Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist die empirische Auswertung von Daten über die in den USA zwischen 2015 und 2020 durch Polizisten erschossenen Menschen. In einer Zeit, in der die Themen Polizeigewalt und Rassengerechtigkeit stark im Fokus der öffentlichen Diskussion stehen, soll diese Studie einen datenbasierten und sachlichen Beitrag zur Debatte leisten.
Zu Beginn wird eine Einführung in die Thematik gegeben, um den notwendigen Kontext und Hintergrund für das gewählte Forschungsfeld zu liefern. Die Arbeit fokussiert sich darauf, detaillierte Informationen aus den erfassten Daten zu extrahieren und zu analysieren, um tiefergehende Einsichten und Verständnisse zu generieren.
Im weiteren Verlauf wird der zu analysierende Datensatz im Detail vorgestellt, wobei besonderes Augenmerk auf die Quelle der Daten und die verschiedenen Spalten gelegt wird. Diese umfassen individuelle Identifikatoren und Namen, das Datum des Vorfalls, das Jahr, den Monat und den Wochentag des Vorfalls, die Art des Todes, die verwendeten Waffen, das Alter und Geschlecht des Opfers, Rasse, Stadt und Staat des Vorfalls, Anzeichen von psychischen Erkrankungen beim Opfer, den Grad der Bedrohung, ob das Opfer flüchtete und ob die Körperkamera der Polizei aktiviert war.
Die Daten werden mittels verschiedener statistischer Methoden ausgewertet, darunter Lage- und Streuungsmaße sowie Histogramme und Boxplots. In der Phase der Mustererkennung werden spezifische Fragen untersucht, etwa ob es ein Muster zwischen Rasse und Alter, Rasse und Bundesstaaten, Städten und Monaten oder Alter, Geschlecht und psychischen Problemen gibt.
Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit bieten ein potentielles Verständnis der Polizeigewalt in den USA und könnten zukünftige politische Entscheidungen und Reformen in diesem Bereich informieren. Im abschließenden Fazit werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst und interpretiert.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung und Einführung in die Thematik
