In dieser Masterarbeit wird die Entwicklung der Kaiserswerther Diakonissenanstalt unter Julius Disselhoff von 1865 bis 1896 untersucht. Die Diakonissenanstalt war eine der wichtigsten und einflussreichsten Institutionen der Inneren Mission im 19. Jahrhundert und zählte mit knapp 500 Diakonissen zu den größten Diakonissenmutterhäusern ihrer Art. Julius Disselhoff wurde im Jahr 1865 zum Inspektor der Anstalt gewählt und übernahm damit die Verantwortung als Nachfolger von Theodor Fliedner, dem Gründer der Kaiserswerther Diakonissenanstalt. Die Arbeit legt dabei den Fokus auf eine Institutionsgeschichte und untersucht die Baugeschichte der Institution, ihre Vernetzung mit anderen Einrichtungen, die Einsatzorte sowie die wirtschaftliche und personelle Entwicklung. Die Biografie und Rolle von Julius Disselhoff, die bisher wenig erforscht sind, werden ebenfalls betrachtet. Im Gegensatz zur vorhandenen Forschungsliteratur liegt der Schwerpunkt nicht auf religiöser oder theologischer Analyse oder Selbstwahrnehmung, sondern auf einer umfassenden Darstellung der Entwicklung der Diakonissenanstalt und der Rolle von Julius Disselhoff in diesem Kontext.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Einleitung und Methode
1.2 Quellen
2. Die Kaiserswerther Diakonie bis 1865
2.1 Die Geschichte der Institution bis 1865
2.2 Funktion und organisatorischer Aufbau der Kaiserswerther Diakonissenanstalt
3. Die Biografie von Julius Disselhoff von 1827 bis 1865
3.1 Das Leben von Julius Disselhoffbis zum Eintritt in die Diakonissenanstalt 1855
3.2 Tätigkeit in der Diakonissenanstalt bis zurNachfolge von Theodor Fliedner 1865
4. Die Fundamentierung derKaiserswertherDiakonie von 1865 bis 1896
4.1 Der Ausbau der Kaiserswerther Diakonie
4.2 Der Umzug auf das neue Gelände
4.3 Die KaiserswertherGeneralkonferenzen
4.4 Die Arbeitsfelder der Kaiserswerther Diakonissenanstalt
4.4.1 Tätigkeit im Inland außerhalb von Kaiserswerth
4.4.2 Die Fortsetzung der Orientarbeit und Inneren Mission im Ausland
4.4.3 Irreguläre Einsätze der Kaiserswerther Diakonissen
4.5 Die finanzielle Situation derKaiserswertherDiakonissenanstalt
4.5.1 Einnahmen
4.5.2 Ausgaben
4.5.3 Jahresergebnisse
4.5.4 Die finanzielle Förderung durch das Herrscherhaus und dem Freundeskreis
4.6 Die Entwicklung der Schwesternschaft
4.7 Externe Herausforderungen der Kaiserswerther Diakonissenanstalt
4.8 Publikationen
4.9 Die letzten Jahre bis Disselhoffs Tod 1896
5. Fazit
6. Anhang
6.1 Abkürzungsverzeichnis
6.2 Abbildungsverzeichnis
6.3 Quellenverzeichnis
6.4 Literaturverzeichnis
6.5 Transkription der Bilanzen der Jahresberichte der Diakonissen-Anstalt von 1865 bis 1896
6.6 Erfassung der Spenden der Kaiserswerther Diakonissenanstalt von 1865 bis 1896
6.7 Spendenaufkommen von KaiserWilhelm I. von 1865 bis 1888
6.8 Spendenaufkommen von Kaiserin Auguste von 1865 bis 1890
6.9 Auflistung der Stiftungen der Kaiserswerther Diakonissenanstalt
6.10 Prozentualer Anteil der Spenden an den Einnahmen von 1865 bis 1896
6.11 Entwicklung der Kaiserswerther Generalkonferenzen
6.12 Entwicklung der Schwestemschaftvon 1865 bis 1896
1. Einleitung
1.1 Einleitung und Methode
Am 19. April 1865 schrieb Julius Disselhoff in sein Tagebuch: „Heute zum Pfarrer und Inspektor der Diakonissen-Anstalt erwählt. Fliedners Nachfolger! Das will etwas sagen. Ich habe es vordem nicht begehrt. Mein Sinn stand auf ein anderes Ziel.“1 Mit diesem Tag wurde er zum Inspektor der Kaiserswerther Diakonissenanstalt durch den Vereinsvorstand des Rheinisch-Westfälischen Vereins für Bildung und Beschäftigung evangelischer Diakonissen gewählt, der die Trägerschaft über die Kaiserswerther Diakonissenanstalt führte. Disselhoff war damit der Amtsnachfolger von Theodor Fliedner, der als Erneuerer des apostolischen Diakonissenamtes in der Neuzeit galt und Gründer der Kaiserswerther Diakonissenanstalt war.2 Julius Disselhoff war seit 1855 durch die Heirat mit Luise Fliedner, Theodor Fliedners Schwiegersohn, arbeitete sich bis zum Tode des Gründers 1864 zum Nachfolger und übernahm 1865 als Anstaltsleiter die Verantwortung. Zu diesem Zeitpunkt existierte die Kaiserswerther Diakonissenanstalt seit 29 Jahren und hatte eine beispiellose Erfolgsgeschichte hinter sich. Fliedner zuvor war ein charismatischer und besonders ein innovativer Leiter der Anstalt, der einen großen Förderkreis aufgebaut hatte und einen florierenden Betrieb hinterließ. Mit der Amtsübernahme stand Disselhoff vor großen Erwartungen, die auf ihm lasteten und er musste eine Gemeinde der Superlative fortführen. Die Kaiserswerther Diakonissenanstalt gehörte mit ihren knapp 500 Diakonissen zu den größten Diakonissenmutterhäusern ihrer Art und war vor allem neben ihrer Funktion als Ausbildungsstätte für Pflege- und Lehrdiakonissen ein respektabler Wirtschaftsbetrieb mit einem komplexen Wirtschaftsapparat. Neben den Anstalten, die Johann Hinrich Wiehern und Friedrich von Bodelschwingh gründeten, galt die Kaiserswerther Diakonissenanstalt als eine der wichtigsten und einflussreichsten Institutionen der Inneren Mission und war führend unter den privaten konfessionellen Wohlfahrtsorganisationen im 19. Jahrhundert.
Diese Masterarbeit beschäftigt sich zum einen mit der Frage, wie sich die Kaiserswerther Diakonissenanstalt unter Julius Disselhoff von 1865 bis 1896 entwickelte und parallel dazu wird die wenig erforschte Biografie und Rolle von Julius Disselhoff betrachtet. Dabei wird keine religiöse, bzw. theologische Analyse Darstellung oder Selbstwahrnehmung vorgenommen, wie es häufig der Fall ist in der vorhandenen Forschungsliteratur, die sich mit der Kaiserswerther Diakonissenanstalt auseinander setzt. Ebenso führt diese Arbeit keinen Schwerpunkt auf Religiosität, sondern nimmt eine reine Institutionsgeschichte vor, in der die Entwicklung der Kaiserswerther Diakonissenanstalt von 1865 bis 1896 unter Julius Disselhoff untersucht wird. So stehen die Baugeschichte der Institution, die sich entwickelnde Vernetzung mit anderen Institutionen, die Einsatzorte, sowie die wirtschaftliche und die personelle Entwicklung bei dieser Arbeit im Vordergrund.
Über die Kaiserswerther Diakonissenanstalt gibt es seit knapp 100 Jahren mehrere Forschungsschwerpunkte. Früh wurde sich intensiv mit der Person von Theodor Fliedner auseinander gesetzt. Fliedners Sohn Georg Fliedner veröffentlichte von 1908 bis 1912 eine dreibändige, detaillierte Biografie über seinen Vater.3 Zwanzig Jahre veröffentlichte der Historiker Martin Gerhardt eine zweibändige wissenschaftliche Biografie über Theodor Fliedner, in der akribisch das Leben des Anstaltsgründers aufgearbeitet wurde.4 Ein weiterer Schwerpunkt in dieser Zeit war auch eine beginnende Beschäftigung mit der allgemeinen Diakonissengeschichte, in der man sich anfangs mit Amalie Sieveking auseinandersetzte und ihre Rolle als Gründerin des Vereins für Armen- und Krankenpflege in Hamburg untersuchte.5 Eine zweite Phase der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Kaiserswerther Diakonissenanstalt erfolgte in den 1960er Jahren, in der man intensiver die historischtheologische Genderforschungen thematisierte und sich vor allem mit Theodor Fliedners erster Ehefrau Friederike Fliedner auseinandersetzte. Diese Forschungen wurden durch Anna Sticker maßgeblich geprägt und fokussierten sich zunehmend auf die Wahrnehmung der Frau, bzw. der Diakonisse in der Gründungsphase der Kaiserswerther Diakonissenanstalt.6 Ende der 1980er Jahre konzentrierte sich die Diakonissenforschung immer mehr mit externen Betrachtungsweisen, in der die Emanzipation der Frau, bzw. der Diakonisse in den Vordergrund trat. Catherine Prelinger und Jutta Schmidt untersuchten das Verhältnis von Amalie Sieveking zur Kaiserswerther Diakonissenanstalt und schlossen mit ihren Arbeiten ergänzend diese Forschungslücke.7 Parallel wurde dazu durch Ruth Felgentreff eine Geschichte über den Kaiserswerther Verband veröffentlicht, die sich mit den Ursprüngen, der Gründung, der Anpassung und der Entwicklung des Verbandes nach 1945 beschäftigte.8 Von Ruth Felgentreff wurde ebenfalls eine Gesamtdarstellung der Kaiserswerther Diakonissenanstalt erarbeitet. Diese beschäftigt sich mit dem Zeitraum von 1836 bis 1998 und gibt einen makroskopischen historischen Einblick der Kaiserswerther Diakonie von über 150 Jahren.9 Sie erarbeitete ebenfalls eine Publikation, in der sie untersuchte, welche Positionen die Diakonissen in der Diakonissenanstalt hatten.10
Im Jahr 2002 wurde die Fliedner-Kulturstiftung gegründet und leitete damit die dritte und quantitativ ergiebigste Phase der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Kaiserswerther Diakonissenanstalt ein. Die Forschungsinteressen haben seither theologische, geschichtswissenschaftliche und Pflege- und Gendergeschichtliche Schwerpunkte. Hinzu kam eine neue und vielseitige Beschäftigung mit der Person Theodor Fliedner. Norbert Fliedner erarbeitete in diesem Rahmen eine Vielzahl an Publikationen, die sich mit Fliedner, Fliedners Familie und einer dahingehenden Quelleneditionen beschäftigten.11 Über seine zweite Ehefrau Caroline Fliedner, geb. Bertheau, die 40 Jahre Vorsteherin war, wurde bisher wenig publiziert, hier gilt die Biografie von Katrin Irle als Orientierung.12 Annett Büttner veröffentlichte Schriften zur Vernetzung der Mutterhäuser, den Einsätzen der Cholera-Epidemien, der Hygiene in der Anstalt, dem preußischen Herrscherhaus und eine Monografie über die konfessionelle Kriegskrankenpflege im 19. Jahrhundert.13 Eine Gesamtdarstellung der historischtheologischen Genderforschung wurde von Jochen-Christoph-Kaiser und Rajah Scheepers in einem Sammelband erarbeitet und umfasste die Entwicklung der theologischen Position der Diakonisse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.14 Mit der Erinnerungskultur der Diakonissenhäuser setzten sich Ute Gause und Cordula Lissner auseinander. Außerdem untersuchten sie die historische Selbstwahrnehmung der Diakonissen.15 Silke Köser durchleuchtete die Entstehung kollektiver Identitäten in der Kaiserswerther Diakonissenanstalt. Dabei erforschte sie die Bildung einer spezifischen und facettenreichen Diakonissenkultur, sowie deren Leitbilder.16 Die Entstehung und Entwicklung der Inneren Mission wurde in einem Sammelband von Ursula Röpper und Carola Jüllig erarbeitet.17 Eine thematische Auseinandersetzung mit Julius Disselhoff, dem Nachfolger von Theodor Fliedner hat es bis jetzt nur im geringen Maße gegeben, bzw. wurde in der Forschung bis jetzt kein großer Schwerpunkt auf die allgemeine Geschichte der Kaiserswerther Diakonissenanstalt von 1865 bis 1896 gelegt. Was den Umstand im wissenschaftlichen Umgang mit Julius Disselhoff erschwert, ist das bis zum heutigen Zeitpunkt keine ausführliche, wissenschaftliche Biografie und nur eine unzureichende Rezeption über ihn besteht.18 Die einzige schriftliche Arbeit ist eine kurze, aber detaillierte Biografie, die von der Kaiserswerther Diakonissenanstalt im Eigenverlag 1899, drei Jahre nach dem Tode Disselhoffs, herausgegeben wurde.19 Dazu gibt es noch einen kurzen biografischen Aufsatz von Ruth Felgentreff.20 Dieser Bereich bildet hier noch eine Forschungslücke.
