. Die Pseudowissenschaft wird erklärt und es werden schottische Kryptiden sowie weitere Seeungeheuer aufgelistet. Das nächste Kapitel geht auf die geographische Lage von Loch Ness ein und darauffolgend werden die relevantesten und bekanntesten Sichtungen erwähnt. Dies passiert in chronologischer Aufzählung, damit ein aufbauendes Verständnis gegeben ist. Dann werden die wichtigsten Forschungen aus dem 20. und 21. Jahrhundert vorgestellt. Darauf folgen die Theorien zur möglichen Existenz des Loch Ness Monsters. Als Quellen für diesen Text wurden literarische Werke herangezogen und auch auf einige Internetseiten wurde im Zuge der Informationsbeschaffung zugegriffen. Besonders auf die Seriosität wurde geachtet, da es in dieser Pseudowissenschaft viele falsche Informationen sowie Verschwörungstheorien gibt.
1 Einleitung
Warum behaupten so viele Menschen, dass sie eine Kreatur gesehen haben, die es aus wissenschaftlicher Sicht gar nicht geben sollte? Das ist eine der Fragen, die Kryptiden - wie vor allem das Loch Ness Monster - so spannend und interessant machen. Auch eine Schottland-Rundreise in den Sommerferien 2018 ließ meine Faszination für den Mythos Nessie wachsen. Besonders eine Bootsfahrt auf Loch Ness machte mir deutlich, wie populär dieses Phänomen ist. Viele Menschen beschäftigen sich auf irgendeine Weise mit dieser Kreatur - sei es durch Forschungen, den Tourismus oder aus reiner Neugier. Außerdem gibt es unzählige Podcasts, die das Loch Ness Monster behandeln, und es wird so oft in den verschiedenen Medien - wie Film und Literatur - aufgegriffen, dass eine umfassende Auseinandersetzung mit dieser Thematik den Rahmen dieser vorwissenschaftlichen Arbeit sprengen würde. Daher liegt der Fokus auf der Geschichte des Mythos. Ich bearbeite konkret den Aspekt der Sichtungen und Forschungen, aber auch ein Grundwissen zu der Kryptozoologie und der geographischen Lage von Loch Ness wird vermittelt. Auch die Frage, woher die Sage des Seeungeheuers überhaupt kommt, versuche ich zu beantworten. Weiters werden noch Theorien behandelt. Die einzelnen Kapitel sind chronologisch aufgebaut, um den historischen Aspekt zu betonen. Ich stütze mich in meiner Arbeit vor allem auf literarische Quellen, aber auch die Recherche im Internet beziehe ich mit ein. Da es sich um eine Pseudowissenschaft handelt und deshalb oft unseriöse Seiten zu finden sind, vergleiche ich verschiedene Quellen beziehungsweise überprüfe ich die gegebenen Informationen anhand meines Vorwissens. Diese Arbeit soll informativ sein und viel Wissen beinhalten. Es ist nicht mein Ziel, dass ich kläre, ob es Nessie gibt oder nicht, aber grundsätzlich kann man sagen, dass eine bewiesene Existenz des Loch Ness Monsters eine Bereicherung für die Wissenschaft wäre und viele neue Erkenntnisse in der Zoologie mit sich bringen würde. Aber selbst nur als Mythos hat dieses Thema eine große Bedeutung in der Gesellschaft, denn es entstanden viele interessante Geschichten, sowie ein sehr gutes Tourismusstandbein, von dem die Wirtschaft Schottlands stark profitiert.
2 Kryptozoologie
2.1 Definition
Um die Geschichte des Loch Ness Monsters zu begreifen, muss der Begriff „Kryptozoologie“ verständlich sein. Das folgende Kapitel erläutert diese Pseudowissenschaft. Sie wird als solche definiert, da viele Daten und Informationen, die sich im Fall des Loch Ness Monsters zumeist auf Augenzeug:innen beziehen, schwer nachprüfbar sind.