2. Vorstellung des Datensatzes
2.1. Quelle des Datensatzes
2.2. Spalten des Datensatzes
2.2.1. ID & Name
2.2.2. Datum
2.2.3. Jahr
2.2.3.1. Lagemaße
2.2.3.2. Histogramm
2.2.3.3. Streuungsmaße
2.2.4. Monat
2.2.4.1. Lagemaße
2.2.4.2. Histogramm
2.2.4.3. Streuungsmaße
2.2.4.4. Boxplot
2.2.5. Wochentag
2.2.5.1. Lagemaße/ Histogramm
2.2.6. Todesart
2.2.6.1. Lagemaße/ Histogramm
2.2.7. Waffen
2.2.7.1. Lagemaße/ Histogramm
2.2.7.2. Kreisdiagramm
2.2.8. Alter
2.2.8.1. Lagemaße
2.2.8.2. Histogramm
2.2.8.3. Streuungsmaße
2.2.8.4. Boxplot
2.2.9. Geschlecht
2.2.9.1. Lagemaße/ Histogramm
2.2.9.2. Kreisdiagramm
2.2.10. Rasse
2.2.10.1. Lagemaße/ Histogramm
2.2.10.2. Kreisdiagramm
2.2.11. Städte
2.2.11.1. Lagemaße/ Histogramm
2.2.12. Staaten
2.2.12.1. Lagemaße/ Histogramm
2.2.13. Anzeichen von psychischen Erkrankungen
2.2.13.1. Lagemaße/ Histogramm
2.2.14. Bedrohungsgrad
2.2.15. Flucht
2.2.15.1. Lagemaße/ Histogramm
2.2.15.2. Kreisdiagramm
2.2.16. Körper Kamera
2.2.16.1. Lagemaße/ Histogramm
3. Mustererkennung
3.1. Existiert ein Muster zwischen Rasse und Alter?
3.2. Existiert ein Muster zwischen Rasse und Bundesstaaten?
3.3. Existiert ein Muster zwischen Städte und die Monats-Spalte?
3.4. Existiert ein Muster zwischen Alter, Geschlecht und psychische Probleme?
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Histogramm - Todesfälle pro Jahr
Abbildung 2: Histogramm - Todesfälle pro Monat
Abbildung 3: Boxplot - Spalte „Monat“
Abbildung 4: Histogramm - Todesfälle pro Wochentag
Abbildung 5: Histogramm - Art des Todes
Abbildung 6: Histogramm - Waffen der Todesopfer
Abbildung 7: Kreisdiagramm - Personen mit & ohne Waffen
Abbildung 8: Histogramm - Häufigkeit der Todesfälle pro Altersklasse
Abbildung 9: Boxplot - Spalte (Age)
Abbildung 10: Histogramm - Todesopfer pro Geschlecht
Abbildung 11: Kreisdiagramm - Todesopfer pro Geschlecht
Abbildung 12: Histogramm - Todesopfer pro Rasse
Abbildung 13: Kreisdiagramm - Todesopfer pro Rasse
Abbildung 14: Histogramm - Todesopfer pro Stadt
Abbildung 15: Histogramm - die meisten Todesopfer pro Bundestaat
Abbildung 16: Histogramm - die wenigsten Todesopfer pro Bundestaat
Abbildung 17: Histogramm - Todesopfer mit & ohne psychische Probleme
Abbildung 18: Histogramm - Fluchtversuche
Abbildung 19: Kreisdiagramm - Fluchtverhalten
Abbildung 20: Polizisten mit & ohne Körper-Kamera
Abbildung 21: Muster zwischen Rasse und Alter
Abbildung 22: Muster zwischen Staaten und Rasse
Abbildung 23: Muster zwischen Städte und Monate
Abbildung 24: Muster zwischen Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand
1. Einleitung und Einführung in die Thematik
In diesem Jahr sorgte ein Polizeieinsatz mit tödlichen Folgen erneut für landesweite Proteste. Dabei erschoss die Polizei einen schwarzen Mann, der aufgrund eines falschen Nummernschilds auf sich aufmerksam machte. Aus den veröffentlichten Videos erkennt man, dass die Verkehrskontrolle von Anfang an aus dem Ruder lief. Nach einer Rangelei mit den Polizisten versuchte der 26-Jährige die Elektroschocker der Polizisten an sich zu reißen. Mehrfach forderten die Polizisten, dass der Verdächtige loslassen sollte und den Elektroschocker auf den Boden werfen. Sekunden später schoss ein Beamter mit seiner Dienstwaffe aus nächster Nähe dem schwarzen Mann in den Hinterkopf.1 Die stärksten sozialen Bewegungen erlebte die USA jedoch im Jahr 2020. Nicht einmal die Pandemie hielt die Menschen davon ab, auf die Straße zu gehen, um gegen die Polizeigewalt, Rassismus, Umwelt- und Klimakrise sowie für die Rechte der Frauen zu demonstrieren. Allen voran sorgte der Mord an Georg Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis für die stärkste Mobilisierung der Menschen.2 Minutenlang presste ein weißer Polizeibeamter das Knie auf den Hals von George Floyd. Dabei flehte er die Beamten mit „Ich kann nicht atmen“ an. Im Krankenhaus erlag das Opfer schließlich seinen schweren Verletzungen. Die Polizeigewalt gehört in den Vereinigten Staaten leider zum Alltag, am meisten davon betroffen sind schwarze Menschen. Die Gründe sind klar und auch bedrückend. In der amerikanischen Gesellschaft gibt es eindeutig ein Rassismus Problem. Während der Amtszeit von Donald Trump ist dieses Problem nicht kleiner geworden.3
2. Vorstellung des Datensatzes
Im Folgenden wird der Datensatz, der für die Realisierung dieser Arbeit verwendet wurde, vorgestellt. Im ersten Schritt sollen die Spalten des Datensatzes näher beleuchtet werden. Anschließend werden verschiedene ausschlaggebende Ausschnitte ausgewählt und näher untersucht.
2.1 Quelle des Datensatzes
Die Washington Post stellte eine Datenbank mit allen tödlichen Schüssen zusammen, die seit dem 1. Januar 2015 in den Vereinigten Staaten von einem Polizeibeamten im Rahmen seiner Dienstausübung abgegeben wurden.
Im Jahr 2015 begann die Post viele Details über jeden einzelnen Todesfall zu erfassen - darunter die Rasse des Verstorbenen, die Umstände der Schießerei, ob die Person bewaffnet war und ob das Opfer psychische Probleme hatte - indem sie lokale Nachrichtenberichte, Websites der Strafverfolgungsbehörden und soziale Medien auswertete und unabhängige Daten beobachtete.
Die Post dokumentiert nur jene Schießereien, bei denen ein Polizeibeamter in Ausübung seiner Pflicht einen Zivilisten erschossen hat. Die Post verfolgt nicht die Todesfälle von Menschen in Polizeigewahrsam, tödliche Erschießungen durch außerdienstliche Beamte oder Todesfälle ohne Erschießung.4
2.2 Spalten des Datensatzes
Der Datensatz beinhaltet 17 Spalten und 5.403 Zeilen. Drei Spalten davon wurden aus der Spalte (Year) abgeleitet. Diese werden im Folgenden genauer erläutert. Für die Auswertung der Daten wurden die Lagemaße und Streuungsmaße verwendet.
