Der Umweltschutz in Deutschland hatte bis zum Ende der 60-er Jahre keinen nennenswerten Stellenwert. Daher war die Herausforderung umweltpolitischer Maßnahmen das Abfallproblem. Deutschland stand vor riesigen Müllproblemen.
Es kam zu einem sogenannten Müllnotstand, dass heißt, keiner wusste mehr, wohin mit dem ganzen Müll. Die Deponien waren teilweise schon voll, die übrigen standen kurz davor. Müllverbrennungsanlagen waren wegen der Umweltbelastungen, die sie verursachen, umstritten. Die Frage nach einem Umweltprogramm wurde jedoch noch Ende der 60-er Jahre laut. In einer Regierungserklärung kündigte Bundeskanzler Willi Brandt (1969) die Schaffung eines bundeseinheitlichen Abfallgesetzes an.
In dem ersten Abfallgesetz von 1972 galt allerdings das Motto: „ Aus den Augen, aus dem Sinn “, damit sich offensichtlich keiner mehr um das Müllproblem Sorgen machen musste. Der Müll wurde in eine Grube oder auf ein sonstiges Grundstück in der Nähe beiseite geschafft. Dort blieb er, verschandelte die Landschaft und bedrohte das Grundwasser. Diese alten Müllkippen wurden nach Beendigung der Nutzung meistens mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt und bepflanzt. Im Laufe der Zeit stellte man allerdings fest, dass der Müll eben nicht aus der Welt geschaffen worden ist, sondern dauerhafte Probleme verursacht. Man spricht hierbei von sogenannten Altlasten. Viele Müllkippen mussten nachträglich abgedichtet werden, damit keine Gifte mehr ins Grundwasser gelangen. Der Gesetzgeber musste einsehen, dass von Beseitigung keine Rede sein konnte, und sprach danach von Entsorgung.
Als der Begriff „Kreislaufwirtschaft“ zu Beginn der 90er Jahre in Deutschland eingeführt wurde, stand demnach die Umweltpolitik vor großen Herausforderungen: wachsende Müllberge, drohender Entsorgungsnotstand und Verschwendung von Ressourcen, verursacht durch einen Ex- und- Hopp- Konsum. Die Wende markierte 1991 der Erlass der Verpackungsverordnung. Ihr Ziel war klar: Verpackungsabfälle sollen in erster Linie vermieden, zumindest aber vermindert und recycelt werden. Sie war der Einstieg in eine Kreislaufwirtschaft.
Inhaltsverzeichnis
- HISTORISCHE ENTWICKLUNG
- Problemstellung Abfallwirtschaft
- Rechtsgrundlagen
- Abfallbeseitigungsgesetz (AbfG)
- Verpackungsverordnung (VerpackV)
- EG-Verpackungsrichtlinie
- Kreislaufwirtschafts- u. Abfallgesetz (Krw-/AbfG)
- Novelle der Verpackungsverordnung
- Verordnung zur Änderung abfallrechtlicher Nachweisbestimmungen
- ORGANISATION DES UNTERNEHMENS
- Duale System Deutschland
- Mitarbeiter & Geschäftsverteilungsplan
- Aufsichtsrat
- Aktionäre
- FINANZIERUNG
- Lizenzentgelte
- Vermeidung
- STAND DER TECHNIK
- Sortieranlagen
- Arbeitsweise Duales System
- MÜLLENTWICKLUNG IN ZAHLEN
- Entwicklung Wertstoffmengen
- Mengenstromnachweis
- Ökobilanz / Ressourcenbilanz
- PFANDSYSTEME
- Flaschenpfand
- Dosenpfand
- Pressemitteilungen Dosenpfand
- EUROPÄISCHE ENTWICKLUNG
- Allgemeines
- Vergleich mit dem französischen Pfand
- Das System Eco Emballages
- Zusammenarbeit zwischen DSD und SAEE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit "Duales System Deutschland - Anspruch und Wirklichkeit" untersucht das deutsche System der Verpackungsentsorgung und beleuchtet dessen Anspruch und Wirklichkeit. Dabei werden die historischen Entwicklungen, die Organisation des Dualen Systems Deutschland, die Finanzierung, die technische Entwicklung sowie die Müllentwicklung in Zahlen analysiert.
- Entwicklung und Funktionsweise des Dualen Systems Deutschland
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen
- Finanzierung und Effizienz des Systems
- Vergleich mit anderen Entsorgungssystemen in Europa
- Kritikpunkte und Zukunftsperspektiven des Dualen Systems
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der historischen Entwicklung des Abfallmanagements in Deutschland, wobei die Entstehung des Dualen Systems im Fokus steht. Kapitel 2 beleuchtet die Organisation des Dualen Systems Deutschland, einschließlich seiner Mitarbeiterstruktur, des Aufsichtsrats und der Aktionäre. Die Finanzierung des Systems wird in Kapitel 3 anhand von Lizenzentgelten und Vermeidungsstrategien erläutert. Kapitel 4 beschäftigt sich mit den technischen Aspekten des Systems, insbesondere den Sortieranlagen und der Arbeitsweise des Dualen Systems.
Kapitel 5 analysiert die Entwicklung der Müllmengen und die Auswirkungen auf die Umwelt, während Kapitel 6 verschiedene Pfandsysteme, wie Flaschenpfand und Dosenpfand, untersucht. Kapitel 7 vergleicht das deutsche System mit europäischen Entwicklungen, insbesondere dem französischen Pfandsystem und dem System Eco Emballages.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf das Duale System Deutschland, Verpackungsentsorgung, Abfallmanagement, Recycling, Kreislaufwirtschaft, Wertstoffgewinnung, Lizenzentgelte, Umweltschutz, Ressourcenbilanz, Pfandsysteme, Europäische Entwicklungen und Vergleichssysteme.
- Quote paper
- Stefanie Welz (Author), 2002, Abfallwirtschaft: Duales System Deutschland. Anspruch und Wirklichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13703