Das Wort „Kryptozoologie“ stammt aus dem Altgriechischen und ist mit „die Lehre von versteckten Tieren“ zu übersetzen. Dieser Begriff wurde in den 1950er-Jahren von dem Kryptozoologen Bernard Heuvelmans geprägt. Die Pseudowissenschaft befasst sich mit Lebewesen, die von der Zoologie nicht als existent anerkannt sind.1 Innerhalb der Kryptozoologie gibt es verschiedene Fachbereiche wie beispielsweise die Dracontologie, die ihren Fokus auf Wasserkryptiden wie Seeungeheuer legt und daher für diese Arbeit von großer Bedeutung ist.2
Das Ziel ist es, die Existenz von sogenannten Kryptiden zu beweisen. Bei Kryptiden handelt es sich um Tiere, die keiner bekannten Art ähneln, lebendige Fossilien sind oder in einem bestimmten Gebiet nicht vorkommen sollten, jedoch wiederholt dort gesichtet werden. Bigfoot, der Yeti, Mothman und Chupacabras sowie das Loch Ness Monster zählen zu den bekanntesten Beispielen.
Die Experten dieser Pseudowissenschaft werden „Kryptozoolog:innen“ genannt. Die meisten von ihnen haben Biologie studiert, da ein großes Fachwissen über die Tierwelt von Bedeutung ist und es kein eigenes Kryptozoologie-Studium gibt.
Wenn man sich mit Kryptozoologie beschäftigt, ist es wichtig, auf seriöse Quellen zurückzugreifen, da es in dieser Pseudowissenschaft viele Amateur:innen gibt, die falsche Informationen verbreiten, um Geld zu verdienen oder Berühmtheit zu erlangen. Durch solche Personen ist die Forschung nach Kryptiden in Verruf geraten. Die Kryptozoologie ist jedoch nicht nutzlos, denn im 20. Jahrhundert wurden durch sie über 300 neue Tierarten entdeckt.3
2.2 Kryptiden in den schottischen Highlands
Die schottischen Highlands sind ein sagenumwobenes Gebiet, in dem sich verschiedene Kreaturen aufhalten sollen. Abgesehen von den vielen anderen Lochungeheuern, die dem Loch Ness Monster Gesellschaft leisten, gibt es noch weitere mystische Lebewesen. Um zu verstehen, wie es zu dem Mythos Nessie kam, ist es von Nützlichkeit, ihre Artgenoss:innen zu kennen. Daher folgt nun ein Auszug aus der sagenhaften Tierwelt der schottischen Highlands.
2.2.1 Kelpies
Bei sogenannten Kelpies handelt es sich um Wasserpferde, die sich in den schottischen Flüssen aufhalten sollen. Sie können in Form eines schwarzen Pferdes oder Ponys erscheinen, aber sie nehmen auch oft die Gestalt von Menschen an. Außerdem sind Kelpies durch ihre leuchtenden Augen gekennzeichnet. Sie haben eine wilde, ungepflegte Mähne, die immer nass erscheint, und einen unangenehmen Geruch.
Durch ihr ponyhaftes Auftreten können sie Kinder leicht von sich begeistern, aber falls diese es wirklich wagen, das Kelpie zu besteigen, bleiben sie auf seiner Haut kleben. Anschließend geht das Kelpie mit seinem Opfer in das Wasser, ertränkt es und frisst danach die Leiche.
