Unter einer Lernumgebung versteht man das „Gefüge von Faktoren in der sachlich-materiellen und personell-sozialen Umwelt eines Lerners, welches das Potenzial hat, sein Lernen anzuregen und zu fördern“ (Sacher, 2010). Bei einer Lernumgebung handelt es sich also zunächst um ein Umfeld, das es schafft, in den Lernenden einen Lernprozess auszulösen. Betrachtet werden die äußeren Gegebenheiten, die von den Lehrenden bewusst mit einer Intention geschaffen werden. Oftmals wird sich auf spezifische Lehr-Lernangebote bezogen, welche es Schülerinnen und Schüler ermöglichen, mittels variabler Ausstattung und unterschiedlichen Interaktionsformen zu lernen. Somit ergibt sich die Definition der Lernumgebung als ein planvoll organisiertes Lernarrangement aus einer Vielfalt von Unterrichtsmethoden, Unterrichtsmaterialien, Unterrichtstechniken und der Verwendung von unterschiedlichen Medien. Die Gegebenheiten der Lernumgebung sollten es ermöglichen, dass abwechslungsreiche Lehr- und Lernformen angewandt werden können, sodass sowohl eine aktive Wissensvermittlung in Form eines informierenden Frontalunterrichts als auch individuelle Be-/ Erarbeitung von Themen in Kleingruppen stattfinden kann. In der Zukunft wird es dabei sinnvoll und wichtig werden, die Unterrichtstätigkeit vom Lehrenden vermehrt auf den Lernenden zu übertragen, um die Möglichkeit zu schaffen, dass sich Schülerinnen und Schüler aktiv, selbständig und eigenverantwortlich mit den zu bearbeitenden Lerngegenständen auseinandersetzen können. Dieser Umstand und die fortschreitende Digitalisierung, sowohl im Schulalltag als auch in der späteren Arbeitswelt, verdeutlichen die Notwenigkeit einer sich entwickelnden und anpassungsfähigen Lernumgebung in Verbindung mit Lehrkräften, die diese durch eine große Flexibilität in ihrem Unterricht ermöglichen.
Zur Umsetzung dieser Anforderungen an die Lernumgebung und die Lehrenden existieren verschiedene Theorien, Ansätze, Methoden und Prinzipien, von denen im Folgenden eine facettenreiche Auswahl vorgestellt und kritisch beleuchtet wird.
1. Lernumgebung - Definition und deren Einfluss die auf Unterrichtsgestaltung und Lernerfolge
Unter einer Lemumgebung versteht man das „Gefüge von Faktoren in der sachlich-materiellen und personell-sozialen Umwelt eines Lerners, welches das Potenzial hat, sein Lernen anzuregen und zu fördern“ (Sacher, 2010, S. 99). Bei einer Lemumgebung handelt es sich also zunächst um ein Umfeld, das es schafft, in den Lernenden einen Lernprozess auszulösen. Betrachtet werden die äußeren Gegebenheiten, die von den Lehrenden bewusst mit einer Intention geschaffen werden (vgl. Kahlert, 2001, S. 73-89). Oftmals wird sich auf spezifische Lehr-Lemangebote bezogen, welche es Schülerinnen und Schüler ermöglichen, mittels variabler Ausstattung und unterschiedlichen Interaktionsformen zu lernen. Somit ergibt sich die Definition der Lemumgebung als ein planvoll organisiertes Lemarrangement aus einer Vielfalt von Unterrichtsmethoden, Unterrichtsmaterialien, Unterrichtstechniken und der Verwendung von unterschiedlichen Medien (Mandl & Reinmann-Rothmeier, 2001). Die Gegebenheiten der Lemumgebung sollten es ermöglichen, dass abwechslungsreiche Lehr- und Lemformen angewandt werden können, sodass sowohl eine aktive Wissensvermittlung in Form eines informierenden Frontalunterrichts als auch individuelle Be- / Erarbeitung von Themen in Kleingruppen stattfinden kann. In der Zukunft wird es dabei sinnvoll und wichtig werden, die Unterrichtstätigkeit vom Lehrenden vermehrt auf den Lernenden zu übertragen, um die Möglichkeit zu schaffen, dass sich Schülerinnen und Schüler aktiv, selbständig und eigenverantwortlich mit den zu bearbeitenden Lemgegenständen auseinandersetzen können. Dieser Umstand und die fortschreitende Digitalisierung, sowohl im Schulalltag als auch in der späteren Arbeitswelt, verdeutlichen die Notwenigkeit einer sich entwickelnden und anpassungsfähigen Lemumgebung in Verbindung mit Lehrkräften, die diese durch eine große Flexibilität in ihrem Unterricht ermöglichen.
