Gewinn und Rentabilität sind in einer marktwirtschaftlich orientierten Unternehmung
oberste Ergebnisziele.1 Diese können strategischer, operativer und taktischer
Natur sein. Der finanzielle Maßstab des Erfolgs einer Periode ist dabei der
erwirtschaftete Gewinn. Dieser lässt jedoch keine Beurteilung seiner Qualität zu.
Um diesen Gewinn zu bewerten muss daher das zur Erwirtschaftung des Gewinns
eingesetzte Kapital herangezogen werden.2 Ziel der Rentabilitätsanalyse ist es
über Erfolg oder Misserfolg der unternehmerischen Tätigkeit Auskunft zu geben
und gegebenenfalls die Ertragskraft mit anderen Unternehmen zu vergleichen.3 In
ihren verschiedenen Varianten besitzt die Rentabilität eine zentrale Bedeutung in
der Bilanzanalyse und ist ein entscheidendes Beurteilungskriterium für verschiedene
Fragestellungen.4
Inhaltsverzeichnis
A. Einleitung
B. Rentabilitätsanalyse
I. Bedeutung der Rentabilitätsanalyse
II. Definition der Rentabilität
III. Die Rentabilitätsanalyse aus Eigentümer und Kapitalgebersicht
C. Rentabilitätskennzahlen
I. Gewinn je Aktie
II. Kurs – Gewinn – Verhältnis
III. Dividendenrendite und Dividendendeckungsgrad
IV. Eigenkapitalrentabilität
V. Gesamtkapitalrentabilität und return on investment
VI. Umsatzrentabilität
VII. Cash Flow ROI
D. Rentabilitätsanalyse mit Kennzahlensystem
I. Kennzahlensystem zur Analyse der Eigenkapitalrentabilität
II. Kennzahlensystem zur Analyse der Gesamtkapitalrentabilität
E. Zusammenfassung
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
A. Einleitung
Gewinn und Rentabilität sind in einer marktwirtschaftlich orientierten Unterneh-mung oberste Ergebnisziele.[1] Diese können strategischer, operativer und takti-scher Natur sein. Der finanzielle Maßstab des Erfolgs einer Periode ist dabei der erwirtschaftete Gewinn. Dieser lässt jedoch keine Beurteilung seiner Qualität zu. Um diesen Gewinn zu bewerten muss daher das zur Erwirtschaftung des Gewinns eingesetzte Kapital herangezogen werden.[2] Ziel der Rentabilitätsanalyse ist es über Erfolg oder Misserfolg der unternehmerischen Tätigkeit Auskunft zu geben und gegebenenfalls die Ertragskraft mit anderen Unternehmen zu vergleichen.[3] In ihren verschiedenen Varianten besitzt die Rentabilität eine zentrale Bedeutung in der Bilanzanalyse und ist ein entscheidendes Beurteilungskriterium für verschie-dene Fragestellungen.[4]
B. Rentabilitätsanalyse
I. Bedeutung der Rentabilitätsanalyse
Die Rentabilitätsanalyse ist Bestandteil des betriebswirtschaftlichen Rechnungs-wesens. Dabei wird die Rentabilität relativ ausgewiesen und resultiert aus finanz-wirtschaftlichen sowie aus kosten- und leistungswirtschaftlichen Komponenten. Zwischen diesen Komponenten bestehen gegenseitige Abhängigkeiten die über-sehen werden könnten, wenn der Erfolg als absolute Zahl und nicht in Relation zum eingesetzten Kapital ausgewiesen werden würde.[5]
Des Weiteren ist eine Relativierung notwendig, um Ergebnisse des zu analysie-renden Unternehmens mit dem Branchendurchschnitt oder anderen Unternehmen zu vergleichen.
Besitzen Untersuchungs- und Vergleichsobjekt unterschiedliche Betriebsgrößen, wird mittels Relativierung eine Vergleichbarkeit hergestellt. Aus dem ökonomi-schen Prinzip ergibt sich, dass eine bestimmte Ertragszielgröße mit minimalem Faktoreinsatz erzielt werden soll. Eine Erfolgsbeurteilung ist nicht allein an Hand von absoluten Ergebnissen möglich und muss daher im Verhältnis zum Faktorein-satz betrachtet werden.[6] Neben ihrer Bedeutung für die externe Bilanzanalyse las-sen sich Rentabilitätskennzahlen auch für interne Zwecke, der Unternehmenspla-nung und –steuerung, einsetzen.[7]
II. Definition der Rentabilität
Die Rentabilität ist eine Beziehungszahl bei der eine Ergebnisgröße zu einer für dieses Ergebnis bestimmende Einflussgröße in Relation gesetzt wird. Als Ein-flussgrößen können dabei das eingesetzte Kapital bzw. Vermögen oder der ergeb-nisbewirkende Umsatz in Betracht kommen.[8] Die Rentabilität wird durch eine Beziehungszahl gemessen, bei der eine Erfolgsgröße zu einer anderen in Relation gesetzt wird. Von dieser Zahl wird vermutet, dass sie wesentlich zum Erfolg bei-getragen hat. Die ermittelte Relation drückt damit eine wertmäßige Effizienz bzw. Ergiebigkeit der Bezugsgröße aus.[9]
III. Die Rentabilitätsanalyse aus Eigentümer- und Kapitalgebersicht
Bei der Rentabilitätsanalyse stellt sich die Frage welcher Rentabilitätsbegriff zu Grunde gelegt werden soll. Je nach dem ob die Rentabilitätsanalyse ausschließlich auf die Interessenlage der Eigentümer oder aller Kapitalgeber gerichtet ist, sind verschiedene Kennzahlen bedeutsam.