Diese Masterarbeit ist in mehrere Kapitel unterteilt. Zuerst wird in Kapitel 2.1 die Geschichte der Kaiserswerther Diakonie bis 1864, dem Todesjahr des Gründers Theodor Fliedner untersucht.21 Im Anschluss kommt es bei Kapitel 2.2 zur Betrachtung des organisatorischen Aufbaus der Institution und wie die Diakonissen ausgebildet und eingesetzt wurden. Hierfür wurden mehrere Abbildungen durch der Verfasser erstellt und generell erstmals schematisch angefertigt.22 Das folgende Kapitel 3.1 beschäftigt sich mit der Biografie von Julius Disselhoff bis 1864. Es wird die Kindheit, die Schulzeit, das Studium und der berufliche Werdegang bis zum Eintritt in die Kaiserswerther Diakonissenanstalt dargestellt und auf Grundlage der bestehenden Forschungsliteratur rekonstruiert.23 Das Kapitel 3.2 untersucht die Tätigkeit Disselhoffs von 1855 bis 1864 als Assistent und designierten Nachfolger Fliedners. Das Kapitel 4. behandelt die Fundamentierung der Kaiserswerther Diakonissenanstalt. Dort wird zuerst bei Kapitel 4.1 der bauliche Ausbau unter Disselhoff bis 1877 dargestellt und dann im Folgekapitel 4.2 der Umzug auf den Fronberg und Johannisberg, mit dem eine neue Phase für die Institutsgeschichte beginnt.24 Kapitel 4.3 thematisiert die Entwicklung der Kaiserswerther Generalkonferenzen während Disselhoffs Amtszeit bis 1894.25 Hierfür wurde erstmals in der Forschungsliteratur eine Liste mit sämtlichen Terminen der elf Generalkonferenzen erarbeitet, die zu Disselhoffs Amtszeit stattfanden. Parallel dazu wurde in diesem Kapitel eine Abbildung erstellt, die das Wachstum der Teilnehmer der Konferenzen darstellt, was bis jetzt nicht existierte. Kapitel 4.4 untersucht die Arbeitsfelder der Kaiserswerther Diakonissenanstalt außerhalb von Kaiserswerth. Hierfür werden in 4.4.1 die Tätigkeitsbereiche in Preußen und Westfalen analysiert. In 4.4.2 wird untersucht, wie Disselhoff die Orientarbeit ausbaute und von der Pionier- in eine Professionalisierungsphase transportierte.26 Kapitel 4.4.3 beschäftigt sich mit den irregulären Einsätzen der Diakonissen in Form von Cholera- und Lazaretteinsätzen.27 Das Kapitel 4.5 beschäftigt sich mit den wirtschaftlichen Dimensionen der Kaiserswerther Diakonissenanstalt.28 Hierfür wurden anhand der Jahresberichte der Diakonissenanstalt von 1865 bis 1896 die Einnahmen, Ausgaben, Jahresgewinne und Stiftungen erstmals erfasst, analysiert und grafisch dargestellt.29 Das Kapitel 4.5.4, „Die finanzielle Förderung durch das Herrscherhaus und den Förderkreis“, untersucht die Beziehung der Kaiserswerther Diakonie zum deutsch-preußischen Herrscherhaus.30 Hierbei ist ebenfalls die Dichte an Forschungsliteratur sehr dünn. Hauptthematisch basiert das Kapitel auf einem Aufsatz von Annett Büttner, der die Beziehung zwischen der Kaiserswerther Diakonissenanstalt und dem Königshaus primär beschreibt.31 Im Generellen bildet diese Beziehung zwischen der Kaiserswerther Diakonissenanstalt und den Hohenzollern eine Forschungslücke, da die allgemeine biografische Forschungsliteratur der Mitglieder des Herrscherhauses die Beziehung weder erwähnt, noch beschreibt.32 Das Kapitel 4.6 untersucht die quantitative personelle Entwicklung der Schwesternschaft von 1865 bis 1896. Hierfür wurde auch eine Abbildung erstellt, die das Wachstum darstellt. Das Kapitel 4.7 untersucht die externen, bzw. gesellschaftlichen Herausforderungen der die Kaiserswerther Diakonissenanstalt während Disselhoffs Amtszeit ausgesetzt war.33 In Kapitel 4.8 wird eine Untersuchung der Publikationen der Kaiserswerther Diakonissenanstalt und von Julius Disselhoff vorgenommen.34 Das Kapitel 4.9 rekonstruiert die letzten Jahre von Disselhoffs Leben bis zu seinem Tod und beschreibt anhand der bestehenden Forschungsliteratur die Lösung des Nachfolgeproblems. Diese Masterarbeit schließt mit einem Fazit.
1.2 Quellen
Für diese Arbeit bilden ausgewählte Bibliotheksbestände der Fliedner-Kulturstiftung in Düsseldorf eine elementare Rolle. Seit der Gründung der Kaiserswerther Diakonissenanstalt im Jahre 1836 werden dort systematisch Akten, Dokumente, Publikationen und anderes Schriftmaterial aufbewahrt und konserviert. 1931 erfolgte durch Martin Gebhardt, der auch Biograf Theodor Fliedners war, der Aufbau des Diakonissen-Archivs. Zeitgleich wurde unterstützend eine Fachbibliothek für Frauendiakonie angelegt. Diese beiden Institutionen wurden 2002 zur Fliedner-Kulturstiftung zusammengeführt und stellen das Gedächtnis der heutigen Kaiserswerther Diakonie dar. Das Archiv umfasst ca. 1000 laufende Meter und beinhaltet die Nachlässe der Familie Fliedner, das Schriftgut der Diakonissenanstalt, einschließlich der Schwesternschaft und des Kaiserswerther Verbandes. Die Fachbibliothek bietet mehrere tausend Publikationen, die für Besucher frei zur Verfügung stehen. Für diese Arbeit wurden mehrere Primärquellen genutzt. Für die Untersuchung wirtschaftlicher Aspekte wurden die originalen Jahresberichte über die Diakonissenanstalt zu Kaiserswerth35 der Jahrgänge 29 bis 61, bzw. von 1865 bis 1896 genutzt. Da sie öffentliche Rechenschaftsberichte und bei ihrer Erstellung mehrfach gegengeprüft wurden sind, gegeben sie eine hohe Glaubwürdigkeit und Originalität als Quelle wieder. Hauptredakteur war Julius Disselhoff, der als Inspektor verantwortlich für die Erstellung war. Neben diesen wurde für diese Arbeit der Armen und Kranken-Freund (AuKF)36 verwendet. Dies war eine Periodika, die monatlich von 1849 bis 1939 durch die Kaiserswerther Diakonissenanstalt veröffentlicht wurde. Es wurden für diese Masterarbeit ausgewählte Ausgaben der Jahre 1865 bis 1896 verwendet. Da die Artikel keine Autorenschaft nennt, konnten hierfür diese nicht ermittelt werden. Diesem Organ kann eine Gatekeeper-Funktion angelastet werden, da der AuKF für die externe und interne Repräsentation genutzt wurde. Daher handelte es sich bei den Inhalten der Artikel um eine beabsichtigte Auswahl von Informationen, die dementsprechend aufgearbeitet wurden und eventuell nicht den vollen Umfang der Begebenheiten Wiedergaben und Darstellungen u.a. erbaulich-religiös ausschmückten. Dennoch ist der AuKF als Quelle zur Rekonstruktion von historischen Ereignissen wesentlich und spiegelt die Mentalität der Kaiserswerther Diakonissenanstalt gut wieder. Die Jahresberichte und der AuKF liegen in lückenlosen Gesamtausgaben in der Fliedner Kulturstiftung vor.
Die dritte große Quelle für die Arbeit war die Festschrift „Jubilate!“ zum 50. Jubiläum des Bestehens der Kaiserswerther Diakonissenanstalt aus dem Jahr 1886. Der Autor war Julius Disselhoff selber und die Schrift stellt wichtige eine Institutionsgeschichte dar, die einen detaillierten Einblick in die Anstalt als Ganzes gibt. Sie ist unerlässlich zur Rekonstruktion der Baugeschichte, den Aufbau und die Funktion der Tochteranstalten, die Verwendung der Diakonissen und dem Überblick über die Tätigkeitsbereiche dieser. Disselhoff kann bei dieser Schrift eine hohe Glaubwürdigkeit zugesprochen werden, da er als Führungsperson der Anstalt über das nötige Wissen verfügte und objektiv den Tatsachen entsprechend berichten und sich nur eine geringe Verzerrung der Tatsachen erlauben konnte.37
2. Die Kaiserswerther Diakonie bis 1865
2.1 Die Geschichte der Institution bis 1865
Die Kaiserswerther Diakonissenanstalt wurde am 13. Oktober 1836 durch den Pfarrer Theodor Fliedner und seiner Ehefrau Friederike Fliedner, geb. Münster38 gegründet.39 Zu Beginn trug sie schlicht die Bezeichnung „Pflegerinnenanstalt“ und führte dazu ein kleines Krankenhaus zur Ausbildung von Pflegerinnen.40 Am 16. Oktober des Jahres wurden die ersten Patienten behandelt, die primär der katholischen Bevölkerung von Kaiserswerth entstammten.41 Die erste Frau, die sich zur Diakonisse ausbilden lassen wollte trat eine Woche nach Gründung, dem 20. Oktober 1836, ein.42 Theodor Fliedner war seit dem 22. Januar 1822 Pfarrer der unierten Gemeinde von Kaiserswerth und plante bereits mehrere Jahre zuvor die Gründung einer Diakonissenanstalt.43 Die inoffizielle Vorläuferorganisation war das Asyl- und Magdalenenstift für Strafentlassene Frauen, welches am 17. September 1833 in Fliedners Gartenhaus gegründet wurde und eine Resozialisierung und Reintegration ehemaliger weiblicher Häftlinge vorsah.44 Ein Jahr später wurde eine evangelische Kleinkinderschule in Kaiserswerth durch ihn gegründet.45 Die erste Erweiterung derjungen Anstalt wurde durch die zeitnahe Gründung des Kleinkinderlehrerinnenseminars am Reformationstag 1836, dem 31. Oktober, vorgenommen.46 Ein erster Arzt konnte am 26. Februar 1837 fest eingestellt werden, was zur Optimierung der Versorgung der Patienten und der auszubildenden Diakonissen führte.47 Durch die rasant ansteigende Beanspruchung durch Patienten und das Wachsen der Schwesternschaft, wurden 1837 erste Baumaßnahmen am Stammhaus durchgeführt.48 Sich seiner Außenwirkung bewusst, gab Fliedner bereits seit dem 1. Mai 1837 Jahresberichte heraus, in denen er präzise und transparent Rechenschaft über das beginnende Werk nach außen legte, um u.a. einen Förderkreis aufzubauen und die Tätigkeit der Diakonissenanstalt einem breiten Publikum nahezubringen.49 Nach einem fehlgeschlagenen Versuch Amalie Sieveking als Vorsteherin zu gewinnen, wurde Friederike Fliedner rückwirkend die erste Vorsteherin.50 Mit der festen Etablierung einer Vorsteherin wurde das patriarchalische Familienmodell etabliert, in dem Fliedner als eine Art christlich-symbolischer Vater und seine Ehefrau als Mutter der Diakonissen auftraten.51 Die Diakonissen redeten sich untereinander als Schwestern an.52 Dabei kam es endgültig zur Festigung des Begriffs Schwester, denn diese wurden bis dato intern als Pflegerinnen bezeichnet.53 Parallel dazu kam es am 13. Oktober 1839, dem dritten Jahrestag, erstmals zur Einsegnung von Schwestern, nach katholischem Vorbild.54
Ab dem 21. Januar 1839 Diakonissen wurden an externe Arbeitsfelder entsendet.55 Damit begann die eigentliche Haupttätigkeit der Diakonissen, die mehrheitlich auf externen Stationen eingesetzt werden sollten, was in der Regel Kranken- und Waisenhäuser und Gemeindestationen waren. Mit der Gründung des Asyls 1833 begann auch die Ausgestaltung einer Satzung für die geplante Diakonissenanstalt.56 In der Auseinandersetzung mit dem preußischen Kultusministerium unter Eichhorn zog sich die Genehmigung über 13 Jahre bis 1846 hin, ehe der preußische König Friedrich Wilhelm IV. seinen Dispens erteilte.57 Die vielseitigen Gründe der kontinuierlichen Ausarbeitung waren die zu zentrale Position Fliedners und die allgemeine Struktur der Anstalt. Nach der Genehmigung durch den preußischen König am 20. November 1846 übertrug Fliedner die Diakonissenanstalt, die sich zu bis zu diesem Zeitpunkt de facto in seinem Privatbesitz befand, an den damit gegründeten „RheinischWestfälischen Verein für die Bildung und Beschäftigung evangelischer Diakonissen“, der nun offiziell die Trägerschaft übernahm.58 Fliedner übernahm fortan die Position des Inspektors und des Sekretärs in Personalunion (Vgl. Kap. 2.2).