2.2.1 ID & Name
Die ersten zwei Spalten „ID“ und „Name“ identifizieren das Todesopfer genauer. Diese Namen werden für die Auswertung nicht herangezogen.
2.2.2 Datum
Die Datums-Spalte „date“ gibt das exakte Datum an, bei der die Tat des Polizeibeamten ausgeübt wurde. Der Datensatz beschränk sich dabei auf den Zeitraum von Januar 2015 bis Mai 2020. Für die Auswertung dieser Spalte wurde der Modus herangezogen. Dieser gibt an, welche Ausprägung am häufigsten vorgekommen ist. In diesem Fall zeigt der Modus, dass der 06. Januar 2018 der Tag mit den meisten Toten ist.
2.2.3 Jahr
Die abgeleitete Spalte (Jahr) ist absolutskaliert. Die Zahlen stehen dabei für die Jahre 2015 bis 2020. Es gilt zu beachten, dass das Jahr 2020 nur die ersten fünf Monate beinhaltet.
1.1.1.1 Lagemaße
Der Modus für die Spalte (Jahr) beträgt 2019. Folglich sind in diesem Jahr die meisten Todesfälle zustande gekommen. Die Abbildung 1 verdeutlicht jedoch, dass der Vergleich zu den anderen Jahren sehr marginal ist. Ein weiteres wichtiges Instrument ist der Median. Dieser besagt, dass mindestens 50% der Daten oberhalb des Medians und mindestens 50% der Daten unterhalb liegen.5 In diesem Fall liegt der Median bei 2017. In dem Beobachtungszeitraum 2015 bis 2020 sind somit 50% der betroffenen Menschen vor 2017 erschossen worden und 50% nach 2017. Des Weiteren wurde auch das arithmetische Mittel genutzt, welches für die Verteilung eines quantitativen Merkmals häufig genutzt wird. Umgangssprachlich wird es auch Mittelwert genannt und gibt Auskunft über den statistischen Durchschnittswert.6 Für die Spalte liegt das arithmetische Mittel bei 2017,34 und abgerundet bei 2017. Somit ist das arithmetische Mittel präziser als der Median, jedoch in unserem Fall ungeeignet, da die Spalte viele Ausreißer hat.
1.1.1.2 Histogramm
Um die Ergebnisse der Lagemaße besser einordnen zu können, ist es von Vorteil sie in einem Histogramm zu visualisieren. Ein Histogramm ist eine einfache Form der visuellen Darstellung der Häufigkeitsverteilung von metrischen Merkmalen.7 Die vorliegende Abbildung 1 zeigt auf der X-Achse die Jahre der Todesfälle und die Y-Achse wiederum die Anzahl der erschossenen Personen. Wie der Modus bereits gezeigt hat, sind im Jahr 2019 die meisten Personen erschossen worden. Der Blick auf die Jahre zuvor verdeutlicht jedoch, dass der Unterschied sehr gering ist. Somit ist das Jahr kein Indikator dafür, bestimmte Jahre für den Tod von Schusswaffen festzumachen. Der Ausreißer im Jahr 2020 ist der Tatsachegeschuldet, dass das Jahr nur die ersten fünf Monate des Jahres beinhaltet und somit einen Vergleich schwierig macht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Histogramm - Todesfälle pro Jahr Quelle: Eigene Darstellung
1.1.1.3 Streuungsmaße
Neben der Lagemaße sind auch die Streuungsmaße ein wichtiger Bestandsteil für die Untersuchung der Datenbank.8 Bekannte Streuungsmaße sind die Standardabweichung sowie die Varianz. Mithilfe der Standardabweichung ist es möglich die durchschnittliche Abweichung der einzelnen Merkmalswerte vom arithmetischen Mittel auszuweisen. Für das Merkmal „Jahr“ ergibt sich eine Standardabweichung in Höhe von 1,58. Dieser Wert besagt, dass für die gemessenen Werte eine durchschnittliche Abweichung i. H. v. 1,58 vom Mittelwert vorliegt. Für die Varianz hingegen werden nicht die absoluten, sondern die quadrierten Abweichungen vom Mittelwert verwendet. In diesem Fall liegt die Varianz bei 2,48. Aufgrund der Tatsache, dass die Merkmalswerte in einer quadrierten Einheit angegeben werden, wird die Interpretation der Varianz erschwert und somit nicht geeignet für die Auswertung.9
2.2.4 Monat
Die Monats-Spalte ist ebenfalls absolutskaliert und verdeutlicht wie hoch die Zahl der Todesopfer durch Schusswaffen von Januar bis Dezember war. In der Datenbank wurden die Monate Januar - Dezember mit den Zahlen 1 - 12 vermerkt. Um die Monate jahresübergreifend besser vergleichen zu können, wurde das letzte Jahr (2020) von der Auswertung ausgeschlossen, da das Jahr nur die ersten fünf Monate beinhaltet und der Vergleich mit den anderen Monaten verzerrt wäre.
