In dieser Arbeit werde ich mich nicht etwa einer klinischen Krankheitsdarstellung widmen, sondern vielmehr werde ich versuchen die Zusammenhänge herauszufinden zwischen der Art, wie Büchner Lenzens Krankheit darstellt, und dem im Text entfalteten Menschen- und Naturbild. Weiterhin werde ich versuchen das Neuartige von Büchners Darstellung durch Untersuchung des Stils aufzuzeigen. Selbstverständlich wird ebenfalls zu klären sein, welche Rolle die Sprache im ,,Lenz" spielt, wobei besonders das Kunstgespräch im Mittelpunkt stehen wird.
Grundsätzlich erschwert werden meine Untersuchungen - genau wie die so vieler anderer - von dem Zustand des Unvollendenseins der Erzählung. Es wird also Untersuchungspunkte, bzw. Untersuchungsergebnisse in dieser Arbeit geben, bei denen ich mich an die Meinung der dann angegebenen Sekundärliteratur halten und einen Grad der Vollendung unterstellen werde, der ein entsprechend wahrscheinliches Untersuchungsergebnis erlaubt. Auch wenn es wohl unmöglich ist, festzustellen in wie weit und an welchen Stellen speziell Büchner seinen Text als vollendet oder noch überarbeitungswürdig empfand.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Darstellung Lenzens und die der Nebenpersonen
- Lenz:
- Oberlin und Kaufmann:
- Die Dorfbewohner
- Lenzens Mutter und Friederike:
- Leitmotive der Lenz-Erzählung und deren Rolle in der Wahnsinnsdarstellung
- Mensch und Natur:
- Göttliches
- Die Sprache
- Lenzens Sprache
- Symbole der Sprache
- Mond- Mutter-Tod
- Das Wellenmotiv
- Das Kunstgespräch
- Überschau
- Anhang: Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Georg Büchners „Lenz" mit dem Ziel, die Darstellung der Schizophrenie des Protagonisten im Kontext des im Text entfalteten Natur- und Menschenbildes zu untersuchen. Dabei soll die Besonderheit von Büchners Darstellung durch die Analyse des Sprachstils und der Leitmotive hervorgehoben werden.
- Die Darstellung der Schizophrenie in Verbindung mit dem Natur- und Menschenbild
- Die Rolle der Sprache und des Sprachstils in der Wahnsinnsdarstellung
- Die Leitmotive der Erzählung und deren Bedeutung für die Darstellung von Lenzens Krankheit
- Die Bedeutung des Kunstgesprächs für die Entwicklung von Lenzens Wahnsinn
- Die Frage nach der Schuld und der Verantwortung für Lenzens Krankheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Zielsetzung und den methodischen Ansatz der Untersuchung darlegt. Im zweiten Kapitel wird die Darstellung Lenzens und der Nebenpersonen analysiert. Dabei wird deutlich, dass Büchner Lenz eine überdeutliche Hauptrolle zugedenkt, während die Nebenpersonen eher stereotyp und verallgemeinert dargestellt werden. Oberlin, als einziger Mensch der Erzählung, der mit Einblick in sein Inneres dargestellt wird, verkörpert die Hoffnung auf Heilung, während Kaufmann die den endgültigen Bruch herbeiführende Kraft darstellt.
Im dritten Kapitel werden die Leitmotive der Erzählung, Mensch und Natur sowie das Göttliche, untersucht. Die enge Verbindung zwischen Natur und Mensch, insbesondere Lenz, wird durch die Analyse des Sprachstils, insbesondere der Verbellipsen und der Intensivierung von Naturvorgängen, deutlich. Die Darstellung der Natur spiegelt Lenzens seelischen Zustand wider und zeigt, wie sich sein Wahnsinn in der Wahrnehmung der Umwelt niederschlägt.
Das vierte Kapitel widmet sich der Sprache. Die sparsame Verwendung von Lenzens Worten, die häufige Darstellung seines Seelenzustands durch die Schilderung von Natur und Mensch, sowie die besondere Bedeutung des Kunstgesprächs werden analysiert. Lenzens Sprache wird als Spiegel seiner Krankheit dargestellt, die von Klarheit und Logik zu Fragmentarität und Zusammenhanglosigkeit fortschreitet.
Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst. Büchner gelingt es, die Schizophrenie Lenzens in einer neuartigen Weise darzustellen, die sich von traditionellen Darstellungen unterscheidet, die den Geisteskranken oft als Übeltäter oder Verantwortlichen für seine Krankheit sahen. Lenzens Krankheit wird als Opfer seiner eigenen inneren Welt dargestellt, ohne Schuldzuweisung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Georg Büchner, „Lenz", Schizophrenie, Wahnsinn, Natur- und Menschenbild, Sprachstil, Leitmotive, Kunstgespräch, Realismus, Idealismus, Schuld, Verantwortung, Opfer.
- Arbeit zitieren
- Melanie Feurle (Autor:in), 2002, Die Darstellung der Schizophrenie in Georg Büchners "Lenz"-Erzählung und deren Zusammenhang mit dem im Text entfalteten Natur- und Menschenbild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13651
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