Während des Genehmigungsprozesses verstarb Friederike Fliedner am 22. April 1842 bei der Geburt des zehnten Kindes.59 Die Anstalt stand nun vor dem schweren Problem, dass keine Vorsteherin mehr die Führung der Schwesternschaft übernehmen konnte und Fliedner schwerlich die Doppelbelastung meistem konnte. Nach einjähriger Witwenschaft erhielt Fliedner den Auftrag für ein geplantes Mutterhaus in Berlin eine geeignete Vorsteherin zu finden.60 Dabei wurde er durch die Hilfe von Amalie Sieveking in Hamburg auf Caroline Bertheau61 aufmerksam und arrangierte ein Treffen.62 Von ihrer Arbeitsqualität überzeugt, machte Fliedner ihr am 27. Februar 1843 ein Stellenangebot in Kaiserswerth als Vorsteherin und bot ihr zugleich die Ehe an, die sie annahm. Das Heiratsangebot von Theodor Fliedner diente besonders der Bewahrung des praktizierten Familienmodells in der Kaiserswerther Diakonissenanstalt.63 Am 28. Mai 1843 fand die Hochzeit statt und Caroline Fliedner begann ihre Amtszeit als zweite Vorsteherin der Kaiserswerther Diakonissenanstalt.64 Nach Ansicht von Norbert Friedrich endete damit die Gründungsphase und die Aufbauphase begann, die bis 1864 zu Fliedners Tod dauerte.65
Ab 1842 kam es zur ersten Welle des Ausbaus des Stammhauses am Kaiserswerther Marktplatz, die bis 1849 ging. In diesem Jahr wurde das Kleinkinderlehrerinnenseminar ausgebaut und mit einem weiteren Seminar für Höhere Lehrerinnen und Volksschullehrerinnen erweitert.66 Der verwendete Betsaal im Hause wurde aufwendig zu einem Diakonissenkirchlein ausgebaut, da er der steigenden Zahl von Diakonissen nicht mehr genügend Platz für gemeinsame Gottesdienste bot.67 1844 gründete Fliedner als weitere Tochteranstalt in Duisburg eine Diakonenanstalt um auch männliche Pflegekräfte auszubilden. Damit trat Fliedner in direkte Konkurrenz zu dem Diakonen-Modell von Johann Hinrich Wiehern, der ausschließlich Männer in seiner Bruderanstalt in Bielefeld ausbildete.68 Um hygienischere Sanitärmöglichkeiten bieten zu können, kaufte Fliedner 1845 den Kaiserswerther Mühlenturm und errichtete davor Badeschiffe auf dem Rhein, damit sich die Anstaltsangehörigen dort reinigen konnten.69 Da das zuvor etablierte Familienmodell die Zusammengehörigkeit intern kontinuierlich stärkte, war eine symbolische Verbundenheit über den Tod nötig. Aus diesem Grund wurden für einen Friedhof der Diakonissenanstalt am 21. Juli 1846 Grundstücke erworben und angelegt.70 Ein Jahr später bat Fliedner den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. um die Parochialrechte für die Kaiserswerther Diakonissenanstalt. Der König erteilte diese und die Anstalt wurde damit eine eigenständige Gemeinde und löste sich von der Kaiserswerther Gemeinde. Fliedner legte sein Pfarramt nieder und konnte die freigesetzte Zeit in andere dringende Aufgaben, wie die beginnende Auslandsarbeit investieren.71
Drei Jahre zuvor markierte das Jahr 1846 den Auftakt der Auslandstätigkeit der Kaiserswerther Diakonissenanstalt. Im April 1846 wurde in London das German Hospital Dalston gegründet und mit Kaiserswerther Diakonissen besetzt.72 1849 wurde auf Bitten der hiesigen protestantischen Gemeinde von Pittsburgh in Anwesenheit von Fliedner ein Krankenhaus eröffnet, das ebenfalls mit Kaiserswerther Schwestern besetzt wurde. Die Orientarbeit wurde 1851 mit der Gründung der Tochteranstalt Talitha Kumi in Jerusalem begonnen.73 Dies bildete den Auftakt für weitere Gründungen von Außenstationen in Istanbul, Alexandria, Kairo, dem Libanon, und Jaffa (Vgl. Kap. 4.4.2).74 Neben der beginnenden Orientarbeit kam es in den Jahren 1846 bis 1849 zu einer ersten Welle von Gründungen von Diakonissenmutterhäusem, die es sich unabhängig nach dem Kaiserwerther Vorbild formierten.75 Fliedner nahm durch eine hohe Reisetätigkeit Anteil an den Gründungen.76 Eine zweite Welle von Gründungen setzte Ende der 1850er Jahre ein, als weitere Mutterhäuser gegründet wurden.77
Bei Ratingen wurde 1853 Haus Salem, ein Anwesen mit Hof, erworben und als Erholungsort für die Kaiserswerther Diakonissen genutzt.78 In Berlin wurde im selben Jahr als direkte Tochteranstalt der Kaiserswerther Diakonissenanstalt die Mägdeherberge und Mägdeausbildungsschule gegründet.79 Das Stammhaus konnte auf Anregung und Finanzierung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. im selben Jahr mit einem Turm und der von ihm gespendeten Glocken ausgebaut werden.80 Zu dieser Zeit verschlimmerte sich Fliedners Gesundheit durch ein Lungenleiden nach einer Ägyptenreise, was ihn zu Aufenthalten in Salem zwang. Seine Ärzte rechneten seit Mitte der 1850er Jahre daher vermehrt mit dem Ableben von Fliedner.81 Gegen Ende des Jahrzehnts begann man den Ausbau des Stammhauses durch Flügelbauten, um den Angestellten die Möglichkeit zu bieten ebenfalls, wie die Schwesternschaft, in dem Gebäudekomplex zu wohnen.82
Um eine Sicherung der inneren Struktur der Diakonissenanstalten durch eine strenge geistliche und professionelle Prägung der anderen Mutterhäuser zu gewährleisten, wurden am 9. Oktober 1861 die Kaiserswerther Generalkonferenzen einberufen.83 An dieser Konferenz nahmen 13 der 27 existierenden Mutterhäuser teil (Vgl. Kap. 4.3).84 Fliedner wollte damit vor allem sein Vermächtnis bewahren, da sein Lungenleiden bedrohlich voranschritt. Zuvor hatte er sich aus diesem Grund aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen und Julius Disselhoff zu seinem Nachfolger aufgebaut, indem er ihm wichtige Aufgaben und Positionen übertrug.85 Am 4. Oktober 1864 schließlich verstarb Theodor Fliedner im Alter von 64 Jahren und hinterließ eine international agierende Kaiserswerther Diakonissenanstalt, die über 465 Diakonissen umfasste und auf 121 Arbeitsfeldern tätig war.86
2.2 Funktion und organisatorischer Aufbau der Kaiserswerther Diakonissenanstalt
Die Kaiserswerther Diakonissenanstalt wurde rechtlich seit dem 20. November 1846, mit der Genehmigung der Satzung und des Vereins durch den preußischen König Friedrich Wilhelm IV., durch die Trägerschaft des Rheinisch-Westfälischen Vereins für Bildung und Beschäftigung evangelischer Diakonissen geführt.87 Zuvor befanden sich die Liegenschaften der Kaiserswerther Diakonissenanstalt im Privatbesitz von Theodor Fliedner.88 Das Hauptziel des Vereins war die Ausbildung von unverheirateten oder verwitweten evangelischen Frauen als Probeschwestern zur Diakonisse.89 Eine primär emanzipatorische Intention war nicht vorgesehen, sondern man sah eine Unterordnung der protestantischen unverheirateten Frau vor, die als Diakonisse in einen familienähnlichen Verband integriert und verpflichtet wurde.90 Dabei mussten sie den Kriterien entsprechen eine Jungfrau oder evangelische Witwe „ [...] christlichen Sinnes und sittlichen Wandels [,..]“91 im Alter zwischen 18 und 40 Jahren zu sein.92 Bei Aufnahme als Probeschwester stand ihnen der Weg für die Ausbildung zu einem pflegerischen oder pädagogischen Beruf offen. Nach Abschluss der Ausbildung sollten diese von der Kaiserswerther Diakonissenanstalt beschäftigt und ggf. auf Arbeitsfelder entsendet werden, ohne dass die Diakonisse einen Einfluss auf den Ort hatten.93 Die Diakonissen waren damit die „Hauptarbeitsträger“94, so Annet Büttner, der Mutterhausdiakonie.95 Das Konzept der Diakonisse fand ihre Legitimation in der biblischen Phöbe in Kenchreä in Römer Ιό,ΐί96, die den Diakonen des Ortes in der Krankenpflege half.97 Der Aufbau der Diakonissen-Idee wurde dabei konzeptionell von den katholischen Pflegeorden der Barmherzigen Schwestern adaptiert.98 Weitere Wurzeln lagen im Pietismus und der Erweckungsbewegung des frühen 19. Jahrhunderts.99 Es etablierte sich ein Abhängigkeits- und Gehorsamsverhältnis zum Mutterhaus, das dieses zügig in ein patriarchalisches Familienmodell transformierte. Fliedner verfolgte bei der Rekrutierung von jungen unverheirateten Frauen keine emanzipatorische Intention, sondern wollte die brachliegenden Potenziale verwenden und diese für die Innere Mission nutzen. Frauen konnte damit im 19. Jahrhundert eine Option geboten werden einen qualifizierten Beruf zu erlernen und auszuüben. So wurden den Frauen im diakonischen Dienst neue Handlungsräume ermöglicht, dennoch wurde diese letztlich auf eine traditionelle dienende Frauenrolle begrenzt.100
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Gesamtdarstellung der Funktionsweise, Quelle: Eigene Darstellung nach der Satzung des Rheinisch- Westphälischen Vereins für Bildung Beschäftigung evangelischer Diakonissen.