Zur Umsetzung dieser Anforderungen an die Lemumgebung und die Lehrenden existieren verschiedene Theorien, Ansätze, Methoden und Prinzipien, von denen im Folgenden eine facettenreiche Auswahl vorgestellt und kritisch beleuchtet wird.
2. Klassenführung
Die Erforschung der Klassenführung hat sich in der Wissenschaft zu einem breit gefächerten Arbeitsfeld entwickelt. In der Öffentlichkeit hat sich der Blick auf den Lernerfolg der Lernenden wieder verstärkt auf die Leistungen und Einflüsse der Lehrkräfte verschoben. Dementsprechend ist es besonders für angehende Lehrkräfte wichtig, genaue Erkenntnisse über eine gute Klassenführung zu gewinnen.
2.1. Definition der „Klassenführung“
Die Begrifflichkeit „Klassenführung“ richtet den Fokus grundsätzlich auf die möglichen Maßnahmen, die Lehrkräfte ergreifen können, um einen reibungslosen Unterrichtsablauf und ausreichend Disziplin zu ermöglichen. Ein essenzieller Aspekt ist die Fähigkeit verschiedenste Störungen oder Konflikte zu verhindern. Vergleicht man dabei die Klassenführung durch Lehrkräfte mit einem elterlichen Erziehung sverhalt en, erweist sich ein autoritativer Erziehungsstil als zielführend (Helmke, 2012). Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist die Verwendung von Unterrichtsstrategien, die einen Beitrag dazu leisten, ein optimales Zeitmanagement im Hinblick auf die Leminhaltübermittlung zu erlangen. Durch sinnvolle Vorstrukturierung der Unterrichtsstunden und nachvollziehbares Übermitteln der Leminhalte und deren Lemziele, soll eine maximale Bereitstellung einer aktiven Lernzeit geschaffen werden. Die Klassenführung umfasst somit eine Vielzahl an variablen Aktivitäten und Haltungen, die zur Steuerung der Interaktion der gesamten Klasse beitragen, dabei aber berücksichtigen, dass sich soziale und individuelle Lernprozesse einzelner Lernenden gegenseitig beeinflussen. Das allgemeine Ziel ist es, ein angenehmes, sicheres, gemeinschaftsbildendes, aber auch lern- und motivationsfördemdes Klima zu schaffen (Seidel, 2015).
2.2. Merkmalsbereiche einer effektiven Klassenführung (Kounin, 2006)
Wegweisende Forschungsarbeiten in Bezug auf eine optimale Klassenführung stammen von Jacob S. Kounin. Er verweist auf acht sogenannte Lehrerstilvariablen, die innerhalb von fünf Merkmalsbereichen der effektiven Klassenführung verankert sind. Der erste Merkmalsbereich wird als „Disziplinierung“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich um die Fähigkeit der Lehrkraft, bei auftretenden Störungen durch die Lernenden, auf eine nicht zu harte, aber feste, wirksame und klare Art und Weise zu reagieren. Dabei beschreibt der Begriff „Klarheit“ die Menge an Informationen, die ein Lehrender durch seine Disziplinierung übermittelt. Die „Härte“ dient dem Lehrenden zum Ausdruck seiner Aggression, mittels Blicken, Bemerkungen und gegebenfalls Androhen und Erteilen von angemessenen Strafen. Hingegen bezieht sich „Festigkeit“ auf die Ernsthaftigkeit, mit der Lehrkräfte ihre Disziplinierung zu Ausdruck bringen. Ein weiterer Bereich der als Merkmal einer effektiven Klassenführung gilt, wird unter den Begriffen „Allgegenwertigkeit“ und „Überlappung“ zusammengefasst. Die Befähigung der Lehrkraft den Lernenden mitzuteilen, dass alle ihre Handlungen jederzeit wahrgenommen werden, wird unter der „Allgegenwertigkeit“ verstanden. Dementgegen beschreibt die „Überlappung“ die Kompetenz der Lehrenden, ihre Aufmerksamkeit simultan verschiedenen Dingen zu widmen. Der nächste Merkmalsbereich umfasst die beiden Oberbegriffe „Reibungslosigkeit“ und „Schwung“. Darunter versteht man die Fähigkeit der Lehrkraft, dafür zu sorgen, dass ein flüssiger Unterrichtsverlauf zustande kommt. Des Weiteren soll speziell in den Übergangsphasen des Unterrichts eine tiefere und spezifischere Auseinandersetzung mit den behandelten Leminhalten erfolgen. Der vierte Merkmalsbereich heißt „Gruppenmobilisierung“. Der Anspruch dieses Bereiches ist es, dass die Lehrenden die Gruppen der