Dabei sind aus Eigentümersicht besonders die Eigenkapitalrentabilität bzw. die Aktienrentabilität und aus Sicht der Kapitalgeber und des Unternehmens, die Ge-samtkapital- sowie die Umsatzrentabilität bedeutsam.[10]
C. Rentabilitätskennzahlen
Grundlage der Rentabilitätsanalyse sind Kennzahlen. Diese sind so zu bemessen, dass die tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse möglichst genau abgebildet und den Analysezielen weitgehend gerecht werden.[11] Zähler und Nenner der Ren-tabilitätskennzahl als Verhältniszahl müssen sich in sachlicher, zeitlicher und wertmäßiger Hinsicht entsprechen.[12] Dabei sollte die Kapitalgröße stets ein Durchschnittswert aus Jahresanfangs- und Jahresendbestand sein, da ansonsten eine Stromgröße zu einer Bestandsgröße in Beziehung gesetzt wird.[13] Zur Ermitt-lung von Rentabilitätskennzahlen sollte, nach Wöhe, immer von einem nachhaltig erzielbaren Gewinn vor Steuern ausgegangen werden. Ertragsteuern wirken sich in vielfacher Hinsicht aus, z.B. werden Personenhandelsgesellschaften und Kapi-talgesellschaften unterschiedlich besteuert. Dies gilt auch, auf Grund von unter-schiedlichen Steuersätzen, für den Vergleich international tätiger Unternehmen. Da der Jahresüberschuss einen Gewinn nach Steuern darstellt, ist er als Ergebnis-größe unbrauchbar.[14] Auf Grund von Bilanzierungs- und Bewertungsspielräumen ist der ausgewiesene Gewinn anfällig für Manipulationen. Bei der Ermittlung der Rentabilität greifen daher viele Analysten auf den Cash Flow anstatt des Gewinns zurück. Im Cash Flow sind aber wesentliche Aufwandsbestandteile enthalten, deshalb ist er als Erfolgsmaßstab problematisch. Für die Quantifizierung des In-nenfinanzierungsvolumens ist er jedoch unverzichtbar.[15] Für alle Rentabilitäts-kennzahlen gilt, nach Baetge, dass ein hoher Kennzahlenwert als positiv anzuse-hen ist.[16]
[...]
[1] Vgl. Horváth, Controlling, 147.
[2] Vgl. Botta, Kennzahlensysteme als Führungsinstrumente, 1; Küting / Weber, Die Bilanzanalyse, 286.
[3] Vgl. Baetge, Bilanzanalyse, 423.
[4] Vgl. Küting / Weber, Die Bilanzanalyse, 287.
[5] Vgl. Bieg / Kußmaul, Externes Rechnungswesen, 295; Botta, Kennzahlensysteme als Führungsinstrumente, Vorwort; Küting / Weber, Die Bilanzanalyse, 287; Lachnit, Bilanzanalyse, 214; Wöhe, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 1068f.
[6] Vgl. Baetge, Bilanzanalyse, 423f; Coenenberg, Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 1005; Küting / Weber, Die Bilanzanalyse, 287; Lachnit, Bilanzanalyse, 214.
[7] Vgl. Baetge, Bilanzanalyse, 424; Küting / Weber, Die Bilanzanalyse, 286.
[8] Vgl. Baetge, Bilanzanalyse, 425; Bieg / Kussmaul, Externes Rechnungswesen, 295;
Coenenberg, Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 1005;
Lachnit, Bilanzanalyse, 214;
Wöhe, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 1068.
[9] Vgl. Küting / Weber, Die Bilanzanalyse, 286f.
[10] Vgl. Coenenberg, Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 1006; Wöhe, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 1069.
[11] Vgl. Coenenberg, Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 1005.
[12] Vgl. Baetge, Bilanzanalyse, 425.
[13] Vgl. Baetge, Bilanzanalyse, 425; Bieg / Kussmaul, Externes Rechnungswesen, 296; Coenenberg, Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 1007.
[14] Vgl. Baetge, Bilanzanalyse, 426ff; Küting / Weber, Die Bilanzanalyse, 291; Wöhe, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 1069.
[15] Vgl. Baetge, Bilanzanalyse, 427; Wöhe, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 1069f.
[16] Vgl. Baetge, Bilanzanalyse, 424.
- Citar trabajo
- Martin Plathe (Autor), 2005, Traditionelle und neuere Ansätze der Bilanzanalyse - Die Rentabilitätsanalyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137015
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