Geführt wurde der 1846 gegründete Verein durch einen gewählten Vorstand. Dieser bestand aus sieben bis 15 Mitgliedern.101 Geleitet wurde der Vorstand durch einen Vorsitzenden, der alle drei Jahre gewählt, bzw. bestätigt wurde. Insgesamt konstituierte sich der Vorstand aus einem Vorsitzenden, einem Präsens oder Assessor der Rheinischen Provinzialsynode, einem Präsens oder Assessor der Westpfälischen Provinzialsynode, einem Sekretär der praktischer Geistlicher sein musste, einem Inspektor, einem Schatzmeister und zwei bis zehn weiteren Vorstandsmitgliedern.102 Ein Drittel der Vorstandsmitglieder schied alle drei Jahre aus dem Amt, konnte aber durch den verbliebenen Vorstandsmitgliedern wiedergewählt werden. Eine Begrenzung der Amtsperioden wurde nicht vorgesehen. Ausgenommen von dieser Regelung waren die beiden Synodal-Präsides, der Sekretär und der Inspektor.103 Eine besondere Position hatten der Sekretär und des Inspektor, da sie nicht nur zeitlich unbegrenzt im Amt verbleiben konnten, sondern auch in Personalunion ausgeführt werden durften (Vergleiche den gestrichelten Kasten: Abbildung 2: Aufbau des Vorstandes des Rheinisch-Westfalischen Vereins für Bildung und Beschäftigung evangelischer Diakonissen, Quelle: Eigene Darstellung nach der Satzung. 18). Der Sekretär konnte zusätzlich den Vorsitzenden bei Abwesenheit vertreten.104 Er hatte das Recht, neben dem Vorsitzenden, Vorstandssitzungen einzuberufen und führte über diese Protokoll.105 Ebenso leitete er die generelle Korrespondenz des Vereins und archivierte die Vorstandsakten. Die Beschlussfähigkeit einer Vorstandssitzung war nur möglich, wenn der Vorsitzende und der Sekretär anwesend waren.106 Umlaufbeschlüsse waren ebenfalls nur durch diese beiden Amtspersonen möglich.107 Diese Konstruktion war auf Fliedner zurückzuführen, der damit eine herausragende und geschützte Position im Verein durch die Personalunion des Inspektors und des Sekretärs hatte und auf Lebenszeit lief. Julius Disselhoffs Position als Nachfolger Fliedners war satzungstechnisch nicht identisch, da er nur die Position des Inspektors innehatte, aber nicht die des Sekretärs. Dies hatte zur Folge, dass die Quantität der Kompetenzen geringer und seine Handlungsfreiheit im Vorstand begrenzter war.
Gemeinsam ernannte der Vorstand eine weibliche Vorsteherin, die zusammen mit dem Inspektor, der der offizielle Anstaltsleitende war, die Leitung der Kaiserswerther Diakonissenanstalt ausführte.108
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Aufbau des Vorstandes des Rheinisch-Westfälischen Vereins für Bildung und Beschäftigung evangelischer Diakonissen, Quelle: Eigene Darstellung nach der Satzung.
Die Kaiserswerther Diakonissenanstalt bestand strukturell aus einem Komplex von Töchteranstalten. Jedem dieser Häuser stand eine weitere Diakonisse vor, die das Filialhaus führte und der Vorsteherin in Rechenschaft gegenüber stand. Es existierten in diesem Komplex das Krankenhaus, das Waisenhaus, die Näh- und Strickschule, die Kleinkinderschule, das Lehrerinnenseminar, das Asyl für Strafentlassene und die geführten Stiftungen. Jedes dieser Häuser diente auch zugleich der Ausbildung und als Arbeitsfeld der Diakonissen. Eine Ausnahme bildeten hier die von der Kaiserwerther Diakonissenanstalt geführten Stiftungen. Dies waren Unterabteilungen, die nicht im Ausbildungsbetrieb integriert waren. Die Kaiserswerther Diakonissenanstalt war damit vor allem eine Lebens-, Glaubens- und Dienstgemeinschaft, neben der Funktion als Ausbildungsstätte für evangelische Krankenpflegerinnen, Fürsorgerinnen und Kleinkinderlehrerinnen.109
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Aufbau der Kaiserswerther Diakonissenanstalt, Quelle: Eigene Darstellung nach der Satzung.
Im Allgemeinen dauerte die Ausbildung der Diakonissen im Schnitt sechs bis zwölf Monate, konnte aber, falls erforderlich, auf bis zu zwei Jahre verlängert werden. Zuerst wurde die Anwärterin als Probeschwester aufgenommen, die, wenn kein eigenes Vermögen vorhanden war, bei Bedarf die nötige Kleidung, freie Kost und Wohnung erhielt.110 War die Probezeit erfolgreich bestanden, entschied der Vorstand, ob die Aufnahme in die Schwesternschaft erfolgen konnte. Wurde diesem Antrag stattgegeben, verpflichtete sich diese vorerst für fünf Jahre für den Verein, bzw. die Kaiserswerther Diakonissenanstalt zu arbeiten.111 Dabei erhielt die Diakonisse eine Grundversorgung in Form eines Taschengeldes, freier Wohnung, Dienstbekleidung und Verköstigung.112 Ein vorzeitiges Vertragsende war nur mit Zustimmung des Vorstandes möglich. Die Verlängerung der Verpflichtung wurde im Anschluss durch Folgeverträge geregelt, dessen lebenslange Integration der Diakonisse in das Mutterhaus de facto obligatorisch war.113 In der Regel wurden die Diakonissen vor allem wegen dem stetigen Expandieren der Anstalt und dem damit einhergehenden Schwestemmangel stark an die Diakonissenanstalt gebunden. Zudem verpflichtete sich der Vorstand bei Dienstunfähigkeit (Alter, Unfälle, etc.) und fehlenden privaten Mitteln der Diakonisse, die Versorgung zu gewährleisten.114 Die Altersversorgung machte den Beruf als Diakonisse damit besonders für unversorgte Frauen der Mittelschicht und der Unterschicht attraktiv.115 Ziel war es, nach Norbert Paul, Probeschwestern zu einer qualifizierten Fachkraft mit einer medizinischpflegerischen Grundausbildung auszubilden.116 Die Ausbildung erstreckte sich dabei auf wesentliche Bereiche, als Probeschwestem, der Grundversorgung der Patienten und modernen medizinischen Versorgung.117 Das Hauptmotiv blieb dennoch die christliche Nächstenliebe. Diese christliche Motivation war ebenso zentral für die Gestaltung, wie es für das katholische Pendant der katholischen Ordensschwestern war.118
Seit 1849 bestand in der Kaiserswerther Diakonissenanstalt auch die Möglichkeit zur Lehrdiakonisse ausgebildet zu werden. Dafür wurden eigens von der Kaiserswerther Diakonissenanstalt Lehrschwesterstationen eingerichtet.119 Nach Abschluss wurden diese Lehrdiakonissen ebenfalls in den Verband der Schwestern aufgenommen und in den pädagogischen Betrieb entsendet.120 Im Laufe von Disselhoffs Amtszeit pendelte sich das Verhältnis zwischen medizinisch-pflegerischen und pädagogischen Diakonissen bei ca. 4:1 ein.121
Die Verwendung der Diakonisse erfolgte nach dem Willen und der Bestimmung des Vorstandes.122 Es war vorgesehen, die Diakonissen primär in der Kaiserswerther Diakonissenanstalt einzusetzen. Zudem waren weitere Einsatzmöglichkeiten in den Stiftungen, bei Privatpersonen, evangelischen Gemeinden und in Hilfsvereinen. Eine besondere Verwendung war in den Besserungs-Anstalten der Rheinprovinz und Westfalen vorgesehen.123 Bei Entsendung auf Arbeitsfelder, die nicht als Filialhäuser zu Kaiserswerth gehörten, wurden Gestellungsverträge durch das Mutterhaus geschlossen, in der die Zahl der entsendeten Diakonissen und die Arbeitsbedingungen festgelegt wurden.124 Wurden die vertraglich festgelegten Arbeitsbedingungen gebrochen, zog das Mutterhaus die Diakonissen unverzüglich wieder ab.125 Die Diakonisse selber trug zu keinem Zeitpunkt selber ein wirtschaftliches Risiko, da ihre Bezahlung durch das Mutterhaus erfolgte.
3. Die Biografié von Julius Disselhoff von 1827 bis 1865
3.1 Das Leben von Julius Disselhoffbis zum Eintritt in die Diakonissenanstalt 1855
Julius August Gottfried Disselhoff wurde am 24. Oktober 1827 als erster Sohn des Steuerbeamten Johann Diedrich Disselhoff und seiner Frau Florentine, geborene Kühnemann in Soest geboren.126 Väterlicherseits entstammte er einem alten Bauerngeschlecht aus dem Dorf Flierich bei Marl in der Nähe von Soest.127 Seine Vorfahren waren dort seit mehreren Jahrhunderten die Eigentümer der Dissel-Höfe, woraus sich sein Nachname ableitete.128
Durch eine berufliche Versetzung seines Vaters nach Marhafen wurde der junge Julius in die Obhut seines Onkels mütterlicherseits gegeben.129 In Soest begann er die Schule zu besuchen, und wechselte ab 1837 auf das Gymnasium.130 Dort verblieb Disselhoffbis zum Sommer 1840, als er mit seinen Eltern nach Arnsberg zog, da sein Vater aus beruflichen Gründen dorthin versetzt wurde.131 Die Konfirmierung erfolgte am 4. September 1842. 1846 bestand er das Abitur und begann darauf im Wintersemester ein Studium der Philosophie und der Literaturgeschichte an der Universität in Halle an der Saale, mit dem Ziel Professor für Literaturgeschichte zu werden.132 Zu Studienbeginn nahm Disselhoff bei den sog. Lichtfreunden teil, einer christlichen Gruppierung, wandte sich aber von diesen ab, als er in den Einfluss von Professor Friedrich August Tholuck kam, der der Lehrstuhlinhaber der Theologischen Fakultät in Halle zu diesem Zeitpunkt war.133 Tholuck übte großen Einfluss auf Disselhoff aus, der sich nun dem Fach Theologie widmete und dort persönlich von Tholuck gefördert wurde.134 Während seines Studiums erlebte Disselhoff als Zeitzeuge die Märzrevolution von 1848. Als er von den Revolutionskämpfen in Berlin erfuhr, reiste Disselhoff mit Kommilitonen am 23. März 1848 mit dem Zug nach Berlin, um persönlich für einen Tag an den Geschehnissen teilzunehmen.135 In der unmittelbaren Folgezeit kam es zum Anschluss von Disselhoff an das Verbindungsleben.136 Er schloß sich aufgrund seiner promonarchistische Positionen gegenüber dem Preußischen König und der preußischen Prinzen mehreren Gruppierungen an und trat der Studentenverbindung Salingia bei.137 Im gleichen Jahr wurde Disselhoff zum Präsidenten der halleschen Studentenschaft gewählt und nahm als Delegierter des „Studenten-Parlaments“138 in Eisenach teil.139 Da Disselhoff sich während der Märzrevolution pro-monarchistisch in den Revolutionswirren exponierte, wurde er am 29. November 1848 auf die Silberhochzeit des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. und seiner Gattin Königin Elisabeth nach Potsdam eingeladen und erhielt eine private Audienz mit Kommilitonen beim Königspaar. Im Anschluss durfte er bei dem Festessen eine Laudatio über das Leben der Königin halten.140
1849 brach in Halle die Cholera aus, die Disselhoff ohne Infektion überstand.141 Disselhoff schaffte es sein Studium der Theologie zügig und erfolgreich zu beenden und kehrte gegen Ende des Jahres 1849 nach Arnsberg zu seinen Eltern zurück, um sich auf das erste theologische Staatsexamen vorzubereiten.142 Während dieser Zeit kam es zum ersten Kennenlernen mit Theodor Fliedner.143 Fliedner befand sich am 13. November 1849 auf der Durchreise nach Marsberg, um dort eine Inspektion der in der Psychiatrie tätigen Kaiserswerther Diakonissen vorzunehmen.144 Der Arnsberger Pastor Bertelsmann, der auch Disselhoff 1842 konfirmiert hatte, war persönlich mit Theodor Fliedner bekannt. Während der Hinreise übernachtete Fliedner bei Bertelsmann und bat ihn einen geeigneten theologischen Kandidaten mit einer Frist bis zur Rückreise am 16. November nach Kaiserswerth, vorzuschlagen, wenn Fliedner wieder Arnsberg passieren würde.145 Pfarrer Bertelsmann überzeugte Disselhoff das Stellenangebot anzunehmen und dieser stieg am 16. November in die passierende Kutsche Fliedners.146 Ihm wurde das Stellenangebot durch Fliedner unterbreitet und man einigte sich auf den 1. Februar 1850 für den Arbeitsbeginn.147
Am 1. Februar 1850 begann Disselhoff seine erste Anstellung als Gehilfe in der Kaiserswerther Diakonissenanstalt.148 Fliedner setzte Disselhoff anfangs zur redaktionellen Mitarbeit am evangelischen Kalender und an der mehrbändigen Publikation „Buch der Märtyrer und andere Glaubenszeugen der evangelischen Kirche von den Aposteln bis auf unsere Zeit“149 ein.150 Hierfür musste Disselhoff den Lebensweg vieler Märtyrer studieren und arbeitete dabei mit dem Schriftsteller Gustav Jahn zusammen.151 Weitere Tätigkeiten waren der tägliche Unterricht in Latein und Geschichte für Fliedners 10 jährigen Sohn Georg.152 Während dieser Zeit bestand Disselhoff sein erstes theologisches Staatsexamen.153 Im Oktober 1851 musste Disselhoff die Kaiserswerther Diakonissenanstalt wieder verlassen, da er für die Zulassung zum zweiten theologischen Staatsexamen im Soester Lehrerseminar einen sechswöchigen Kurs besuchen sollte.154 Um ein examensbedingtes Verlassen von Disselhoff abzuwenden, versuchte Fliedner zuvor Disselhoff am Unterricht der Waisenkinder zu beteiligen und ließ ihn für sechs Wochen an den Unterrichtsstunden des Kaiserswerther Lehrerinnenseminars teilnehmen.155 Das Verlassen Disselhoffs ließ sich letztlich behördlich durch die erbetenen Sondergenehmigungen nicht abwenden und Disselhoff zog nach Soest.