Lernenden als Ganzes zu betrachten, parallel dazu aber auch die einzelnen Individuen wahrzunehmen, zu unterstützen und sie gleichermaßen miteinzubinden. Das letzte Sachgebiet, das als Merkmal der effektiven Klassenführung vorhanden ist, lautet „Abwechslung“ und „Herausforderung“. Es handelt sich um Dimensionen der Klassenführung, die sich darauf beziehen, eine anspruchsvolle, fordernde und vielfältige, variable Unterrichts- und Lemaktivität zu schaffen. Diese sollen konzentriertes und kognitiv aktives Arbeiten der Lernenden erfordern (Kounin, 2006). Bis heute stellen diese Merkmalsbereiche der effektiven Klassenführung die empirische und theoretische Grundlage für viele weitere Forschungsarbeiten dar.
Eine große Herausforderung besteht allerdings darin, den Lehrkräften die aufgezählten Qualifikationen nahezulegen und diese bei der Aneignung derartiger Kompetenzen zu unterstützen. Mit Sicherheit verkörpern einige Lehrerinnen und Lehrer bereits unterschiedliche Fertigkeiten, die in diese Bereiche fallen, dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass der Großteil der erforderlichen Fähigkeiten erst durch viel Übung und Erfahrung vollständig ausgereift werden können. Meiner Meinung nach sollte bereits während des Studiums eine Vielzahl an Kompetenz-Workshops stattfinden. Genauso wichtig ist es aus meiner Perspektive aber auch, die Lehrenden während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn durch Fort-/ Weiterbildungen oder Auffrischungs-Workshops zu unterstützen. Es sollte ein ständiger Austausch über neuste Erkenntnisse oder Lehrtechniken stattfinden, sodass die Grundlage für eine optimierte Klassenführung geschaffen wird.
Im Hinblick auf eine gelungene Lemumgebung, wird durch eine effektive Klassenführung zum einen die personellsozialen Aspekte verbessert. Des Weiteren wird aber vor allem auch darauf geachtet, dass eine Umgebung geschaffen wird, welche die eigentlichen Lernprozesse fördert. Dabei wird beispielswiese die Disziplin der Lernenden betrachtet, sodass der Unterricht weitgehend störungsfrei ablaufen kann, aber auch dafür gesorgt, dass die Lehrenden ein angemessenes Angebot zur Wissensübermittlung erbringen. Insgesamt gewährleistet eine gute Klassenführung daher das Entstehen einer optimaleren Lemumgebung.
3. Gesichtspunkte eines wirksamen Unterrichts
Die Frage nach wirksamem Unterricht und dessen Realisierbarkeit nimmt in der Bildungsanalyse eine zentrale Rolle ein. Drei Basisdimensionen oder auch sogenannte Tiefenstrukturen dienen der Zusammenfassung der substanziellen Merkmale eines „guten“, lemwirksamen Unterrichts. Diese dienen der Betrachtung einer Ebene unterhalb der direkt sichtbaren Lehr-Lem-Prozesse. Vielmehr wird darauf geachtet, inwiefern qualitative Interaktionen zwischen Lehrenden und Lernenden zustande kommen und wie die Qualität der Auseinandersetzung mit dem Lernstoff stattfinden kann. Eine äquivalente Bezeichnung lautet „Merkmale der Prozessqualität des Unterrichts“. Darunter zusammengefasst wird die Klassenführung, die im 2. Kapitel bereits beleuchtet wurde, die kognitive Aktivierung und konstruktive Unterstützung der jeweiligen Lernenden durch die Lehrerinnen und Lehrer. Dennoch sollte bei der Betrachtung von gutem Unterricht ebenfalls die Sichtstrukturen berücksichtigt werden. Die Unterteilung des Unterrichts in Tiefen- und Sichtstrukturen wird oftmals mit der sogenannten Eisberg-Metapher illustriert (siehe Abb. 1, S. 7). Die sichtbare Betrachtungsebene umfasst die verwendeten Methoden zur Unterrichtsgestaltung, die Formen der Organisation des Lernprozesses, wie Lemgruppen oder Unterricht in Klassen, aber auch die differenzierten Sozialformen, zu denen Gruppen-, Partner- oder Einzelarbeit zählen, (vgl. Dehmel & Sliwka ¿Gitiwden ~ '
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Betrachtungsebenen des Unterrichts in Verbindung mit der Eisberg-Metapher der Sicht- und Tiefenstrukturen (eigene Darstellung) (vgl. Dehmel & et. al., 2018).