Um ein Kelpie zu töten, muss man es entweder mit einer Silberpatrone erschießen oder mit einem Eisenspeer aufspießen. Die getötete Kreatur lässt nie einen Kadaver zurück, stattdessen findet man an der Todesstelle eine Pfütze aus Wasser oder aus einer schleimartigen Flüssigkeit.4
Die Sagen über die Kelpies entstanden wahrscheinlich durch ängstliche Eltern, die nicht wollten, dass ihre Kinder allein ins Wasser gehen. Die Echtheit dieser Kreaturen ist zu bezweifeln, aber es gibt Sagen von Kelpies, die sich in Loch Ness aufgehalten haben sollen. Der Kern dieser Geschichten waren viele vermisste Personen, die vermutlich im Gewässer ertrunken waren.5
2.2.2 Die Piktische Bestie
Im 1. Jahrtausend waren die schottischen Highlands von den sogenannten Pikten bewohnt. Von ihrer Kultur ist wenig bekannt. Die wenigen Informationen, die wir dennoch über dieses Volk haben, wurden von den sogenannten Piktensteinen abgelesen.6 Oft handelt es sich bei den darauf gemeißelten Symbolen um Tiere, wie beispielsweise Wölfe, Gänse und Pferde. Jedoch wurde wiederholt auch eine unbekannte Kreatur entdeckt, die von den Archäolog:innen die „Piktische Bestie“ getauft wurde. Es handelt sich um ein Tier mit Delfinkopf, langem Schnabel, gekrümmtem Horn und vier Beinen, die sich aufrollen.
Da dieses Symbol vermehrt auf verschiedenen Piktensteinen, aber immer mit demselben Aussehen, auftritt, stellt sich die Frage, welche Bedeutung dieses Lebewesen für die Pikten hatte. Gab es die Piktische Bestie tatsächlich oder war es nur ein bekanntes Fabelwesen? Es gibt verschiedene Theorien über diese Kreatur. Manche Expert:innen gehen davon aus, dass es sich um ein ausgestorbenes Tier handelt, während andere glauben, dass man es hier mit einem Kelpie oder sogar mit dem Loch Ness Monster zu tun hat.7 Es könnte sich aber auch um eine Gottheit der Pikten handeln, da diese ziemlich sicher auch Tiere, wie beispielsweise Stiere, verehrt haben.8
2.3 Weitere Seemonster
Es gibt kein Seemonster, das so bekannt - geschweige denn bekannter - als das Loch Ness Monster ist. Trotzdem gibt es überall auf der Welt Geschichten von Seemonstern, die sich oft stark ähneln. In diesem Kapitel werden die populäreren Beispiele und prägnante Informationen zu den Kreaturen genannt.
2.3.1 Seemonster in Schottland
Zuerst werden noch die Nachbar:innen von Nessie vorgestellt: Mhorag und Lizzie.
Das zweitbekannteste Monster in den schottischen Lochs ist Mhorag, das Ungeheuer vom Loch Morar. Dieser liegt an der Westküste und besitzt eine Tiefe von 310 Metern. Die erste Sichtung von Mhorag geht auf das Jahr 1887 zurück, aber die bekannteste Geschichte trug sich 1969 zu. Zwei Männer waren am Loch mit ihrem Boot unterwegs, als sie plötzlich gegen dieses Ungeheuer gestoßen sein sollen. Als einer der Männer mit einem Gewehr auf das Lebewesen schoss, tauchte es wieder ab.9 Für das Monster von Loch Morar gibt es nur wenige Sichtungen und die seltenen Forschungen ergaben keine relevanten Informationen.10
Weiters soll es auch ein Seemonster im benachbarten Loch Lochy geben. Lizzie, wie sie genannt wird, wird sehr selten gesichtet, was einerseits daran liegen könnte, dass kaum Menschen dorthin fahren, sondern stattdessen zum Loch Ness.11 Andererseits wird manchmal von der Theorie ausgegangen, dass es sich bei allen Sichtungen um ein und dieselbe Kreatur, also Nessie, handelt, und da das Loch Ness Monster seinem Namen alle Ehre macht, lebt es wohl im Loch Ness und kommt vielleicht aufgrund von Futtersuche manchmal in das benachbarte Gewässer.
2.3.2 Seemonster außerhalb von Schottland
Auch in anderen Teilen der Welt soll es Seemonster geben. Vor allem in Nordamerika gibt es viele Sichtungen von solchen Kreaturen, aber auch in anderen Kontinenten gibt es Erzählungen von sagenumwobenen Wasserlebewesen.