Nach dem Seminaraufenthalt in Soest bestand für Disselhoff vorerst kein Grund nach Kaiserswerth zurückzukehren. Im Januar 1852 zog er nach Reinstedt im Harz, um als Hauslehrer für die Kinder von Philipp Nathusius zu arbeiten.156 Bei seiner neuen Stelle lernte er dort das von Nathusius gegründete Bruder- und Rettungshaus kennen, welches dieser nach Vorbild von Johann Hinrich Wieherns Rauhen Haus gegründet hatte.157 In Reinstedt konnte er erste Erfahrungen des Wirkens der Inneren Mission sammeln.158 Durch seine hervorragende Arbeit, sprachen sich seine Fähigkeiten in der protestantischen Oberschicht in der Umgebung herum. So wollte u.a. der preußische Finanzminister a.D. Ernst von Bodelschwingh-Velmede159 Disselhoff als Hauslehrer seiner Kinder abwerben, was Disselhoff ablehnte160
Nachdem Julius Disselhoff das zweite theologische Examen 1853 bestanden hatte, trat am 13. Juli 1853 in Schermbeck eine Stelle als Pfarrer an.161. Er gründete in seiner Gemeinde einen Kinder-Missionsverein, ein Missions-Lesekränzchen und hielt Gebets- und ErbauungsVersammlungen nach Art der Spenerschen Collegia pietatis ab.162 In seiner Gemeinde herrschte unter den Mitgliedern große Armut und als der einzige Fabrikant in Schermbeck zu Beginn seiner Pfarrtätigkeit bankrottging, verschlimmerte sich die Situation durch den Anstieg der Arbeitslosigkeit.163 Disselhoff reagierte auf die Not und suchte eine Möglichkeit die Situation zu verbessern. Als erste Lösung nutzte er sein eigenes Pfarrhaus, indem er in den größten Zimmern eine Schuh-, Korb- und Mattenflechterei gründete, um die arbeitslosen Gemeindemitglieder zu beschäftigen.164 Ihm gelang es einen kleinen Betrieb von 25 Mann aufzubauen, der Gewinne einfuhr und eine Absicherung für die Angestellten ermöglichte.165 Nach einer Weile konnte die Köln-Mindener Eisenbahn als Großkunde gewonnen werden.166 Insgesamt blieb Disselhoff für zwei Jahre als Pfarrer in Schermbeck.167
Im Juni 1855 besuchte Disselhoff erstmals wieder die Diakonissenanstalt und traf dort auf Luise Fliedner, die Leiterin der Heilanstalt für Gemütskranke168, in die er sich verliebte und in ihr die geeignete Heiratskandidatin sah.169 Da er die Einwilligung seiner Eltern brauchte, um sie umwerben zu dürfen, reiste er früher ab, als ursprünglich geplant.170 Die große Veränderung trat ein, als Theodor Fliedner im Sommer 1855, kurze Zeit nach Disselhoffs Besuch, in der Kaiserswerther Diakonissenanstalt einen zweiten theologischen Mitarbeiter berufen wollte und Disselhoff favorisierte.171 Fliedner entsendete im Juni 1855 zu Disselhoff einen Brief, mit dem Angebot einer erneuten Anstellung in Kaiserswerth.172 Disselhoffs Reaktion war erst zögerlich und er sagte nicht endgültig zu. Fliedner verlieh seinem Angebot Nachdruck, indem er persönlich am 11. Juli 1865 nach Schermbeck reiste und sein Anliegen mündlich wiederholte. Disselhoff bat erst einmal um weitere Bedenkzeit und hielt um die Hand von Fliedners Tochter Luise an, da er zuvor die Einwilligung seiner Eltern zur Werbung erhalten hatte.173 Fliedner seiner Tochter einen Brief bzgl. Der Werbung und erhielt die Einwilligung umwendend am 14. Juli postalisch.174 Disselhoff gab daraufhin seine Zusage und reiste mit ihm nach Kaiserswerth.175 Da Fliedner die Entscheidung Disselhoff zu seiner rechten Hand zu ernennen, fast im Alleingang getroffen hatte, kam es zu Komplikationen mit dem Vorstand der Diakonissenanstalt, der sich übergangen fühlte. Erst am 9. August 1855 gab der Vorstand bei einer außerordentlichen Sitzung seine Zustimmung, nachdem Fliedner über den Vorgang Rechenschaft ablegen musste.176 So gab Disselhoff am 15. August noch einmal, nun offiziell, seine Zusage und erhielt seine Berufungsurkunde zum „geistlichen Mitarbeiter und Gehülfen[sic!] an den Anstalten des Vereins zu Kaiserswerth“177 am 1. Oktober 1855.178 Geplant war eine Funktion als Prediger und Seelsorger an der Heilanstalt für weibliche Gemütskranke.179 Dies umfasste auch Bibel- und Unterrichtsstunden für die Diakonissen und den Probeschwestern. Ebenso hatte er als Leiter, Seelsorger und Religionslehrer an dem Mädchen-Waisenhaus, dem weiblichen Asyl und dem Magdalenenstift für entlassene weibliche Gefangene und Gefallene zu arbeiten.180 Im Speziellen waren seine weiteren Aufgaben der Schriftwechsel für die drei Anstalten, die Erstellung der jährlichen Asylberichte und die redaktionelle Arbeit an den Publikationen, bzw. den Druckerzeugnissen der Diakonissenanstalt.181 Ebenso war er der offizielle Vertreter von Theodor Fliedner in seiner Funktion als Inspektor, wenn dieser abwesend war.182 Als Gehalt erhielt er 600 Thaler und eine Dienstwohnung in der Heilanstalt. Am 22. Oktober unterzeichnete Disselhoff die Berufungsurkunde183 und heiratete am 29. November 1855 Luise Fliedner.184
3.2 Tätigkeit in der Diakonissenanstalt bis zur Nachfolge von Theodor Fliedner 1865
Der Arbeitsbeginn von Julius Disselhoff erfolgte am 6. Dezember 1855 durch Fliedners offizielle Einführung in die Kaiserswerther Diakonissenanstalt.185 Ein großer Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Seelsorge in der Gemütsanstalt, der Psychiatrie der Diakonissenanstalt.186 Diese litt zuvor unter einer hohen Fluktuation von Führungskräften und wies eine geringe Beständigkeit im Personal vor.187 Durch Disselhoffs Engagement sollte sich dies ändern. Durch das Leid der psychisch kranken Patienten der Gemütsanstalt bewegt, begann Disselhoff ein autodidaktisches Studium der Geisteskrankheiten, um das Leid der Erkrankten zu reduzieren.188 Eine weitere Intention war außerdem der Abbau von Vorurteilen den Patienten gegenüber.189 Eine Beschäftigung mit diesem Themenbereich war für Disselhoff nicht neu, da er, laut Martin Gerhardt, schon 1854 in Arnsberg und Schermbeck mit psychisch kranken Patienten zu tun hatte.190 In seinen Studien setzte er sich mit der verfügbaren Forschungsliteratur auseinander und veröffentlichte zwei Jahre später eine ca. 170 Seiten lange Publikation mit dem umfangreichen Titel: „Die gegenwärtige Lage der Kretinen, Blödsinnigen und Idioten in den christlichen Ländern, ein Not- und Hülfefruf [sic!] für die Verlassensten unter den Elenden an die deutsche Nation.“191 Die Publikation wurde im Herbst 1857 in Bonn verlegt. Um weitere wohlhabende und einflussreiche Förderer für Spenden für die Heilanstalt zu gewinnen, widmete Disselhoff das Buch dem Prinzen Carl von Preußen, dem Herrenmeister des 1852 von König Friedrich Wilhelm IV. restituierten evangelischen Johanniterordens in der Ballei Brandenburg.192 Damit wollte Disselhoff erreichen, dass der Orden für die schwach finanzierte „Kretinenfürsorge“193 gewonnen wird.194 Es bestand schon zuvor auf dem Bereich der „Siechen- und Krankenpflege“195 zwischen der Diakonissenanstalt und dem Johanniterorden eine kleine informelle, aber in diesem Rahmen erfolgreiche Kooperation, wie auch in den kommenden preußisch initiierten Kriegen (Vgl. Kap. 4.4.3).196 Die Druckkosten der Schrift wurden durch die rheinische Provinzialsynode getragen und ermöglichten eine größere Auflage und damit auch dessen Reichweite. Für Disselhoff blieb der Erfolg seiner Schrift nicht aus. Der Johanniterorden konnte für die Kooperation gewonnen werden und spendete 2500 Thaler an die Diakonissenanstalt und Johann Hinrich Wiehern integrierte die psychiatrische Versorgung mit in das Programm der Inneren Mission, die vorher kaum diesen Bereich fokussiert hatte.197 Ebenso übte die Schrift 1859 direkten Einfluss auf die Gründung der „Evangelischen Anstalt Hephata für blödsinnige Kinder Rheinlands und Westfalen in München-Gladbach [sic!]“198 aus.199 In Preußen existierten zuvor bis 1857 nur zwei psychiatrische Anstalten, die sich auf die Aufnahme von Kindern wohlhabender Eltern konzentrierte. Eine Versorgung von Kindern ärmerer Schichten gab es zu diesem Zeitpunkt nicht.200
Fliedner reaktivierte 1856 wieder eine Form von Konferenzen mit den Waisenmüttem und Lehrschwestern, deren Leitung dann von Disselhoff übernommen werden sollte. Diese waren 1851 nach unregelmäßigen Turnus abgeschafft worden. Fliedners Plan der Restituierung der Konferenzen war, Disselhoff die Übernahme der Nachfolge bei Fliedners absehbarem und gesundheitlich bedingtem Rücktritt optimaler zu gestalten und von der Schwesternschaft bereits akzeptiert worden zu sein.201 Ende April übergab er offiziell den Vorsitz an seinen Schwiegersohn, der die Konferenzen kontinuierlich weiterführte.202
Neben seiner Führungspositionen in der Heilanstalt für Gemütskranke, der Psychiatrie der Diakonissenanstalt und dem Waisenhaus, übernahm Disselhoff auch offiziell die Leitung des Asyls für ehemalige weibliche Häftlinge. Ab 1856 verfasste Disselhoff auch die Jahresberichte, die seit der Gründung der Diakonissenanstalt durch Fliednerjährlich publiziert wurden.203 Bis Fliedners Tod 1864 wurden diese, trotz Disselhoffs Federführung, weiterhin offiziell unter Fliedners Namen veröffentlicht.204 Währenddessen schritt in den folgenden Jahren Fliedners Lungenleiden kontinuierlich voran und Disselhoff entwickelte sich sukzessiv zu einer Entlastung für Fliedner.205 Ab 1858 konnte Fliedner krankheitsbedingt nicht mehr seiner beruflichen Reisetätigkeit nachgehen und Disselhoff übernahm auch diesen Aufgabenbereich.206 Der Beginn der geschäftlichen Reisen markierte für Disselhoff ebenfalls eine regelmäßige Entsendung nach Berlin, zum Charité- Krankenhaus und in die 1854 gegründete Mägdebildungsanstalt, da dort Kaiserswerther Diakonissen eingesetzt wurden. Bei diesen ersten Reisen gelang es Disselhoff ein weiteres kleines Netzwerk an Bankiers und einflussreichen hohen preußischen Beamten, wie Finanzminister Bodelschwingh aufzubauen.207
Disselhoffs erste große Auslandsreise fand im September 1859 statt.208 Er reiste mit drei Lehrdiakonissen nach Bukarest und sollte ab dem 4. Oktober die Übernahme einer Anstalt für die Ausbildung junger Frauen zur Diakonisse regeln und eine evangelische MädchenErziehungsanstalt errichten (Vgl. Kap. 4.4.2).209 Der Aufbau richtete sich rein an die protestantische, siebenbürgische und deutschsprachige Bevölkerung.210 Die Reise erfolgte hin über Kronstadt, Hermannstadt nach Bukarest und zurück über Temesuar und Pest in Ungarn und dann über Wien nach Kaiserswerth.211 Ziel war es neben der Übernahme der Station parallel die deutschstämmigen Gemeinden zu besuchen und ein Netzwerk aufzubauen.212 Im Jahr I860 war Disselhoff auf Fliedners Geheiß zweimal im Ausland für die Diakonissenanstalt.213 Am 5. September eröffnete er in Florenz eine evangelische deutsche Schule und reiste danach kurz darauf, im Oktober I860, weiter nach Beirut.214 Im Libanon war im selben Jahr ein Massaker durch die Religionsgemeinschaft der Drusen an den dort lebenden Christen215 verübt worden und die Diakonissenanstalt wollte die Versorgung der Christen übernehmen, die nach Beirut, Sidon und Thyrus flohen.216
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1 Dieses Zitat wurde der Transkription der Disselhoff-Tagebücher mit dem Eintrag vom 19. April 1865 entnommen, welches zum 100. Geburtstag von Julius Disselhoff als Sonderausgabe von Kaiserswerther Diakonissenanstalt herausgebracht wurde. Kaiserswerther Diakonie: Julius Disselhoff, zur 100. Wiederkehr seines Geburtstages am24. Oktober 1927, Tagebuch 1853-1872, Kaiserswerth 1927, S.41.
