Anfang des 20. Jahrhunderts setzen sich die Entwicklungslinien der Theaterreformbewegung in dem Bereich des sogenannten Frei¬en Theaters oder des Theaters der Erfahrung fort (Brauneck, M., 1982). Theatergruppen aus den USA, wie das Living Theatre und die San Francisco Mime Troup, übten durch ihre realisierte Einheit von Kunst und Leben enormen Einfluss aus. Auf der Suche nach ganzheitlichen Lebensformen erscheint das Theater zum Anfassen, in dem Kopf und Bauch, Komik und Tragik, Gefühl und Verstand, Subjektivität und ihre Vermittlung eine Einheit bilden. Alle diese Auseinandersetzungen gehen in neue Formen des Freien Theaters, besonders des Straßentheaters ein.
Man spielt hier mit den Elementen des Kitsches, der Pathetik, der Operette und der transvestitische Schaustellerei. Das ist ein Theater der Schocks und der Grausamkeit (Held, B., 1980).
Diese neue Bewegung führt zu neuen Inhalten und neuen Formen der Selbstüberprüfung und inhaltlichen Auseinandersetzung auf der Grundlage persönlicher und künstlerisch-ästhetischer Grenzerfahrungen.
Jango Edwards ist dabei eine zentrale Leitfigur, dessen Aufführungen zwischen Zirkus, kritischer Travestie und Showbusiness angesiedelt waren.
In meinem Referat gehe ich auf die Bibliografie und schöpferische Tätigkeit dieses Komikers ein.
Im Weiteren stelle ich Clown – Theorie von Jango Edwards dar und schildere daher Maßnahmen, wie die Clownkunst in die Schule gebracht werden kann.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 „Der grelle und bösartige Knallfrosch“ Jango Edwards
3 Clown – Theorie von Jango Edwards
3.1 Die Figur des Clowns
3.2 Der totale Schauspieler
3.3 Clown – Sein will gelernt sein
3.4 Die Aufgaben des Clowns
4 Clown in der Schule
4.1 Der Clown und die Kinder
4.2 Rote Nase
4.3 Die Beherrschung der Kunst des Clowns
5 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Anfang des 20. Jahrhunderts setzen sich die Entwicklungslinien der Theaterreformbewegung in dem Bereich des sogenannten Freien Theaters oder des Theaters der Erfahrung fort (Brauneck, M., 1982). Theatergruppen aus den USA, wie das Living Theatre und die San Francisco Mime Troup, übten durch ihre realisierte Einheit von Kunst und Leben enormen Einfluss aus. Auf der Suche nach ganzheitlichen Lebensformen erscheint das Theater zum Anfassen, in dem Kopf und Bauch, Komik und Tragik, Gefühl und Verstand, Subjektivität und ihre Vermittlung eine Einheit bilden. Alle diese Auseinandersetzungen gehen in neue Formen des Freien Theaters, besonders des Straßentheaters ein.
Man spielt hier mit den Elementen des Kitsches, der Pathetik, der Operette und der transvestitischen Schaustellerei. Das ist ein Theater der Schocks und der Grausamkeit (Held, B., 1980).
Diese neue Bewegung führt zu neuen Inhalten und neuen Formen der Selbstüberprüfung und inhaltlichen Auseinandersetzung auf der Grundlage persönlicher und künstlerisch-ästhetischer Grenzerfahrungen.
Jango Edwards ist dabei eine zentrale Leitfigur, dessen Aufführungen zwischen Zirkus, kritischer Travestie und Showbusiness angesiedelt waren.
In meinem Referat gehe ich auf die Bibliografie und schöpferische Tätigkeit dieses Komikers ein.
Im Weiteren stelle ich Clown – Theorie von Jango Edwards dar und schildere daher Maßnahmen, wie die Clownkunst in die Schule gebracht werden kann.
2 „Der grelle und bösartige Knallfrosch“ Jango Edwards
Einer der wesentlichen Erneuerungsbewegungen des Clowngenres bildete die Clownpower mit ihrem geistigen Vater Stanly Ted „Jango“ Edwards.
Jango Edwards (15.04.1950) gilt als Protagonist des modernen Fools – Theaters, dessen Ziel darin bestand, der Clownfigur ein eigenes Forum zu schaffen, das befreit vom Muff der Manege war (Hoche, K., 1982, S. 119).
Stanly Ted Edwards ist ein Profi, dabei ist er ungelernt. Er stammt aus dem begüterten jüdischen Elternhaus in Detroit. Nach schwerer Kopfverletzung in jungen Jahren entwickelte er die Technik des „antropomorphic mime“, bei der einfache Bewegungsabläufe der künstlerischen Vorgängen im Verhältnis zu normalen menschlichen Bewegungen stehen. Auf der Basis dieser Technik fand 1972 sein erster Auftritt statt. Im gleichen Jahr gründete er die Friends Road Show, die aus 20 – 30 Personen bestand und teilweise in kleinen Gruppen, teilweise als ganze Gruppe auftrat. Er hält auch Workshops ab, die nach dem Muster der Gruppentherapie mit Aggressions- und anderen Spielen aufgezogen sind.