2.2.4.1 Lagemaße
Wie für die Spalte zuvor, sind auch in diesem Fall die Lagemaße von Vorteil. Der Modus, d.h. der häufigste Wert liegt bei 3,0. Somit ist der März, der Monat mit der höchsten Anzahl an Todesopfern. Der Median hingegen liegt bei 6,0. In dem Beobachtungszeitraum Januar bis Dezember sind somit 50% der betroffenen Menschen vor dem Juni erschossen worden und 50% nach dem Juni. Das arithmetische Mittel beträgt 6,43 und weicht nur geringfügig von dem Median ab.
2.2.4.2 Histogramm
Das Histogramm stellt die Werte grafisch dar und visualisiert auf der X-Achse, die Monate des Geschehens und auf der Y-Achse, die Zahl der Todesopfer. Es ist ersichtlich, dass der März die höchste Anzahl an Todesopfern zu verzeichnen hat. Konkret wurden 456 Personen durch Schusswaffen seitens der Polizei getötet. Im Vergleich zu den anderen Monaten weicht der Wert nur geringfügig ab. Somit ist es schwer eine Aussage darüber zu treffen, ob ein Monat besonders hervorzuheben ist und damit eine Schlussfolgerung zu ziehen.
Histogramm - Todesfälle pro Monat
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Histogramm - Todesfälle pro Monat Quelle: Eigene Darstellung
2.2.4.3 Streuungsmaße
Für die Spalte „Monat“ beträgt die Standardabweichung 3,50. Somit weichen die Werte im Schnitt 3,5 Monate vom Mittelwert ab. Die Varianz hingegen hat einen Wert von 12,24 ergeben. Diese Zahl ist aufgrund der quadrierten Angabe auch in diesem Fall nicht geeignet. Daher muss die Standardabweichung der Varianz vorgezogen werden.
2.2.4.4 Boxplot
Anschließend werden die Streuungsmaße in folgendem Boxplot veranschaulicht. „Ein Boxplot ist ein grafisches Verfahren der Explorativen Datenanalyse zur Kennzeichnung der Häufigkeitsverteilung eines metrischen Erhebungsmerkmals.“10 In Abbildung 3 visualisiert der Boxplot das arithmetische Mittel in Höhe von 6,43, den Median von 6 mit einer Standardabweichung von 3,5 und das obere Quartil von 9 sowie das untere Quartil von 3. Durch das blau markierte Feld ist gut zu erkennen, dass etwas mehr als 50 % der Todesfälle in dem Zeitraum von März bis September stattgefunden haben. In den ersten beiden und letzten drei Monaten war die Zahl etwas geringer.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Boxplot - Spalte „Monat“
Quelle: Eigene Darstellung
2.2.5 Wochentag
Die folgende Spalte zeigt den Tag des Vorfalls an. Dabei ist festzuhalten, dass an jedem Tag, von Montag bis Sonntag, ein Mensch Opfer von Polizeigewalt wurde.
2.2.5.1 Lagemaße / Histogramm
Die meisten Toten durch Schusswaffen seitens der Polizei wurden mittwochs verübt. Genauer genommen konnten für den Mittwoch insgesamt 814 Todesopfer verzeichnet werden.
Das Histogramm aus Abbildung 4 gibt ein gesamtes Bild von der Woche ab. Die X-Achse steht für die einzelnen Tage. Auf der Y-Achse hingegen ist die Anzahl der Todesopfer dargestellt. Es ist gut zu erkennen, dass der Tag an sich keine konkrete Schlussfolgerung zulässt. Die Anzahl der Todesopfer in der Woche ist gleichmäßig verteilt. Somit hat auch dieser Faktor keinen großen Einfluss auf die Ermordung durch die Schusswaffe.