2 Vgl. Köser, Silke: Denn eine Diakonisse darf kein Alltagsmensch sein, Kollektive Identitäten Kaiserswerther Diakonissen 1836-1914, Leipzig 2006, S.127.
3 Vgl. Fliedner, Georg: Theodor Fliedner, Durch Gottes Gnade Erneuerer des apostolischen Diakonissenamtes in der evangelischen Kirch, Sein Leben und Wirken, Bd.l, Kaiserswerth 1908; Fliedner, Georg: Theodor Fliedner, Durch Gottes Gnade Erneuerer des apostolischen Diakonissenamtes in der evangelischen Kirch, Sein Leben und Wirken, Bd.2, Kaiserswerth 1910; Fliedner, Georg: Theodor Fliedner, Durch Gottes Gnade Erneuerer des apostolischen Diakonissenamtes in der evangelischen Kirch, Sein Leben und Wirken, Bd.3, Kaiserswerth 1912;
4 Vgl. Gerhardt, Martin: Theodor Fliedner, Ein Lebensbild, Bd.l, Düsseldorf 1933; Gerhardt, Martin: Theodor Fliedner, Ein Lebensbild, Bd.2, Düsseldorf 1937.
5 Vgl. Haupt, Elisabeth: Amalie Sieveking, als Gründerin des weiblichen Vereins für Armen- und Krankenpflege in Hamburg, Berlin 1933.
6 Vgl. Sticker, Anna: Friederike Fliedner und die Anfänge der Frauendiakonie, Ein Quellenbuch, 2., durchgesehene Aufl., Neukirchen-Vluyn 1963; Sticker, Anna: Theodor und Friederike Fliedner, Von den Anfängen der Frauendiakonie, Neukirchen-Vluyn 1965.
7 Vgl. Prelinger, Catherine Μ.: Charity, Challenge and Change, Religious Dimensions of the Mid-NineteenthCentury Women’s Movement in Germany, New York 1987; Schmidt, Jutta: Beruf: Schwester, Mutterhausdiakonie im 19. Jahrhundert, Dissertation, Heidelberg 1995.
8Vgl. Felgentreff, Ruth: Profil eines Verbands, 75 Jahre Kaiserswerther Verband, Bonn 1991.
9 Vgl. Felgentreff, Ruth: Das Diakoniewerk Kaiserswerth 1836-1998, Von der Diakonissenanstalt zum Diakoniewerk, Düsseldorf 1998.
10 Vgl. Felgentreff, Ruth: Die Diakonissen. Beruf und Religion im 19. Und frühen 20. Jahrhundert, in: Kuhlemann, Frank-Michael; Schmuhl, Hans-Walter (Hrsg.): Beruf und Religion im 19. Und 20. Jahrhundert, Stuttgart 2003, S.195-209.
11 Vgl. Friedrich Norbert: Der Kaiserswerther, Wie Theodor Fliedner Frauen einen Beruf gab, Berlin 2010; Friedrich, Norbert; Wolff, Martin (Hrsg.): Diakonie in Gemeinschaft, Perspektiven gelingender MutterhausDiakonie, Festschrift, herausgegeben im Auftrag der internationalen Kaiserswerther Generalkonferenz aus Anlass ihres 150jährigen Bestehens, Neukirchen-Vluyn 2011; Friedrich, Norbert: Die Fliedners von Kaiserswerth, Theodor, Friederike und Caroline Fliedner. Ein gemeinsames Lebensbild, in: Mau, Rudolf (Hrsg.): Protestantismus in Preußen, Vom Unionsaufruf 1817 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, Frankfurt am Main 2009; Friedrich, Norbert: Kleine Quellenedition zum 150. Todestag Theodor Fliedners am 4. Oktober 2014, Düsseldorf 2014.
12 Vgl. Bautz, Friedrich Wilhelm: Bertheau, Karoline, Theodor Fliedners zweite Gattin, in: Bautz, Friedrich Wilhelm; Bautz, Traugott (Hrsg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 1, Aalders, Willem Jan- Faustus von Byzanz, Herzberg 1990, Sp.55O; Irle, Katrin: Leben und Werk Caroline Fliedners geb. Bertheau, der zweiten Vorsteherin der Diakonissen-Anstalt Kaiserswerth, Dissertation, Siegen 2002.
13 Vgl. Büttner, Annett: Das internationale Netzwerk der evangelischenMutterhausdiakonie, in: Ariadne, Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, Jg.21, Heft 49, Mai 2006, S.64-71; Büttner, Annett: Die Auswirkungen der Choleraepidemien auf die Entwicklung der Krankenpflege im 19. Jahrhundert, in: Pflegegeschichte 2013, Jg. 66, Heft 12, S.758-761; Büttner, Annett: Die konfessionelle Kriegskrankenpflege im 19. Jahrhundert, Stuttgart 2013; Büttner, Annett: Baden in Kaiserswerth, Mit 24 Abbildungen, in: Mauer, Benedikt (Hrsg.): Düsseldorfer Jahrbuch, Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, Bd.86, Düsseldorf 2016, S.213-244.
14 Vgl. Kaiser, Jochen-Christoph; Scheepers, Rajah (Hrsg.): Dienerinnen des Herrn, Beiträge zur weiblichen Diakonie im 19. Und 20. Jahrhundert, Leipzig 2010.
15 Vgl. Gause, Ute; Lissner, Cordula (Hrsg.): Kosmos Diakonissenmutterhaus, Geschichte und Gedächtnis einer protestantischen Frauengemeinschaft, Leipzig 2005.
16 Vgl. Köser, Silke: Denn eine Diakonisse darf kein Alltagsmensch sein, Kollektive Identitäten Kaiserswerther Diakonissen 1836-1914, Leipzig 2006.
17 Vgl. Röpper, Ursula; Jüllig, Carola (Hrsg.): Die Macht der Nächstenliebe, Einhundertfünfzig Jahre Innere MissionundDiakonie 1848-1998, Berlin 1998.
18 Vgl.: Bautz, Friedrich Wilhelm: Disselhoff, Julius, Theologe, in: Bautz, Friedrich Wilhelm; Bautz, Traugott (Hrsg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 1, Aalders, Willem Jan - Faustus von Byzanz, Herzberg 1990, Sp.l331f; Köser, Silke: Denn eine Diakonisse darf kein Alltagsmensch sein, Kollektive Identitäten KaiserswertherDiakonissen 1836-1914, Leipzig 2006, S.134 Anm. 243.
19 Bei der Biografischen Darstellung ist zu bemängeln, dass eine gewisse Distanz und Kritik Disselhoff gegenüber fehlt. Sie weist einen starken hagiographischen Charakter auf und des Weiteren sind einige Verhalte historisch ungenau dargestellt, sie stellt aber bis jetzt die einzige reinbiografische Veröffentlichung dar. Vgl. DiakonissenAnstalt zu Kaiserswerth am Rhein: Julius Disselhoff, Leiter der Kaiserwerther Diakonissen-Anstalt, Ein Lebensbild, erschienen in: Jahrbuch für christliche Unterhaltung, Kaiserswerth 1899.
20 Dieser Aufsatz erschien in den Kaiserswerther Mitteilungen und markiert den neuen und kurzen Beginn der Auseinandersetzung mit der Person Julius Disselhoff. Vgl. Felgentreff, Ruth: Er bekam Luise... Erinnerungen an Pastor Julius Disselhoff (1827-1896), in: Kaiserswerther Mitteilungen, Jg. 128, Nr.2, 1994 Düsseldorf, S.19; Lauterer, Heide-Marie: Fliedner, 2. Friederike (geb. Münster), in: Betz, Hans Dieter; Browning, Don S.; Janowski, Bernd; Jüngel, Eberhard (Hrsg.): Religion in Geschichte und Gegenwart, Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, Bd.3, F-H, Tübingen 1999.
21 Vgl. Bautz, Friedrich Wilhelm: Fliedner, Theodor, Pfarrer, in: Bautz, Friedrich Wilhelm; Bautz, Traugott (Hrsg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 2, Faustus von Mileve - Jeanne d’Arc, Herzberg 1990, Sp.57ff; Gause, Ute: „Aufbruch der Frau“ - das vermeintlich ,Weibliche‘ der weiblichen Diakonie, in: Kaiser, Jochen-Christoph; Scheepers, Rajah (Hrsg.): Dienerinnen des Herrn, Beiträge zur weiblichen Diakonie im 19. Und 20. Jahrhundert, Leipzig 2010, S.57-71; Sticker, Anna: Die Baugeschichte des Diakoniewerks, in: Zimmermann, Christa-Maria; Stöcker, Hans (Hrsg.): Kayserswerth, 1300 Jahre Heilige, Kaiser, Reformer, Düsseldorf 1981, S.300-306; Sticker, Anna: Die Schule am Strom 1836 - 1953, in: Zimmermann, Christa-Maria; Stöcker, Hans (Hrsg.): Kayserswerth, 1300 Jahre Heilige, Kaiser, Reformer, Düsseldorf 1981, S.307-311.