Jango Edwards taucht bei den Hippies in San Francisco auf, die sich als Neo- Blumenkinder sehen. Von den Rezepten der Blumenkinder hat er immerhin soviel mitbekommen, dass er das Sich-selber-Kennenlernen als eine wichtige Methode betrachtet, um den Menschen und die Welt zu erfahren. Man müsse wieder die Unschuld, Neugierde und Naivität seiner eigenen Jugendzeit zurückerobern (Hoche, K., 1982, S. 122).
In Amsterdam, was noch heute Zentrale seiner Unternehmung ist, organisierte er das „Festival of Fools", das größte Clowns-Meeting seit Menschengedenken. Er sucht sich die Leute zusammen, so gegen fünfzig „Friends", mit denen er seine „Roadshow“ aufmacht.
Das Festival wurde zu einer jährlichen Versammlung des Clownstammes, es stellte die Grundlage und Form für eine neue Tradition des Komischen ein.
Jango Edwards macht alles aus purer Lust an der Provokation, ohne Provokation gibt es heutzutage keine Aufmerksamkeit.
Er ist laut, grell, bösartig, ein obszöner Knallfrosch (Hoche, K., 1982, S. 124). Edwards ist ebenso bedeutend als Clown wie als Pantomime, als Entertainer wie als Schauspieler, auch Bewegungslehrer. Seine Begabung, großes Publikum zu unterhalten, verdankt er genauen Realitätsbeobachtungen, zum Teil der Wahl der Stoffe sowie seinen außerordentlich gestisch-mimischen Talenten.
Seine Fähigkeiten sind unbegrenzt: Mime, Tänzer, Jongleur, Komponist, Autor, Magier, Professor, Produzent, Schauspieler, Ehemann, Vater, Geliebter, Produzent und Direktor.
Sein Publikum ist unbegrenzt: Die Königin zu von Holland, der Bundeskanzler von Deutschland, Salvador Dali, Catherine Denueve, Fedrico Fellini, Francis Ford und andere waren seine Zuschauer.
Jango gab vier Alben, zwei Videokompilationen mit Sony frei, veröffentlichte zwei Bücher, die solo Leistung von ihm sind drei Produktionen "Klassiker", "die Büste von Jango" und seine neueste Ensembleproduktion "Kiones" (www.glp.at/cont/artistroaste).
Die Shows, die er organisiert, sind perfekt im besten amerikanischen Stil. Da stimmt alles, Beleuchtung, Kostüme, Musik, jede Geste.
Der Witz liegt bei Edwards darin, dass die kleinen und großen sorgsam eingebauten Knaller alles sehr sorgfältig wieder zertrümmern. Seine Devise lautet „Lachen macht frei zum Denken und Fühlen“, er lebt von dem Reiz, den das prickelnde Gefühl bei der Tabuverletzung auslöst (Hoche, K., 1982, S.125).
3 Clown – Theorie von Jango Edwards
3.1 Die Figur des Clowns
Die Figur des Clowns hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt.
Es war schon in der Commedia dell'Arte des 16. und 17. Jahrhunderts üblich, dass der unterlegene, gesellschaftlich tief stehende Harlekin (Arlecchino) in der Dienerrolle durch Schlauheit und Dreistigkeit doch immer wieder hintenherum zu seinem Recht kam und die Obrigkeit an der Nase herumführte. Damit brach er als übermütiger Rebell im närrischen Spiel die soziale Hierarchie auf. So haben all dummen Auguste, alle Harlekins und Clowns die Sympathie der „kleinen“ Leute.
Clowns sind aus unserem heutigen gesellschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Vom Kindergeburtstag bis in die verschiedenen Gesundheitsbereiche sind Clowns auf der ganzen Welt anzutreffen.
Der Clown hat Sinn für Unsinn und setzt seinen Humor gegen Langweile und Einsamkeit. Er bringt Freude und Humor, schafft Lebenslust und Hoffnung, leistet Linderung von Schmerz und Langweile, macht Mut, nimmt Angst, sorgt für Atempausen und baut Brücken.
Inzwischen sind Psychologen und Kommunikationswissenschaftler der festen Überzeugung, dass das Lachen heilen kann. Zehnminütiges Lachen am Tag erhöht die Ausschüttung der sogenannten „Glückshormone" und unterstützt den Körper beim Aufbau eines guten Immunsystems. Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dabei sogar die sogenannten „Killerviren" vermehrt werden, die zur Abwehr beziehungsweise zur Bekämpfung von Krebszellen benötigt werden.
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- Arbeit zitieren
- Marina Lindekrin (Autor:in), 2005, Clown – Theorie von Jango Edwards, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136776
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