Im Eriesee, der an der Grenze von den USA zu Kanada liegt,12 soll es ein Monster namens Bessie geben. Es handelt sich um eine Kreatur, die wie eine sehr lange Schlange aussieht und sich an Land und Wasser fortbewegen kann. 1793 wurde dieses Seemonster zum ersten Mal gesichtet. Im 19. und 20. Jahrhundert folgten weitere Sichtungen, aber heutzutage glaubt man, dass es sich um einen langen Stör gehandelt habe.13
Das kanadische Seemonster Ogopogo aus dem Okanagansee ist recht speziell. Denn in dessen Sage geht es um ein Ungeheuer, das ursprünglich nicht physisch war. Diese Legende, die für verstärkten Tourismus in der Region um den See sorgt, wird von Generation zu Generation seit vielen Jahren weitergegeben. Sie lautet wie folgt: Einige Bootsfahrer wollten den See überqueren und baten den Wassergeist N’ha-a-itk mit einem Opfer, das beispielsweise ein Huhn gewesen sein könnte, um Schutz. Aus diesem Wassergeist wurde der Ogopogo, ein Monster, das man mit einer Schlange oder einem Alligator vergleichen kann. Der Ogopogo wird sehr oft gesichtet, aber die meisten Aufnahmen konnten Expert:innen als Fehlidentifikationen von Bäumen, Wellen oder ähnlichen Objekten erklären. Es gab auch mehrere Forschungen, bei denen sich aber keine verwertbaren Informationen ergaben.14
Ein zweites Seemonster aus Kanada hat einen sehr ähnlichen Namen: Igopogo. Dieses lebt im Simcoesee und soll einen hundeartigen Kopf mit einem langen Hals haben. Es gab mehrere Sichtungen, aber Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass der Igopogo ein Flossenfüßler sei.15
Auch in Lateinamerika soll es ein Seemonster geben. Im See Nahuel Huapi in Argentinien lebt anscheinend eine Kreatur, die einem Plesiosaurier ähnlich sieht. Genannt wird es „Nahuelito“. Der erste Medienbericht von einem solchen Wesen wurde 1922 veröffentlicht, obwohl die einheimische Bevölkerung es davor schon öfters gesehen haben soll. Es gibt keine glaubwürdigen Fotos oder Videos von Nahuelito selbst, aber manche Aufnahmen zeigen Wellen, die anscheinend durch das Monster entstanden sein sollen.16
Ein afrikanischer Vertreter der Seemonster ist das Mokele-mbembe, das sich vor allem im Kamerun und dessen Nachbarländer aufhalten soll. Diese Kreatur soll dem Sauropoden, einer Dinosaurierart, sehr ähnlich sehen. Es hat einen langen Hals, Schwanz und Krallen. Das Fleisch von Mokele-mbembe soll giftig sein und es lebt anscheinend in der Nähe von Gewässern, vor allem bei Flüssen und Sümpfen. Als Beweis für dessen Existenz werden oft Fußabdrücke gefunden, aber Expert:innen gehen davon aus, dass es sich um Fußabdrücke handelt, die durch Fossilien entstanden sind. Eine andere Theorie ist, dass es eine Eidechse, ein Nilpferd oder eine Elefantenart sein könnte.17
Weiters gibt es auch noch Brosnya in Russland, Kussie und Issie in Japan und viele weitere.18 Da deren Geschichten den anderen recht ähnlich sind, werden sie nur namentlich erwähnt.
3 Geographische Betrachtung von Loch Ness
Das Habitat des Loch Ness Monsters trägt einen großen Teil zu dessen Mythos bei. Abgesehen von der Lage in den sagenreichen Highlands, scheint Loch Ness auch durch sein Volumen ein perfekter Ort zu sein, um ein Monster zu verstecken. Daher widmet sich dieses Kapitel der Lage, den Maßen (Breite, Tiefe etc.) und den Eigenschaften von Loch Ness.
Zuerst ist noch anzumerken, dass der Begriff „Loch“ für stehende Gewässer oder schmale Meeresbuchten in Schottland verwendet wird.19 Man kann einen Loch folglich mit einem See vergleichen.