22 Vgl. Albrecht, Ruth: Die Wurzeln der weiblichen Diakonie in Pietismus und der Erweckungsbewegung, in: Kaiser, Jochen-Christoph; Scheepers, Rajah (Hrsg.): Dienerinnen des Herrn, Beiträge zur weiblichen Diakonie im 19. und 20. Jahrhundert, Leipzig 2010, S.121-122; Paul, Norbert: Zwischen „christlichen Frauenamt“ und professioneller Krankenversorgung, Zur Entstehung der institutionellen Krankenpflege am Beispiel der Diakonissenanstalt in Kaiserswerth, in: Medizin Historisches Journal, Jg.33 (1998) 2, S.143-160; Schmidt, Jutta: Die ,Diakonissenfrage‘ im Deutschen Kaiserreich, in: Strohm, Theodor; Thierfelder, Jörg (Hrsg.): Diakonie im Deutschen Kaiserreich (1871-1918), Heidelberg 1995, S.308-329; Zürcher Bibel, Zürich 2007.
23 Vgl. Schäfer, Volker: Bodelschwingh-Velmede, Emst von; in: Taddey, Gerhard: Lexikon der Deutschen Geschichte, VondenAnfängenbis zurKapitulation 1945, Stuttgart 1998, S.142.
24 Büttner, Annett: Baden in Kaiserswerth, Mit 24 Abbildungen, in: Mauer, Benedikt (Hrsg.): Düsseldorfer Jahrbuch, Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, Bd.86, Düsseldorf 2016, S.213-244.
25 Vgl. Felgentreff, Ruth: 125 Jahre Kaiserswerther Generalkonferenz, Weg und Wandel in der Geschichte, Bonn 1986.
26 Vgl. Kaminsky, Uwe: Innere Mission im Ausland, Der Aufbau religiöser und sozialer Infrastruktur am Beispiel der Kaiserswerther Diakonie (1851-1975), Stuttgart 2010; Rynatzki, Christoph: Judenmission, in: Betz, Hans- Dieter; Browning, Don S.; Janowski, Bernd; Jüngel, Eberhard (Hrsg.): Religion in Geschichte und Gegenwart, Handwörterbuch für Theologie und Religionsgemeinschaft, Vierte, völlig neu bearbeitete Auflage, Bd.4 I-K, Sp. 609; Wiesemann, Falk: In diesem Lande, wo die Lebenssonne zuerst hineinleuchtete, Kaiserswerther Diakonissen im Morgenland, in: Looz-Corswarem, Clemens von (Hrsg.): Düsseldorfer Jahrbuch, Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, Bd.80, Düsseldorf2010, S.131-162.
27 Vgl. Vesold, Manfred: Grippe, Pest und Cholera, Eine Geschichte der Seuchen in Europa, Stuttgart 2008.
28 Vgl. Rittmann, Herbert: Deutsche Geldgeschichte 1484-1919, München 1975; Rittmann, Herbert: Deutsche Münz- und Geldgeschichte der Neuzeitbis 1914, Solingen 2003.
29 Vgl. Arnold, Paul; Kühnemann, Harald; Steinhilber, Dirk: Großer deutscher Münzkatalog, Von 1800 bis heute, München 1980.
30 Wolters, Jan Phillip: Theodor Fliedner als „Unternehmer“. Die Entstehung der Kaiserswerther Diakonie von 1836bis 1864, Düsseldorf2016.
31 Vgl. Büttner, Annett: Eine enge Verbindung zum preußischen Königs- und Kaiserhaus, Die Kaiserswerther Diakonissenanstalt und das Haus Hohenzollern, in: Heimat-Jahrbuch Wittlaer 2015, Bd.36, Düsseldorf 2015, S.148-160.
32 Vgl. Börner, Karl Heinz: Wilhelm I., Deutscher Kaiser und König von Preußen, Eine Biografie 1797-1888, Köln 1984; Clark, Christopher: Preußen, Aufstieg und Niedergang 1600-1947, München 2008; Herre, Franz: Kaiser Friedrich III., Deutschlands liberale Hoffnung, Stuttgart 1987; Herre, Franz: Kaiser Wilhelm I., Der letzte Preuße, Köln 1980; Holländer, Patricia: Frederick III., Germany’s Liberal Emperor, Westport 1995; Kroll, Frank- Lothar: Preußens Herrscher, Von den ersten Hohenzollernbis Wilhelm II., München 2000; Müller, Frank Lorenz: Our Fritz, Emperor Frederick III. and the political Culture of Imperial Germany, Cambridge 2011;Praßer- Feuerstein, Karin: Die preußischen Königinnen, Regensburg 2000; Schoeps, Hans Joachim: Das andere Preußen, Stuttgart 1952; Schulze-Wagner, Guntram: Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen, Nationaler Mythos, Hamburg 2015.
33 Vgl. Berghahn, Volker: Das Kaiserreich 1871-1914, Industriegesellschaft, bürgerliche Kultur und autoritärer Staat, in: Kocka, Jürgen (Hrsg.): Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte, Bd.16, 10., vollständig neu bearbeitete Auflage, Stuttgart 2003; Cordes, Günter: Ultramontanismus, in: Taddey, Gerhard: Lexikon der Deutschen Geschichte, Von den Anfängen bis zur Kapitulation 1945, Stuttgart 1998, S.594.Stuttgart 1998, S.1277f; Wehler, Hans-Ulrich: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd.3, Von der „Deutschen Doppelrevolution“ bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1849-1912, München 2008; Winkler, Heinrich August: Der lange Weg nach Westen, Deutsche Geschichte I., Vom Ende des Alten Reichs bis zum Untergang der Weimarer Republik, München 2000.
34 Vgl. Schäfer, Theodor: Die Geschichte derweiblichenDiakonie, Potsdam 1911.
35 Vgl. Jahresberichte der Diakonissenanstalt zu Kaiserswerth, Nr. 29-61, Kaiserswerth 1865-1896 (Bib. der Fliedner-Kulturstiftung, Signatur: Gr. Fl. IV. a. 2a.)
36 Vgl. Der Armen- und Kranken-Freund, eine Monatsschrift für die Diakonie der evangelischen Kirche, namentlich für die Armen-Kranken Kinder und Gefangenen-Pflege, zugleich ein Organ für den Rheinisch- WestpfälischenDiakonissen-Verein, 1849-1839. (Bib. derFliedner-Kulturstiftung, Signatur: Gr. Fl. IV. a. d.)
37 Disselhoff, Julius: Jubilate! Denkschrift zur Jubelfeier der Erneuerung des apostolischen Diakonissen-Amtes und der fünfzigjährigen Wirksamkeit des Diakonissen-Mutterhauses zu Kaiserswerth am Rhein, Kaiserswerth 1886 (Bibliothek derFliedner-Kulturstiftung Signatur: Gr: Fl. IV. b2)
38 Friederike Fliedner, geb. Münster (25.01.1800 in Braunfels - 22.4.1842 in Kaiserswerth) arbeite ab 1826 als Erzieherin in den Düsselthaler Anstalten. Dort lernte sie Theodor Fliedner kennen, als er eine Mitarbeiterin für die weibliche Gefangenenfürsorge suchte. Nach der Hochzeit wurde sie die Pfarrfrau in der Kaiserswerther Gemeinde. Dabei unterstützte sie ihren Mann bei den Gründungen verschiedener Einrichtungen. Vgl. Lauterer, Heide-Marie: Fliedner, 2. Friederike (geb. Münster), S.162.
39 Vgl. Bautz: Fliedner, Theodor, Sp.58; Büttner: Das internationale Netzwerk, S.64; Büttner, Annett: Die konfessionelle Kriegskrankenpflege, S.51; Felgentreff: Das Diakonissenwerk Kaiserswerth, S. 16; Felgentreff: Die Diakonissen, S.200; Friedrich: Der Kaiserswerther, S.66; Gerhardt: Theodor Fliedner, Bd.2, S. 62; Köser: Denn eine Diakonisse darf kein Alltagsmensch sein, S.95; Paul: Zwischen „christlichen Frauenamt“ und professioneller Krankenversorgung, S.143 u. 159.
40 Vgl. Friedrich: DerKaiserswerther, S.71,
41 Vgl. Felgentreff: Das Diakonissenwerk Kaiserswerth, S. 62.
42 Vgl. Bautz: Fliedner, Theodor, Pfarrer, Sp.58; Felgentreff: Das Diakonissenwerk Kaiserswerth, S.21; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S. 62.
43 Vgl. Felgentreff: Die Diakonissen, S.197; Friedrich: Die FliednersvonKaiserswerth, S.221.
44 Vgl. Friedrich: DerKaiserswerther, S.57 u. 60; Friedrich: Die FliednersvonKaiserswerth, S.228f.
45 Vgl. Friedrich: DerKaiserswerther, S.116.
46 Vgl. Felgentreff: Das Diakonissenwerk Kaiserswerth, S.22; Felgentreff: Die Diakonissen, S.201.
47 Vgl. Felgentreff: Das Diakonissenwerk Kaiserswerth, S.22.
48 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.70.
49 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.70.
50 Vgl. Friedrich: Der Kaiserswerther, S.80; Gerhardt: Theodor Fliedner, Bd.2, S.64; Felgentreff: Das Diakonissenwerk Kaiserswerth, S.24.
51 Vgl. Schmidt, Jutta: Beruf: Schwester, Mutterhausdiakonie im 19. Jahrhundert, Frankfurt 1998, S.146.
52 Vgl. Friedrich: DerKaiserswerther, S.82.
53 Vgl. Büttner: Das internationale Netzwerk, S.67.
54 Vgl. Felgentreff: Die Diakonissen, S.201.
55 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.128.
56 Vgl. Felgentreff: Die Diakonissen, S.198; Friedrich: DerKaiserswerther, S.68.
57 Vgl. Ebenda: DerKaiserswerther, S.70.
58 Vgl. Ebenda, S.76; Gerhardt: Theodor Fliedner, Bd.2, S.58; Köser: Denn eine Diakonisse darf kein Alltagsmensch sein, S.109.
59 Vgl. Bautz: Fliedner, Theodor, Pfarrer, Sp.58; Disselhoff: Jubilate, S.37; Felgentreff: Das Diakonissenwerk Kaiserswerth, S.28; Felgentreff: Die Diakonissen, S.202; Friedrich: Die Fliedners, S.233; Gerhardt: Theodor Fliedner, Bd.2, S.146; Köser: Denn eine Diakonisse darfkein Alltagsmensch sein, S.97.
60 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.158.
61 Vgl. Bautz: Bertheau, Karoline, Sp.550
62 Vgl. Friedrich: Die Fliedners, S.161.
63 Vgl. Friedrich: DerKaiserswerther, S.92; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.164.
64 Vgl. Bautz: Fliedner, Theodor, Pfarrer, Sp.58; Disselhoff: Jubilate, S.38; Felgentreff: Das Diakonissenwerk Kaiserswerth, S.30; Felgentreff: Die Diakonissen, S.202; Friedrich: Der Kaiserswerther, S.93; Friedrich: Die Fliedners, S.235; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.167.
65 Vgl. Friedrich: DerKaiserswerther, S.95.
66 Vgl. Felgentreff: Die Diakonissen, S.201.
67 Vgl. Friedrich: DerKaiserswerther, S.97.
68 Vgl. Felgentreff: Das Diakonissenwerk Kaiserswerth, S.50.
69 Vgl. Büttner: BadeninKaiserswerth, S.225f; Friedrich: DerKaiserswerther, S.31.
70 Vgl. Felgentreff: Das DiakonissenwerkKaiserswerth, S.39.
71 Vgl. Bautz: Fliedner, Theodor, Pfarrer, Sp.59; Felgentreff: Das DiakonissenwerkKaiserswerth, S.58; Friedrich: DerKaiserswerther, S.96.