In den folgenden Unterkapiteln werden zwei der drei Basisdimensionen genauer beleuchtet und kritisch hinterfragt.
3.1. Kognitive Aktivierung
Zu den Zielen der kognitiven Aktivierung zählt das Anregen der Lernenden sich auf einem adäquaten Niveau mit den behandelten Lerninhalten auseinander zu setzen und sich mit diesen in einer angemessenen Tiefe zu beschäftigen. In den Fokus rückt dabei der Begriff „kognitiv“, der nichts anderes bedeutet als „das Wahmehmen, Denken oder Erkennen betreffend“ (Duden, o. D.). Wichtig ist dabei, dass eine ausgeprägte Aktivität des Lernenden nicht mit einer starken kognitiven Aktivität gleichzusetzen ist. Damit ein Unterricht kognitiv aktivierend gestaltet ist, sollte der Lehrende ein Augenmerk darauflegen, dass an vorhandenes Vorwissen der Lernenden angeknüpft wird, dabei stets mental anspruchsvolle Prozesse ablaufen und dass der Fokus der Aktivitäten auf die zentralen Leminhalte gelenkt wird. Während dieser Prozesse darf die Lehrkraft nie vergessen, dass die Lemangeboten abhängig von den individuellen Voraussetzungen des Lernenden verschieden verwertet werden und dadurch ganz unterschiedliche Erträge entstehen können. Hinter diesem Aspekt steht die Erkenntnis, dass sich Prozesse der Wissenskonstruktion nur eingeschränkt leiten lassen. Die eigentliche Wissensentwicklung ist allerdings von den Lernenden selbst abhängig. Dementsprechend ist die Bezeichnung eines „Potenzials zur kognitiven Aktivierung“, welches dazu dient eine „kognitive Aktivität“ zur erzeugen, geeigneter (Fauth & Leuders, 2018). Inwieweit das von der Lehrkraft bereitgestellte Potential genutzt wird, ist multifaktoriell bedingt. Eine Schwierigkeit bei diesem Ansatz ist, dass es keine klar definierten Methoden zur Umsetzung eines ausreichenden Potenzials zur Aktivierung der Kognition gibt. Um den Anspruch für einen derartigen Unterricht zu erfüllen, müssen die Aufgaben qualitativ sein, ein geeigneter Einsatz und eine ausreichende Begleitung während des Lernprozesses erfolgen. Unerlässlich ist in Bezug auf das eben Gesagte eine fachspezifische Betrachtung der verschiedenen Möglichkeiten. Denkbare Eigenschaften von kognitiv aktivierenden Aufgaben sind beispielsweise das Auslösen von Irritationen und dementsprechend eines kognitiven Konfliktes, das Vorhandensein variabler Lösungswege, das Verknüpfen der Leminhalte mit subjektiven Erfahrungen und das Einbinden von Transfersituationen. Eine generell auftretende Schwierigkeit besteht darin, den Erfolg der kognitiven Aktivierung zu überprüfen und nachzuvollziehen. In Bezug auf diese Herausforderung ist es essenziell sogenannte formative Assessments durchzuführen. Diese dienen nicht der Erhebung des Lemstandes, sondern werden in Form von kurzen diagnostischen Aufgaben zur Informationsgewinnung herangezogen.
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- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2022, Betrachtung von Lernumgebungen. Pädagogische Grundlagen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1370826
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