Loch Ness liegt in den schottischen Highlands. Der Fluss Ness stellt eine Verbindung zum Meer und zur nächstgelegenen Stadt Inverness her. Der größte Touristenhotspot der Region ist das Dorf Drumnadrochit. Der Kaledonische Kanal, ein Transportweg für Industriegüter, verläuft ebenfalls durch diesen Loch.20
Loch Ness beinhaltet 74 Billionen Liter Süßwasser und ist somit der größte Loch von Schottland. Er besitzt mehr Wasser als alle Seen in England und Wales zusammen.21 Um die Größe etwas zu visualisieren: Man könnte beispielsweise die ganze Menschheit dreimal im Loch Ness unterbringen.22 Mit einer Oberfläche von 57 Quadratkilometern belegt Loch Ness den zweiten Platz nach Loch Lomond. Das Gewässer ist ungefähr 37 Kilometer lang und bis zu 2,4 Kilometer breit. Der tiefste Punkt liegt bei 248 Meter.23 Das ist tief genug, um das Edinburgh Castle zweimal übereinander gestapelt im Loch zu verstecken.24
Loch Ness weist eine breite Palette an Fischen auf. Es leben beispielsweise Lachse, Aale, Forellen und Hechte im Loch.25
Weiters gibt es zwei kleine Inseln im Loch Ness: Dog Island und Cherry Island. Als der Kaledonische Kanal erbaut wurde, stieg der Wasserspiegel im Loch leicht an und so wurde Dog Island überschwemmt. Cherry Islands Durchmesser wurde durch die Veränderung lediglich verringert. Jedoch sind beide Inseln sehr klein und daher kaum von Bedeutung.26
4 Sichtungen
Der Mythos um Nessie existiert nur, weil es jährlich tausende vermeintliche Sichtungen gibt. Dieses Kapitel behandelt die wichtigsten und ausschlaggebendsten Geschichten sowie deren Glaubwürdigkeit.
4.1 Sichtungen vor dem 20. Jahrhundert
Obwohl die wahre Nessie-Faszination erst im 20. Jahrhundert begann, gab es davor schon ein paar Sichtungen. Die bekannteste davon ist wohl die des Heiligen Kolumban von Iona.
4.1.1 Sichtung im Jahr 580
Die älteste Erzählung von einem Seeungeheuer im Loch Ness stammt aus dem Jahr 580.27 Ein irischer Mönch namens Kolumban von Iona war zu dieser Zeit in den schottischen Highlands, um die dort lebende Bevölkerung, die Pikten, zum Christentum zu bekehren. Die Geschichte lautet: Kolumbans Gefährten erzählten ihm von einem Mann, der im Fluss Ness von einem Monster attackiert und getötet wurde. Als er dies hörte, begab er sich mit einem Begleiter namens Luigne auf den Weg zu diesem Fluss. Dort gab er Luigne die Anweisung, ins Wasser zu steigen und ans andere Ufer zu schwimmen. Sobald der Mann im Wasser war, kam das Monster auf ihn zu. Doch Kolumban machte ein Kreuzzeichen und sagte dem Monster:28 „Go no further, do not touch the man. Go back at once.“29 Die Bestie befolgte diese Aufforderung und verschwand.
Diese Geschichte wird oft skeptisch betrachtet, da das Motiv eines Seeungeheuers vermehrt in den Lebensgeschichten von Heiligen auftaucht und daher einfach nur eine Sage sein könnte.30 Außerdem gibt es weitere Versionen der Sage, die leichte Unterschiede untereinander aufweisen.
4.1.2 Sichtungen im 19. Jahrhundert
Anfang des 19. Jahrhunderts soll ein Bewohner, der in der Umgebung von Loch Ness lebte, ein Monster gesehen haben, dass er als „great salamander“31 beschrieb. Außerdem meinte der Mann, dass er diese Kreatur schon mehrmals erblickt hatte.32
[...]