72 Vgl. Bautz: Fliedner, Theodor, Pfarrer, Sp.59; Büttner: Das internationale Netzwerk, S.64; Friedrich: Der Kaiserswerther, S.98.
73 Vgl. Bautz: Fliedner, Theodor, Pfarrer, Sp.59; Disselhoff: Jubilate, S.40.
74 Vgl. Bautz: Fliedner, Theodor, Pfarrer, Sp.59; Büttner: Das internationale Netzwerk, S.64; Disselhoff: Jubilate, S.40; Friedrich: DerKaiserswerther, S.103.
75 Vgl. Disselhoff: Jubilate, S.213.
76 Vgl. Bautz: Fliedner, Theodor, Pfarrer, Sp.59.
77 Vgl. Disselhoff: Jubilate, S.41.
78 Vgl. Friedrich: DerKaiserswerther, S.108.
79 Vgl. Disselhoff, Julius: Jubilate, S.40.
80 Vgl. Felgentreff: Das DiakonissenwerkKaiserswerth, S.33; Friedrich: DerKaiserswerther, S.97.
81 Vgl. Friedrich: DerKaiserswerther, S.108; Friedrich: Die Fliedners, S.238.
82 Vgl. Disselhoff: Jubilate, S.34; Felgentreff: Das DiakonissenwerkKaiserswerth, S.37.
83 Vgl. Büttner: Die konfessionelle Kriegskrankenpflege, S.54; Friedrich: DerKaiserswerther, S.110.
84 Friedrich: DerKaiserswerther, S.108
85 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.663.
86 Vgl. Bautz: Fliedner, Theodor, Pfarrer, Sp.59; Friedrich: Der Kaiserswerther, S.108; Felgentreff: Das Diakonissenwerk Kaiserswerth,S.81.
87 Vgl. Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein, Jg. 19, Jahr 1846, S. 56.
88 Vgl. Köser: Denn eine Diakonisse darfkein Alltagsmensch sein, S.109.
89 Vgl. Büttner: Das internationale Netzwerk, S.65; Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth amRhein, Jg. 19, Jahr 1846, S. 56.
90 Vgl. Gause: „AufbruchderFrau“, S.59.
91 Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein, Jg. 19, Jahr 1846, S. 56.
92 Vgl. Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein, Jg. 19, Jahr 1846, S. 56.
93 Vgl. Büttner: Das internationale Netzwerk, S.65.
94 Ebenda, S.65.
95 Vgl. Ebenda, S.65.
96 „(1) Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die Diakonin der Gemeinde von Kenchreä. (2) Nehmt sie auf im Herrn, wie es sich für die Heiligen geziemt, und steht ihr bei, wo immer sie eure Hilfe braucht. Denn sie hat sich ihrerseits für viele eigesetzt, auch für mich persönlich.“ Direkt zitiert nach: Zürcher Bibel: Römer, 16,lf. Zürich 2007.
97 Vgl. Paul: Zwischen„christlichenFrauenamt“, S.151.
98 Vgl. Büttner: Das internationale Netzwerk, S.65.
99 Vgl. Albrecht: Die WurzelnderweiblichenDiakonie, S.121.
100 Vgl. Büttner: Das internationale Netzwerk, S.65.
101 Vgl. Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein, Jg. 19, Jahr 1846, Satzung des Vereins, S. 56ff, §10.
102 Vgl. Ebenda§10.
103 Vgl. Ebenda, §11.
104 Vgl. Ebenda, §10.
105 Vgl. Ebenda, §12.
106 Vgl. Ebenda, §12.
107 Vgl. Ebenda, §12.
108 Vgl. Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein, Jg. 19, Jahr 1846, Satzung des Vereins, S. 56.
109 Vgl. Büttner: Das internationale Netzwerk, S.64.
110 Vgl. Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein, Jg. 19, Jahr 1846, Satzung des Vereins, S. 56ff, §5.
111 Vgl. Büttner: Das internationale Netzwerk, S.65; Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein, Jg. 19, Jahr 1846, Satzung des Vereins, S. 56ff, §6.
112 Vgl. Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein, Jg. 19, Jahr 1846, Satzung des Vereins, S. 56ff, §6.
113 Vgl. Büttner: Das internationale Netzwerk, S.65.
114 Vgl. Ebenda, S.65; Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein, Jg. 19, Jahr 1846, Satzung des Vereins, S. 56ff, §6.
115 Vgl. Büttner: Das internationale Netzwerk, S.65.
116 Vgl. Paul: Zwischen„christlichenFrauenamf‘, S.152.
117 Vgl. Ebenda S.153.
118 Vgl. Ebenda S.151.
119 Vgl. Sticker: Die Schule am Strom, S.308.
120 Vgl. Ebenda, S.308.
121 Vgl. Sticker: Die Schule am Strom, S.308.
122 Vgl. Jahresbericht über die Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein, Jg. 19, Jahr 1846, Satzung des Vereins, S. 56ff, §7.
123 Vgl. Ebenda, §7
124 Vgl. Büttner: Das internationale Netzwerk, S.65.
125 Vgl. Ebenda, S.65.
126 Vgl. Bautz: Disselhoff, Julius, Theologe, Sp.1331; Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.3; Vgl. Felgentreff: ErbekamLuise, S.t9.
127 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.3.
128 Ebenda, S.3.
129 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.5.
130 Vgl. Ebenda, S.6; Felgentreff: ErbekamLuise, S.f9.
131 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.9.
132 Vgl. Bautz: Disselhoff, Julius, Theologe, Sp.1331; Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.14; Felgentreff: ErbekamLuise, S.19; Köser: Denneine Diakonisse darfkeinAlltagsmenschsein, S.134.
133 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.t6.
134 Vgl. Bautz: Disselhoff, Julius, Theologe, Sp.1331; Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.18.
135 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.t9.
136 Vgl. Ebenda, S.18.
137 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.21.
138 Ebenda, S.21.
139 Vgl. Ebenda, S.21.
140 Vgl. Ebenda, S.21.
141 Vgl. Ebenda, S.25;
142 Vgl. Ebenda, S.26; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S. 436.
143 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.26.
144 Vgl. Ebenda, S.26: TheodorFliedner, Bd.2, S. 436.
145 Vgl. Gerhardt, Martin: TheodorFliedner, Bd.2, S. 436.
146 Vgl. Ebenda, Bd.2, S. 436; Felgentreff: Er bekam Luise, S.19; Köser: Denn eine Diakonisse darf kein Alltagsmensch sein, S.134.
147 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.28; Felgentreff: Er bekam Luise, S.f9; Gerhardt: Theodor Fliedner, Bd.2, S. 436; Köser: Denn eine Diakonisse darfkein Alltagsmensch sein, S.134.
148 Vgl. Bautz: Disselhoff, Julius, Theologe, Sp.1331; Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.28; Disselhoff: Jubilate, S.42; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.436.
149 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.28; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.437f.
150 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.28.
151 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.28; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.437.
152 Vgl. Felgentreff: ErbekamLuise, S.19.
153 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.30.
154 Vgl. Ebenda, S.30; Felgentreff: ErbekamLuise, S.19; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.438; Köser: Denn eine Diakonisse darfkein Alltagsmensch sein, S.134.
155 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, Düsseldorf, S.438.
156 Vgl. Bautz: Disselhoff, Julius, Theologe, Sp.1331; Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.31; Gerhardt: Theodor Fliedner, S.581; Köser: Denn eine Diakonisse darfkein Alltagsmensch sein, S.134.
157 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.31; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.581.
158 Vgl. Gerhardt: Theodor Fliedner, Bd.2, S.581; Köser: Denn eine Diakonisse darf kein Alltagsmensch sein, S.134.
159 Emst von Bodelschwingh-Velmede (geboren am 26. November 1794 in Velmede bei Hamm - 18. Mai 1854 Medelbachim Sauerland) Von 1834 bis 1842 war er Oberpräsident der Rheinprovinz, 1842 erfolgte die Ernennung zum Finanzminister, ab 1844 zum Kabinettsminister, 1845 zum Innenminister, 1848 erfolgte eine Demissioniemng von seinen Ämtern. 1849 Ließ sich von Bodelschwingh-Velmede in die 2. Abgeordnetenkammer wählen. Vgl. Schäfer, Volker: Bodelschwingh-Velmede, Emst von; in: Taddey, Gerhard: Lexikon der Deutschen Geschichte, VondenAnfängenbis zurKapitulation 1945, Stuttgart 1998, S.142.
160 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.31.
161 Vgl. Bautz: Disselhoff, Julius, Theologe, Sp.1331; Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.32; Gerhardt: TheodorFliedner,Bd.2, S.581.
162 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.35.
163 Vgl. Ebenda, S.36.
164 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.36; Felgentreff: ErbekamLuise, S.20.
165 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.37.
166 Vgl. Ebenda, S.37; Felgentreff: ErbekamLuise, S.20; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.58.
167 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.38.
168 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.583.
169 Vgl. Felgentreff: ErbekamLuise, S.20; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.583; Köser: Denn eine Diakonisse darfkeinAlltagsmensch sein, S.134.
170 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.583.
171 Vgl. Gerhardt: Theodor Fliedner, Bd.2, S.581; Vgl. Köser: Denn eine Diakonisse darfkein Alltagsmensch sein, S.134.
172 Vgl. Felgentreff: ErbekamLuise, S.20; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.583.
173 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.583.
174 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.39; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.583.
175 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.583.
176 Vgl. Ebenda, S.584f.
177 Ebenda, S.585.
178 Vgl. Ebenda, S.585.
179 Vgl. Ebenda, S.585.
180 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.39.
181 Vgl. Felgentreff: ErbekamLuise, S.20; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.585.
182 Vgl. Ebenda, S.20; Ebenda, S.585.
183 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.585.
184 Vgl. Bautz: Disselhoff, Julius, Theologe, Sp.1331; Diakonissen-Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein: Julius Disselhoff, S.39; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.589.
185 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.589.
186 Vgl. Bautz: Disselhoff, Julius, Theologe, Sp.1331; Felgentreff: Er bekam Luise, S.20; Gerhardt: Theodor Fliedner, Bd.2, S.589.
187 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.589.
188 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.41.
189 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.590.
190 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.41; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.591.
191 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.41; Felgentreff: Er bekam Luise, S.20; Gerhardt: Theodor Fliedner,Bd.2, S.591.
192 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.591.
193 Ebenda, S.591.
194 Vgl.Ebenda, Bd.2,S.591.
195 Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.591.
196 Vgl. Ebenda, S.591.
197 Vgl. Ebenda, S.592.
198 Ebenda,S.591.
199 Vgl. Ebenda, S.591.
200 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.41.
201 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner,Bd.2, S.592.
202 Vgl. AuKF Jg. 23 (1872) November - Dezember, Das ev. Asyl für weibliche, Entlassene und das MagdalenenstiftzuKaiserswerth, S.192ff; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.592.
203 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.595.
204 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.595.
205 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.42; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.595.
206 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.641.
207 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.43.
208 Vgl. Bautz: Disselhoff, Julius, Theologe, Sp.1332; Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.44; Gerhardt: TheodorFliedner,Bd.2, S.641.
209 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.641.
210 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.43.
211 Vgl. Gerhardt: TheodorFliedner,Bd.2, S.675.
212 Vgl. Ebenda, S.676.
213 Vgl. Ebenda, S.649.
214 Vgl. Bautz: Disselhoff, Julius, Theologe, Sp.1332; Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.44; Gerhardt: TheodorFliedner,Bd.2, S.725.
215 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.44; Gerhardt: TheodorFliedner, Bd.2, S.644.
216 Vgl. Diakonissen-Anstalt: Julius Disselhoff, S.44f; Felgentreff: Das Diakonissenwerk, S.112; Gerhardt: TheodorFliedner,Bd.2, S.644.
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- Jan Phillip Wolters (Autor:in), 2016, Die Entwicklung der Kaiserswerther Diakonie unter Julius Disselhoff von 1865 bis 1896, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1370195
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