Histogramm - Todesfälle pro Wochentag
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Histogramm - Todesfälle pro Wochentag Quelle: Eigene Darstellung
2.2.6 Todesart
In dieser Spalte (Manner of Death) kann ausgewertet werden, ob der Polizeibeamte im Rahmen seiner Dienstausübung auf die für ihm verdächtigte Person direkt geschossen hat oder zuvor mit einem Taser, also Elektroschocker, bewegungsunfähig gemacht hat. Dies ist vor dem Hintergrund wichtig, da den US-Polizisten häufiger vorgeworfen wird, sie würden bei der Sicherheitskontrolle nicht deeskalierend handeln. Das behauptet zumindest der Soziologe Kienscherf im Interview mit der Tagesschau vom 02. Juni 2020. Er stellt fest, dass die Deeskalation in den USA überhaupt keine Rolle spielt. Kienscherf führte fort und bemängelte, dass bei der Polizeiausbildung in den USA der Fokus stärker auf die Ausbildung an der Waffe liege. Deeskalationsstrategien würden nur eine untergeordnete Rolle spielen.11
2.2.6.1 Lagemaße / Histogramm
Gemäß der Auswertung der Datenbank wurde in den meisten Fällen auf die Opfer direkt geschossen. Wie das Histogramm in Abbildung 5 zeigt, wurde in 5.072 Fällen direkt geschossen und in 266 Fällen vorher das Opfer mit Taser bewegungsunfähig gemacht. Somit bestätigt sich die Aussage von Kienscherf, dass die Polizisten in den USA sehr schnell zu der
Waffe greifen, bevor sie vorher die Situation anderweitig lösen, ohne dass die tatverdächtigte Person stirbt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5, Histogramm - Art des Todes Quelle: Eigene Darstellung
2.2.7 Waffen
Die Spalte (Armed) verdeutlicht, ob die erschossene Person zu dem Zeitpunkt bewaffnet war oder nicht. Falls die Person bewaffnet war, wurde die Waffe vermerkt. Dabei wurden unterschiedliche Waffen festgestellt. Von einem Messer bis zu einem Baseball Schläger oder eine Pistole ist vieles dabei gewesen.
2.2.7.1 Lagemaße / Histogramm
Die Todesopfer waren zumeist mit einer Pistole ausgestattet. Rund 2.997-mal wurde die Pistole als Waffe festgestellt. Da ca. 90 unterschiedliche Waffen vermerkt werden konnten, liegt der Fokus in der vorliegenden Auswertung, aufgrund der Übersichtlichkeit, nur auf die 5 häufigsten Waffen.
Wie es das abgebildete Histogramm visuell darstellt, wurde das Messer mit 780-mal als zweithäufigste, die Spielzeugwaffe als dritthäufigste, das Auto als vierthäufigste und ein nicht identifizierbares Objekt als fünfthäufigste Waffe vermerkt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Histogramm - Waffen der Todesopfer Quelle: Eigene Darstellung
2.2.7.2 Kreisdiagramm
Die Auswertung ergab, dass 90% der Todesopfer zum Zeitpunkt des Geschehens bewaffnet waren. Keine Waffe sollen 6% der Opfer getragen haben. Bei 4% der Menschen, die durch Polizeigewalt ums Leben kamen, konnte nicht identifiziert werden, ob sie eine Waffe bei sich trugen.
[...]
1 Vgl. https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-michigan-polizeigewalt-101.html, (Abruf am 24.05.2022)
2 Vgl. Mayer, 2021, Seite 1-4
3 Vgl. https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-05/polizeigewalt-minneapolis-afroamerikaner-rassismus-usa, (Abruf am 25.05.2022)
4 Vgl. https://www.kaggle.com/datasets/mrmorj/data-police-shootings, (Abruf am 11.04.202)
5 Vgl. Fahrmeir, 2016, Seite 51 - 53
6 Vgl. https://de.statista.com/statistik/lexikon/definition/91/mittelwert_und_arithmetisches_mittel/, (Abruf am 26.05.2022)
7 Vgl. Eckstein, 2010, Seite 95 - 97
8 Vgl. https://www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/lernpsych/Paedagogische_Diagnostik/BL_Statistische_Auswe rtung/200/210/index.html, (Abruf am 28.05.2022)
9 Vgl. Toutenburg, 2008, Seite 72 - 74
10 Vgl. Eckstein, 2010, Seite 106
11 Vgl. https://www.tagesschau.de/ausland/interview-usa-polizeigewalt-101.html, (Abruf am 11.06.2022)
- Arbeit zitieren
- Anonym,, Empirische Auswertung der durch Polizisten erschossenen Menschen in den USA zwischen 2015 und 2020, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1366362
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