1 vgl. Kryptozoologie online: Kryptozoologie. o.D. https://www.kryptozoologie-online.de/kryptozoologie [Zugriff: 09.08.2022]
2 vgl. Wikipedia: Kryptozoologie. 25.02.2022. https://de.wikipedia.org/wiki/Kryptozoologie [Zugriff: 09.08.2022]
3 vgl. Kryptozoologie online: Kryptozoologie. [Zugriff: 09.08.2022]
4 vgl. Shuker, Karl P. N.: Here's Nessie! A Monstrous Compendium from Loch Ness. Großbritannien: CFZ Press, 2016. S. 219 ff.
5 vgl. Folklore Scotland: The Kelpie of Loch Ness. o.D. https://folklorescotland.com/the-kelpie-of-loch- ness/ [Zugriff: 13.01.2023]
6 vgl. Wikipedia: Pikten. 06.07.2022. https://de.wikipedia.org/wiki/Pikten [Zugriff: 24.08.2022]
7 vgl. Shuker, 2016, S. 216 ff.
8 vgl. Wikipedia: Pikten. [Zugriff: 24.08.2022]
9 vgl. The Official Loch Ness Monster Sightings Register: Loch Morar. o.D. http://www.lochnesssightings.com/index.asp?pageid=506195 [Zugriff: 02.01.2023]
10 vgl. Kryptozoologie online: Mhorag. o.D. https://www.kryptozoologie-online.de/mhorag-2 [Zugriff: 02.01.2023]
11 vgl. The Official Loch Ness Monster Sightings Register: Loch Lochy. o.D. http://www.lochnesssightings.com/index.asp?pageid=543478 [Zugriff: 02.01.2023]
12 vgl. Wikipedia: Eriesee. 17.11.2022. https://de.wikipedia.org/wiki/Eriesee [Zugriff: 03.01.2023]
13 vgl. Kryptozoologie online: Bessie. o.D. https://www.kryptozoologie-online.de/bessie-das-ungeheuer- aus-dem-eriesee [Zugriff: 03.01.2023]
14 vgl. Kryptozoologie online: Ogopogo. o.D. https://www.kryptozoologie-online.de/ogopogo [Zugriff: 03.01.2023]
15 vgl. Kryptozoologie online: Igopogo. o.D. https://www.kryptozoologie-online.de/igopogo [Zugriff: 03.01.2023]
16 vgl. Kryptozoologie online: Nahuelito. o.D. https://www.kryptozoologie-online.de/nahuelito [Zugriff: 03.01.2023]
17 vgl. Kryptozoologie online: Mokele-mbembe. o.D. https://www.kryptozoologie-online.de/mokele- mbembe-2 [Zugriff: 03.01.2023]
18 vgl. Wikipedia: List of cryptids. 10.12.2022. https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_cryptids [Zugriff: 03.01.2023]
19 vgl. Wikipedia: Loch (Gewässer). 06.03.2022. https://de.wikipedia.org/wiki/Loch_(Gew%C3%A4sser) [Zugriff: 16.08.2022]
20 vgl. Wikipedia: Loch Ness. 11.07.2022. https://de.wikipedia.org/wiki/Loch_Ness [Zugriff: 24.08.2022]
21 vgl. Shuker, 2016, S. 20.
22 vgl. Shine, Adrian: Loch Ness. Drumnadrochit: Loch Ness Project, 2006. S. 4.
23 vgl. Shuker, 2016, S. 20.
24 vgl. Shine, 2006, S. 4.
25 vgl. Wikipedia: Loch Ness. [Zugriff: 24.08.2022]
26 vgl. Williams, Gareth: A monstrous commotion. The mysteries of Loch Ness. 2. Auflage. GroBbrittanien: Orion Books, 2016. S. 6 f.
27 vgl. Shuker, 2016, S. 92.
28 vgl. Robinson, Malcolm: The Monsters of Loch Ness. The History and the Mystery. 2016. S. 17 f.
29 ebd., S. 87.
30 vgl. ebd., S. 87 f.
31 ebd., S. 89.
32 vgl. ebd., S. 89.
- Citar trabajo
- Tabea Mayr (Autor), 2023, Mythos Nessie. Die Geschichte des Loch Ness Monsters, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1370854
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